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Legende
Na schön, nun mein Storypost, ist etwas länger geworden
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Seraph flog nun unentschlossen in der Luft rum, zwar im wahrsten Sinne des Worts beflügelt von dem Sieg über Kamui, jedoch ohne Ziel. Die Burg hatte ja bei dem Kampf schwere Schäden genommen und er konnte sich nicht denken dass dort noch jemand war. Doch diese Unentschlossenheit verflog plötzlich, er wurde durch irgendetwas nach Norden gezogen. Schließlich gab er nach und machte sich auf den Weg, wieder einmal einem unbekannten Ziel entgegen.
Nach gar nicht allzu langer Zeit landete er jedoch, er hatte eine Gestalt entdeckt, er wollte nun herausfinden wer das war, der so einsam in einer weiten Ebene stand und ihm offensichtlich wissend entgegenblickte. Als er den scheinbar Fremden erreicht hatte, blieb ihm fast der Atem stehen. Denn der Humanoide war geflügelt, ganz wie Seraph.
„Jerome! Was machst du denn hier! Ich habe dich nicht mehr gesehen seit ich die Himmelspforte überschritten habe und meine Reise begann!“
entfuhr es Seraph.
„Ja, es ist wirklich lange her, alter Freund und Kamerad. Doch der Grund unseres Treffens ist sehr ernst. Weißt du, seitdem du weg warst, ist sehr viel passiert in unserem geliebten Himmelsreich. Und zwar vor allem in Bezug auf dich.“
entgegnete der Angesprochene.
„Aber Jerome, so schlimm kann es doch nicht sein, dass wir keine Zeit für einen netten Plausch hätten?“
„Doch, Seraph, es ist sehr ernst. Ich will gleich zum Punkt kommen: Gott hat bemerkt dass du das Geheimnis deiner Herkunft gelöst hat. Und weder ihm noch den anderen Engeln gefällt das sonderlich.
„Ach und was soll das nun bedeuten? Was will Gott jetzt machen? Bist du nur gekommen, um mich zu warnen? Oder hast du anderes im Sinn?“
„Leider ja. Ich bin gekommen, dir zu verkünden, dass entschieden wurde, dir deinen Titel als Seraph, ja sogar als Engel abzuerkennen. Es ging sogar so weit, dass man dich töten will!“
„Lass mich raten, du bist derjenige, der das Urteil vollstrecken soll? Du, mein langjähriger Freund? Einer der ersten, die ich im Himmelsreich hatte? Wie grausam kann Gott denn sein?“
„Gott ist nicht grausam. Wärest du noch ein überzeugter Engel, so würdest du das erkennen. Du würdest diese Möglichkeit nicht einmal in Betracht ziehen! Und doch wünschte ich, dass ein anderer diese Aufgabe erhalten hätte.“
„Dieser Verrat macht mich wahnsinnig! Ich habe Gott längst vergeben, für das was er getan hat! Ebenso wie allen anderen Engeln! Ich habe nicht vor, euch zu schaden! Es gibt überhaupt keinen Grund für dieses Urteil!“
„Das sieht Gott anders. Er hat dich für schuldig befunden. Schuldig dem Verrat. Und Gott irrt nicht, egal was du sagst. Aber nun gut, genug geredet. Ich soll dich also töten. Dann wäre das Problem erledigt. Und wenn du mich töten solltest, dann wärst du bis in alle Ewigkeit verdammt. Denn wenn ein Engel einen anderen ohne die Erlaubnis Gottes tötet, dann verliert er sein Existenzrecht. Du siehst also, dass du keine Chance hast. Ergib dich, dann werde ich es kurz und schmerzlos machen.“
„Mich ergeben? Ha! Das ich nicht lache! Ich werde mich diesem Urteil niemals beugen, denn es ist falsch! Auch Gott scheint Fehler zu machen. Und das kann ich nicht einfach so hinnehmen. Jedenfalls nicht, wenn ich für seine Fehler büßen soll. Also was ist nun, alter Freund? Kämpfen wir nun oder nicht? Sei dir versichert, dass ich meine ganze Kraft einsetzen werde, um dir zu widerstehen!“
„Das werde ich auch tun. Ich werde dir einen Tod schenken, der deiner würdig ist. Denn ich messe dich an denn Taten, die du vollbracht hast, nicht an dem was du bist. Na schön, legen wir los.“
Das Gespräch wurde beendet, Seraph beschwor Carsomyr, welches ein noch dunkleres Rot versprühte als sonst. Jerome zog auch ein magisches Schwert, es strahlte geradezu eine Reinheit aus, der Sonne nicht unähnlich. Im ersten Augenblick war Seraph wie geblendet, doch schnell gewöhnte er sich an die Helligkeit. Außerdem sog Carsomyr einen teil des Lichtes ein, ganz wie ein schwarzes Loch.
Dann begann der Kampf. Die beiden sprangen aufeinander zu und ihre Klingen prallten aufeinander, ihre Auren vermischten sich und führten einen eigenen Kampf, beinahe unabhängig von dem, den Seraph und Jerome führten. Die Hiebe wurden immer schneller, die Luft war erfüllt von dem Sirren der Schwerter.
„Na, ganz wie in alten Zeiten, beim Training, nicht wahr?“
stieß Seraph lachend hervor.
„Da siehst du es wieder, du genießt den Kampf. Das darf nicht sein. Engel kämpfen nur um Gott zu dienen, nicht ihrer persönlichen Gefühle wegen!“
antwortete Jerome gepresst. Doch der Kampf ging weiter. Die Kämpfer trennten sich beinahe zögernd voneinander, die Auren rissen sich langsam voneinander los. Die nächste Phase begann, Seraph schickte ein paar Feuerbälle in Richtung Jerome, dieser antwortete mit einigen Blitzen. Die Mächte prallten aufeinender und stoben in alle Richtungen auseinander. Der Boden wurde eingedrückt und ein kleiner Krater entstand.
Jerome sprach eine Zauberformel und ein gewaltiger Blizzard setzte ein, die einzelnen Eiskristalle, groß wie Autos, setzten der Umgebung stark zu, auch Seraph musste einige Kristalle vernichten und ausweichen. Er startete sogleich eine Gegenattacke, ein Vulkan brach durch den Boden und schickte seine gewaltige Ladung aus Asche, Geröll und heißer Lava in die Luft. Ein Grossteil des Blizzards wurde so abgewehrt, der Rest war auch nicht sonderlich gefährlich. Doch die Lava wurde es, Die Luft flimmerte bereits vor Hitze, jedenfalls bis Jerome mit seiner Magie einen nahe gelegenen See über dem Vulkan entleerte.
Er war so für einen Augenblick abgelenkt. Diesen Augenblick nutzte Seraph um Auflösung auf Jerome zu zaubern. Erst im letzten Augenblick konnte sich Jerome mit Ablenkung in Sicherheit bringen. Der dahinter stehende Hügel hatte jedoch nicht so viel Glück und wurde, wie der Name des Zaubers schon sagte, komplett aufgelöst. Zurück blieb nur ein hässlicher, kahler Fleck in der Landschaft.
„Wir sollten jetzt endlich ernst machen, wenn das so weitergeht, endet das Ganze noch wie der Kampf gegen den Orkschamanen.“
stichelte Jerome.
„Ach, wieso Überrascht es mich bloß nicht, dass ihr davon wisst? Ihr habt wohl jeden meiner Schritte beobachtet!?“
antwortete Seraph kühl. (Hommage an Ziek…)
„Sicher haben wir dass. Uns ist nicht die geringste Kleinigkeit entgangen.“
„Außer vielleicht dass ich nichts Böses getan habe? Jedenfalls nicht sehr?“
„Deine bösen taten überwiegen deine Guten… Jetzt aber weiter, Gott will dieses Problem so schnell wie möglich gelöst haben.“
brach Jerome das Gespräch ab und eröffnete die nächste Runde mit einem Heiligem Wort. Seraph konterte mit einem weiteren heiligem Wort. Die Kraft der Attacken müsste eigentlich gleich sein, wenn Seraph eine wichtige Kleinigkeit nicht übersehen hätte: Diese Attacke bezieht ihre gesamte Kraft aus Gott und Gott war im Falle von Seraph nicht gewillt diesem Zauber Kraft zu verleihen.
So kam es also, dass Seraph die volle Kraft der magischen Energie zu spüren bekam und mehrere Meter weit zurückgeschleudert wurde. Die Energie hatte darüber hinaus eine stark ätzende Wirkung, doch Seraphs Resistenzen, hervorgerufen durch jahrelanges Training sowie einige negative Erfahrungen, die Seraph mit allen vorstellbaren und auch unvorstellbaren Säuren gemacht hatte, schwächten die Wirkung, nur die obersten Hautschichten wurden beschädigt, was aber nichts daran änderte, dass das ganze höllisch brannte. Seraph war anscheinend anfällig gegen heilige Magie. Er hatte es vorher nie bemerkt. Die Veränderungen, die die Entdeckung seiner Abstammung hatte, waren wohl doch gravierender als er dachte.
„Na siehst du, du bist kein Engel mehr! Ich habe es dir doch gesagt!“
kommentierte Jerome den Effekt seines Zaubers.
„Ach Quatsch, der Kampf gegen Kamui hat mich bloß mehr geschwächt als ich dachte, nichts weiter. Ich habe immerhin noch meine Flügel, unverändert und wie immer.“
versuchte Seraph Jeromes Aussage zu entkräften.
„Warts nur ab, das kommt auch noch. Das heißt, da ich dich bald töten werde, erlebst du das wahrscheinlich nicht mehr.“
Seraph wurde so langsam richtig wütend, seine magischen Fähigkeiten begannen so langsam richtig zu erwachen. Seraph fühlte es, bald war er so weit, einen Meteoritenschwarm auf die Erde herab rufen zu können. Doch noch war es nicht so weit. So begann Seraph erstmal einen anderen seiner mächtigen Zauber zu wirken, nämlich Entzug von Lebenskraft. Jerome suchte sich mit einem Verbesserten Schutzmantel zu schützen. Doch er kam nicht so recht gegen den Angriff an, die Attacke würde ihn wohl erstmal eine Weile beschäftigen.
Diese Zeit wollte Seraph nutzen um sich mit einem Zauber zu heilen, doch der Versuch ging schief. Offensichtlich konnte er keinerlei positiver Magie mehr wirken.
„Mist, das muss daran liegen, dass ich immer auf Gott vertraut habe und nicht meinen eigenen Fertigkeiten. Ich muss damit anfangen, meine eigenen Kräfte zu nutzen. Nicht nur bei positiven Zaubern, sondern auch bei negativen, obwohl mir der Teufel in dieser Hinsicht nicht den Hahn abdrehen wird. Für diesen Kampf brauche ich eh noch seine Macht, sollte ich diesen Kampf überleben, werde ich aber auch seine Kraft nicht mehr nutzen. Aber jetzt heißt es erstmal, gegen Jerome zu bestehen. Das könnte sehr schwierig werden, jedenfalls wenn man mal die erschwerenden Umstände, die gegen mich stehen, berücksichtigt.“
Dachte Seraph. Jerome hatte es mittlerweile geschafft den Zauber abzuwehren und wendete sich wieder Seraph zu.
„Du wirst wohl so langsam müde, nicht wahr, Seraph? Dein Zauber war ja geradezu lächerlich schwach!“
höhnte Jerome. Doch er konnte nicht ahnen, dass Seraph seine Energie für sein Limit-Break ansammelte. Und grade in diesem Augenblick war es soweit, er war nun endlich in der Lage seine Attacke Meteoritenschwarm einzusetzen! Ehe Jerome wusste wie ihm geschah, fiel bereits der erste Meteor auf die Erde nieder, Jerome konnte sich grade noch in Sicherheit bringen, offensichtlich geschockt von den Vorkommnissen.
„WAS? Du hast noch genug Kraft diese gewaltige Attacke einzusetzen? Das glaube ich einfach nicht, dass kann nicht sein, das ist…“
begann Jerome, doch Seraph unterbrach ihn abrupt.
„Hahaha! Es ist aber so, wie du siehst! Und du kannst nichts dagegen machen, du bist verloren!“
„Ach ja? Das wollen wir erstmal sehen!“
Jerome hatte anscheinend seine Fassung wiedererlangt. Er zauberte Gerechte Magie, welche seine physischen Fähigkeiten enorm steigerte. Gleichzeitig mit Seraph zauberte er auch noch Schutz vor den Elementen, welcher die beiden Resistenter gegen die Urgewalt der Meteore machte, jedenfalls solange wie sie nicht von einem solchen zerquetscht wurden. Die beiden flogen aufeinander zu, abermals ihre Klingen kreuzend und sprangen währenddessen von Meteor zu Meteor. Die Auren der beiden stießen aufeinander und einige der Meteore zerbarsten noch in der Luft, zerstört von gewaltigen Explosionen.
Die ganze Szenerie erinnerte stark an einen merkwürdigen Tanz, verziert und begleitet durch geniale Spezialeffekte. Wenn man mal von dem tödlichen Ernst, der Grundlage dieses Kampfes war, ignorierte. Nach einer Weile ebbte der Strom der Meteore ab und die beiden Kontrahenten standen sich abermals am Boden gegenüber. Na ja, Jerome stand wankend auf den Beinen, Seraph war sogar auf die Knie gesunken.
„Na, bist du endlich bereit aufzugeben? Du kannst dich ja nicht einmal mehr auf den Beinen halten.“
Begann Jerome abermals ein Gespräch, das Seraph sogleich fortführte.
„Du bist aber auch nicht mehr ganz fit, man könnte direkt meinen, du wärst betrunken.“
„Aber immerhin noch fit genug um dich zu töten.“
„Warum bist du eigentlich so scharf darauf mich zu töten?“
„Du bist mein Freund, Seraph. Und ich will dich von dem Makel, der dich befallen hat, erlösen.“
„Das glaubst du doch selber nicht, oder? Du bist einfach nur ein williges Werkzeug Gottes, bereit alles zu tun.“
„Du Ketzer! Du weißt gar nicht, was du da redest! Der Teufel hat dein Bewusstsein vergiftet. Die Saat, die er säte geht so langsam auf. Aber ich werde verhindern dass sie vollkommen erblüht!“
„Ich denke, ich werde dich nicht vom Gegenteil überzeugen können, hab ich recht? Ja? Dachte ich es mir doch… Ich werde den Kampf schnell beenden müssen, lange halte ich das nicht mehr durch.“
Erst jetzt bemerkte Seraph verwundert, dass die Verbrennungen des Angriffs von Jerome weiter fortgeschritten waren, sowie dass er einige Verletzungen durch Jeromes Schwert erhalten hatte. Jerome selbst hatte zwar auch einiges einstecken müssen, doch augenscheinlich war er klar im Vorteil.
„Ich werde nun meine letzte Trumpfkarte spielen, der letzte Ausweg den ich sehe. Der Erfolg wird rein vom Glück abhängen, ich könnte ebenso gut sterben wie du. Jetzt zeigt sich, ob Gott dem Schicksal, selbst, dem Zufall überlegen ist.“
sagte Seraph.
„Ach ja, dann mach mal. Ich vertraue darauf, dass sich das Glück gegen dich wenden wird, Gott wird nicht zulassen dass du mich besiegst. Sprich deinen Zauber, ich vertraue noch soweit darauf, dass es so sein wird, wie du sagst und dass du keinerlei Einfluss auf das Ergebnis hast. Also los.“
antwortete Jerome. Seraph lies sich dies nicht zweimal sagen, er zauberte Chaossphäre! Gewaltige Mächte entfesselten sich, zufällig auf jedwede Materie fixiert. Zufällige Blitze zuckten, Felsformationen erhoben sich aus dem Boden, riesige Hagelkörner prasselten auf die Erde nieder. Die Luft wurde von zufällig entstehenden Energieverdichtungen regelrecht durchschnitten, der Boden brach auseinander und kochendes Magma begann an die Oberfläche zu fließen. Nichts und niemand in der näheren Umgebung war vor den freigesetzten Kräften sicher.
Sogar Seraph nicht, welcher immerhin der Auslöser dieses Zaubers war. Es kam, wie es kommen musste, Seraph wurde von einigen wie zufällig, na ja, es war ja auch Zufall, jedenfalls wurde Seraph von einigen der Energieverdichtungen durchbohrt. Doch er hatte Glück im Unglück, diese Verdichtungen entwickelten dermaßen viel Hitze, dass die Wunden sogleich kauterisiert wurden. Jerome erging es auch nicht viel besser, er brach, von mehreren Blitzen getroffen, zusammen. Er und Seraph wurden von zwei Windböen erfasst und gegeneinander geschleudert, zusammen blieben sie am Boden liegen.
„Du hattest Recht, Seraph. Gott konnte mich nicht vor den Launen des Zufalls beschützen und dich ihnen nicht stärker aussetzten als mich. Du hattest Recht…“
flüsterte Jerome.
„Sprich nicht, Jerome. Du darfst nicht sterben. Dich trifft keine Schuld. Jedenfalls nicht mehr als alle anderen auch.“
röchelte Seraph zurück.
„Mag sein, doch diese schwere der Schuld reicht schon, mein Herz erstarren zu lassen. Ich… Ich werde dich mit meinen verbliebenen Kräften soweit heilen, dass du überleben wirst. Widersprich mir nicht. Mich selbst kann ich nicht so effektiv heilen wie andere und wir beide können auf keinen Fall überleben. Aber du hast eine Überlebenschance. Versprich mir, dass du sie nutzen wirst. Du wirst zwar die Folgen meines Todes tragen müssen, du warst zumindest indirekt der Auslöser, aber du wirst es sicher überstehen. Ich… Nein, es bleibt nicht mehr genug Zeit zu reden.“
„Ha, diese Einsicht kommt… Ein bisschen zu spät, findest du nicht? Aber mach doch was du willst, es ist dein Recht, eigene Entscheidungen zu treffen. Wenigstens einmal sollst du dieses Recht nutzen und eine Entscheidung treffen, völlig unbeeinflusst von Gott. Also tu was du nicht lassen kannst, solange es noch nicht zu spät ist…“
Jerome bemühte sich also, Seraph wieder auf die Beine zu bringen und es funktionierte auch recht gut. Die Laune des Schicksals wollte es so, dass sich Seraph und Jerome noch ein letztes Mal sehen konnten, bevor ein gewaltiger Materiestrahl aus dem Himmel herab fuhr und Jerome unter sich begrub. Seraph wurde durch die freigesetzte Energie weit aus dem Gefahrenbereich geschleudert. An der Stelle, an der er aufschlug, blieb Seraph erstmal ein paar Minuten liegen, bis das Chaos abebbte. Dann endlich trat wohltuende Stille ein.
Plötzlich war Seraph bei vollem Bewusstsein, er sah und spürte plötzlich alles ganz klar. Etwas stimmte mit seinen Flügeln nicht. Er entfaltete sie und was er sah, erschreckte er. Seine federn waren pechschwarz geworden, dunkler als die Nacht. Doch das war nicht die einzige Veränderung. Die Federn verschwanden, eine nach der anderen, bis sich schließlich seine gesamten Flügel aufgelöst hatten. Er hatte seine Flügel verloren, die Flügel, welche ein letzter Beweis seines Daseins als Engel gewesen waren.
Selbst die schwarzen Schwingen waren noch beinahe tröstend gewesen, sie waren wenigstens ein Hinweis auf seine teils dämonische Abstammung gewesen. Auch die Präsenz Gottes konnte Seraph nicht mehr spüren, nur noch der Teufel lauerte irgendwo innerhalb von Seraph. Sollte der Teufel einmal geweckt werden, so war kein Gegenpol mehr vorhanden, der ihm Einhalt gebieten könnte. Jedenfalls niemand außer Seraph. Er musste nun lernen, mit seinen neu gewonnenen Kräften umzugehen, vor allem aber auch mit dem Verlust seiner alten.
Im Moment waren seine Kräfte völlig ausgebrannt, in diesem Zustand hatte er wohlmöglich noch nicht einmal eine Chance gegen einen Gegner wie zum Beispiel eine Halbelfe. Diesen Zustand zu beseitigen musste nun sein primäres Ziel sein. Da kam ihm eine Idee.
„Der Weise (LOL! Word wollte mir Die Weise andrehen! Was das wohl zu bedeuten hat?) kann mir bestimmt helfen. Ja, das ist eine gute Idee. Ich werde jetzt den Weisen suchen und ihn um Hilfe bitten. Das heißt, falls ich es bis zu ihm schaffe, trotz Jeromes nobler Tat bin ich noch nicht völlig genesen, von meinen Kräften mal ganz zu schweigen. Wo wir grad dabei sind, was ist eigentlich mit Carsomyr?“
Seraph versuchte, Carsomyr zu beschwören, doch er fühlte…Nichts. Carsomyr war nicht an seinem Angestammten Platz. Seraph schreckte hoch, wurde jedoch von plötzlich aufflammendem Schmerz überwältigt, eine in Bauchgegend liegende Wunde war wieder aufgeplatzt und blutete. Doch Seraph riss sich zusammen und stolperte über das verwüstete Feld, um Carsomyr zu suchen. Die einzige Stelle, die er mied, war die Stelle an der nur noch ein Häuflein Asche von der Existenz Jeromes zeugte. Aber an dieser Stelle hatte er Carsomyr sowieso nicht mehr.
Komischerweise wusste er gar nicht mehr, wie lange er Carsomyr überhaupt in Händen gehalten hatte. Wie dem auch sei, Seraph konnte Carsomyr, seinen treuen, jahrelangen Begleiter, nicht finden. Dies schmerzte Seraph sehr, denn es war eines der wenigen Erinnerungstücke, die er an seine Eltern noch hatte. Aber Seraph sah ein, dass er Carsomyr wohl endgültig verloren hatte und dass es ihm nichts mehr nützen würde, hier weiter seine Zeit zu verschwenden. Er rekapitulierte also erstmal wo er war; nämlich auf der Ebene nördlich von Burg Stalingrad, nördlich des entkoffeinierten Sees.
„Nein!“
entfuhr es Seraph, als ihm plötzlich klar wurde, welcher See über dem Vulkan ausgeschüttet wurde. Es war eben dieser entkoffeinierte See gewesen.
„Das wird bestimmt Ärger geben, wenn jemand merkt, dass das meine Schuld ist…“
dachte sich Seraph. Dann schließlich brach er nach Osten auf, hinein in das Gebirge, in dem er den Weisen vermutete. Er warf einen letzten Blick zurück, bedauernd an Carsomyr denkend und das er nun ohne Waffe und ohne sonderlich stark ausgeprägte Kräfte unterwegs war, sowie mit einer tiefen Wunde, welche jederzeit wieder aufbrechen konnte. Er musste sich aber auch eingestehen, dass er an Jerome dachte, welcher zwar versucht hatte, ihn zu töten, ihn aber am Ende doch wieder gerettet hatte.
Ende dieses Storyparts
Wer irgendwelche Fehler oder sonstiges findet, darf sie behalten... Ich habe den Text in ziemlich kurzer Zeit, dh. sehr schnell geschrieben...
BTW... so eine Charakteranalyse muss ich auch mal machen. Ich muss jetzt aber erstmal vollkommen umdenken...
Ich fang dann mal an...
Name:Seraph, von manchen Leuten auch Sera genannt
Status:Gefallener Engel, Mitglied von SoS
Spezies:Seit neustem vollwertiger Dämon
Waffen:Na ja, im Moment Keine
Equipment:Erstmal eins vorweg, seit neustem ist die gesamte Kleidung zerfetzt. Ansonsten Weiße Hose, weißes Hemd und ein weißer Umhang. Schließlich war da ja mal etwas mit nem Engel
Spezial und Limit:Keine mehr. Carsomyr ist verschwunden und der meteoritenschwarm steht nicht mehr zur Verfügung
Abilities:Diverse Zauber, großteils aus dem Dungeons & Dragons-Universum
Hobbies:Na ja, legt sich mit Gott an, das reicht
Verhalten:Ständig hin und hergerissen zwischen gut-sein und böse-sein, er tendiert im Moment zur bösen Seite. Bemüht sich, den Teufel zurückzuhalten. Will nur noch seine eigene Stärke nutzen. Sucht den Weisen.
StärkenResistent gegen Attacken, die auf Finsternis beruhen. Sratker Überlebenswille.
Schwächen:Anfällig gegen jede Art von heiliger Attacke. Ist ein notorischer Deckenklauer(gut, es war nur eine). Sehr Stolz, will sich nicht gerne von anderen helfen lassen.
Die Liste wird dann ab und zu erweitert
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