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Thema: Gesucht: Buch für Maturaarbeit

  1. #1

    Amaurosis fugax Gast

    Gesucht: Buch für Maturaarbeit

    [Keine Ahnung, ob es auch ausserhalb der Schweiz die Maturaarbeit gibt, jedenfalls geht es darum, eine Arbeit zu einem völlig frei gewählten Thema (wobei dieses auf ein realistisches Mass eingeschränkt werden muss) im Umfang von rund 15 Seiten zu schreiben, wobei die erreichte Note einen grossen Einfluss auf die Endbewertung hat.]

    Jedenfalls habe ich mich entschieden, meine Maturaarbeit im Fach Deutsch zu schreiben und dabei von einem bis zwei Büchern auszugehen. Dabei möchte ich auch gerne philosophische und/oder psychologische Aspekte untersuchen.

    Gibt es Buchempfehlungen?


    Ich war mir nicht sicher, ob ich den Thread im Literatur- oder im Schulforum eröffnen soll, wobei ich mich offensichtlich für das Literaturforum entschieden habe. Sollte dies jemand anders sehen, bitte ich um eine Verschiebung des Threads.

  2. #2
    Ein Tipp, wenn du Fiktives suchst, in welchem einige philosophische Dinge und Themen unserer Zeit sehr gut behandelt werden: Dune.

    Unter anderem:
    - Religion zur Massenmanipulation
    - Der Messiasgedanke oder: warum verlangen die Menschen nach einem Erlöser
    - seltene Rohstoffe und der Umgang damit
    - Politik
    - Drogenabhängigkeit
    - Riesengroße Würmer
    - uvw.

    Das ganze ist in einer riesengroßen SciFi Opera untergebracht und kann Weltanschauungen ändern.

  3. #3
    Hier in Österreich haben wir auch eine Matura, in Deutschland ist es die Abitur. Ich habe die Matura auch schon zwei Jahre hinter mir und wünsche dir viel Glück dabei.

    Die "Reigen" von Arthur Schnitzler, oder noch besser: die "Traumnovelle".
    Er lebte zur selben Zeit wie Freud und hat dementsprechend eine ähnliche Sichtweise besessen. Freud hat sogar eine Abhandlung über Schnitzler und seine Werke geschrieben. Ich glaube, mich erinnern zu können, dass er die Traumnovelle darin erwähnt hat. Sekundärliteratur sollte also noch gut zu finden sein. Allerdings wirst du bei Schnitzler hinsichtlich der Philosophie wohl auf Freud beschränkt bleiben.

    Wenn dir der Sinn nach etwas neuem steht, dann versuch es einmal mit "Der Golem" von Gustav Meyrink oder "Der Engel vom westlichen Fenster" vom selben Autor. Dieser lässt sich einfacher als Schnitzler philosophisch behandeln, wenn seine Ansichten auch wesentlich exotischer sind - sei darauf vorbereitet, dass eine ganze Menge Recherchen in die Philosophie der Gnosis, der Kabbale und der Europäischen Magik-Szene Ende des 19. Jahrhunderts hinzukommt.
    Psychologisch wären die beiden ebenfalls sehr interessant, da verdammt viele Visionen und Symbole vorkommen, die sich mit Sicherheit alle interpretieren lassen. Das Porblem ist, dass die Sekundärliteratur anscheinend vergriffen ist, du wärst auf Bibliotheken und deren Fernleihesystem angewiesen.

    Einfacher dürften Georg Büchners Werke sein: "Lenoce und Lena", "Woyzeck" und "Dantons Tod". Hier würde ich dir 'Dantons Tod' oder "Woyzeck" empfehlen, zu den beiden gibt es Sekundärliteratur, die einem die Arbeit erleichtert. Philosophisch solltest du dir ein Buch über Nihilismus besorgen, die dominate Sicht auf das Leben in "Dantons Tod".

    Ein paar von Freuds Büchern zu lesen würde ich dir auch noch empfehlen, das lässt einen bei der Analyse gleich eloquenter erscheinen.

  4. #4
    Schreib doch was zu Hermann Hesse, von dem kennst du (sofern ich dich nicht verwechsle) einiges. Warum etwas Neues suchen, wenn das Gute so nah liegt?

  5. #5

    Amaurosis fugax Gast
    Ja, Hesse habe ich in Betracht gezogen. Nur sind seine Bücher schon hinreichend auf psychologische und philosophische Elemente analysiert worden, in einem Reclambuch findet man lange Abhandlungen zu genau dem Thema. Und mir ist es eben doch wichtig, auch etwas eigenes zu erarbeiten.

    Was ich mir in Bezug auf Hesse überlegt habe, ist die Ausweitung des Themas auf Entwicklungsromane allgemein. Dabei würde ich vielleicht eine Figur Hesse's mit einer Figur aus einem Buch von Robert Walser (Jakob von Gunthen) vergleichen.

    Vom Kontrast her wäre dies doch recht interessant, während Hesse's Figuren oft Vollkommenheit erlangen, die Entwicklung zum Guten hin, herrscht bei Walser so weit ich weiss grundsätzlich die Hoffnungslosigkeit vor, das Ziel, eine "kugelrunde Null" zu werden.
    Zitat Zitat
    Ein paar von Freuds Büchern zu lesen würde ich dir auch noch empfehlen, das lässt einen bei der Analyse gleich eloquenter erscheinen.
    Was auch immer "eloquent" sein mag...
    Ich habe bereits begonnen, mich mit Freud zu befassen, momentan mit einer kleinen Einführung zu seiner Psychoanalyse.
    Jedenfalls vielen Dank für die Buchempfehlungen, ich werde sie auch für die Wahl des Buches für die Mündliche Matura wieder brauchen können.

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