Hab's jetzt mittlerweile einmal durchgespielt und bin mitten im zweiten Schwierigkeitsgrad. Ein paar unsortierte Gedanken (generell Spoiler-Gefahr):
- Sehr schöne Grafik mit netten Effekten, die Bullet-Time-Szenen sind abermals interessant.
- Atmosphärische Musik, schöner Sound.
- Interessante Story - das Storytelling ist ähnlich fantastisch wie in Teil 1; insgesamt werden manche Aspekte nur sehr leicht beleuchtet, so dass ein zweites Durchspielen auch in dieser Hinsicht lohnenswert ist. Viel mehr als nur eine "Liebesgeschichte". Die Erzählungen sind im Stile von Teil 1 gehalten, mit teils ähnlich einfallsreichen Metaphern.
- Es gibt wieder Abschnitte, in denen Max Paynes Psyche ergründet wird und auch "Hilfe, es brennt"-Levels, aber weniger frustrierend als in Teil 1.
- Teilweise sehr schöne Anspielungen auf den ersten Teil und generell Easter Eggs ("Late Goodbye" spielt nicht nur in den Credits, u.a. wird es von zwei Personen gesungen, auf dem Klavier von einem Gegner gespielt und gepfiffen; "The Dragon"-Poster mit Max aus dem Kung-Fu-Mod usw.). Die verschiedenen TV-Shows (eine heißt z.B. "Dick Justice" - so hat in Max Payne 1 jemand seine Waffe genannt), die man sich im Spiel immer wieder anschauen kann, sind ebenfalls amüsant, einige davon parodieren zudem Max Payne 1 ("I had a permanent constipated grimace on my face"). Sam Lake hat übrigens für so ziemlich jede Figur (auch Frauen) in diesen Shows das Modell geliefert. Die Dialoge, v.a. von Gegnern, tun es dem restlichen Humor des Spiels gleich.
- Die KI wurde aufpoliert, u.a. suchen Gegner Deckung und flüchten vor Granaten - nicht das Allerbeste, aber auf jeden Fall annehmbar.
- NPCs, die einem helfen, sind ebenfalls nicht allzu dumm. Irgendwo habe ich gelesen, dass sich in einem späteren Level auch etwas ändert, wenn ein NPC, mit dem man vorher gekämpft (Mike "The Cowboy"), am Leben bleibt. Bisher ist er bei mir aber leider jedes Mal gestorben.
- Insgesamt ist es doch etwas zu einfach, zumindest in den ersten beiden Kapiteln. Was mich außerdem stört, sind die wenigen "Bossgegner" - in Teil 1 gab es ja Muerte, Vinnie, Lupino, Frankie, das Trio usw., bei Teil 2 sind es viel, viel weniger.
- Außerdem fehlen mir in diesem Zusammenhang weitere Charaktere - dieses Heranzoomen, wenn eine neue Person vorgestellt wird, ist nett gemacht, kommt aber später gar nicht mehr zum Einsatz, weil es keine neuen Figuren gibt. Da wären ein, zwei "echte" Gegner in Form von Levelbossen IMHO ganz passend gewesen.
- Die neuen Waffen sind nichts wirklich Besonderes, aber nett. Dass man Granaten und Molotow-Cocktails sekundär werfen kann, erweist sich vor allem bei Gegnermassen als sehr praktisch.
- Ziemlich kurz ist's immer noch, aber neben höheren Schwierigkeitsgraden gibt es ja wenigstens noch den "Dead Man Walking"-Modus. Neben vielen positiven Dingen blieb bei mir aber dennoch der Eindruck, dass sich, was das Gameplay angeht, etwas zu wenig geändert hat.
Wenn sonst noch jemand etwas wissen will, kann er ja fragen; vielleicht weiß ich's ja.