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Original geschrieben von Ianus
Ein beliebter Irrtum. Natur ist in keinster weise kollegial oder auf den Ausgleich bedacht. Es gab in der Entwicklungsgeschichte sogar eine Pflanze (ein Baum), die sich selbst ausgerottet hat. Weißt du wie? Die Pflanze hat einen globalen Klimaumsturz ausgelöst. Und der Einklang von flora und Fauna klappt auch nicht ganz, jedes Tier frisst so viel es bekommen kann ohne Rücksicht auf Verluste, sofern sie nicht vorher von anderen Tieren gefressen werden. Im Großen und ganzen funktioniert das Ökosystem nur, wenn genügend Teilnehmer sterben, sobald sich einer zu sehr vermehren kann kippt das System.
Das nennt sich dann 'the struggel for life' und führt zu 'survival of the fittest', bis irgendwann ein Tier kommt, das alle anderen Tiere ausrotten kann. Das wird genau das tun und selbst eingehen. Danach beginnt ein neuer Zyklus.
Nun, ich bezweifle nicht, dass du in allem was du sagtest recht hast - jedoch bin ich weiterhin der meinung, dass der mensch weit verheerenderes angerichtet hat und noch anrichten wird, als es die Natur jemals vermochte oder vermögen wird.

Im grunde halte ich es nicht einmal für besonders schlecht, wenn es immer wieder neue zyklen gibt, so lange es noch überhaupt etwas gibt. Der mensch aber ist so weit, dass er über waffen verfügt, die unseren planeten tausendfach zerstören könnten - und zwar so, dass wohl kein lebewesen mehr langfristig überleben wird.
Letzten endes war es doch in der natur immer so, dass sie sich selbst gedient hat, gefressen und gefressen werden. Alles so geschaffen, dass es einen sinn ergibt und zusammenpasst...naja, passte, bis eben der mensch die spielfläche des lebens betrat.

Zum thema survival of the fittest bleibt nur zu sagen, dass stärke auf viele verschiedene arten dargelegt werden kann. Sei es alleine durch größe oder physische kraft, sei es durch geschwindigkeit und geschick oder aber durch intelligenz. Genau diese punkte waren meines erachtens in der vergangenheit fast immer ausgeglichen.

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Die Natur ist eine Magna Mater im klassischen Sinn, sie gibt Leben ohne lange darüber nachzudenken und vernichtet es wieder ohne Gewissensbisse. Die Idee mit der 'guten, lieben Natur' Ist erst aufgekommen, als genug Leute es sich leisten konnten, nicht ihr ganzes Leben mit ihr verbringen zu müssen.
Ich finde diese ansicht zu negativ. Ich frage mich, wie es sonst sein sollte, wenn nicht so wie von dir beschrieben. Leben geben und nehmen, zyklen, anders funktioniert es auch gar nicht - oder sollte immer nur leben gegeben und niemals genommen werden? Abgesehen davon, dass das systematisch so ziemlich alles und jeden ausrotten würde wäre, falls dies nicht passiert, schlicht bald kein platz, keine rohstoffe - einfach nichts mehr da.

Mach einen besseren vorschlag, wie "die natur" es sonst handhaben sollte, wenn nicht so.

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Es ist unmöglich, sie zu ignorieren, es gibt so verdammt viele davon und sie werden uns ständig wieder vorgeführt. Ihr Einfluss mag nicht direkt sein, aber durch die ständige Wiederholung ist ihr indirekter Einfluss groß. Man führt sie uns vor, als wären sie Helden immer und immer wieder. Das ist ein Problem.
Es ist möglich sie zu ignorieren oder wenigstens, sich nicht von ihrem erscheinungsbild berühren zu lassen, man muss nur genügend gleichgültigkeit für solche dinge aufbringen.
Und wie du bereits sagst "als wären sie helden" ..genau, wären, sind sie aber nicht. Und wenn man das für sich erkannt hat ist doch, wie ich finde, alles in Ordnung.
Wenn man sich zwanghaft so intensiv mit seiner umwelt und insbesondere mit menschen solchen schlages beschäftigt wundert es mich nicht, dass es irgendwann nervt.. mich jedenfalls nicht.

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Geld vereinfacht nichts. Geld ist längst schon mehr als nur ein Mittler zum Tauschhandel. Der Besitz von genug Geld soll uns inzwischen angeblich frei machen, etwas, das dinglicher Besitz nicht konnte. Aber alles an dem man hängt bindet einen, auch Geld. Besitz macht nicht frei.
Ehm...wie soll man denn sonst deiner meinung nach freiheit erlangen? Indem man irgendwo in der wildnis lebt, von nichts und niemandem abhängig außer von sich selbst. Mit einer selbstgebastelten waffe tiere jagen, sich selbst versorgen und alle entscheidungen die einen selbst betreffen alleine treffen können, ist es das was du meinst?
Für den fall das es so ist muss ich dich enttäuschen, die steinzeit ist nicht mehr.
Um zurückzukommen auf was du eigentlich vermitteln wolltest: natürlich bindet besitz, aber wenn nicht durch besitz, wie soll man sich sonst freiheit erarbeiten? Bin ich nicht frei, wenn ich mir ein haus gebaut habe, von meinem eigenen geld, auf meinem grundstück in dem ich alleine oder mit familie lebe?
Bin ich nicht frei, wenn ich hart gearbeitet habe um mir einen wunsch erfüllen zu können? Eine reise nach tasmanien, ein flug mit einer cessna oder eine strandbar auf den malediven zum beispiel?

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Mit Macht ist es dasselbe, am mächtigsten ist man immer noch allein. Mit umso mehr Menschen man sich umgibt, umso weniger Macht hat man in wirklichkeit. Will man Macht, wählt man die freiwillige Isolation. Macht macht einsam.
Klingt einleuchtend, aber es ist auch definitionssache. Hitler, napoléon oder castro waren überaus mächtige männer, castro ist es noch heute. In einer diktatur verfügt man über ein riesiges machtpotential. Sicher, es ist eingeschränkt, weil man von anderen menschen abhängig ist - dennoch haben nur äußerst wenige menschen so viel macht und werden sie wohl auch kaum erlangen.
Dennoch hast du schließlich recht, am meisten macht hat man alleine, jedoch nur über sich selbst.

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Eine nette Gesellschaft, in der wir da leben. Gebundenheit, Machtlosigkeit oder Isolation bietet sie uns und wir nehmen am liebsten gleich das ganze Paket.
Nunja, man muss eben erkennen wie es aussieht, wie die lage ist und woran man ist. In der heutigen zeit kommt man nur als eingefleischter egoist wirklich weit, deshalb habe ich mir kleinere ziele gesteckt, diese werde ich aber mit größter vehemenz zu erfüllen versuchen. Wer sich lieber treiben und in dinge hineindrängen lassen möchte ist selbst schuld.

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Wenn solche Nulpen mit solchem Schwachsinn einen so großen Einfluss haben können, dann will ich mal sehen, was ich verändern kann, wenn ich 'besser' als sie leben.
Schön gesagt und definitiv ein guter ansatz.

Guten abend allerseits.