Zitat Zitat von Faelis Beitrag anzeigen
Ich brauche auch mal etwas Rat,
Meine Antriebesschwäche wird immer stärker, ich kann einfach nicht anfangen zu arbeiten. Ich sitze vor dem Zeug was ich z.B. für eine Arbeit lernen soll, lese die ersten paar Sätze und kann mich nicht mehr darauf konzentrieren(bekomme Kopfschmerzen oder werde total müde) ich steh auf renn aus meinem Zimmer raus und mach irgendwelche banalen Sachen(welche mir meist nicht mal spaß machen) was Stunden dauern kann, wenn ich es dann schaffe mich doch noch mal davor zu setzen, sitz ich meist nur davor und mache garnichts bis es spät Abends ist, erst dann fällt es mir etwas leichter zu arbeiten/lernen.
Je wichtiger eine Aufgabe ist um so schwerer fällt es mir damit anzufangen, als würde ein Teil von mir es gerade darauf Anlegen zu Versagen. Meine schulischen Leistungen werden immer schlechter, dabei sind die Noten aus der 12. und 13. Klasse so wichtig fürs Abitur <_<
Ich muss zu meiner Schande zugeben, dass ich dein Problem sehr gut kenne. Ich bin zwölf Jahre lang lang irgendwie ohne besonders viel systematisches Arbeiten durch die Schule bis zu einer relativ guten Abitur gekommen und jetzt beißt mir dieser Mangel seit bald sechs Jahren in den Hintern. Der Haussegen hängt schief, weil ich schwerlich über etwas reden kann, was ich nicht habe - wie Motivation - und alle Lösungen, die mir mein Vater in bester Absicht anbietet eben davon ausgehen, dass genau diese vorhanden ist.

Ich schleppe mich mehr schlecht als Recht durch verschiedene Ausbildungswege. Zwei Jahre habe ich auf Japanologie verbraten, drei auf mein aktuelles Studium, dass mich wirklich interessiert und in dem ich zumindest grob eine Zukunft sehe aber es könnte noch ein sechstes werden da ich mich unter Umständen zu spät aufgerafft habe.

Ich habe jetzt vielleicht endlich begriffen, in welcher Weise ich arbeiten kann ohne darauf warten zu müssen, dass die magische Motivation vom Himmel fällt und alles gut macht. Bisher ist es mir nicht gelungen, vor Sechs zu arbeiten zu beginnen und die drei Stunden, die ich dann vernünftigerweise noch habe sind einfach zu wenig. Was ich gemacht habe, war mich auf Teufel-komm-raus in irgend eine Bibliothek zu setzen, und den Tag an einer Sache durchzuarbeiten, dabei die Arbeit aber in verschiedene Phasen aufzuteilen. In meinem vorliegenden Fall war es so, dass ich eine Facharbeit zuerst mit einem Stapel Bücher und einer Füllfeder seitenweise vorbereitet habe und die einzelnen Seiten dann immer Stück für Stück in den Computer eingab. Vor einiger Zeit ist mir in ähnlicher Weise gelungen, einen ganzen Stapel Zeichenarbeiten am PC abzustottern, indem ich sie alle gleichzeitig öffnete und abwechselnd bearbeitet habe. Der Wechsel dämpft die Ennui so weit ab, dass ich in der Arbeit aufgehen kann.
Wenn ich es durchziehen kann, waren die fünf oder sechs Jahre und den schiefen Haussegen es wert. Es geht schließlich darum, wie ich in den nächsten fünfzig Jahre meines Lebens lernen und arbeiten werde.