@jabbaba: du MUSST es nicht, du TUST es. Es ist ganz natürlich, dass der Mensch so handelt. Genaz einfach, weil seine Umwelt auch nicht immer gleich ist. Bildlich gesprochen, streichelt man ja auhc nicht den geifernden Wolf, sondern das Kaninchen. Vor dem Wolf rennt man weg, oder versucht ihn zu kloppen oder sonst wie zu besänftigen (jaja meinetwegen auch durch Streicheln). Andere Situationen erfordern eben anderes Verhalten. Es ist klar, das man sich nicht grundlegend ändern ´muss, manche ändern ihre Rolle eben mehr, andere weniger, was es auch so schwer macht, Menschen richtig einzuschätzen.
Es kommt bei diesem Rollenspiel aber auf die Intention an, mit der man sich verstellt. Tut man dies, um beiden Seiten eine einfachere und erfolgreichere Kommunikation zu ermöglichen, so ist das imo OK, man spielt nur einen anderen Aspekt seiner selbst aus. Allerdings vorgetäuschtes, geheucheltes Verstellen ist absolut verwerflich. Nur um den eigenen Vorteil bedacht ist imo die Grenze des tatsächlichen "selbstseins" überschritten - in diesem Moment spielt man tatsächlich jemand völlig anderen.
Zum Thema allein sein steht auch ein interessantes Kapitel i Hagakure:
ein wahrhaft aufrichtiger und reiner Mensch verhält sich in Einsamkeit so, wie sich auch sonst bemühen würde, zu verhalten. Ein schwacher Charakter nutzt hingegen die unbeobachteten Momente für persönliche Laster. (alles frei und aus dem GEdächtnis wiedergegeben.)