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Thema: Kummerkasten

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Wenn man denkt, dass sich die Mutter wieder einkriegt, verliert sie wieder den Verstand. Mein Vater war zu Besuch und hat gegessen. Bevor er ging, nahm er ein paar Sachen mit. Eigentlich nahm er sie nur mit, weil er einfach nur woanders wohnte und sie hier bei uns zuhause nicht sehr viel bringen würden. Aber meine Mutter hat dies überinterpretiert und dachte, mein Vater würde unserer Familie den Rücken zukehren. Das erste, was sie tut, ist zur Küche rennen und sich eine zweite Messerwunde unterhalb ihrer Handfläche zufügen. Dann rennt sie zum Wohnzimmer und stößt ihren Kopf gegen Tische, Wände und den Boden. Und dann versucht sie sich noch mit ihrer Jacke zu erwürgen, die sie anhatte. Ich kann es einfach nicht fassen, dass ich sie zusammen mit meinem Vater festhalten und all ihre Freunde anrufen musste, damit sie sich überhaupt beruhigt. So eine Art von Verzweiflungsversuch kann ich echt nicht mehr ertragen und jedes Mal fällt er schlimmer aus. Schon allein der Gedanke, dass sie fast vom Balkon gesprungen wäre, macht mir Angst. Ich muss echt gerade sicherstellen, dass mein kleiner Bruder jetzt nicht davon traumatisiert ist, der durfte ein Teil davon miterleben.

  2. #2
    Ligiiihh, ganz ehrlich: An euer Stelle würde ich ernsthaft darüber nachdenken ob es nicht sinnvoll wäre, daß deine Ma sich stationär in einer psychatrischen Klinik behandeln läßt. Zu ihrem eigenen Wohl und zu dem aller anderen Beteiligten. Du schreibst hier ja nicht zum ersten Mal über diese Sache und wie es scheint, wird das ohne professionelle Hilfe nicht besser.
    Ich wünsch euch allen, daß ihr das irgendwie durchsteht. Ist eine ziemlich heftige Geschichte, mit der du da zu kämpfen hast .

  3. #3
    Echt schlimm sowas. Ich wünschte wirklich für dich, dass die Weihnachtszeit etwas weniger wie eine schlechte Tragödie für dich anfangen würde. Vorallem tut es mir auch Leid, dass du trotz deines doch jungen Alters so viel auf dich nehmen musst.
    Leider ist fürs erste Glannarghs Idee die einzige Option, die mir einfallen würde. Denn deine Mutter scheint unter großen Verlassensängsten zu leiden, welche wohl auch sehr gefährlich sein können (und schon waren).

  4. #4
    Dem nach zu urteilen was du so schreibst, muss ich auch sagen: Das ist nichts, was ihr versuchen solltet, alleine zu bewältigen. EIne psychatrische Behandlung klingt grundsätzlich zunächst erstmal wie die abwegigste Option überhaupt, ist aber, aus eigener Erfahrung, das einzig richtige und dauerhaft tragbare.
    Ich würde dir gerne mehr Ratschläge geben, aber ich weiß, wie schwierig es sein kann, Menschen von ihrer Hilfebedürftigkeit zu überzeugen bei sowas. Von daher kann ich dir einfach nur viel Mut und Glück wünschen.


    Was meine persönlichen Probleme angeht: Ich glaube ich bin (wie gewohnt) dabei, mich in genau die Person zu verknallen, die gerade mit Abstand am unerreichbarsten ist. Diesmal sogar noch um Längen unerreichbarer und vor allem komplizierter als sonst, und das will was heißen. Herrgott, manchmal könnt' ich echt im Sechseck springen was meine Gefühlswelt angeht. Kann denn nicht einmal in der Hinsicht was glatt laufen? Schlimmer noch: Zum ersten Mal hab ich echt niemanden, mit dem ich vernünftig drüber sprechen könnte. Oder überhaupt.
    Ich mein, irgendwo steht und fällt mit dieser Person ein Großteil meines Bekanntenkreises, sie ist wie's aussieht seit kurzem selbst in ner Beziehung und ich hab absolut keinen blassen Schimmer, was ich tun soll. Von einer Hand voll eigentlich unwichtiger aber doch verdammt großer Begleitprobleme mal abgesehen, die zwangsläufig zu nem Mords Bohei und Münder-zerreißen führen, wenn ich tatsächlich nen Versuch starten sollte. Zumal ich mir nichtmal sicher bin, ob ichs überhaupt mit meinen eigenen Werten vereinbaren kann, jemandem in ner Beziehung Avancen zu machen.

    Geändert von BDraw (03.12.2011 um 22:55 Uhr)

  5. #5
    Ich bin völlig fertig mit den Nerven! Ich zitiere mal eben meinen eigenen Beitrag aus der Wutschachtel von letzter Woche:

    Zitat Zitat
    Ich HASSE, HASSE, HASSE es ein Hartzi zu sein!!
    Als wenn es nicht sch*** genug ist, dass ich nach meinem Studium keinen Job kriege und jetzt über einem Jahr arbeitslos bin - nein, da lassen die dich vom Jobcenter permanent spüren, dass du nicht mehr wert bist als 'n alter Kaugummi unter ihren Schuhen.

    Musste von Mitte Juni bis Anfang September eine dieser total bescheuerten und dämlichen Maßnahmen mitmachen, die - UNGELOGEN!!! - nur daraus bestand den lieben, langen Tag vor dem PC rumzugammeln, um Stellenangebote zu finden. VOLLE 8 STUNDEN LANG, JEDEN EINZELNEN BESCH**** TAG!! Es war sinnlos, brachte mir 'nen Haufen Kopfschmerzen ein und darüberhinaus wurde man noch behandelt, als könnte man nicht bis drei zählen. (Dabei hatten die "Betreuer" selber einen IQ unter den einer Amöbe!) Das wirklich einzig Positive an der ganzen Sache war ein einmonatiges Praktikum in meiner Stamm-Buchhandlung: Anstrengend, aber interessant und ich hatte was Sinnvolles zu tun.

    Jetzt, gerade mal zwei Monate danach, hatte ich einen Termin bei meiner neuen JC-Tusse. Unter anderem fragte sie mich, ob ich motiviert sei (also um Arbeit zu finden) und ich Volldepp sagte auch noch ja. (Versteht mich nicht falsch: Ich WILL Arbeit haben, aber wegen dem, was daraus resultierte, hätte ich lieber 'nö' wählen sollen.) Sie freute sich wie bolle und lobte mich, da ja viele Arbeitslose gleich von Anfang an abblocken würden blablabla... Dann wollte sie wissen, wie meine Maßnahme verlief - ich hab natürlich die Wahrheit gesagt, woraufhin sie erstmal Mitleid heuchelte... UND MIR DIE NÄCHSTE IN DIE FRESSE FEUERTE!!! Ab nächsten Montag muss ich wieder in "Gewahrsam" und das dieses Mal SECHS MONATE LANG!!! Bis Anfang Juni!!! Ja, sind die denn behämmert??!!
    Alles Diskutieren half naturgemäss rein gar nichts - im Gegenteil, sie machte prompt die dämliche Bemerkung "Ich kann Sie auch schon für morgen eintragen!" und ließ Minuten später noch so 'ne honiggetränkte Floskel fallen: "Ich will Ihnen doch nur helfen.". Indem sie mich wieder dazu zwingt, irgendwo den Tag zu vergammeln? Indem sie meine Achtung mit Füßen tritt? Ich weiß, wie man Bewerbungen schreibt. Ich weiß, wie man mit einem PC umgeht. Ich weiß, wo im Netz ich nach Stellen gucken kann. Ich kann meinen VERDAMMTEN Kram allein machen! Der geht es doch eh nur darum, dass ich aus der Arbeitslosenstatistik raus bin. Die KANN und WILL mir überhaupt nicht helfen!
    Mal davon abgesehen, dass ich vor kurzem erst eine Maßnahme hinter mir hatte. Warum legt die mir nicht mal eine Auswahl vor und lässt MICH entscheiden, welche für meine Bedürfnisse die Richtige ist, wenn ich schon wieder zwangseingewiesen werden soll? Bei meiner Schwester ging das auch.
    Und dann die Dauer! Schon bei der alten hieß es "einen BIS drei Monate". Was hab ich gekriegt? Das Höchstmaß! Jetzt steht in der Beschreibung "drei BIS sechs Monate". Warum bekomme ich immer die Höchststrafe?! Was zum Geier habe ich verbrochen? Ist das der Dank dafür, dass ich "motiviert" bin? IST DAS DER DANK DAFÜR??? Ich bin arbeitswillig, ich bewerbe mich... UND FÜR DIESE BEMÜHUNGEN WERDE ICH BESTRAFT??!!
    War dann ein paar Tage später bei dem Maßnahmeträger und hab versucht mit denen zu reden, aber die haben alles partout abgeblockt: "Da können wir gar nichts machen, das wird von ihrer Zuständigen beim Jobcenter festgelegt. Wir können da gar nichts machen. Nein, das können wir nicht." Bin dann wieder ins Jobcenter gefahren, um die blöde Kuh zu bitten, das Ganze wenigstens um einen Monat nach hinten zu schieben. (Ich meine, hallo, so was kurz vor Weihnachten?! Nicht nur, dass ich diverse Pläne hatte - meine Vorfreude hat sich mit lautem Knall in Luft aufgelöst! Mir ist momentan alles vergangen!) Frau Mistkrücke hat mich aber, kaum dass ich im Zimmer stand, mit einem schnippischen "Wir haben keinen Termin!" buchstäblich rausgeschmissen. Also bin ich zur Anmeldung runter und habe - nach ewiglanger Warterei - um einen Termin noch in dieser Woche mit ihr gebeten. Prompt wurde mir bescheinigt, dass das nichts mehr werden wird und weshalb ich denn einen hätte haben wollen. Kaum hatte ich gesagt, dass es um die Maßnahme geht und ich sie zwecks Weihnachten gern nach hinten schieben würde, da fingen die drei Spacken hinter den Schaltern lauthals an ZU LACHEN!!! Was ich mir denn einbilden würde und sie könnten schließlich auch nicht aufhören zu arbeiten, nur weil Weihnachten vor der Tür stünde. Ich hab darauf erwidert, dass es ja wohl ein Unterschied ist, ob man eine Arbeit ausüben würde, auf die man sich beworben hat und wegen der man selbstverständlich seine Pläne verwerfen würde oder ob man in eine Maßnahme gezwungen werden würde, die man nicht wollte und die nichts bringt. Das veranlasste sie dazu NOCH EINMAL ZU LACHEN und mit der Erklärung, es wäre schon alles bezahlt und die Plätze wären reserviert und da könnte ich jetzt nicht so einfach raus, durfte ich gehen.

    Nun bin ich psychisch auch nicht gerade die Stabilste und im gleichen Maße wie mich die ganze Sache aufregt, desto sehr zieht sie mich auch runter. Warum bin ich der Punchingball der Nation? Warum dürfen die dermaßen auf mir rumtrampeln, mich bloßstellen und meine Selbstachtung ignorieren? Sobald ich mich wehre, werde ich blöd angemacht und/oder mir wird mit Entzug meines HartzIV-Geldes gedroht. Warum dürfen die das? Warum haben die das Recht mich wie Dreck zu behandeln?

    Es gibt so viele Assi-Hartzis, die sich auf der Kohle ausruhen und keinen Finger mehr rühren. Ich will nicht so enden und bemühe mich etwas dagegen zu unternehmen und was krieg ich dafür? 'N Tritt in den Arsch! Ehrlich Leute, ich bin kein großer Freund von Gewalt, aber ich kann die Menschen, die in Arbeitsämtern/Jobcentern Amok laufen, echt verstehen. Für die ist man doch wirklich nur Abschaum und minderwertiges Gesocks.

    ICH HASSE DAS JOBCENTER!!!
    Ich habe zwei Tage davon hinter mir und drehe jetzt schon völlig am Zeiger! Es ist nicht viel anders als bei der alten Maßnahme, aber was soll man auch erwarten? Die einzigen annähernd positiven Punkte sind a) mittwochs ist frei und b) es dauert "nur" 7 statt acht Stunden.

    Aber alles andere lässt mich schlecht (ein-)schlafen, mein Magen fängt langsam an zu rebellieren und ich bin permanent am Heulen. Und ich habe regelrecht Angst davor irgendwann während der Maßnahme zum Arzt gehen zu müssen. Warum? Weil Kranktage bei denen gleichbedeutend sind mit Fehltagen und NACHGEARBEITET werden müssen!!! Nennt mir einen, nur einen einzigen Beruf, in dem das auch so ist!! Sämtliche Verwandte und Bekannte äußerten sich entsetzt und glaubten an einen blöden Scherz, als ich das erzählte! Auf meine Frage, weshalb das bitteschön so sei, antworteten die Maßnahmefritzen, dass sie dafür gar nichts könnten und dass das von ihrer Leitstelle in Nürnberg so vorgeschrieben wäre. Jetzt erzählt mir doch nicht, dass die Leute in Nürnberg nie krank werden!!!

    Wir sind aktuell acht Neue und - ich glaub - noch mal so viel „Alte“ (die, die schon drei Monate rum haben) und es kann auch sein, dass wir in der letzten Dezemberwoche noch einen Schwung „Frischfleisch“ kriegen – man muss ja noch so viele Menschen wie möglich einweisen, Scheiß auf Weihnachten und so lächerliche Begriffe wie Menschenwürde und Herzensgüte.
    Jedenfalls meinten die „Alten“, wir sollten uns ja keine Hoffnung auf Abwechslung machen – sie selbst befänden sich bereits jetzt in einer Wiederholungsschleife und bekämen diverse Sachen zum zweiten oder dritten Mal vorgekaut. Sprich auf gut Deutsch: Es gibt nichts mehr, was man ihnen „beibringen“ könnte und rein logisch gesehen würde dass das Ende der Maßnahmezeit bedeuten, aber hey, die Leute früher gehen zu lassen (bzw. von Anfang an eine kürzere Zeitspanne zu wählen)... Also nein, DAS geht ja nun wirklich nicht!

    Und so verbringt man dann wieder die Zeit vorm PC, um Stellenangebote zu suchen und/oder Bewerbungen zu schreiben. Mal davon abgesehen, dass
    - der Wissensstand, was PC-Handhabung angeht, mal wieder EXTREM unterschiedlich ist (einige wie z.B. ich sind ruckzuck fertig und haben nichts zu tun; andere wissen nicht mal, wie man ein Dokument öffnet, kriegen nur kürzeste Anweisungen und sollen trotzdem perfekt geschriebene Lebensläufe und Bewerbungen abgeben)
    - man viele Internet-Seiten (darunter auch Mail-Anbieter wie yahoo oder web.de --> wie soll ich da Online-Bewerbungen losschicken?; und AUCH Seiten, die Ausschreibungen enthalten) wegen zum Teil total bescheuerter Filter nicht öffnen kann --> kontraproduktiv hoch 3!!!
    - ich persönlich meine Bewerbungen nicht in Word schreibe, sondern in einem anderen Programm, das natürlich nicht auf den Rechnern dort installiert ist und ich partout keinen Bock darauf habe, meinen Kram doppelt zu machen, nur damit sie mir über die Schulter glotzen können

    Abgesehen vom Vorm-PC-Rumgammeln erwarten uns noch so „tolle“ Sachen wie ein Ernährungskurs und Filme gucken. Bei beidem stellen sich natürlich die Fragen: WAS HAT DAS MIT BEWERBUNGEN ZU TUN? und WIE HILFT MIR DAS BEIM EINSTIEG IN DIE ARBEITSWELT?? O-Ton Eingliederungsvereinbarung (oder besser „Knebelvertrag“): „Die Maßnahme soll Ihre berufliche Eingliederung durch eine Heranführung an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt unterstützen.“ und „Ziel: Aufnahme einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt“. WHAT THE F****!!??

    Das „Vergnügen“ eines Films hatten wir bereits am ersten Tag und das Ganze erinnerte mich stark an das Verhalten eines Gymi-Lehrers, der auch immer dann, wenn er absolut keinen Plan mehr hatte unter total fadenscheinigen Vorwänden IRGENDEINEN Film in den Player schob. Wir „durften“ uns in der Maßnahme „Das Experiment“ angucken – einen immer ekliger und brutaler werdenden Fetzen, bei dem ein paar Freiwillige in die Rolle von Gefängniswärtern und Insassen schlüpfen und alles zum Schluss hin auf widerliche Weise eskaliert. Ich verabscheue Filme, in denen nur der Effekthascherei wegen das Blut meterweise spritzt und mir wurde auch prompt flau im Magen. (Damals in der Schule, als wir „Die Kinder vom Bahnhof Zoo“ anschauen mussten und die Tusse sich die Spritze in den Arm donnert und das Blut nur so an die Wand geklatscht wird, hätte ich auch fast das Kotzen gekriegt.) Nach der Tortur fragte ich den „Tutor“, was das Gesehene bitteschön mit Bewerbungen zu tun hat. Die vor sich hingenuschelte Antwort lautete: „Na ja, mit Bewerbungen nicht direkt, aber es zeigt, wie Menschen in Extremsituationen reagieren können.“ ...Ah... ja... War das ein subtiler Fingerzeig? Wenn wir schon durchdrehen, dann bitte nicht so abartig, oder was??!!
    Laut den „Alten“ war das nicht das letzte Mal, dass wir die „Freude“ hatten... Und er hat noch weitere, für uns richtig wichtige Schmankerl in petto... wie z.B. „Die Welle“...

    Ernsthaft, ich dreh durch! Bereits diese Beispiele zeigen doch wieder, wohin uns/mich diese Maßnahme führt... nämlich nirgendwohin (bzw. in einen seelischen Abgrund). Und das Ganze sechs Monate lang? Das halt ich nicht aus!!! Ich geh vor die Hunde!!

    Mein Schwesterherz hat jetzt verschiedene Berichte über Beschwerden und Klagen gesammelt und mir zukommen lassen und am liebsten würde ich es versuchen, aber ich hab auch Schiß in Bezug auf etwaige Folgen (ersatzloses Streichen meines Geldes etc).
    Das hier klingt eigentlich recht gut, aber die Paragraphen 48 und 49 existieren in der neuesten Version nicht mehr (vor ein paar Jahren war die Höchstdauer auch noch auf maximal 3 Monate festgelegt):

    „Es muss sich um eine im Sinne der (§§ 48, 49 SGB 3) förderungsfähige Trainingsmaßnahme handeln, da ich sonst zum Objekt staatlichen Handelns gemacht werde, verletzt durch die in Art. 1 Abs. I GG geschützte Menschenwürde. Ich bin nicht verpflichtet, an jeder beliebigen Trainingsmaßnahme teilzunehmen. Die Maßnahme muss geeignet und angemessen sein, meine Eingliederungsaussichten merkbar zu verbessern (vgl. HLSG 9.8.2000 - L 6 AL 166/00; unklar a.M. LSG Rheinland-Pfalz 25.4.2002 - L 1 AL 50/01 L 6 AL 216/04 Hessisches LSG Urteil Vorinstanz S 8/5 AL 862/03 (Sozialgericht Marburg).

    Die Förderung von Trainingsmaßnahmen, die prognostisch nur eine geringfügige Verbesserung der Eingliederungsaussichten versprechen, verstößt gegen den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit (§ 7 Abs. 1 Satz 1 SGB 3).

    Als besonderen Fall eines Verstoßes gegen den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit nennt das Gesetz die Nichtberücksichtigung der Fähigkeiten der zu fördernden Person (§ 7 Abs. 1 Satz 2 SGB 3).“

    Oder was sagt ihr hierzu:

    „Eine Trainingsmaßnahme ist einem Arbeitslosen jedoch jedenfalls dann nicht mehr zumutbar, wenn mehr als die Hälfte des Unterrichtsinhaltes diesen Arbeitslosen krass unterfordert. Oder zeitlich ausgedrückt, es ist einem Arbeitslosen nicht zumutbar, an einer Trainingsmaßnahme teilzunehmen, wenn von sechs Wochen allein vier Wochen sich mit fachlichen Unterrichtsinhalten für Anfänger befassen, wenn der Arbeitslose vertiefte Kenntnisse des Fachgebietes hat, und nur zwei Wochen ein Bereich unterrichtet wird, der geeignet ist, die Eingliederungsaussichten des Arbeitslosen zu verbessern.“

    Das Einzige, was mir sonst noch nützlich erscheint, ist §85 Absatz 3 und 4 vom SGB 3:

    „(3) Zugelassen werden kann eine Maßnahme nur, wenn sie das Ziel hat,
    1. berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten zu erhalten, zu erweitern, der technischen Entwicklung anzupassen oder einen beruflichen Aufstieg zu ermöglichen,
    2. einen beruflichen Abschluss zu vermitteln oder
    3. zu einer anderen beruflichen Tätigkeit zu befähigen.

    (4) Ausgeschlossen von der Zulassung sind Maßnahmen, wenn überwiegend

    1. Wissen vermittelt wird, das dem von allgemein bildenden Schulen angestrebten Bildungsziel oder den berufsqualifizierenden Studiengängen an Hochschulen oder ähnlichen Bildungsstätten entspricht oder
    2. nicht berufsbezogene Inhalte vermittelt werden.“

    Streng genommen verstößt diese Maßnahme doch dagegen, oder nicht?


    Ich brauch Hilfe!! Kennt sich irgendeiner mit Recht oder so aus?? Kann ich irgendetwas tun?

    Geändert von LittleChoco (07.12.2011 um 18:21 Uhr)

  6. #6
    Folgende Informationen wären hilfreich um deine Situation besser einschätzen zu können:
    • Wie alt bist du?
    • Welche Qualifikationen (Schulabschluss,Ausbildung etc.) hast du?
    • Was willst du selbst? Worauf solls hinauslaufen? Was würdest du machen wollen wenn du die freie Wahl hättest?

  7. #7
    Zitat Zitat von Corti Beitrag anzeigen
    Folgende Informationen wären hilfreich um deine Situation besser einschätzen zu können:
    • Wie alt bist du?
    • Welche Qualifikationen (Schulabschluss,Ausbildung etc.) hast du?
    • Was willst du selbst? Worauf solls hinauslaufen? Was würdest du machen wollen wenn du die freie Wahl hättest?
    Besser?

    Geändert von LittleChoco (07.12.2011 um 20:45 Uhr)

  8. #8
    Was auf jeden Fall auch hilfreich wäre: Wieviel Praxiserfahrung hast du? Wieviele Bewerbungen hast du bereits rausgeschickt? Und hast dus schonmal in Unibibliotheken versucht? Die Suchen derzeit bei uns Händeringend nach Leuten, weil ihre Praktikanten durch den Bachelor so schnell wieder weg sind und sich das anlernen gar nicht mehr lohnt.

  9. #9
    @ LittleChoco
    Wieso gehst du da überhaupt hin? Solch eine Scheisse würd' ich niemals mitmachen.
    Ich war selbst nach dem Abschluss meiner Berufslehre fast ein Jahr lang arbeitslos (oder besser gesagt: Ich habe während dieser Zeit nicht den erlernten Beruf ausgeübt). Nimm die Sache doch einfach selbst in die Hand. Wenn man Arbeit will, findet man immer welche. Ich habe einfach auf dem Bau gearbeitet und nebenbei Bewerbungen geschrieben, um einen Job zu bekommen, der mir passt. Nach einem Jahr hat's geklappt. Da ich aber Arbeit hatte, musste ich nicht in so ein Programm (wobei das in der Schweiz sowieso anders verläuft, dein Beispiel scheint mir sehr krass zu sein). Vielen meiner Kollegen ging es ähnlich, die haben auch einfach selber was gesucht, was nichts mit ihrem erlernten Beruf zu tun hatte, aber wenigstens hatten sie Arbeit. Da war von Landmaschinenmechaniker (eigentlich gelernter Automonteur) bis hin zu Eierverpacker in einer Fabrik (gelernter Elektriker) alles dabei. Diese Leute haben nun alle nach mehr oder weniger Zeit einen Job auf ihrem Gebiet gefunden und üben diesen aus.
    Deshalb mein Tipp: Such dir erstmal irgend 'ne Arbeit, egal was, alles scheint besser zu sein als dieses "Programm". Danach suchst du dir was richtiges.

  10. #10
    Zitat Zitat von deserted-monkey Beitrag anzeigen
    @ LittleChoco
    Wieso gehst du da überhaupt hin? Solch eine Scheisse würd' ich niemals mitmachen.
    Ich war selbst nach dem Abschluss meiner Berufslehre fast ein Jahr lang arbeitslos (oder besser gesagt: Ich habe während dieser Zeit nicht den erlernten Beruf ausgeübt). Nimm die Sache doch einfach selbst in die Hand. Wenn man Arbeit will, findet man immer welche. Ich habe einfach auf dem Bau gearbeitet und nebenbei Bewerbungen geschrieben, um einen Job zu bekommen, der mir passt. Nach einem Jahr hat's geklappt. Da ich aber Arbeit hatte, musste ich nicht in so ein Programm (wobei das in der Schweiz sowieso anders verläuft, dein Beispiel scheint mir sehr krass zu sein). Vielen meiner Kollegen ging es ähnlich, die haben auch einfach selber was gesucht, was nichts mit ihrem erlernten Beruf zu tun hatte, aber wenigstens hatten sie Arbeit. Da war von Landmaschinenmechaniker (eigentlich gelernter Automonteur) bis hin zu Eierverpacker in einer Fabrik (gelernter Elektriker) alles dabei. Diese Leute haben nun alle nach mehr oder weniger Zeit einen Job auf ihrem Gebiet gefunden und üben diesen aus.
    Deshalb mein Tipp: Such dir erstmal irgend 'ne Arbeit, egal was, alles scheint besser zu sein als dieses "Programm". Danach suchst du dir was richtiges.
    Im Grunde genommen kann ich das so unterstreichen, ich kenne aber die Angst, die dahinter steckt. Sie hat Angst, dass sie bei Abbruch kein Geld mehr bekommt. Was passiert denn, wenn sie jetzt einen Job annimmt und kurzfristig von heute oder morgen da auch arbeitslos wird? Das Amt wird ihr DANN wohl auch kei Geld zahlen (denke ich zumindest).
    Und es ist schwer, überhaupt einen Job zu finden, selbst wenn es nicht in dem Bereich ist, den man gelernt hat. Ich in Kauffrau für Bürokommunkation und in meinem Bundesland finde ich NICHTS in Voll- oder Teilzeit. Selbst für Jobs, für die ich mich beworben habe und nicht meinem Beruf entsprechen, hagelt es Absagen. Es IST verdammt nochmal schwer, aber man sollte nicht aufgeben.

    Daher: Vesuch dein Bestes, Choco und ich würde den Rat von deserted-monkey beherzigen. Mach das Spiel noch so lange mit, aber such dir einfach jetzt was zur Überbrückung, damit du von dem verdammten AA vorzeitig weg bist.

    Viel Glück wünsch ich dir.

    - Das Inno -

  11. #11
    Soweit mein Kenntnisstand geht (ich war mit Pausen zwischendrin sechs Monate arbeitslos), muss dich die Agentur aus der Maßnahme rausnehmen und dir dein ALG zahlen, sobald du irgendeine Beschäftigung aufnimmst. Hast du dich mal an die Jobvermittlung in deinem örtlichen Arbeitsamt gewendet? Im Normalfall suchen die immer ganz passable Angebote aus der näheren Umgebung heraus - wie deserted-monkey sagte nicht unbedingt auf deinem Niveau/in deinem Fachbereich, aber auf jeden Fall besser als dir Filme anzutun, die du aufgrund deiner - ich sag mal - zartbesaiteten Ader nicht gucken kannst, ewigem Rumgegammel vorm PC und allgemeiner Langeweile die dich von innen zerfrisst.

    Ernsthaft, ich kann mir das gar nicht in einem Stück durchlesen, weil es mir das Herz bricht dass dich die Agentur für Arbeit durch so einen Pool voller Scheiße scheucht. Ich verstehe das Prinzip, das dahinter steht (Eingliederung ins Arbeitsleben, Neulingen zeigen wie man Bewerbungen etc. schreibt), aber die Durchführung ist unter aller Sau so wie ich das hier lese. Hast du mal versucht, dich an eine andere Betriebsstelle der Arbeitsagentur in Nürnberg (? Da wo du wohnst halt ) zu wenden, bzw. mal versucht über die Hotline was zu biegen? Denn dich in der Maßnahme sprichwörtlich einsperren können die auch nicht auf ewig, wie soll das denn weitergehen?

    Wie gesagt: Jobcenter (ich sehe gerade: Die Maßnahme kommt vom Jobcenter, also besser nicht) Jobvermittlung, andere Stelle, ggf. Zeitarbeitsfirmen direkt anschreiben, ggf. irgendeinen Teilzeitjob aufnehmen und einfach aus dieser scheiß Maßnahme rauskommen. Und selbst wenn die dir die Kohle streichen wollen: Die können das gar nicht, die sind dazu verpflichtet, dir das Geld auszuzahlen (laut meinem Wissensstand, zumindest).

    Edith:
    Ich habs gerade nochmal gelesen. Du sagtest ja, dass du in deiner Stammbuchhandlung ein Praktikum gemacht hast. Gibts keine Möglichkeit, dass die dich auf Teilzeit zumindest für ein paar Monate übernehmen können? Frag doch mal da nach, gerade zur Weihnachtszeit dürfte allgemein in Bücherläden und Bibliotheken doch irgendwas zu holen sein, was das angeht...

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (08.12.2011 um 09:51 Uhr)

  12. #12
    Scheint aber wirklich schlecht bei dir zu laufen. Ich selber komme ja vom Arbeitsamt gerade wieder und hatte ein Gespräch mit meiner Vermittlerin gehabt. Die Frau war hochmotiviert, ist auf mich eingegangen und war freundlich. Sie hatte mir auch gesagt, wenn ich unter 15 Wochenstunden die Woche arbeite, gelte ich noch als arbeitslos. Wenn ich also in einem Monat jeweils 16,15, 18 und 12 Stunden arbeite, gelte ich in der Woche, in der ich nur 12 Stunden arbeite, als arbeitslos.

    Und wenn ich dann "Arbeitslos mit Einkünften" bin, würde ich sogar noch einen Zuschuss bekommen...naja, eigentlich nicht, da dieser von meinem Vater abgestottert werden müsste.

    Schonmal in dieser Richtung geschaut? Dann müsstest du wohl auch nicht in irgendwelche dämlichen Maßnahmen, könntest arbeiten und würdest immernoch Zuschüsse bekommen. Und dann bewirbst du dich weiter auf richtige Stellen.

  13. #13
    Obwohl ich noch eindeutig angetrunken bin, bin ich auch heute wie so oft in letzter Zeit schlaflos. Ich krieg den Kopf nicht mehr frei, auch wenn die letzten Tage, Wochen mich glücklich gemacht haben und noch machen sollten. Trotzdem belasten mich die winzigsten Dinge. Ich bin in einer schrecklich nervigen Phase, die ich an mir hasse, in der ich alles zu Tode denken muss und mir selbst damit nur alles erschwere. Eine neurotische Zeitbombe sozusagen, das Schlimmste aber ist einfach, dass mir mein Schwachsinn völlig bewusst ist, ich ihn trotzdem nicht verhindern kann. Wie kann man von einem Tag auf den anderen von relativ gefühlsneutral zu übersensibel wechseln? Echt anstrengend, ich dachte das hätte ich hinter mir...

    Ahja, ich erwarte eigentlich kein Statement hierzu. Ich wollts mir nur mal von der Seele schreiben. Erfahrungsgemäß müsste es dann wieder gehen. Danke und gute Nacht.

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