Ein Wort aus drei Buchstaben: WOW- das ist so ziemlich der längste Beitrag den ich je von dir gesehen hab, RickDa muss ich mich jetzt erstmal richtig reinlesen. Man merkt deiner Art auf diesem Beitrag zu schreiben wirklich an das dich das Thema sehr anspricht.
Und du hast dich sehr schön ausgedrückt, besser hätte ich es selbst nicht machen können![]()
Okay, Okay, jetzt mach ich mal daran an deinen hammermässigen Beitrag ran. Mann auf sowas hab ich in letzter Zeit echt gewartet- war doch leicht tote Forenstimmung betreffend der User (nicht die Themen- davon waren schon einige sehr gute dabei)
-Lets go-
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Rick, ich glaube manche Menschen haben ihr Zuhause in ihrem Herzen und nirgendwo sonst. Sie nehmen dieses Gefühl immer mit ihr auf ihren Reisen
Bei mir war es bisher ganz ähnlich. Deine Geschichte ähnel meiner ein bisschen. Schon von kleinauf bin ich mit meiner Familie wegen der Arbeit meines Vaters ungefähr jede 2-3 Jahre umgezogen. Es mag an seiner Branche "Elektrotechnik" gelegen haben, oder vielleicht an seinem Beruf. Es ist schon etwas länger her das wir umgezogen sind und ich mag mich eigentlich gar nicht mehr an den Grund erinnern. Jetzt bin ich ja 18 Jahre und habe nicht mehr viel Lust mich nochmal auf einen Umzug einzulassen (denn ich aber ganz sicher noch öfters in meinem Leben haben werde^^)
Unsere Wohnstätten haben dabei auch immer variert. Mal war es eine Wohnung in eine Hochhaus mitten in der Stadt, mal eine provorische Kellerwohnung wo wir uns im Winter immer zu Tode abgefroren haben, im Sommer aber wunschlos glücklich waren. Dann haben wir uns mal ein Haus in einem Umweltschutzgebiet gemietet. Meistens waren es Wohnungen die wir bezogen haben. Jetzt wohne ich zwar gerade in einem recht komfortablem Haus, aber das ändert sich wahrscheinlich in ein paar Jahren wieder rasch. Ich habe vor nach meiner Ausbildung auch irgendwann auszuziehen und vielleicht nach München zu ziehen- vielleicht auch in den hohen Norden, dort hat es mir schon immer besser gefallen als in Bayern. Eventuell ziehe ich auch nach Nürnberg zurück, dort habe ich noch sehr gute Freunde, deren Kontakt in den letzten Jahren beinahe abgebrochen ist. Den habe ich in der letzten Zeit wieder enorm angefangen zu pflegen
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Ich schätze stark das das eine natürliche Reaktion unseres Gehirns ist. Was meinst wie überlastet es wäre, wenn es versuchen würde sämtliche Informationen von allen Leuten auf der Straße die man getroffen hat, aufzunehmen?
Dein Beispiel war eigentlich treffend. Sehe ich Leute öfters am gleichen Ort, oder regelmässig in bestimmten Abständen fange ich an sie nicht mehr zu vergessen. Dann setzt eine Art Zwischengedächntnis ein. Kommt man dann vielleicht mal richtig ins Gespräch wandert das ganze ins Langzeitgedächtnis
Übrigens- die Gruppe von Menschen die sich cool vorkommen (wenn auch ohne Bierflasche in der Hand) sehe ich momentan recht häufig in der Schule. Leider sitze ich gerade vor solchen Typen- das arrangieren fällt einem da manchmal nicht leicht, ganz ehrlich.
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Ein Freund erkennst du auch daran das du dich einfach in seiner Gegenwart sehr wohl fühlstDu bist du selbst- springst öfters über deinen Schatten als du gewohnt bist, lässt dich zu Dingen hinreißen die du normalerweise niemals machen würdest. Das alles sind unsichtbare Merkmale der Freundschaft. Daran glaube ich ganz fest, ich spür es auch immer wieder ganz doll, wenn mich mein bester Freund mal einfach so besucht. Die Spontanität, der gemeinsame Spaß, das alles ist doch eigentlich genug, was will man mehr um eine tiefgehende Freundschaft erkennen zu können?
Jedenfalls für deine Person- um zu wissen wie es auf der Gegenseite aussieht sind noch einige andere Faktoren notwendig. Manchmal brauchen wir beide Faktoren um ihr uns ganz sicher zu sein.
Ich habe jedoch im Laufe der Jahre etwas gelernt- wer niemandem Vertrauen schenkt, kann auch nichts ernten. Ob gut oder schlecht.
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So etwas bezeichnet man auch als Seelenverwandtschaft. Zwei Freunde, die oftmals denselben Gedankengang verfolgen, häufig einer Meinung sind, ein ähnliches Verhaltensmuster aufweisen und praktisch auf einer Linie miteinander sind. Bei solchen Menschen ist es dann oftmals viel einfacher offen zueinander zu sein. Es ist als klärten sich alle Ungereimten und Probleme der Welt selbst, weil mein seinem Spiegelbild gegenüber steht.
Natürlich darf man sich das nicht zu extrem vorstellen- denn ich und mein bester Freund, wir sind Seelenverwandt- und wir waren schon oft verschiedener Meinung. Aber wir haben beide immer wieder unsere Phasen wo wir unsere Meinungen gegenseitig ergänzen und uns ohne viel Worte nur durch Gestik verstehen
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Rick hat es schon gesagt- wer nichts wagt der nichts gewinnt. Ich war in den letzten Monaten auch sehr enttäuscht von meiner besten Freundin. Und wir stehen noch immer nicht wieder richtig grade miteinander, auch wenn ich glaube das es langsam wieder aufwärts geht. Trotzdem bin ich glücklich sie getroffen zu haben. Wir hatten mindestens 4 schöne Jahre miteinander, in denen wir uns Bedingungslos vertraut und uns gegenseitig beigestanden sind. Was mir gerade auffällt ist das wir während dieser Zeit beinahe niemals "Tiefen" hatten. Das kam erst viel später. Vielleicht ist das jetzt unser Problem.
Zero Sister- du hast die Frage gestellt- jetzt frage ich dich etwas. Wie siehst du das eigentlich? Ich kannte dich bisher noch nicht richtig, und ich glaube ich bereue es jetzt schon *g* Wer so ein tolles Topic auf die Beine stellt, auf dessen Antworten wäre ich sehr gespannt
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Ja, das kenne ich doch zu gut. Meine Mutter sagt mir auch immer: "Jens. Ruf doch mal wieder den Steffen an! Mit dem hast du doch schon 4 Jahre nicht mehr gesprochen- wart ihr nicht mal beste Freunde?"
Was wir zweifellos mal waren, aber wenn man sich Jahre hindurch nicht sieht und einfach keine Gelegenheit am Schopfe packen konnte sich mal zu besuchen gehen irgendwann die gemeinsamen Interessen verloren.
Es ist schade und gar nicht so einfach eine gute Freundschaft aufrecht zu erhalten deren Aufbau sich einst auf die gleichen Interessen gestützt hat. Zugegeben wüsste ich im ersten Moment bestimmt nicht über was ich mit ihm reden könnte- aber in der Hinsicht ist wieder mal angesagt- Horizont erweitern- andere Interessen wahrnehmen- oder einfach über Dinge reden von denen jedermann etwas versteht.
Gut, ich bin zwar nicht so wie meine Mutter, die ganz gerne mit den Leuten übers Wetter redet, sobald ihr der Gesprächsstoff ausgegangen ist, aber für eine gute Freundschaft würd ichs immer wieder gerne machen- wäre doch enttäuschend wenn man anruft und sich dann nicht viel zu sagen hat, oder?
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Dito. Jede Erfahrung die wir machen, ob von schlechten oder guten Dingen geprägt macht uns ein Stück menschlicher und weiser. Wenn ich z.B. damals nicht ein so arrogantes Betragen im Forum vorgewiesen hätte, wäre nie jemand gekommen der mich von meinem hohen Roß herunterholt und mir zeigt das so ein Verhalten alles andere als gut ist- auch für mich selbst.
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Andersherum ist es aber auch so- wenn ich mich für Freunde einsetze und nach Jahren steck ich mal in der Klemme und der genannte Freund hilft mir nicht, obwohl er von meinem Zustand weiß- dann fühle ich mich ziemlich ausgenutzt und auch schlecht, aber aus einem anderen Grund.
Solche Freundschaften kick ich natürlich nicht einfach in die Tonne. Dafür sind sie mir meistens zu wichtig geworden, selbst wenn die Person mich erstmal vergessen hat. Aber versuchen mit allen Mitteln zu der Freundschaft von früher zurückzufinden tue ich auch nichts. I.d.R. bringt gezwungene Freundschaft nix- das verschlimmert alles nur. Ich lasse dann einfach locker, der Freund oder die Freundin soll ruhig im unklaren gelassen werden ob sie oder er mir jetzt wichtig ist oder nicht.
Das ist jetzt normalerweise überhaupt kein freundschaftliches Betragen mehr, aber wenn so eine Situation mal eintritt ist es für mich wohl die einzige Möglichkeit die Freundschaft nicht zu verlieren.
Andere Leute mögen es auch als "Abstand halten" bezeichnen.
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Ich habe es eigentlich abgestritten, dass ich diese Meinung vertrete. Wenn du dich von einer Person abhängig machst, so gut diese Freundschaft auch sei, büßt du damit einen Teil deiner eigenen Persönlichkeit ein. Das gehört eigentlich zu dem schlimmsten was es geben kann. Das sollte wirklich keiner, keiner tun.
Das du ja selber gesagt- bin da ganz deiner Meinung^^
Okay- ganz zum Schluß noch:
Ein Super Thema, und ein toller Einstieg für mich ins QFRAT. Ich will natürlich nicht bloß Rick zitieren, aber sein Beitrag hat für mich jetzt eine Menge Gesprächsstoff hergegeben, wenn das jemand vielleicht mal aus einer andere Perspektive aufgreifen würde, zwingt er mich geradezu dazu nochmal zu posten
*g*
Das was [K]Cunner, Ins@ne & Yori geschrieben haben, fand ich wirklich extraklasse. An dem Tag wo ich drauf geantwortet habe, war ich nur nicht wirklich in der Stimmung um groß zu diskutieren- doch heute sieht es ganz anders aus. Danke Rick & euch allen für dieses fantastische Thema.
Ich war wirklich schon lange nicht mehr so aus dem Häusschen wie heute![]()