ZuerstmalWilkommen im Sumpf! An den leichten Fäulnissgeruch gewöhnt man sich relativ schnell, auch wenn man ihn schwer aus den Kleidern bringt
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Jetzt aber mal zur generellen Kritik:
Ist IMO ein sehr schlechter Ausgangspunkt für einen Sokratischen Dialog, denn jeder wird "Nein, wie kommst du darauf?" sagen.Zitat
Der Sinn der Gespräche des Sokrates war es, eine bekannte Tatsache zu nehmen, über die alle eine erwartbare Meinung vertreten und sie so lange untersuchen zu lassen, bis alle begreifen, dass ihre Meinung auf Sand gebaut ist und sie eigentlich nichts von Wert über den Untersuchten Gegenstand aussagen können.
Aber auch Sokrates wusste eben nicht mehr als sie, er erkannte legedlich vor seinem Gesprächspartner, dass er nichts von Wert wusste und deshalb des Fragens bedürftig war. Der Dialog ist IMO keine Form die heute noch funktionieren würde, da sie prinzipiell darauf aufbaut, dass die beteiligten sich über die Wichtigkeit bestimmter Werte einig sind, und deshalb nach dem erlangen derselbigen streben wollen.
Diese Einigkeit existiert in der heutigen Zeit nicht mehr, der Wert des Reichtums wurde z.b. durch das Mönchstum und den Kommunismus infrage gestellt, der Kapitalismus aber schwört auf ihn. Somit können und werden wir abwechslungsweise zwei Meinungen zu einem Gegenstand vertreten, je wie es uns gerade gut in die Argumentation passt, oder wir werden neue externe Quellen heranziehen, welche ein ganz neues Licht auf unsere vorhergehenden Äußerungen werfen.
Der Dialog hingegen erfordert, dass wir nur mit dem Erkenntniss argumetieren, welches wir mit unserer eingenen Vernunft erarbeitet und als richtig befunden haben. Nichts durch externe Quellen hinzugekommenes darf in unsere Argumentation verwendet werden, sonst verkommt der Dialog zu einem Hickhack der Philosophischen Anschauungsrichtungen. Aber genau das ist uns fast unmöglich, da die unmengen an Büchern und das eigenen Denken und untersuchen effektiv abnehmen. Sogar meine Argumentation stammt größtenteils nicht von mir selbst, sondern von einem Russen namens Gurdjieff. Ich habe legedlich eine Reihe von diesen Sokratischen Dialogen gelesen, und eine Abneigung gegen sie entwickelt, Gurdjieff formulierte dann denselben Bedenken zu einer vertretbaren Meinung, welche ich übernommen und hier wiedergegeben habe - meine eigene Vernunft habe ich dafür nicht angestrengt.
So ist es IMO mit allen Sumpflern, niemand wird sich an die Regeln halten, weil wir es nicht mehr KÖNNEN, unsere Ausgangsbasis zu Sokrates ist einfach zu verschieden. Beschuldige den Erfinder der Schrift dafür, wenn du willst. Er ist der Schuldige.
Tja, wenn wir dem Dialog folgen, werden wir nichts-mu-leere-chaos oder ähnliches finden, aber keine Antwort, und wenn wir uns nicht daran halten, dann kommen wir nie zu einem Ende, es wird zu einer ewigen Anpassung und Evolution der Meinungen kommen, bis die meisten Beteiligten zustimmen können oder das Interesse verloren haben.Zitat
Edit: Wenn ich dich jetzt noch nicht vollkommen verschreckt und niedergewaltzt habe, wilkommen! Jetzt steckst du bis zur Nasenspitze im Sumpf!