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Original geschrieben von invincible Lilly
Ich sehe, dass viele eine solche Einstellung haben, dass sie Beziehungen fürchten, aber wissen sie auch, was sie sich damit entgehen lassen?
Ist das nicht wie mit einer Religion? Wenn man fest daran glaubt, dann bekommt man auch etwas zurück. Selbst wenn es nur eine Illusion ist, die irgendwann zerbröselt.
Ich denke nur, wenn man gleich die Einstellung hat, die eine wahre Liebe gäbe es nicht, wird man sich auch niemals danach verhalten. Und dann muss man sich die Frage gefallen lassen, ob es nicht an der Einstellung der Liebe gegenüber gelegen hat, dass eine Beziehung nicht lange hält.
Wie wird sich der Partner verhalten, wenn du ihm sagst, du glaubst grundsätzlich nicht daran, dass eine Liebe zumindest ewig halten könnte. Er wird denken, du wirst auch niemals versuchen, diese Liebe zu retten, wenn sie mal wackelt, weil du ja eh die Einstellung hast, die Liebe hört irgendwann auf. Das impliziert natürlich auch, dass man für eine Liebe arbeiten muss, und dass es nicht vom Schicksal abhängt, ob sie verschwindet.
Liebe verändert sich, wie alles andere im Leben auch. Sie bleibt nicht, wie sie am Anfang war, bis in alle Ewigkeit. Aber dass es deswegen nicht wert ist, sich auf dieses Abenteuer einzulassen, halte ich auch für eine Fehleinschätzung.

Das mit der Selbstaufgabe halte ich für problematisch. Es kann eigentlich keine Beziehung funktionieren, wenn sich ein Partner in seiner Art zu Sein beschneiden muss. Wenn man nur für einen anderen lebt, kann man nicht glücklich sein. Die Kunst besteht darin, ein Leben zu teilen, aber dennoch ein Individuum zu bleiben.