So, jetzt muss ich doch nochmals was sagen.
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Aber warum ich gegen einen EU-Beitritt bin, hat eigentlich andere Gründe: Jeder Staat hat an die EU einen Beitrag zu leisten, der sich aus dem BIP errechnet (die Schweiz hat AFAIK eines der höchsten BIP der Welt, darum auch der Titel des reichsten Landes (wechselt ab und an mit Luxemburg)). Jedes EU-Land ist im Parlament (also der Legislative) so vertreten, dass die Gesammtbevölkerung ausschlaggebend ist, wieviele Sitze man inne hat. Dadurch ergibt sich folgendes Bild: Die Schweiz mit ihrem hohen BIP hat relativ hohe Abgaben zu entrichten, hat aber durch die geringe Bevölkerungszahl im Parlament aber praktisch keine Stimmrelevanz. Da kann der Souverän noch so viel sagen, man überstimmt uns einfach.
Was ich noch nicht wirklich verstehe:
Die dauernde Argumentation gegen die EU von wegen "dann müssen wir soo viel bezahlen!"
Wir sind das reichste Land der Welt. Doch deswegen können wir uns noch lange nicht abgrenzen, denn auch dies wird sich ändern (die Schweiz, war soweit ich weiss, z.B. das einzige Land in Europa mit
Wirtschaftswachstum Null).

Die Länder sollten ein wenig Solidarität zueinander zeigen, und im Rahmen von dieser Zusammenarbeit empfinde ich es schon fast als Pflicht der Schweiz, dem finanziellen Ausgleich zwischen reicheren und ärmeren Ländern (im Rahmen der EU) etwas beizusteuern. Klar, kurz-/mittelfristig wird die Schweiz von der EU wenig profitieren, aber wer weiss, ob die finanziellen Verhältnisse sich nicht ändern...

Und mit den Stimmverhältnissen:
Die EU kann man ja schon fast als "ein Land" ansehen, wodurch wir, da wir weniger Leute sind, ganz einfach weniger mitzubestimmen haben. Und dies, obwohl wir so viel bezahlen! Dies scheint ungerecht zu sein, aber ich sehe die Frage nach dem EU-Beitritt nicht bloss aus ökonomischer, sondern auch aus sozial-solidarischer Sicht. Wir müssen in der EU (kurz- und mittelfristig) Opfer erbringen, andere Länder profitieren davon, die EU kann man auch als Geld-Umverteilungs-Apparat sehen, und ich finde dies durchaus sinnvoll, da (meiner Meinung nach) in der internationalen Zusammenarbeit die Zukunft liegt.
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Dazu kommt (und ich mag das Argument im Grunde überhaupt nicht), dass die EU-Eingriffstruppen (laut Schengen... bin mir da nicht ganz sicher) sich definitiv nicht mit der Neutralität vereinbaren lassen. Jedoch poche ich nicht auf diesen recht patriotischen Quatsch: Für mich steht im Vordergrund, dass vor allem wirtschaftlich ein EU-Beitritt sich nicht lohnt und man durch die Bilateralne Verträge sich sehr gut annähern kann, ohne sich gleich zu opfern.
Jaa, die Neutralität... war mal wichtig.
Und die Bilateralen Verträge sehe ich als Versuch an, "de Füfer und s'Weggli" zu ergattern, also von den wirtschaftlichen Vorteilen der EU zu profitieren und gleichzeitig um die solidarischen Pflichten herumzukommen, und dies ist nun doch allzu egoistisch.