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Thema: Kummerkasten

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  1. #1
    Hi Nonsense.

    Ich bin ähnlich wie Caro wahrscheinlich unter den Bottom 50 von denen Du gute Ratschläge annehmen würdest aber was soll's, ich schätze als jemand der Dich als Internetperson seit längerem kennt und der selbst seine Erlebnisse hatte mit Depression, Selbstreflexion und der immer wiederkehrenden Frage nach dem Lebenssinn habe ich mir gedacht ich gebe dir eine Antwort, mit der Du vielleicht was anfangen kannst.

    Zum einen finde ich es echt beachtlich, dass Du einen Job gefunden hast, in dem Du offenbar gut bist und aufzugehen scheinst. Kindergärtner/Pädagoge ist ein harter Job und ich bewundere Dich dafür, dass Du ihn machst. Dass Du Lob bekommst und Dich offenbar da gut anstellst ist eine super Sache und die Kinder scheinen Dich sehr zu mögen wenn ich das richtig lese. Dass Du einen handfesten Job hast den Du trotz Deiner psychischen Probleme gut zu meistern scheinst ist etwas, was vielen Leuten in Deiner Situation sehr schwer fällt. Nicht nur das, ich hätte Dir vor zehn Jahren nicht mal zugetraut einen Job zu halten mit Deinem ganzen Kopf-Gepäck. Allerdings hätte *mir* jemand vor zehn Jahren auch nicht zugetraut Vater zu werden, ich schätze manchmal läuft das Leben in lustige Bahnen.

    Was mich leider zu dem Part bringt, den Du entweder ignorieren oder falsch verstehen wirst weil Du gerade in Deinem "Hilfe hilfe die Welt ist kacke"-Film fest zu stecken scheinst (anders kann ich mir Deinen Post nicht erklären) und das nicht das erste Mal ist, dass Du im Kummerkasten/MMX allgemein suicide baitest weil Du mit irgendwas nicht klarkommst was *niemand* außer Dir selbst ändern kann.

    Du sagst, dass mit 30 das Leben vorbei zu sein scheint und dass all Deine Träume für den Arsch sind weil alles in Deinem Leben gegen Dich arbeitet. Und Therapeuten haben ja eh keine Ahnung, weil sie sind ja fremde Leute, die Dich eventuell kritisieren könnten für Verhalten das Dich immer wieder in die Bredoullie bringt.

    Erstens:
    Lebensträume sind was schönes und man sollte welche haben, aber ab ein gewissen Punkt sollte man halt auch gelernt haben von Träumen loszulassen. Ich meine, sorry, von allen Menschen auf diesem Weltallfelsen wird ein Bruchteil eines Bruchteils erfolgreich als Autor. Du monierst dass Du niemals diesen Traum erfüllen wirst - nun, willkommen im Club, ich musste meine Vision eines Lebens als Youtuber bis auf weiteres auch an den Nagel hängen weil mein Leben mit den Sachen die ich jetzt um die Ohren habe gut ausgefüllt ist. Ich bin nämlich auch nicht mehr 20 und habe übelst viel Zeit um My Imortal zu Ende zu übersetzen oder mein dusseliges Buch so umzuschreiben dass es nicht mehr brutaler Depri-Weeaboo-Cringe ist. Meine Prioritäten liegen bei Dingen, die mich irgendwie im Gleichgewicht halten ohne zu viel Zeit oder Energie in Anspruch zu nehmen, weil besagte Zeit und Energie in andere Dinge fließen die meinen täglichen Betrieb hier am Laufen halten.

    Zweitens:
    Du monierst dass Du keine sozialen Kontakte hättest und Therapie nicht in Frage käme. Ich kann soviel sagen: ich habe meine Ehefrau unverhofft per Internetdating kennen gelernt, weil sowas halt passiert wenn es passiert. Ich war da übrigens auch schon fast 30, also Deiner Ansicht nach quasi tot. Meine Schwägerin hat ihren aktuellen Lebenspartner (drei Jahre zusammen mittlerweile) in der psychiatrischen Tagesklinik kennen gelernt. Ich will nicht sagen, dass Du durch einen Klinikaufenthalt sofort ein big tiddy goth girlfriend finden wirst, aber dass ein Klinikaufenthalt ggf. Dein massiv überblähtes Ego etwas zurück auf den Boden bringen würde. Du bist nicht besser als alle anderen und Du bist nicht zu schlau für eine Gesprächstherapie. Wenn Du einen auf Black Pill machen und rumheulen willst, wie ach so wenig die Welt Dich versteht, dann bitte - ich halte Dich nicht auf. Aber, siehe Punkt 1: Deine Erwartungen an Dich selbst und die Welt sind bestenfalls unrealistisch und schlimmstenfalls ein klares Anzeichen für ein narzisstisch angehauchtes Weltbild.

    Drittens:
    Um wieder auf das Thema Alter zurück zu kommen: meinst Du nicht dass diese ganze "ICH WERDE SOWAS VON VIELLEICHT SUIZID BEGEHEN YOU GUYS BITTE WASCHT MICH ABER MACHT MICH NICHTS NASS"-Kacke eine Bart hat? Ich verstehe ehrlich gesagt nicht was Du jetzt von uns willst - so wie ich Dich kenne wirst Du alles ignorieren, Opferrolle einnehmen und in einem Jahr wieder über genau dieselben Sachen bitchen wie jetzt. Auf der einen Seite hast Du offensichtlich etwas Struktur in Dein Leben gebracht, auf der anderen Seite findest Du es kacke dass Dein Leben eine weitestgehend normal-ishe Struktur hat und willst am liebsten ein oberkrasser RPG Maker mit einem big tiddy goth girlfriend sein der so cool ist, dass er gar keinen normalen Job oder so braucht dank all dem Maker Money.

    Mal ehrlich, Nonsense: Youtube ist als Hobby total toll und was Schönes, aber die Wenigsten verdienen damit genug um davon leben zu können. Dein Leben scheint ganz okay so zu sein wie es jetzt ist, mach es nicht kaputt weil Du denkst dass im Jahre des Herren 2025 RPG Maker-Youtube der heiße Scheiß ist mit dem Du alle Bitches klarmachen kannst. Und Dein Leben sei ruiniert weil Du kein krasser Youtuber bist mit einem Millionen-MLP-Bestseller, sondern jemand mit einem normalen Job der Youtube als Hobby betreiben kann.

    Nonsense: Du bist 30. Du hast ein einwandfrei normales Leben für 30. Wen kümmert es wie gemein die Leute zu Dir in Deiner Schulzeit waren, außer ggf. einen Therapeuten den Du nicht aufsuchen willst? Warum hängst Du so daran - scheiß drauf, wortwörtlich niemanden interessiert es wie man in der Schulzeit gehänselt wurde wenn man erwachsen ist. Benimm Dich auch so. Übernimm Verantwortung, wie Du es in Deinem Job auch offenbar gut tust. Jeder Mensch hat das Recht, zu verwahlosen, aber ist das ein Leben worauf man Bock hat? Man arbeitet sich durch, man sucht Alternativen oder Lösungen, man vertraut sich ggf. den Kollegen auf der Arbeit an, whatever - aber man regelt es weil man ein erwachsener Mensch ist.

    Du denkst dass mir mit diesen großen Kackphrasen alles leicht fällt, aber dem ist nicht so. Ich hatte im MMX-Discord harte Crashouts als ich mit meiner Vaterrolle gekämpft habe, aber ich musste mir irgendwann selbst da durch helfen weil es mir wahnsinnig unangenehm war so einen Trauma Dump mitten in den Discordchat zu knallen obwohl ich in Therapie bin wegen BPD und es besser wissen müsste. Mein Leben ist manchmal richtig hart kacke, ich bin in meinem MMX-Bekanntenkreis einer von drei Leuten mit Kindern und ich fühle mich deswegen auch häufig wie ein Alien unter normalen Menschen. Aber ich lebe damit, weil ich alles in allem versuche meine Lebensziele realistisch zu stecken um nicht ständig von mir selbst enttäuscht zu sein. Denn das hat auch was mit Verantwortung übernehmen zu tun.

    So, sorry für die Textwand. Ich geh wieder zurück in die Versenkung.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (05.04.2025 um 19:43 Uhr)

  2. #2
    Nonsense, dass mit meinen Vorrednern und mir nun so viele Menschen dir geschrieben haben mit denen du bereits angeeckt bist, sagt viel mehr über dich aus als du denkst oder im Moment wahrscheinlich sehen kannst.
    Auch ich will dich weiterhin unter uns haben, daran wird sich niemals etwas ändern.

    Caro hat es perfekt beschrieben: Auch ich bin eine dieser Personen mit Liebe, großem Freundeskreis, gutem Job und es tut wahrhaftig "jack shit" außer sich noch mehr zu wundern, woher diese Gefühle kommen!
    Auch ich bin Zeit meines Lebens von solchen Gedanken und Problemen nicht verschont geblieben aufgrund meiner Kindheit. Und jetzt etwas sehr wichtiges: ICH hätte mir in meiner Kindheit extrem gewünscht, dass mich jemand zum Lachen bringt. Dieser Jemand wäre mein persönlicher Held gewesen und du tust das jetzt für andere Kinder - das ist einfach heldenhaft und wahrscheinlich weißt du nicht mal, wie gut es so manchem dieser Kinder tut und wie wichtig das ist.

    Ich setze sogar noch eines drauf und spiele auf unser beider altes (haha) Reizthema "altern" an: Ich werde dieses Jahr 44 und weder war mein Leben mit 24 vorbei, noch mit 34 und es wird es auch nicht mit 44 vorbei sein, ganz im Gegenteil: Im Alter fallen einige Dinge sogar leichter, insofern sehe ich nicht, warum du nicht noch "aufholen" könntest, wenn du es als eine Liste von Erfolgen oder Fortschritten siehst.

    Und von Caro stammt sogar der beste Satz aus dieser Folge in einer Reihe von extrem vielen, extrem guten Sätzen: "Himmel, was Yoraiko tun könnte, wenn er Frieden findet!"
    Denn genau das ist es: In so vielen deiner Posts steckt so viel Selbsthass und das fast mühsam wirkende Aufrechterhalten einer "Persona" drin, erinnere dich nur mal als ich wir über SKS sprachen und du deinen Satz mit etwas Ähnlichemn anfingst wie: "Da regt sich selbst ihn mir einsamen Wolf so ein Rest von schlechtem Gewissen...". Das war edgy as hell und als absoluter Laie interpretiere ich das als deinen Coping Mechanismus: Selbsthass und Bissigkeit.

    Das ist so präsent, dass du es vielleicht sogar nutzen kannst wenn du das tust, was ich dir nur ans Herz legen kann: Dir professionelle Hilfe zu suchen.
    Und auch hier stimme ich meinen VorrednerInnen zu - mein erster Therapiebesuch war ebenfalls eine absolute Katastrophe und es hat menschlich überhaupt nicht gepasst. Ich habe weitergesucht und eine Therpeutin gefunden, mit der ich komplett auf einer Wellenlänge bin.
    Und wie immer wenn man mit Profis zusammenarbeitet, ist so vieles erreichbar.

  3. #3
    Bei mir hat eigentlich erst der sechste Therapie-Versuch was gebracht. (Meinen ersten Therapeuten hatte ich im Kindergartenalter). Als ich mit Burnout, Depressionen und ein paar anderen Problemen 5 Monate in der Klinik gelandet bin und ich mir mal endlich Zeit genommen hatte, alles ehrlich anzusprechen. Es hat bestimmt fast zwei Monate gedauert bevor ich die letzte Maske abgelegt habe und die Kisten mal aufgerissen habe. Meine Therapeuten sagten mir. Gut, dass sie endlich darüber reden, sonst hätten wir die Therapie demnächst beendet.

    Denn es kommt vorallem darauf an, ob man Leute findet, denen man sich ehrlich geben kann, um sich dann mit Unterstützung verantwortlich seinen eigenen Problemen mit offenen Augen zu stellen, um Maßnahmen zu ergreifen, dass das Leben in Zukunft ein bisschen weniger Scheisse ist.

    Ich empfehle allen die über Jahre hinweg die gleichen Probleme haben, dass sie auch mal mit Psychatern sprechen und sich medikamentös einstellen lassen. Bei Langzeitdepressionen können es durchaus aus körperliche Probleme sein. Zum Beispiel starker Vitiminmangel durch kaputte Darmflora. (Es gab da eine Doku von Arte, die man sich auf youtube ansehen kann) Von daher Vitamin D Mangel ist bei uns Nerds echt ein Ding. Wer Probleme mit Antrieb hat, sollte das mal ansehen lassen. Und mir persönlich geht es deutlich besser, seit ich Antidepressiva nehme. Ja, ich habe auch Dinge in meinem Alltag geändert, damit es mir besser geht. Aber so Medikamente als Krücke können unglaublich helfen, damit man auch die Kraft hat daran zu denken, was einem gut tut und das dann auch zu machen.

    ps: Ja, ich habe gerade meinen Account nach Fünf Jahren Dornröschenschlaf reaktiviert, weils mir nicht egal ist.

  4. #4

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