Re: Wahlen in der Schweiz: Polarisierung der Politik
Ich habe eigentlich das Gefühl, dass die Tragweite dieses Ergebnis lediglich theoretisch so "ungeheuer" ist. Die Schweiz ist vom politischen System her sehr stabil, weshalb ich nicht erwarte, dass sich in der Praxis gross was verändert.
Zitat
Original geschrieben von Rübe
[...] eine 40 jährige Regierungszusammensetzung sich nun zu 100% ver ändern wird.
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Eine Frage: Wäre es nicht denkbar, dass Blocher zwar nicht in den Bundesrat gewählt wird, sich Samuel Schmid jedoch weigert, zurückzutreten?
Aber eigentlich bin ich (trotz mangelnden Sympathien für diese Partei) dafür, dass die SVP ihren zweiten Sitz bekommt, um eben diese Konkordanz nicht zu gefährden. Schade, dass die SVP für diesen zweiten Sitz mit einer kaum konsens-/kompromissfähigen Person angetreten ist (aber durchaus verständlich, da Herr Schmid die Interessen der Partei nicht besonders engagiert vertritt).
Zitat
Der erste Punkt wird sich wohl nicht ändern (höchstens, wenn wir doch noch so blöd sind und dem EU-Klub beitreten).
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Da verstehe ich dich weniger. Erstens ist es ungemein schwierig, eine Beinahe-Stagnation zu umgehen, wenn jeder Entscheid angefechtet und vor dem Volk ausgetragen werden kann. Meiner Meinung nach hemmt dies den Fortschritt, die Weiterentwicklung und die Flexibilität der Schweiz ungemein.
Zweitens sehe ich die Demokratie durch einen Nicht-EU-Beitritt viel eher gefährdet. Die Entscheide, die die EU dauernd trifft, betreffen die Schweiz immer mehr direkt, wobei die Schweiz dabei ganz einfach gezwungen wird, diese Entscheide zu übernehmen. Und dies widerspricht ganz einfach dem Schweizer Demokratieverständnis (und unserem Interesse), das verlangt, dass wir an Entscheiden, die uns betreffen, mitwirken.
Jetzt bin ich aber ziemlich vom Thema abgekommen.
Fazit: Die Regierung wird harziger, der Bundesrat wird sich in der Mitte finden müssen, praktisch wird sich kaum was verändern.