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Thema: Kummerkasten

  1. #1721
    Ok, ist vollbracht. Es war schlimm und die nächste Zeit wird bestimmt nicht lustig, aber gerade geht es mir besser. Danke euch!

  2. #1722
    Zitat Zitat von Tyr Beitrag anzeigen
    Haha, ich dachte mein ganzes Leben lang, dass ich dieses mit nur einer Person teilen werde... und jetzt, wo ich wieder alleine bin, merke ich, dass ich diesen Gedanken wirklich ernst gemeint habe.

    Ich hasse diese "ich bin noch zu jung um mich fest zu binden"-Einstellung. Den Menschen fehlt es an Hingabe, Loyalität und Verantwortungsbewusstsein. Sie gehen durch das Leben wie durch ein all-you-can-eat-Buffet, nehmen mit, was sie kriegen können und entscheiden sich erst dann, was sie als letztes Essen werden, wenn sie satt genug sind und ohnehin nichts anderes mehr rein bekommen.
    Ich erstelle mir ja auch keinen RPG-Charakter und entscheide mich dann mitten im Spiel, dass ich doch jetzt lieber auf Magier skille statt auf Kämpfer. Man lebt nur einmal, sollte man dieses denn dann nicht von Anfang an einem bestimmten Ziel, einer bestimmten Aufgabe widmen?

    Ich hoffe, ihr verzeiht mir. Ich möchte hier niemanden angreifen, ich bin sicher, ihr seit alle tolle, integre Persönlichkeiten. Ich weiß, dass ich falsch bin und alle anderen richtig. Meine Eltern sagen mir oft genug, dass ich eine viel zu idealistische Einstellung zum Leben habe, aber so bin ich nunmal. Und ehrlich gesagt, möchte ich auch gar nicht anders denken. Es war schon immer mein Traum der Ritter zu sein, der die Prinzessin rettet und dann leben sie glücklich zusammen bis an ihr Lebensende. ... und irgendwie habe ich immer befürchtet, ich sei mehr Antagonisten-Material, die von der Sorte, die durch ihre Ideale und Ansichten fehlgeleitet, wissentlich ihrem Untergang entgegen gehen.

    Letztens habe ich mich irgendwie krank gefühlt und das schlimmste befürchtet. Aber ich hatte nicht genug Motivation zum Arzt zu gehen. Irgendwann haben mich meine Eltern dann hin geschleift, aber zwei verschiedene Ärzte haben mir bestätigt, dass ich kerngesund bin. Und irgendwie.. war ich fast etwas enttäuscht. Und ich bin bei genug Verstand um zu wissen, was das für ein furchtbarer Gedankengang ist. Aber das Leben ist so leer ohne Sinn und Ziel und Richtung. Und das liegt nicht daran, dass ich keine Freunde habe, denn das sind alles unloyale, verräterische Vollidioten, die das Konzept einer Freundschaft nicht verstanden haben. Darauf kann ich ohne Probleme verzichten.
    Aber inzwischen bin ich 25 Jahre und hatte eigentlich vor in diesem Alter verheiratet zu sein, Familie zu haben und einen Job. Stattdessen bin ich alleine, habe nichts und fühle mich als wäre mein ganzes Leben schon vorbei. Und vor allem sinnlos.

    Ach verdammt, ich wusste, ich hätte nicht in diesen Thread gucken dürfen. Eigentlich habe ich den bisher bewusst gemieden, weil ich schon vermutet habe, dass ich dann irgendwelchen Unsinn poste. Man verzeihe mir bitte; um diese Uhrzeit, also so zwischen der ersten leeren Flasche Rotwein und dem Anfangen der zweiten, bin ich oft etwas... äh, nachdenklich.

    Hoffentlich bin ich niemandem zu sehr auf die Füße getreten. Ich geh dann mal was zu Trinken einkaufen und danach mich an meine Dakimakura-Waifu kuscheln...
    mal doof gefragt: und warum suchst du dir deine prinzessin dann nicht? ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass du es bisher ernsthaft versucht hast. hättest du sagen wir mal die letzten 6 jahr damit erfolglos verbracht, sie zu finden, hättest du mit in dieser zeit sicherheit auch mal deine eigene einstellung überdacht oder geändert. oder hattest du beziehungen, die immer wieder aufgrund deiner partnerin zerbrochen sind?

  3. #1723
    Ich hab' wohl den deprimierendsten Abschiedsbrief für meine Klasse, mit der ich fünf Jahre verbringen musste, verfasst, den es in schlimmeren Formen nur als letzten Brief vor dem Selbstmord gibt.

    Noch trauriger ist die Tatsache, dass Mobbing und schulische Leistungen keine besondere Rolle dabei gespielt haben...

    --

    Zitat Zitat
    Haha, ich dachte mein ganzes Leben lang, dass ich dieses mit nur einer Person teilen werde... und jetzt, wo ich wieder alleine bin, merke ich, dass ich diesen Gedanken wirklich ernst gemeint habe.

    Ich hasse diese "ich bin noch zu jung um mich fest zu binden"-Einstellung. Den Menschen fehlt es an Hingabe, Loyalität und Verantwortungsbewusstsein. Sie gehen durch das Leben wie durch ein all-you-can-eat-Buffet, nehmen mit, was sie kriegen können und entscheiden sich erst dann, was sie als letztes Essen werden, wenn sie satt genug sind und ohnehin nichts anderes mehr rein bekommen.
    Ich erstelle mir ja auch keinen RPG-Charakter und entscheide mich dann mitten im Spiel, dass ich doch jetzt lieber auf Magier skille statt auf Kämpfer. Man lebt nur einmal, sollte man dieses denn dann nicht von Anfang an einem bestimmten Ziel, einer bestimmten Aufgabe widmen?

    Ich hoffe, ihr verzeiht mir. Ich möchte hier niemanden angreifen, ich bin sicher, ihr seit alle tolle, integre Persönlichkeiten. Ich weiß, dass ich falsch bin und alle anderen richtig. Meine Eltern sagen mir oft genug, dass ich eine viel zu idealistische Einstellung zum Leben habe, aber so bin ich nunmal. Und ehrlich gesagt, möchte ich auch gar nicht anders denken. Es war schon immer mein Traum der Ritter zu sein, der die Prinzessin rettet und dann leben sie glücklich zusammen bis an ihr Lebensende. ... und irgendwie habe ich immer befürchtet, ich sei mehr Antagonisten-Material, die von der Sorte, die durch ihre Ideale und Ansichten fehlgeleitet, wissentlich ihrem Untergang entgegen gehen.

    Letztens habe ich mich irgendwie krank gefühlt und das schlimmste befürchtet. Aber ich hatte nicht genug Motivation zum Arzt zu gehen. Irgendwann haben mich meine Eltern dann hin geschleift, aber zwei verschiedene Ärzte haben mir bestätigt, dass ich kerngesund bin. Und irgendwie.. war ich fast etwas enttäuscht. Und ich bin bei genug Verstand um zu wissen, was das für ein furchtbarer Gedankengang ist. Aber das Leben ist so leer ohne Sinn und Ziel und Richtung. Und das liegt nicht daran, dass ich keine Freunde habe, denn das sind alles unloyale, verräterische Vollidioten, die das Konzept einer Freundschaft nicht verstanden haben. Darauf kann ich ohne Probleme verzichten.
    Aber inzwischen bin ich 25 Jahre und hatte eigentlich vor in diesem Alter verheiratet zu sein, Familie zu haben und einen Job. Stattdessen bin ich alleine, habe nichts und fühle mich als wäre mein ganzes Leben schon vorbei. Und vor allem sinnlos.

    Ach verdammt, ich wusste, ich hätte nicht in diesen Thread gucken dürfen. Eigentlich habe ich den bisher bewusst gemieden, weil ich schon vermutet habe, dass ich dann irgendwelchen Unsinn poste. Man verzeihe mir bitte; um diese Uhrzeit, also so zwischen der ersten leeren Flasche Rotwein und dem Anfangen der zweiten, bin ich oft etwas... äh, nachdenklich.

    Hoffentlich bin ich niemandem zu sehr auf die Füße getreten. Ich geh dann mal was zu Trinken einkaufen und danach mich an meine Dakimakura-Waifu kuscheln...
    Ganz ehrlich? Ich verstehe deine Lebenseinstellung vollkommen. Zugegeben, ich werde dieses Jahr eigentlich erst 16 und sollte mich mit Lebensphilosophien oder sonstigem nicht so aufspielen, aber ich habe verdammt viel in letzter Zeit durchgemacht und mir vor allem sehr viele Gedanken gemacht, dass ich mich (jetzt mal frech ausgedrückt) dazu erdreiste, deine idealistische Einstellung mit vollkommender Verständnis und Meinunsgleichheit teilen zu dürfen und es verstehe, wenn es einem trotzdem danach scheiße geht. Ich weiß, es ist nicht wirklich hilfreich, aber zumindest sollst du wissen, dass es... Gleichgesinnte gibt, die dich verstehen und es hassen, wenn es Leute gibt, die deswegen einen anpöbeln.

    Geändert von Ligiiihh (28.06.2012 um 22:23 Uhr)

  4. #1724

    ~Cloud~ Gast
    Diese Lebenseinstellung hat mir seit jeher sehr geholfen:
    http://www.youtube.com/watch?v=hSjTWykPA_g

    !!!Achja falls jemand gerade etwas down ist guckt euch das auch nochmal an!!!
    http://www.youtube.com/watch?v=LuJ4hbkLiY0

  5. #1725

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Ich fühl mich wahrscheinlich gleich ziemlich nerdisch und sozial Gestört wenn ich mich hier jetzt gleich ausbreite, aber ich denke es hier reinzuschreiben wär besser als mich jetzt nochmal aus meinem Zimmer zu bewegen um es jemanden mitzuteilen, denn dann hab ich Angst, entweder Mitten auf dem Gang komatös zusammenzusacken, ohne Geld und Wechselklamotten aus dem Haus zu rennen und nie wieder zu kommen, oder meinem Vater das halbvolle Wasserglas am Schädel zu zertrümmern.

    Seit ich denken kann, (und das sind abzüglich der Happy-Wolken-Babyjahre immerhin so 16, 17 Jahre) ist mein Erzeuger (oha, so nenn ich ihn zum ersten Mal fällt mir grad auf) das Paradebeispiel eines Cholerikers. Mittlerweile glaub ich ja, er hat sone Art Midlifecrisis die er irgendwie kompensieren muss, indem er entweder total Arbeitswütig den ganzen Tag versucht Gartenhäuschen bei uns ausm Boden zu stampfen und dann Abends (natürlich mit Wein oder Bier) fast schon teilnahmslos vor dem Fernsehr vor sich hin verwest, sodass man jede Frage fünf Mal stellen muss bevor man eine Antwort oder eine Reaktion bekommt.
    Oder aber, und das ist weitaus öfter der Fall, man macht einfach mal im Alleingang die gesamte Familie um einen herum so toll zur Sau wies nur geht. Das geht über übelste Beleidigung über Androhung von Gewalt ("Noch ein freches Wort und du fängst dir eine") bis zur Ausübung dieser (Das war an einem Tag wo eigentlich bis heute keiner weiß, warum er überhaupt stinkig war, da hat er mir nen Tritt an die Seite verpasst obwohl ich noch nichtmal was gesagt hab). Dialogfetzen sehen dann interessanterweise immer wie folgt aus: "Ihr seit ein nichtsnütziges Pack, von denen jeder von euch nur an sich denkt. Keiner von euch ist dazu fähig überhaupt irgendwas auf die Reihe zu bringen. Eure Mutter verhätschelt euch und ist sowieso zu nichts anderem zu gebrauchen. Und du hast noch nichtmal den Arsch hochgekriegt um dir eine Ausbildung zusuchen. Stattdessen hockt ihr den ganzen Tag vor dem PC. Ihr habt mir gar nichts zu sagen!"
    Das ich ohne seine verfi**te Hilfe mein Fachabi gemacht hab und jetzt studieren möchte und kann, zählt übrigens nicht.
    Das ich jeden Tag vor meinem Grafiktablett hänge um 40 Arbeiten für meine Bewerbungsmappe zusammenzukratzen und Grafiken für alle Möglichen Leute und Projekte mache, weiß er gar nicht, denn wies mir geht und was ich eigentlich so mache, wenn ich "vor dem Kasten hänge" wird nicht gefragt, sondern einfach geraten.
    Und auf jedes Wiederwort(das ich noch nichtmal ausreden darf) folgt ein direkter Shitstorm von Unsinnigem "Nein!"-Geschrei das von dem oben erwähnten "Halts Maul, sonst gibts eine!" meistens gekrönt wird. Genau so wie heute, weil wir nicht um 8 auf der Matte standen, um Kirschen zu pflücken, mit denen wir jetzt nichts anzufangen wissen. Noch besser war eigentlich, das er meinte Sturmklingeln zu müssen als ich (und das hab ich sogar groß angekündigt, mit lauterem Geschrei als er) unter der Dusche stand. Ich also rausgehüpft, angezogen, runtergerannt, Tür augerissen. Ergebnis: Der Arsch ist einfach weggegangen. Der wollte nichts von mir wissen, nichts gereicht bekommen oder mir was gehaltvolles sagen, sondern sich einfach nur darauf aufgeilen, dass ich mich auch noch bemühe, bereit zu stehen. Kurios ist auch noch irgendwo, das ich mittlerweile auch nur am kürzesten Klingeln zu bemerken schein, ob ich heute nen entspannten Tag habe, oder wir mal wieder ein Donnerwetter zu erwarten haben. Nicht kurios aber schlimm finde ich, dass mir grad so dermaßen der Schädel brummt, die Hände zittern und der Magen abgeht, dass ich grade ein wenig Angst habe der Druck wird langsam zu groß. Mit zittern mein ich übrigens nicht so ein wenig, sondern so dermaßen shaky handy dass ich das besagte Wasserglas nicht mehr grade in der Luft halten kann. Undefinierbare Magenprobleme habe ich sowieso schon seit einer Weile, aber jetzt bin ich mir entgültig im Klaren darüber, dass mich der ganze Scheiß hier mittlerweile kaputt macht.
    Noch beschissener ist eigentlich die Tatsache, dass hier kein Verwandter in direkter Nähe ist, dem ich das jetzt sofort präsentieren könnte, wo die "Wunden" noch frisch sind. Ob es Sinn machen würde, meinen beiden ausgezogenen Geschwistern (meine große Schwester ist übrigens wegen meinem Vater abgehauen) das Problem zu servieren. Ich weiß auch nicht ob/wann es Zeit wäre, mal ein Jugendamt oder sonst eine Stelle zu kontaktieren (vor allem wegen meinem Bruder), auch wenn ich grad ehrlich gesagt gar nicht weiß was ich mir davon versprechen würde.

    Am liebsten wärs mir eigentlich, dieses Monster wär endlich irgendwie...weg.

  6. #1726
    Ich kenne das, ich hab ab und an auch mit meinem Vater so richtige Probleme, wenn der mal wieder eine Tage hat... *hust*

    Ich habe mich damals mal beim Arbeitsamt erkundigt, ob mir Möglichkeiten offen stehen, vorzeitig aus meinem Elternhaus ausziehen zu können ohne Arbeit. Gerade, weil ich zu dem Zeitpunkt Arbeitslos war, war mein Alter öfter sauer auf mich (als ob ich schuld gewesen sei, arbeitslos zu sein, mir gab man einfach so die Kündigung). Ich wollte unbedingt ausziehen, damit ich in Ruhe mich auf die Jobsuche konzentrieren konnte, da das mit ihm schier unmöglich war. Doch auf dem AA sagte man mir, dass das nicht möglich sei, da ich noch unter 25 bin.

    Allerdings gibt es auch Sonderfälle, zum Beispiel, wenn der Vater handgreiflich wird und dich verprügelt. Wenn er das getan haben sollte, würde ich das mit einem Foto festhalten (als Beweis) und das Jugendamt kontaktieren.
    Was du dort allerdings machen musst, kann ich dir leider nicht sagen, da ich mit dem Amt (Gott sei Dank) noch nie zu tun hatte.

    Ich kann deine Situation und vor allem das mit dem Magen sehr gut nachvollziehen, habe ich auch alles... =/ Ich drücke dir die Daumen, dass du aus der Sache bald rauskommst.

    - Das Inno -

  7. #1727
    @Sabaku: Dumme Frage, aber warum ziehst du denn nicht einfach aus? Gut, wenn jetzt bald ein Stadtwechsel ansteht und du noch nicht weißt wohin es dich verschlagen wird, macht es vielleicht nicht so viel Sinn, aber andernfalls würde ich an deiner Stelle wohl keine Sekunde zögern. Offensichtlich hält dich nicht mehr viel im Elternhaus, und du bist jetzt auch in dem Alter, in dem man über sowas nachdenkt.
    Zum Thema, was du mit dem Jugendamt erreichen könntest: Für dich wohl eher nichts. Aber wenn du einen kleinen Bruder hast, um den du dich sorgst, oder wenn deine Mutter unter den Launen deines Vaters leidet, dann ist das vielleicht kein schlechter Schritt. Eine Freundin von mir hat es zuhause auch nicht ausgehalten - sie wurde nicht geschlagen, aber es herrschte wohl eine ähnliche Stimmung wie bei dir, und letztendlich ist sie mit 17 ausgezogen und in einer WG untergekommen... ich bin mir nicht ganz sicher aber ich glaube, dass das Jugendamt ihr dabei geholfen hat.

    (Innocentia, ich verstehe nicht was dir das Arbeitsamt da gesagt hat. Ab 18 darf man mehr oder weniger tun und lassen, was man will, viele Studenten/Azubis ziehen in dem Alter ja auch in ihre erste eigene Wohnung. Und die Eltern sind tatsächlich auch während der Ausbildung verpflichtet dich bei so etwas finanziell zu unterstützen, wobei da die Rechtslage wohl etwas schwammig ist, siehe z.B. hier.)

  8. #1728

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    @Schattenläufer Ein Auszug war eigentlich im August geplant, zusammen mit einer Freundin bin ich auch derzeit auf Wohnungssuche. Mir ist gegenüber meiner Mutter auch schon rausgerutscht, dass ich, wenn ich draußen bin, freiwillig keinen Schritt mehr in meine alte Heimat setzen werde, weil ich hier nicht mal Freunde habe die ich groß vermissen würd. Aber ich fürchte dass ihr das sehr wehtun würde, auch weil sie schon bei der "Flucht" meiner Schwester extrem mitgenommen war.
    Ich bin das ganze nochmal im Kopf ein wenig durchgegangen. Bis August ist es nicht mehr lang, ich denke bis dahin werde ich versuchen das alles wohlüberlegt anzugehen. Wärend meiner Schulzeit war ich ja nur am Wochenende zuhause und hatte das Gefühl die Luft wäre geklärter und es wäre auch ruhiger. Aber kaum bin ich mal wieder für ein paar Wochen zuhause, türmen sich die Wolken schon wieder.
    Ich hoffe ja Vaddern reißt sich dann wieder zusammen wenn ich ihm endlich nicht mehr im Weg stehe.
    Aber ich danke euch für die Zusprüche und Tipps. Ich dachte eigentlich über solche Maßnahmen müsste ich mir nie Gedanken machen, aber so kanns gehen.

  9. #1729
    Zitat Zitat von Schattenläufer Beitrag anzeigen
    (Innocentia, ich verstehe nicht was dir das Arbeitsamt da gesagt hat. Ab 18 darf man mehr oder weniger tun und lassen, was man will, viele Studenten/Azubis ziehen in dem Alter ja auch in ihre erste eigene Wohnung. Und die Eltern sind tatsächlich auch während der Ausbildung verpflichtet dich bei so etwas finanziell zu unterstützen, wobei da die Rechtslage wohl etwas schwammig ist, siehe z.B. hier.)
    Es ging darum, dass ich als Arbeitsloser mit 24 Jahren ausziehen wollte und mich das Amt ein wenig unterstützen könnte. Meine Eltern können mir eine Wohnung nicht bezahlen und ich hab es "verpasst", in meiner Azubizeit auszuziehen, da hätte ich Geld vom Amt gekriegt. Hat mir damals keiner gesagt... Naja, jetzt hab ich ja den Salat.

    Soweit das, was ich dazu sagen kann. Die Rechtslagen sind ja auch von Person zu Person unterschiedlich.

    - Das Inno -

  10. #1730
    Ich habe spontan das Bedürfnis, meine Art, bzw. meine Absonderlichkeiten offenzulegen (in unbestimmter Reihenfolge):
    - Ich bin motorisch ungeschickt. Geradeaus laufen funktioniert, aber jeder Besoffene fährt besser Fahrrad als ich. In der Grundschule, bei der Fahrprüfung, war ich der einzige, der zu blöd für die Rücktrittbremse war.
    - Ich lebe in meiner eigenen Welt. Wenn es gerade nicht geht und ich in vertrauter Umgebung bin, singe ich Blödsinn, rede Blödsinn oder ziehe blödsinnige Grimassen.
    - Ich habe Sprachprobleme, die stark tagesformabhängig sind. Dann stolpere ich über meine eigenen Sätze oder vergessen nach ein paar Wörtern, was eigentlich gesagt werden sollte. Bei Menschen, denen ich vertraue, ist das seltener der Fall, aber bei weitem nicht ausgeschlossen.
    - Ich habe massive Probleme Freundschaften zu schließen, weil ich Smalltalk nicht kann (ich bin mir nicht mal sicher, ob ich das Konzept verstehe - den Sinn schon), weil ich Augenkontakt und körperliche Nähe unangenehm finde.
    - Ich bin allgemein kaum in der Lage Emotionen auszudrücken, obwohl ich sie massenweise habe, bin trotzdem mimik- und gestikstark, habe variable Intonation (wissen die wenigsten) und neige dazu in gelebter Selbstvergessenheit dieses Muster zu verlassen (denke ich).
    - Ich glaube, ich verstehe einige Emotionen nicht. Liebe z.B. Liebe zu meinen Eltern schon, oder zu meiner Nichte, aber Liebe im Sinne von Liebe? Nein.
    - Ich bin schreckhaft wie Sau. Türklingeln, Telefon, plötzliches Anreden im Büro - ich zucke immer mindestens zusammen.
    - Ich bin naiv(?). Eigentlich denke ich ja, Ironie gut zu verstehen, aber auf der Arbeit bin ich wirklich der einzige der nie zu raffen scheint, wenn etwas nicht ernst gemeint ist.
    - Ich habe eine Abneigung gegen den Klang vieler Wörter - oft kontextsensitiv. Fisch ist mein Hasswort Nummer 1, aber nur, wenn es ums Essen geht. Sehr schwierig zu beschreiben. Es gibt auch Ausgleichswörter. Gummistiefel ist mein Lieblingswort und viele Verniedlichungen, wie Vögelchen und Häschen, wirken unglaublich beruhigend.
    - Ich habe eine Konzentrationsschwäche. Wenn mich eine Sache packt, dann bin ich voll dabei. Das ist schlecht, weil mich immer nur Sachen in meiner Freizeit packen und auf der Arbeit habe ich dann keinen Kopf für Erklärungen, muss dann mehrmals nachfragen und wenn ich nicht haargenau aufgedröselt bekomme, wie ich eine Aufgabe zu machen habe, kommt meistens nur Quatsch dabei raus. Ich bin schlichtweg unfähig mich in meinem Leben auf mehr als einen Bereich zu konzentrieren. Deshalb ist auch Sport momentan bei mir abgemeldet - keine Zeit (was eigentlich nicht stimmt).
    - Passend zum letzten Punkt: Ich muss in den Tunnelblick schalten, sonst lenken mich Bilder, Geräusche und Bewegungen ab.
    - Ich habe ein paar leichte Zwänge. Mein markantester ist, dass ich wohl ständig eine Kombination (meistens) mit den Fingern tippe: Links, Rechts, Mitte; Rechts, Links, Mitte; Rechts, Mitte, Links; Mitte, Links, Rechts; Links, Mitte, Rechts; Mitte, Rechts, Links.
    - Ich hasse Veränderungen. Damit komme ich gar nicht klar und obwohl ich gerne mal was von der Welt sehen würde - nee. Und obwohl ich mich beruflich wahrscheinlich neu orientieren müsste - nee.

    Ich habe sicher einiges vergessen, was ich noch gerne gelistet hätte. Das alles bin ich und das alles sorgt dafür, dass mein sehr kleines Umfeld (ich treffe mich höchstens einmal in zwei Monaten, eher im Quartal, außerhalb der Arbeit mit anderen) mich selten argwöhnisch betrachtet und oft liebenswert vertrottelt findet. Mein Leben funktioniert, ich bin glücklich (denke ich), aber die Basis wackelt. Ich weiß nicht, ob ich als Arbeitnehmer wirklich geeignet bin. An den Punkten ändern will ich eigentlich nichts - ich sehe dahingehend auch kein Potenzial. Was mich eigentlich nur stört und das bringt mich zum Punkt dieses Beitrages: Ich will wissen, ob man dem Kind einen Namen geben kann. Das würde mir eine enorme Last nehmen.


    PS: Bitte zitiert mich nicht namentlich. Das sind Sachen, die bespreche ich gerne und will sie anschließend zumindest einigermaßen aus der Öffentlichkeit wissen.

    Geändert von Owly (07.07.2012 um 18:03 Uhr)

  11. #1731
    Du bist ein drolliges Persönchen

  12. #1732
    Also, ich habe ja generell keine Ahnung und rede wahrscheinlich Unsinn und komme aus den falschen Ecken des Internets um das zu sagen, aber davon hört sich viel nach Autismus (speziell Asperger?) an. Glaub ich zu meinen. Kann falsch sein. Ist es vielleicht sogar. Wahrscheinlich. Aber könnte eventuell sein.
    Also, ich habe Bücher über Leute mit Asperger Syndrom gelesen und mir kommt da gerade viel bekannt vor.

    Geändert von WeTa (07.07.2012 um 22:52 Uhr)

  13. #1733
    Zitat Zitat von Wetako Beitrag anzeigen
    Asperger
    Eeeehrlich gesagt, war das auch mein erster Gedanke, aber das muss ja nichts heißen. So eine Diagnose kann auch nur ein Arzt stellen, aber irgendwie blieb es nicht aus gleich soweit zu denken. Wobei ich teilweise auch Züge von dir meine wahrgenommen zu haben, bei denen ich nun nicht unbedingt so ein Gefühl gehabt hätte. Alles reine Spekulation. Aber wenn es dich so beschäftigt, geh doch einfach mal zu einem Facharzt.

    Und ja, drollig.

  14. #1734
    Insofern du gutmütig sein solltest, bist du ein Schwammerl.

  15. #1735
    @Corti: Du solltest erstmal Fotos von mir kleinem Kerlchen sehen, auf denen ich ganz lieb gucke. o_o

    @Wetako: Ich scheue mich vor Selbstdiagnosen. Ich scheue grundsätzlich davor, von etwas zu reden, dessen ich mir nicht 150% sicher sein kann (und mach es dann doch). Vielleicht rede ich auch deshalb so wenig. Gegen Asperger spricht denke ich meine Mimik und Gestik (wobei, bis auf mein sonnig-breites Joker-Grinsen, mute ich eher stocksteif an), und meine Empathiefähigkeit. In der Schule war ich eher der hibbelige Typ. Mein Humor basiert in erster Linie auf wörtlich-nehmen. Es gibt zu viele Überschneidungen von mehreren Krankheitsbildern.

    @Sperlingsprinz: Jop, wenn ich eins weißß, dann, dass ich zu Selbstdiagnosen nicht befähigt bin. Dann neigt man entweder dazu, sich gleich in eine Kategorie zu stecken, weil ein paar Überschneidungen da sind, oder eine gleich auszuschließen, weil ein paar Überschneidungen fehlen.
    Ein Arztbesuch wäre fein, ich weiß aber zumindest, dass mein Arbeitgeber nicht gut mit Menschen, die tatsächlich psychisch auffällig sind, umgeht. Das ist also so eine Sache, die ich vor mir herschieben werde. Vermutlich. Vielleicht auch nicht.

    @Mog: Ich komme mit mir klar und mit der Welt auch, sofern einige Voraussetzungen erfüllt sind (das braucht ja jeder - bei mir sind es halt ein paar mehr). Was ich so von meinem höchst durchschnittlichen Umfeld mitbekomme, hört sich wesentlich dramatischer an. Dort stecken sie in Problemen fest, die ich wahrscheinlich niemals haben werde.
    Ich wollte nicht mal ein bisschen lamentieren, den Blues des Anderssein anstimmen. Als bemitleidenswert empfinde ich mich nicht, nur: Ich gehe mittlerweile nicht mehr davon aus, dass ich mich hauptsächlich so entwickelt habe. Ein Freibrief wäre so schön.
    http://www.youtube.com/watch?v=1DX4P...eature=related
    Nein ernsthaft, ich würde gerne weniger gehemmt sein müssen.

    Und gutmutig bin ich sehr, das macht schließlich alles einfacher und beugt Konflikten vor. Ich nehme an, dass ist der Standardgrund, zur Gutmütigkeit.

  16. #1736
    Würdest du spaßenshalber mal nen IQ-Test machen? Dauert zwar ne Weile, aber wäre für dich vielleicht von Interesse.
    (online zum Beispiel unter http://iqtest.sueddeutsche.de/ ; ist sicherlich nicht Mensa-Qualität, aber für ne etwaige Schätzung ganz gut.)

  17. #1737
    Zitat Zitat von Wetako Beitrag anzeigen
    Also, ich habe Bücher über Leute mit Asperger Syndrom gelesen und mir kommt da gerade viel bekannt vor.
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  18. #1738
    @Mordechaj: Welche Rückschlüsse lassen etwaige Intelligenztests zu? Ich habe ihn in einer ruhigen Stunde absolviert, er sagt 130. Trotzdem halte ich mich für einen ziemlich dummen Menschen. Oder ich weiß schlichtweg nicht, wie ich mich einzuschätzen habe. Wahrscheinlich würde das Ergebnis enormen Schwankungen unterliegen, wenn ich ihn mehrmals wiederholte.

    @besmrtan: Ich denke nicht, dass Wetako damit eine Diagnose stellen wollte.

  19. #1739
    Zitat Zitat
    @Corti: Du solltest erstmal Fotos von mir kleinem Kerlchen sehen, auf denen ich ganz lieb gucke. o_o

    @Wetako: Ich scheue mich vor Selbstdiagnosen. Ich scheue grundsätzlich davor, von etwas zu reden, dessen ich mir nicht 150% sicher sein kann (und mach es dann doch). Vielleicht rede ich auch deshalb so wenig. Gegen Asperger spricht denke ich meine Mimik und Gestik (wobei, bis auf mein sonnig-breites Joker-Grinsen, mute ich eher stocksteif an), und meine Empathiefähigkeit. In der Schule war ich eher der hibbelige Typ. Mein Humor basiert in erster Linie auf wörtlich-nehmen. Es gibt zu viele Überschneidungen von mehreren Krankheitsbildern.

    @Sperlingsprinz: Jop, wenn ich eins weißß, dann, dass ich zu Selbstdiagnosen nicht befähigt bin. Dann neigt man entweder dazu, sich gleich in eine Kategorie zu stecken, weil ein paar Überschneidungen da sind, oder eine gleich auszuschließen, weil ein paar Überschneidungen fehlen.
    Ein Arztbesuch wäre fein, ich weiß aber zumindest, dass mein Arbeitgeber nicht gut mit Menschen, die tatsächlich psychisch auffällig sind, umgeht. Das ist also so eine Sache, die ich vor mir herschieben werde. Vermutlich. Vielleicht auch nicht.

    @Mog: Ich komme mit mir klar und mit der Welt auch, sofern einige Voraussetzungen erfüllt sind (das braucht ja jeder - bei mir sind es halt ein paar mehr). Was ich so von meinem höchst durchschnittlichen Umfeld mitbekomme, hört sich wesentlich dramatischer an. Dort stecken sie in Problemen fest, die ich wahrscheinlich niemals haben werde.
    Ich wollte nicht mal ein bisschen lamentieren, den Blues des Anderssein anstimmen. Als bemitleidenswert empfinde ich mich nicht, nur: Ich gehe mittlerweile nicht mehr davon aus, dass ich mich hauptsächlich so entwickelt habe. Ein Freibrief wäre so schön.
    http://www.youtube.com/watch?v=1DX4P...eature=related
    Nein ernsthaft, ich würde gerne weniger gehemmt sein müssen.

    Und gutmutig bin ich sehr, das macht schließlich alles einfacher und beugt Konflikten vor. Ich nehme an, dass ist der Standardgrund, zur Gutmütigkeit.
    Du hast was vergessen, ne positive Eigenschaft, die man zwischen den Zeilen rausliest. Du kannst gut reflektieren. Das fällt mir schon daran auf, dass ich sehr gerne deine Posts lese, weil du Wahrheiten und gute Erkenntnisse auf den Punkt bringst.

    Desweiteren können wenige Menschen ihre Wunden Punkte oder Eigenarten mal so eben aufzählen. Und das vor anderen Menschen (und jetzt kommt mir nicht mit anynomes Internet, auch hier hat jeder irgendwo einen Ruf und eine Position zu gewinnen oder zu verlieren). Mit deiner Gutmütigkeit und ner Portion Gelassenheit sollten das alles keine Probleme sein.

  20. #1740

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