Diesen Thread habe ich auch gesucht.
Ich bin da schon skeptisch mit den neuen Bundesrat.
Wenn das Durschnittsalter des Bundesrates jetzt bei 59 Jahre liegt, kann ich nicht rechnen, dass für die Jugend allzu viel geschaut wird.
Da die Regierung jetzt keine richtige Mitte mehr hat, dürfen wir uns wohl oder übel auf vermehrt für diverse Vorlagen zur Urne gehen. Die Gefahr besteht jedenfalls, dass es keinen grossen Unterschied sein könnte, ob jetzt einer der äusseren Parteien in der Opposition geht oder nicht. Jedoch muss auch gesagt werden, dass sich der Bundesrat schneller einig sein könnte und eine gemeinsame Marschrichtung gehen. Dies wird jedoch nicht helfen, da bei allzu konservativen Vorlagen sowieso das Referendum ergriffen wird.
Skeptisch bin ich ebenfalls über die zukünftige politische Richtung. Zwar wäre ein ausgeglichener Haushalt schon gut. Jedoch wurden auch gerade tiefere Steuern versprochen (für wenn wohl, wenn alle aus der Wirtschaft kommen.). Damit wäre wohl wieder ein Defizit vorhanden.
Ausserdem: Was nützt ein ausgeglichener Haushalt und eine stärkere Wirtschaft, wenn die Verteilung wieder schlechter wird? Das Dilemma ist eben, dass man für eine bessere Verteilung ein Wachstum braucht, aber dieser für die Katz ist, wenn die Regierung genau das Gegenteil tut und die Reichen noch reicher werden und die Armen ärmer.
Eine Niederlage haben auch die Frauen einstecken müssen. Gerade Ruth Metzler galt als starke Frau aus einem stockkonservativen Kanton kommt (ausserdem war sie die einzige Person, die man noch als jung bezeichnen konnte).
Jetzt ist - wie in den 80er - nur eine Ministerin in der Regierung. Hätte eigentlich auch nicht weh getan, wenn 3 von 7 Minister Frauen wären, oder?
Aber da in der Arbeitswelt in der Schweiz (IMHO) nicht viel für Frauen gemacht wird, kann da nicht viel verloren gehen. Schade eigentlich! Es besteht viel Potential für die Wirtschaft. Aber oft müssen sich Frauen hier für Familie oder Karriere entscheiden, da einfach die (rechtliche) Infrastruktur für beides fehlt. Da wird sich jetzt wohl auch nicht viel ändern bei dieser Regierung. Eigentlich könnte es mir ja egal sein, wenn dadurch nicht die Wirtschafts- und Kaufkraft geschwächt würde.
Dass es Beerli nicht geschaft hat, ist sehr schade. Sie ist die erste nationale Politikerin, mit der ich persönlich gesprochen habe. Sie setzt sich nicht nur für die Jugend ein, sondern ist auch in anderen Bereichen sehr kommpetent. Deshalb ist es umso trauriger, nicht weil sie eine weitere Frau für den Bundesrat gewesen wäre, sondern IMHO sie die kompetentere Person ist.
Dass es mit dem 2. CVP-Sitz nicht klappte ist IMHO Schuld der CVP selbst. Diese war sich selber nicht einig. Da fehlt es nach meiner Meinung eine gute Führungspersönlichkeit.