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Hm. Sorgen und Kummer sind nicht vorhanden, aber die allgemeine Situation ist zwiespältig.
Trotz der Tatsache, dass der Jugendliche, den ich betreute und seine Eltern mich als Betreuer wollten und dies auch der Diakonie mitteilten, bekam ein Anderer den Arbeitsplatz, da es sich um eine Karenzvertretung von einem Jahr handelte. Nun bin ich nach drei Jahren einer Beschäftigung wieder auf Arbeitssuche und bisher konnte ich nichts in der Umgebung entdecken. Derzeit wohne ich in der obersten Etage unseres Hauses und ich habe mir selbst 20.000€ gespart, der finanzielle Aspekt wäre gedeckt. Derweil erhalte ich 900€ Arbeitlosengeld, was ich durch die entfallende Miete ebenfalls sparen kann. Eine gewisse Monotonie ist durchaus vorhanden. Jeden Tag zwei Episoden einer Serie und jeden zweiten Tag einen Film ansehen, Rezensionen verfassen, etwas Fotografie. Aber ich bevorzuge eine Regelmäßigkeit. Das Problem bei Sozialberufen ist, dass sie häufig nur befristet sind. Man ist einige Monat arbeitslos, dann ist wieder jahrelang eine Anstellung möglich. Mein früherer Arbeitsgeber hat mir versichert, dass er mich sofort kontaktiert, sollte wieder etwas frei sein, da er sehr positives Feedback erhalten hat und es ihm ebenfalls leid tut, dass er an das Karenzgesetz gebunden ist.
Ich hoffe, dass sich in geraumer Zeit ein Arbeitsplatz anbietet. Eine Arbeit habe ich jedoch abgelehnt, da es sich nur um 5 Stunden in der Woche gehandelt hätte und ich um 50€ mehr verdient hätte, was das Arbeitslosengeld auflösen würde. Wenn, dann wieder 20-45 Stunden wie früher, alles andere wäre nicht vertretbar. Aber ich bin zufrieden, da sich definitiv was ergeben wird. Aber das ist leider der negative Aspekt einer Sozialarbeit. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann ich den Jungen ab Juni wieder begleiten, aber was bis dorthin machen? Mit 26 Jahren werde ich auch mit gewissen Zukunftserwartungen konfrontiert und frage mich selbst, ob das bisher geleistete auch genügt. Ich habe mein Diplom absolviert, habe davor eine Lehre als Industrie und Einzelhandelskaufmann absolviert, 20.000€ gespart, ein Heimkino von 15.000€ verwirklicht, ein Auto benötige ich derzeit nicht wirklich, ist jedoch auch vorhanden. Aber trotzdem ist die Ungewissheit belastend, was kommen wird.
Geändert von Leon der Pofi (03.10.2010 um 14:16 Uhr)
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