Hm, meine ja auch. Aber ich will keine Community benachteiligen...:Zitat
Hm, dann hab ich es mir auch einmal gezogen. Leider muss meine Kurzbewertung einige deiner Kriterien verletzen, aber ich werde erklären wo und warum...
Das Intro: Tja, die Sache mit der Pietät - manche Leute haben kein Problem damit, Geschichten über die Schrecken der Nazizeit zu schreiben, und dabei authentisch, subtil und mit genügend Respekt vor den Opfern zu verbleiben. Bei dir ist das meiner Meinung nach misslungen. Nicht nur eignet sich die niedliche Grafik des RPGmakers nur unzureichend, um an das Grauen und die Trostlosigkeit jener Zeit heranzureichen (wie du ja selbst erkannt hast - siehe die eingeschobenen Fotos, unterlegt mit Trauergedudel), es ist darüberhinaus ein wenig... nun, schwierig, den Nazis auch noch dämonische Hexenmeister zuzuschieben. Sicher, ich sehe ein, dass es reizvoll ist, gerade in einer solchen Geschichte, den Schrecken durch den ganzen Nazihintergrund nochmal zu überhöhen, aber es nimmt den wahren Geschehnissen tatsächlich viel von ihrer Härte und, nun ja, Realität, wenn feststeht, dass der Führer mit dunkleren Mächten als seinem eigenen Wahnsinn im Bunde steht. Ich finde also, dass sich diese Hintergrundstory nach wie vor nicht besonders für ein Abenteuerspiel eignet (schon gar nicht für ein Jump&Run, bei dem die Geschichte per definitionem grundsätzlich hinter dem Spielprinzip, naja zurückstehen sollte. Mir ist klar, dass du da andere Ansätze verfolgst, aber da muss ich später drauf zurückkommen).
Die weitere Geschichte mag gut sein oder nicht - dank meiner kurzen Spielzeit habe ich nicht viel mitbekommen können. Klingt nach einer Erzählung, die an Animeerzählweise (und Plotstrukturen) angelehnt ist. Da mecker ich erst zu, wenn ich sie ganz gesehen haben sollte.
Die Spielmechanik:Kurz und Schmerzlos: Die Technik ist so ziemlich das frustrierendste und tristeste, was mir bislang untergekommen ist. Ganz klarer Fall von gewollt und nicht gekonnt. Das Sprungkommando ist RPGmaker-typisch hölzern, nicht beeinflussbar und schlicht langweilig (man kann die sprungweite nicht durch rennen verbessern, überhaupt ist ie sprungweite stets dieselbe, wodurcch das Springen schlicht zu einem notwendigen Übel verkommt... also weder Jump noch Run bisher). Das "Kampfsystem" funktioniert so zuverlässig wie die Wettervorhersage - man kloppt auf die Schlag-Taste, und hofft den Gegner, der die ganze Zeit direkt vor einem steht, irgendwie durch Zufall doch noch zu verletzen. Bei Endgegnerkämpfen wird nicht verständlich angezeigt, wo man das Biest jetzt genau getroffen hat, bzw. es bleiben komplette Handlungsmuster der Gegner absolut unkenntlich (ich habe bspw. keine Ahnung, ob es was bringt, dem Baum auf den Mund zu schlagen, oder ob die "Wurzel" [es ist doch eine, oder?] einfach nach einer bestimmten Zeit von selber erscheint.). Außerdem negativ fällt die Unmöglichkeit auf, zugleich zu springen und zu schlagen. Das Spielprinzip beschränkt sich also auf drei Dinge: Über Abgründe springen, Gegner ausschalten (Glück), ewig lange Zwischensequenzen ansehen.
Das Spiel: Der erste Level hat genervt. Sollte Scythe den Einführungstext selbst geschrieben habe, hat er offenbar keine Selbstachtung mehr. Außerdem wird das Spiel alle 3 Sekunden von einem Tutorial-Kasten unterbrochen, der sich nicht wegschalten lässt, der mit doofer Musik nervt, und der darüberhinaus auch vermeidbar wäre (wenn schon Scythe als Präsentator eingeführt wird, kann er ja kurz eine Message ablassen, und dann per Klick wegschaltbar sein. Schont Nerven und erleichtert das wiederspielen.) Auch unangenehm ist, dass in den Zwischensequenzen immer wieder zu der Oma und dem Kind geschaltet wird - die Musik wird komplett unterbrochen, es kommt eine vollkommen neue Szene... alles nur, damit Omi zwei Sätze von sich geben kann. Auch hier wäre weniger mehr. Oder einfach etwas geschickter die Szenen dirigieren (Oma könnte ja transparent im Bild erscheinen, und weitererzählen).
Fazit:Ich bin gerade bei der Schlange verreckt (keine Ahnung, wieso), und demnach auch nicht besonders weit. Der erste Eindruck ist aber absolut negativ - mag sich die Story noch so toll entwickeln - wenn das Spielsystem wirklich so aussieht, dann ist UIF2 für mich eine technische Katastrophe und sowieso ob der Hintergrundstory absolut fragwürdig. Ich hoffe, du kannst mit der Kritik was anfangen.