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Schwertmeister
Wie beginn ich jetzt am besten?
Ich fange einfach mal an mir Gedanken über das geringe Selbstwertgefühl zu machen.
Wie viele hier ja schon geschrieben haben, ist es bei vielen oft darauf begründet dass sie von anderen runtergemacht und gemobbt wurde und das ständig. Die Betroffenen wissen dabei oftmals nichtmal wieso sie eigentlich runtergemacht werden, als Idioten abgestempelt werden etc.
Nun bevor ich anfange zu schreiben, wie man den wieder Selbstwertgefühl erhalten kann, gehe ich erstmal auf die Mobber selbst ein.
Wie schon von einigen erwähnt fehlt es denen nämlich des öfteren selbst an dem nötigen Selbstwertgefühl, um sich dieses Wiederzugeben denken sie, sie müssten andere fertig machen, sie finden es toll mal nicht selbst der gemobbte zu sein und von anderne bejubelt zu werden.
Dann gibt es aber auch noch die Mobber mit übersteigertem Selbstwertgefühl, die, die sich für besser als andere halten. Eigentlich sollten sie in so einem Falle es doch gar nicht nötig halten andere zu mobben, doch wie soll ich es sagen, sie sind einfach saudumm und ihnen macht es Spass, hierbei sollte man aber nicht verschweigen dass auch diese Personen meist Private andere Probleme haben, oder in einer anderen Gruppierung ebenfalls der Depp sind und sich jetzt, wo sie in der überlegenen Position sind, dies an anderen auslassen.
Natürlich besteht auch hier die Möglichkeit dass sie ein zu geringes Selbstwertgefühl in Wahrheit haben, es aber nicht zugeben, oder selbst gar nicht wahrnehmen und die Rolle des coolen, nur von irgendwo kopiert ist.
Jetzt aber dazu wie man Selbstwertgefühl erhalten kann. Es mag jetzt banal klingen, aber das einfachste ist, sich darüber im klaren zu sein, dass die Mobber entweder total dämmlich sind oder arme Würstchen sind, denen es nicht besser geht.
Was das Selbstwertgefühl ansich angeht (also ohne das Mobben mal), so sollte man ebenfalls an die Leute denken, die einem das Selbstwertgefühl genommen haben und es sollte einem ebenfalls klar sein, dass sie nur Dünnsinn gelabert haben.
Auch das Problem das viele nannten mit dem "Was denken andere über mich", sollte man einfach weglegen, jede Handlung die man macht ist richtig, sofern man sie mit seinem Gewissen vereinbaren kann (also ihr sollt keine Leute töten..... auser es wär mit eurem Gewissen vereinbar, aber das kann ich mir nicht denken.^^')
Und nun mal kurz zu meinem Lebensweg, wo ich doch lange Zeit, der sog. Typus B war.
Es begann bei mir schon mit de Nachbarskind, welches jede Gelegenheit dazu nutzte mich fertig zu machen. Wenn wir alleine waren, wars meist kay, dann waren wir gute Freunde, aber kaum kam ein anderes Kind dazu, dann war ich der Depp.
Mein Bruder sollte hierbei auch nicht verschwiegen werden, welcher jede Möglichkeit nutzte um sich zu profilieren und mich dabei als Deppen hinstellte (und noch tut).
Es ging dann weiter im Kindergarten, wo auch immer ein Ausenseiter war, es machte mich zwar traurig, aber im Kindergarten konnte ich noch ganz gut damit leben.
Die Grundschule ging eigentlich. Hier war ich grösstenteils ein Klassenmitglied wie jedes andere, zwar war ich auch hier des öfteres ausgeschlossen, doch nicht so häufig, dass es mich gestört hätte. Im nachhinein betrachtet war es aber doch öfter als gedacht, aber wie gesagt, es störte mich damals nicht.
Richtig beschissen wurde es erst ab der fünften Klasse. Ich kam an eine neue Schule in der vorher auch mein Bruder schon war. Leider hatte mein Bruder keinen guten Ruf und so übertrugen die Lehrer dies völlig grundlos auf mich.
Dies wäre nicht so schlimm gewesen, wäre in dieser Klasse nicht das wirklich extrem Mobbing losgegangen. Ich musste jeden Tag Angst haben, dass man mir keine Säfte in die Schultasche schüttet, meine Sachen versteckt, oder sonst irgend nen scheiß mit mir macht.
Ich war zu diesem Zeitpunkt in so einer Lage, dass ich mir nur mit um mich schlagen, heulen, schreine, kratzen und beißen zu helfen wusste.
Ein Lehrer half mir hier natürlich nicht, nein, in meinem Zeugniss stand sogar, ich wäre immer der Unruhestifter gewesen.
Als ich dieses Zeugniss erhielt musste ich einfach losheulen, weil ich mir dachte "das stimmt doch alles gar nicht"
In der sechsten Klasse war es plötzlich, trotz gleicher Klasse, gut. Nur von den höheren Klassen wurde ich noch gemobbed, aber das mich die eigene Klasse akzeptierte, war herrlich für mich.
Siebte Klasse war ein Deja Vu der fünften, es ging mit genau der gleichen Scheiße wieder weiter.
Nach der siebten ging ich auf ne andere Schule und hoffte dort endlich nen Neu-Anfang starten zu können. Doch weit gefehlt, ich wurde zwar nicht so extrem gemobbed wie in meiner alten Schule, aber ich war schon nach kurzer Zeit wieder der Depp der Klasse.
Dies zog sich durch bis zur zehnten. Jedoch konnte ich damit leben, hatte ich mittlerweile doch ganz gute Freunde innerhalb und auch auserhalb der Klasse gefunden.
Nunja, das mit Auserhalb der Klasse war sowieso seehr seltsam. Mein Freundeskreis bestand aus den Leuten meiner alten Schule und hier war es so, dass wir uns zwar im Prinzip gut verstanden, ich aber dennoch der war, der immer wieder verarscht und geärgert wurde. Leider muss ich aber sagen, gabs da noch nen zweiten dem das ebenfalls oft passierte und immer wenn dies Geschah, war ich ebenalls mit dabei beim fertig machen, wohl weil ich froh war, dass es mal nicht ich war und vor allen Dingen, weil ich nicht wollte, dass ich mich durch ein "Verneinen" selbst wieder in die Lage bringe.
So mit 14, wo das Abends weggehen anfing war es für mich auch schwierig. Waren dort wo wir hingingen meist nur Leute die mich kannten und die mich ja schon längst als Deppen abgestempelt hatten, weshalb ich auch hier ständig Angst vor Prügel etc. haben musste.
Aber zurück zur Schule, diese war ok, zwar gab es einen Schüler, der mich ganz gern mobbte, doch ich konnte es aushalten. Mittlerweile hatte ich mich mit meiner Rolle abgefunden.
Nach der 10ten. Ich ging auf die Beruffachschule für IT. Im übrigen mit dem o.g. Mobber, mit welchen ich mich zum Schluss aber auch verstand. So war es auch die erste Zeit, in der neuen Schule. Doch schon bald tat er sich da mit anderen zusammen und ich war erneut der gearschte (Doch wiedereinmal lies auch ich es an anderen aus, wenn die mal an der Reihe waren).
Ich hielt es an der Schule nicht mehr aus und hab sie abgebrochen.
Und von da an, hatte ich Zeit zum nachdenken und ein Wechsel in meinem Leben machte sich breit.
Ich kuschte zwar die erste Zeit immer noch und versuchte, dass ich vor anderen nicht als Depp da stehe, aber es fing an sich zu ändern. Ich kaufte mir plötzlich Klamotten die mir selbst gefielen. Ich konnte neue gute Kontakte knüpfen und ich schaffte es nicht mehr in die Rolle des Depps gedrängt zu werden. Ich war natürlich sehr froh, doch totales Selbstwertgefühl hatte ich noch lange nicht. Jedenfalls nicht in meinem alten Wohnort.
Dies begann erst, als ich letztes Jahr für fast 4 Monate zu nem Freund nach FFM ging (ich kenn ihn übers I-Net). Das I-Net ermöglichte mir schon während meiner Schulzeit Kontakt mit Leute, die die gleichen Hobbies wie ich hatten (Ich rede jetzt von Anime/Manga, ich hätte mich damals nie getraut zuzugeben, dass ich sowass kucke/lese), auch konnte ihr vor ihnen sein, so wie ich bin und sie namen mich auch so an, weshalb ich ihm Net ein ziemlich gutes Selbstwertgefühl entwickelte, auch durch das Gespräch mit anderen, die ähnlich dachten wie ich. Nach diversten Real-Life Treffen änderte sich daran nichts.
Somit zog ich dann auch zu genannten Freund und es war eine der besten Zeiten meines Lebens bisher. Ich wurd aktzeptiert, vollkommen und ich konnte auch mal sagen, dass ich was scheiße fand.
Z.B. wenn er dazu verfiel mich mal verarschen zu wollen, wenn ein andere Freund kam, dann lies ich mir das nich gefallen, bzw. sagte ihm, dass ich es scheiße find, wenn er sowass macht und er hats sogar begriffen.
Mein Selbstwertgefühl ging sogar in solche Höhen, dass ich mich endlich traute ein Mädchen anzusprechen. Tja, sie sagte ja und das befreite mich endgültig aus diesem Sumpf des Kleinmachens. (Dazu sei noch gesagt, dass ich schonmal vorher ne Freundin hatte, aber das entstand durch andere seltsame Geschehnisse, sie machte darauf auch kurz mit mir Schluss und machte keinen Hehl daraus, dass sie fand ich seh scheiße aus. Mittlerweile denkt sie übrigens anders darüber.^^)
So, soweit zu mir, nun werden sich aber manche Fragen, wie hat der Junge es geschafft, sich dieses Selbstwertgefühl zu holen.
Zuallererst durch meinen ständigen Glauben an Gott (bin ziemlich gläubig), was mir oft zum nachdenken und nichtaufgeben verhalft.
Und dann, wie gesagt, vor allen Dingen durch das selber mal offener werden und durch den Austausch mit anderen Leuten die mich ernst nahmen. Bei mir alles geschehen durch das I-Net.
Im übrigen fing ich, wie oben erwähnt, auch an zum Nachdenken und kam darauf, dass auch ich oft scheiße gebaut habe, die nicht hätte sein müssen (Das Wut auslassen an anderen), dies hab ich dann ebenfalls abgelegt.
Auf dieser Basis konnte ich dann letztes Jahr im Sommer es auch endlich schaffen in Real Life so zu werden, auch den Gedanken abzulegen, dass ich hoffe dass es für andere richtig ist. Mittlerweile mache ich nur noch, was ich für richtig halte und meine Freundin behauptet von mir jetzt sogar, sie kennt kaum jemand, mit nem höheren Selbstbewusstsein als mich.
Ich hoffe natürlich, dass andere dies auch zu schaffen vermögen. Ich für meinen Teil habs mir jedenfalls zur Aufgabe gemacht solchen Leute zu helfen und vor allen Dingen Leuten mit übersteigertem Selbstwertgefühl klar zu machen, wie scheiße ihr Verhalten doch ist.
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