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Jetzt muss ich aber mal . Ist denn Zen nicht ein Teil des Buddhismus'?
Ja, Zen ist Buddhismus, aber Buddhismus mit Taoismus vermischt und dazu ist er noch vom kleinen Wagen. Es handelt sich hier um eine Buddhistische Sekte, die einen bestimmten Teil des Kannons nahm und bis zur Erschöpfung ausschlachtete, und ihre Lehrmethoden dementsprechend anpasste. Im Falle von Zen Verneinte man, dass der Kern oder der Sinn der Lehre durch Worte (oder noch extremer: durch lehren) übertragen werden kann. Der ursprüngliche Budhhismus ist äußerst Wort- und Schriftreich, vielleicht noch mehr, als das Christentum und der Islam. Zen brach hier entscheidend mit der Tradition, anscheinden in einer Anpassungsbewegung an den chinesischen Taoismus.

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Und genau die Tatsache, dass es den Shintoismus anregte, sich zu verändern, um konkurrenzfähig zu bleiben, ist von der Idee her eine Untat. Ich will damit nichts gegen Zen sagen, dazu fehlt mir einfach das Wissen darüber.
Ruhig, Ruhig, Shinto war bis zur Ankunft eine Unkodifizierte Ansammlung von Tabus, Glaubenspraxis und unzähligen Göttern. Mit dem Buddhismus trat eine voll ausgebildete Buchreligion in Japan auf die Bühne, der Haupteinfluss, war meines Wissens nach, dass man die Shintoistischen Legenden zusammenfasste und aufschrieb. Ein Paar Götter hat man danach auch noch getauscht, aber im großen und ganzen blieben die beiden unverändert. Durch eine Glückliche Fügung konnte man es so einrichten, dass die Menschen in den Sachen des Lebens (Geburt, Heirat) zu den Shintopriestern gingen und in den Sachen des Todes bei den Buddhisten vorbeischauten. Keine der beiden Religionen wurde so sehr verändert, dass eine vollkommen neue entstanden wäre. Der Buddhismus blieb noch über lange Zeit eine importierte Religion der Oberschicht, das Shinto der Glaube des Volkes. Shinto konnte sich so gut bewahren, dass die Jesuiten auf Buddhstische Begriffe zurückgeifen mussten, um den Japanern das Christentum zu erklären. Groß kann der Einfluss des Weltverneinenden Buddhismus da nicht gewesen sein.

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Nur zeigt es wieder, dass wie in unserer Zeit, alles für alle passend gemacht werden muss (da gab es auch so einen Fachbegriff für die Tatsache, sich aus allen Religionen ein bisschen rauszunehmen, das zusammenzupacken und schwupps hatte man eine neue Reiligion. Was dann nicht passte wurde durch Legenden wieder plausibilisiert.)
Mache wissen
nicht, wie sehr
sie lügen, wenn
sie uns Liebe schwören.
Wie hart diese Welt,
in der nur Wandel
bestand hat.

So läuft der Hase nunmal. Es regt mich auch auf aber allein das wir begreifen können, das sich die Religion verändert hat, zeigt doch wie viel Wissender wir geworden sind. Vielleicht sollte es uns dazu anregen die ewigen Werte in einer Religion zu suchen, denn ich hoffe doch, das irgendetwas fundamental genug war um notwendigerweise unverändert zu bleiben.
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Der große Wagen (oder das große Fahrzeug) ist eher der Teil des Buddhismus der sich verbreitet und "angepasst" hat.
Der kleine Wagen ist eher, wie du sagtest, der Klosterbuddhismus mit seinen vier Wahrheiten Buddhas, oder nicht?
Fast. Die Vier edlen Wahrheiten kommen in beiden vor. Der Hauptunterschied ist, dass im Großen Fahrzeug alle Menschen vom Kreis der Wiedergeburten erlöst werden können, wenn sie gängige Religiöse Zeremonien abhalten und genug beten. Im Kleinen Fahrzeug (war eigentlich mal ein Spottbegriff) können nur jene erlöst werden, die ihr Leben in einem Kloster verbringen.

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Ich kann mir aber nicht vorstellen, wie ein "Edler" dadurch sein Weisheiten publik machen kann und wie er bekannt wird, wenn er nciht auffällt; denn eigentlich sollten sich ja alle so verhalten, dass in einer GEsellschaft alles harmonisch abläuft.
Er bemüht sich einfach, ein netter Mensch und kompetenter Ratgeber zu sein. Er erfüllt seine Gesellschaftliche Rolle sehr gut (Ein guter Mitarbeiter, würde man heute sagen) und sorgt sich um die Einhaltung der Richtigen Form - ein Stockkonservativer, aber freundlicher und bemühter Beamte ist wohl das beste Äquivalent in der heutigen Zeit.

Es ist IMO eine Krankheit unserer Zeit, dass Außergewöhnlichkeit immer mit Absonderlichkeit asoziiert wird, aber vielleicht ist das nur eine Klage der Mittelmäßigen .