-
Mirokurator
Woran scheitert es denn? =( Sind WGs keine Option?
Es ist zwar "von außen" immer leicht gesagt, aber bei drei Jahren wäre es vielleicht eine Überlegung, irgendetwas am Plan zu ändern, damit es kein Dauerfrustfaktor wird.
-
Krieger
Da der Kummerkasten offenkundig nicht mehr genutzt wird, kann ich ja hier nochmal meinen Scheiß ablassen, um ein paar Leute zu belustigen, weil ich keinen anderen Ort hab, wo ich damit hinkann, nicht aktiv auf Social Media bin und es im RL niemanden gibt der sichs anhören würde und ich zumindest weiß, dass hier intelligente Leute unterwegs sind, von denen ja vielleicht einer was Schlaues oder inspirierendes sagt.
Ich bin ganz aktuell wieder näher am Suizid als mir lieb wäre. Das des lebens müde sein und nicht mehr wollen ist jetzt nichts Neues, aber die Angst vorm Tod hat das allgemein bei mir gut im Griff, aber gerade heute habe ich wieder darüber nachgedacht wie befreiend es sein könnte einfach nicht wieder aufzuwachen und weg zu sein und die Realisation dass ich Angst davor habe zu sterben kam erst ein paar Minuten später. Dabei ist es länger her, dass es so drastisch war', zwei mal habe ichs ganz konkret versucht, zuletzt vor knapp zehn jahren, einmal mit tabletten einmal mit messer, beide male bin ich gescheitert, einmal nur knapp, aber ich bin gescheitert, weil ich offenbar selbst dafür zu blöd war, oder es nicht richtig versucht habe aus Schiss. Aber auch davor und danach hatte ich kein schönes Leben, ich glaube das letzte mal dass ich mich als glücklich bezeichnen würde war vielleicht so mit 9 oder 10. Alles danach war eigentlich eine kontinuierliche Abwärtsspirale der Freudlosigkeit, die mit 17 oder 18 in eine zunehmende und mit Anfang 20 schwere, suizidale Depression übergegangen ist, die mal mehr mal weniger bis heute anhält. Ich hatte nie nennenswert soziale Kontakte, nicht in der (Grund-)schule, nicht später, nicht als Teenager, junger Erwachsener oder jetzt, keine Freunde, kaum Familie. In der Schule war ich die seltsame stille eklige schwüchtel, als teenager war ich der manganerd, als zwanziger war ich der akademische versager und jetzt bin ich einfach nur noch langweilig und miserabel. Ich habe mir immer menschliche connections gewünscht, insbesondere romantische, aber es hat nie geklappt. Ich habe keine Talente, kann nichts, bin in nichts gut, bringe nie was zuende, schreibe seit mehr als 5 jahren an einem buch das nie fertig werden wird, habe kein charisma, keinen charme, kein gutes aussehen, bin nicht intelligent oder wohlhabend, spreche keine dritte sprache, habe von nichts Relevantem Ahnung, habe absolut gar nichts anzubieten. Selbst wenn ich viermal im jahr durch deutschland auf anime conventions, goth treffs oder musik festivals cruise bleibt davon kaum bis garnichts hängen und es ändert sich nichts. Ich habe niemanden, mit denen ich über Sorgen sprechen könnte und bin in den letzten 5 Jahren mehr und mehr so vollumfassend von Zynismus, (Selbst-)hass, Depressionen, Hoffnungslosigkeit, Antriebslosigkeit, Einsamkeit, Neid, Verachtung und Frust zerfressen wurden, dass ich unironisch nicht mehr weiß wie es sich anfühlt, zufrieden respektive sorglos zu sein. Nun will man vielleicht meinen 'Aha, jetzt verstehe ich vieles, darum die Reviews und Videos, that makes sense', aber für mein Dafürhalten halte ich mich vor der Kamera oder wo auch immer ich präsentabel sein muss verhältnismäßig ganz gut. Ich arbeite in einer scheiß Kita. Mit Kindern. Ich mag den Beruf nicht sonderlich, hätte lieber das Schreiben, Medienwissenschaften, sowas studiert, wofür ich nicht den nötigen Abschluss habe und mir mittlerweile finanziell kein studium mehr leisten kann, aber es ist mein Beruf, und ich mache ihn mit voller Kraft, ich bringe Kinder zum lachen und bin laut meinen Kollegen der beste darin, obwohl ich mich an den meisten tagen am liebsten im nächsten fluss ersaufen oder zumindest heulend in eine ecke setzen und einschlafen würde. Ich habe mir nichts vorzuwerfen, was meine soziale Maske angeht. Depressionen muss man sich leisten können. Und das kann ich nicht.
Dennoch braucht es echt nicht viel, damit die seit 25 oder 26 kontrollierbare respektive alltagstaugliche Depression wieder hervorbricht und mir einen kompletten Tag oder wahlweise woche/Monat verdirbt und mich wieder verkrüppelt. Einmal ein attraktives Mädchen in der Bahn anschauen, kurz das Kopfkino in Gang, Realisation dass sie ein Alien in meiner Welt ist, zack, Tag gelaufen, alles ist scheiße und die Welt kann brennen. Einmal ein Meme über Einsamkeit von einem Chadwick gesehen, der seit 2 Wochen single ist und glaubt, das sei echt hart. Peng. Einmal auf einer Messe jemand charismatischen kennengelernt um auf ihrem profil als erstes Fotos von ihr und ihrem 1,80 Metal-head-boyfriend zu sehen. Bomm. Einmal einen Film mit einer unrealistischen Romanze(Also alle) gesehen und so viel Hass für diese Märchenerzählerei aufgebaut, dass der Tag durch ist. Bäng. Einmal jedes Jahr am eigenen Geburtstag aufwachen, feststellen dass niemand da und es ein Tag wie jeder andere ist während für Nickie Rick nebenan gerade eine fette Fehde zu seinem 18. von seiner Freundin und seinen ganzen gutaussehenden Freunden geschmissen wird. Er weiß es noch nicht, aber sie haben zusammengelegt, damit sie ihm endlich seinen Traum erfüllen und mit ihm einen Japanurlaub machen kann. Junge junge, wird der Augen machen. Einmal einen selbstoffenbarend-pathethischen Selbstmitleid-Text in einem kleinen halbtoten Retrospieleforum gepostet, weil man den Scheiß sonst nirgendswo los wird und die wenigen Freunde bzw. kontakte die man außerhalb des Bildschirms hat einem seit jahren maximal sagen "Das muss schwer sein/Such dir einen psychologen." Und dann? Dann sitze ich da bei einem hürensohn den ich dafür bezahle dass er sich meine Sorgen anhört obwohl er mich nicht kennt und sich garantiert nicht mal um sechs häuserecken in meine lage hineinversetzen kann weil das kein menschlicher organismus kann der nicht die letzen 20 jahre ohne soziale kontakte und menschliche nähe verbracht hat. Allein das gaze Konzept ist unserer Gesellschaft völlig fremd und geradezu grotesk. Und dann sagt er "Haben Sie schonmal versucht unter Menschen zu gehen? Sprechen Sie doch jemanden an, aber vorher müssen Sie natürlich erstmal sich selbst lieben lernen. Das ist unerlässlich. Oh, und wir könnten Ihnen antidepressiva verschrei-" und an diesem punkt hätte ich ihm bereits 27 Stiche in die Brust beigebracht bevor ich das selbe hoffentlich bei mir getan hätte. "Such dir einen Psychologen, weil mir sonst kein Ratschlag einfällt und ich es auch echt nicht mehr ertrage, mir deinen ganzen deprimierenden Scheiß anzuhören. Erstmal eine Instastory von meiner Freundin und mir am Strand posten, brb."
Ich werde 31. Ich habe niemanden und nichts, mein Leben ist leer und sinnlos, alle meine Träume sind gescheitert, meine Ziele und Wünsche zerbrochen und als unerreichbar abgestempelt, meine Zeit noch Verbindungen herzustellen läuft ab. 20 ist weird, 25 ist die magische Grenze, 30 ist das deadend. Thats it, mate. Youre old. Its over. No companionship for you.
Und diese gottverfickten, glücklichen, verliebten Menschen überall, mit ihren beschissenen, großen Freundeskreisen und ihren sie liebenden und schätzenden boyfriends und girlsfriends die ihnen zum Geburtstag eine Torte in der Form ihres lieblingsvideospielcharakters gebacken und ihnen zum Valentienstag einen Roman über den Tag an dem sie sich kennengelernt haben geschenkt haben, boah ihr seid alle so kreativ und gesegnet und beneidenswert, es ist eine Wonne. Lasst den Rest der Welt doch aber bitte damit in Ruhe, ihr Drecksnormieexistenzen.
Ich bin so müde.
Ich bin einfach so müde.
-
Legende
Hi Yoraiko.
Dein ehrlicher Beitrag hat mich sehr bewegt, sodass ich mich dazu veranlasst sah, meine intimen Gedanken zu Suizid zusammenzufassen und hier zu teilen. Entschuldigung schon mal dafür, dass er sich zu großen Teilen nicht direkt auf deinen Post bezieht – bei einem solch persönlichen Thema ließ sich das meiner Meinung nach nicht vermeiden. Zudem kämen mir konkrete, situationsspezifische Ratschläge angesichts dieser äußerst sensiblen Angelegenheit sehr unbesonnen vor. Ich hoffe, du schämst dich nicht für deine Gefühle und erkennst irgendwann, wie stark du eigentlich tatsächlich bist.
[Hier standen mal unverhüllte Gedanken zum Thema Suizid]
Eins noch: Ich werde den Spoiler voraussichtlich im Laufe des Sonntags wieder entfernen.
Geändert von Ligiiihh (06.04.2025 um 09:50 Uhr)
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln