Epilog:

Als Rinoa aufwachte, bemerkte sie als erstes, dass sie wieder im Garden war. Sie lag in Squalls Bett, in seinem Apartment. Sie trug nur ein kurzes Nachthemd aus Seide unter der dünnen Decke. Die Schmerzen in ihrem Kopf waren verschwunden. Sie fühlte sich einfach wohl.
Bis sie versuchte, sich aufzusetzen. Mit einem erschrockenen Keuchen ließ sie sich wieder auf das Kissen fallen, als ein heftiges Schwindelgefühl sie packte.
„Rinoa? Alles in Ordnung?“ Seine Stimme...
Rinoa lächelte. „Jetzt schon!“, flüsterte sie. Sie konnte seine Gestalt im Halbdunkel des Zimmers nur undeutlich erkennen. Als er sich vorbeugte, erhellte Mondlicht sein Gesicht. Er lächelte sie an. „Was ist passiert?“, fragte Rinoa leise. Squall setzte sich neben ihr auf das Bett.
„Nicht jetzt!“, flüsterte er. Er beugte sich über sie und küsste sie sanft. Rinoa erwiderte seinen Kuss ebenso zärtlich. Sie schlang ihre Arme um ihn und zog ihn dichter an sich.
So lange waren sie getrennt gewesen, so lange... Jede Faser ihres Körpers sehnte sich nach ihm, nach seinen heißen Küssen und seinen zärtlichen Berührungen. Aber Squall löste sich schnell wieder von ihr. Zuerst verstand Rinoa nicht weshalb, aber dann bemerkte sie eine weitere Gestalt im Zimmer. Sie setzte sich auf und spähte in die Richtung, wo jemand sie beobachtete. Erschrocken erkannte sie ihren Vater, der in der Ecke des Zimmers stand und Squall mit seinen Blicken regelrecht aufspießte.
„Was willst du hier?“, fuhr sie ihn an. Oberst Caraway sah sie lange an. „Entschuldige bitte, dass ich mir Sorgen um dich mache!“, erwiderte er.
„Mir geht es gut, danke.“, meinte sie kühl. „Würdest du jetzt bitte gehen?“ Sie konnte die Verärgerung, die von ihm ausging, beinahe sehen. Wütend machte er einige Schritte auf sie zu. Sie schmiegte sich enger an Squall, der sofort schützend einen Arm um sie legte. Sie fühlte sich sicher bei ihm.
„Ich verbitte mir diesen Ton, junge Dame!“, zischte Caraway. „Was denkst du dir eigentlich? Dass ich dich einfach diesem... Mistkerl überlasse?“ Er schien völlig zu übersehen, dass der ‚Mistkerl’ ebenfalls anwesend war.
„Es ist immer wieder schön zu erfahren, wie Sie über mich denken!“, sagte Squall kühl. „Aber ich denke, Sie haben Ihre Tochter gehört.“ Caraway starrte ihn an.
„Du...“, begann er, aber er brach sofort wieder ab.
Squall ignorierte ihn und wandte sich wieder Rinoa zu. Sie hörte, wie ihr Vater überstürzt das Apartment verließ. Es kümmerte sie nicht. „Rinoa... Schatz, ich muss dich etwas fragen...“, sagte Squall leise. Rinoa sah ihn an. „Was denn?“
Squall schien unsicher zu sein, wie er anfangen sollte. Rinoa küsste ihn, um ihm Mut zu machen.
„Als Hyne dich... aufgeweckt hat...“, begann Squall, „... da hat sie etwas gesagt. Dass du mit mir über etwas sprechen müsstest!“ Rinoa streichelte sanft seine Wange.
„Ja... ich glaube, ich muss es dir sagen.“ Squall küsste sacht ihre Handfläche. Rinoa wagte nicht, ihm ins Gesicht zu sehen. Sie holte tief Luft.
„Squall... ich... ich bin schwanger!“, flüsterte sie. Squall erstarrte. Er packte Rinoas Hand. „Was?“, flüsterte er fassungslos.
„Ich bin schwanger!“, wiederholte sie. Squall drückte ihre Hand noch fester.
„Seit wann?“, fragte er heiser. Rinoa wusste zuerst nicht, worauf er hinaus wollte, aber dann verstand sie. „Das Kind ist von dir! Ich bin im dritten Monat.“ Ungläubig hob Squall eine Hand, wagte es aber nicht, sie zu berühren. Rinoa nahm seine Hand und legte sie auf ihren Bauch. Sie lächelte ihn beruhigend an.
Er schien noch immer nicht zu begreifen. „Aber... man sieht doch gar nichts...“, flüsterte er. Rinoa streichelte seine Wange. „Das kommt noch.“, erwiderte sie. Squall sah sie an. Er sah plötzlich viel jünger aus. Er wusste offenbar nicht, was er sagen sollte. Hilflos ließ er seine Hände sinken. Rinoa streichelte sanft seine Wange. „Was ist?“, flüsterte sie. Squall starrte sie an. „Aber... wir... wir sind doch beide noch so jung! Ich meine... ich bin erst achtzehn, und... du erst siebzehn...“ Er verstummte und schloss die Augen. Rinoa spürte Tränen in ihren Augen. „Freust du dich denn nicht?“, fragte sie. Squall riss die Augen auf starrte sie an. „Doch... es ist nur... das kommt so plötzlich! Ich weiß nicht, was ich sagen soll!“ Seine Stimme brach. Rinoa legte seinen Kopf an ihre Schulter. „Sag nichts... halt mich nur fest!“, flüsterte sie. „Ich... ich habe lange nachgedacht.“, fuhr sie fort. „Es macht mir nichts aus, dass wir noch so jung sind. Ich hätte mir auch etwas mehr Zeit gewünscht, aber... ich möchte dieses Kind... unser Baby... auf die Welt bringen. Ich werde sicher keine perfekte Mutter sein, aber ich habe... mit Edea gesprochen, und... sie sagte, dass sie uns helfen würde, das Kind großzuziehen.“ Sie sah ihm in die Augen. „Squall... willst du etwa kein Kind von mir?“, fragte sie verletzt, als sie die Tränen in seinen Augen sah. Er legte einen Finger auf ihre Lippen und schüttelte den Kopf. „Das ist es nicht... ich weiß nur nicht, ob ich für eine solche Verantwortung schon bereit bin...“ Er küsste sie sacht. „Aber solange du bei mir bist, stehe ich alles durch.“, fügte er lächelnd hinzu. Schweigend blieben sie sitzen.
Nach einer Weile hörte Rinoa Musik. Sie sah auf und lauschte.
„Gibt’s hier etwa eine Party?“, fragte sie erfreut. Squall lächelte und nickte. „Ja... willst du hingehen?“ Rinoa sah ihn an. „Nur wenn du auch willst.“, meinte sie.
Squall lachte. „Ob ich will? Ich habe gerade erfahren, dass ich Vater werde! Ich will feiern!“ Rinoa lachte ebenfalls. Sie war froh, dass er es so aufnahm. Sie hatte sich ständig ausgemalt, was passieren würde, wenn sie es ihm sagte.
Sie stand auf und sah sich um. „Ich schätze, ich sollte mir etwas anderes anziehen.“, meinte sie kichernd. Sie verstummte, als er von hinten seine Arme um sie legte und ihren Hals küsste. Seine Lippen wanderten langsam nach oben, und ihre Haut brannte, wo sein Mund sie berührte... Sie drehte sich um und schloss die Augen. Sie spürte, wie er seine weichen Lippen auf ihren Mund presste und erwiderte seinen Kuss ebenso stürmisch. Seine Hand wanderte nach unten, unter den Saum des kurzen Nachthemdes, und streichelte ihre zarte Haut. Rinoas Herz klopfte ihr bis zum Hals, als er die Träger des Nachthemdes von ihren Schultern gleiten ließ. Das Nachthemd fiel zu Boden. Seine Hände pressten sie fester an sich.
Obwohl es fast wehtat, schob sie ihn von sich weg. „Es reicht! Du wolltest doch auf die Party?“, flüsterte sie atemlos. Sie sah selbst im dämmrigen Licht des Mondes, dass er errötete. Er räusperte sich und nickte. Er vermied es, sie direkt anzusehen. Wortlos begann Rinoa, sich das Kleid anzuziehen, das auf einer Couch lag. Sie schätzte, dass es von Hyne war, denn sie selbst hatte es noch nie gesehen. Es war rot und sehr schlicht geschnitten. Rinoa verliebte sich sofort in das Kleid. Sie verschwand für längere Zeit im Bad, um sich etwas frisch zu machen.
Sie huschte wieder zu Squall, der bereits an der Tür wartete. Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihm ins Ohr: „Fortsetzung folgt!“
Er lächelte und nickte. „Aber jetzt sollten wir gehen.“ Sie hakte sich bei ihm unter und lächelte ebenfalls. „Ich bin nur mal gespannt, wie Laguna es aufnimmt, dass er Großvater wird.“, kicherte sie.

Die Party war bereits voll im Gange, als die Beiden den großen Ballsaal betraten. Selphie, Irvine, Xell und Quistis bemerkten sie natürlich sofort. Selphie rannte sofort auf sie zu und fiel Rinoa um den Hals.
„Ich daaaaaaaaaachte schoooon, ihr koooommt nicht meeeeehr!“, quietschte sie vergnügt. Irvine klopfte Squall auf die Schulter. „Na, ihr Zwei habt euch wirklich Zeit gelassen!“, meinte er grinsend. Xell grinste ebenfalls. „Ach komm, lass den Beiden doch ein wenig Privatsphäre.“ „Sie hatten bestimmt fürchterlich viel zu besprechen!“, fügte Quistis lachend hinzu.
Rinoa lachte. „Ja, stellt euch vor, mein Vater war die ganze Zeit dabei!“, kicherte sie. Quistis hob eine Augenbraue. „Ach? Und, was hat er gesagt?“, wollte sie wissen.
„Weiß nicht so genau.“, erwiderte Rinoa nachdenklich. „Als ich sagte, dass er gehen soll, ist er abgehauen. Und dann ist Squall auch so still geworden, als ich gesagt habe, dass ich schwanger bin.“
Urplötzlich wurde es still. „Was war das eben?“, fragte Xell nach einer längeren Pause. „Du hast schon richtig gehört.“, bestätigte Squall. „Sie ist schwanger.“ Wieder eine Pause. Dann fiel Selphie Rinoa wieder um den Hals. „Das ist ja suuuuuuuper!“, rief sie strahlend.
„Hast du’s schon Laguna erzählt?“, wollte Irvine wissen. Auch er strahlte über das ganze Gesicht. Squall schüttelte den Kopf. „Nein. Wir wollten ihn eigentlich gerade suchen.“
„Er ist gerade in ein sehr lebhaftes Gespräch mit diesem Oberst verwickelt.“, meldete sich eine vertraute Stimme hinter Squall. Als er sich umdrehte, sah er Vandell, der ihn angrinste.
Er sah einfach umwerfend aus. Sein dunkles Haar glänzte, und das schmale, schwarze Stirnband, das es ihm aus dem Gesicht hielt, war mit feinen silbernen Stickereien verziert. Eine silberne Spange hielt das lange Haar im Nacken zusammen. Er trug ein schwarzes Hemd aus Seide, auf dem der Löwenkopf in Silber aufgestickt war. Seine (schwarzen!) Hosen steckten in schwarzen, natürlich mit Silber verzierten Stiefeln. Ein bodenlanger schwarzer Umhang vervollständigte das Bild. Seine roten Augen schienen zu leuchten.
„Wow! Du siehst toll aus!“, meinte Rinoa staunend. Vandell verneigte sich vor ihr. „Dies aus dem Mund einer solch bezaubernden Schönheit zu hören, beglückt mich aufs höchste, Milady!“, erwiderte er charmant. Rinoa wurde rot. Vandell lächelte. „Aber, aber! Bringe ich dich etwa in Verlegenheit?“, fragte er. Squall legte einen Arm um Rinoa und warf Vandell einen strengen Blick zu.
„Hey, ich dachte, du hast schon eine Freundin! Außerdem ist Rinoa schon vergeben!“, sagte er. Vandell lachte. „Verzeih mir, mein tapferer junger Freund. Aber du wirst mir doch erlauben, dass ich mit über 9 000 Jahren beginne, mit jungen Frauen zu flirten?“
Squall bemerkte, wie Rinoa noch mehr errötete.
„Also, für dein Alter hast du dich gut gehalten.“, meinte er lachend. Vandell sah keinen Tag älter aus als 25. Selphie schnappte überrascht nach Luft. „9 000 Jahre?“, keuchte sie. Vandell verbeugte sich. „Jawohl, hübsches Fräulein!“, sagte er. Selphie wurde rot. Irvine hob drohend die Faust.
„Squall, sag ihm, er soll damit aufhören. Sonst gibt es ein Duell im Morgengrauen! Frauen anmachen ist mein Job!“, meinte er scheinbar verärgert. Er wurde schnell wieder ruhig, als Selphie ihn verletzt anstarrte. „Macht der Gewohnheit!“, murmelte er kleinlaut. „Entschuldige, Selphie!“ Sie dachte aber nicht daran, diesen Ausrutscher zu entschuldigen. Wütend kehrte sie ihm den Rücken zu. Irvine wurde plötzlich ganz nervös. „Selphie, ich hab’s doch nicht so gemeint! Ich bin nur so daran gewöhnt...“ „... den Frauenheld herauszuhängen lassen?“, beendete Xell seinen Satz. „Das solltest du dir abgewöhnen, mein Freund!“, fügte er hinzu. Selphie war noch immer beleidigt. Irvine sank vor ihr auf die Knie. „Bitte, Selphie, verzeih mir!“, flehte er. Selphie wurde rot. „Irvieee, steh wieeder auuf!“, sagte sie verlegen. Einige Kadetten beobachteten diese Szene schon interessiert. Irvine schüttelte den Kopf. „Nur wenn du meine Entschuldigung annimmst!“, beharrte er. „Jaja, schon guuuuuut!“, rief Selphie genervt. „Aber jetzt steeeeh wieder auuuf!“ Grinsend erhob sich Irvine wieder und drückte Selphie an sich.
Vandell lachte wieder. „Nur mit der Ruhe, Kleiner! Ich denke, bei deiner Freundin hätte ich ohnehin keine Chancen.“, meinte er an Irvine gewandt. Squall war sich da nicht so sicher. Vandell schien überhaupt großen Einfluss auf die Frauen im Saal zu haben. Er war auch nicht überrascht, dass sein Fanclub sich vollständig versammelt hatte, und einige der Mädchen Vandell immer wieder verliebte Blicke zuwarfen. Jetzt, wo Squall und Rinoa wieder ein Paar waren, machten sie sich wohl bei Vandell Hoffnungen.
Er nahm Vandell zur Seite und grinste. „Also, wenn du Mädchen brauchst, mit denen du flirten kannst; die dort drüben wären bestimmt nicht abgeneigt.“ Vandell sah in die angegebene Richtung und sog scharf die Luft ein. „So viele?“, murmelte er. Squall lachte. „Versuch es mal! Winke ihnen einmal rüber!“ Vandell winkte gehorsam. Dann runzelte er die Stirn. „Warum sind die drei jetzt umgefallen?“, fragte er besorgt. Squall lachte wieder. „Mach dir nichts draus. Bei mir haben sie das ständig gemacht.“ Vandell musterte ihn. „Kann ich verstehen. Du bist ja auch ein gutaussehender junger Mann!“, meinte er grinsend. Als wäre ihm die Ähnlichkeit zwischen ihm und Squall erst jetzt aufgefallen!
Rinoa gesellte sich zu ihnen. „Wo bleibst du so lange?“, wisperte sie Squall ins Ohr. „Ich vermisse dich schon!“ Sie küsste ihn kurz auf den Mund. Squall lächelte. Er küsste sie auch, nur viel länger.
„Na hallo, ihr seid hier nicht alleine!“, meldete sich plötzlich Hyne. Seufzend ließ Rinoa Squall los. „Hier hat man auch nie Ruhe, oder?“, fragte sie frustriert. Hyne schüttelte den Kopf. „Nein, ich fürchte nicht.“ Sie schmiegte sich an Vandell, der sie sofort an sich drückte. Squall sah aus den Augenwinkeln, dass einige Mädchen aus dem Fanclub in Tränen ausbrachen.
Hyne hatte sich besonders herausgeputzt. Ihr langes, weißes Haar war von weinroten Strähnen durchzogen. Die roten Strähnen hoben ihre Augen noch deutlicher hervor. Ihre Kleidung war ebenfalls rot, allerdings ein bisschen dunkler. Sie trug ein bauchfreies enges Top und eine Hose aus dunkelrotem, glänzendem Leder. Sie trug keinen Schmuck, außer dem Diadem. Der Stein leuchtete jetzt aber rot.
Sie zog sofort alle Männer in ihren Bann.
„Wow!“, brachte Squall nur hervor. Er starrte sie mit offenem Mund an. Aber er riss sich schnell wieder von ihrem Anblick los, als Rinoa Vandell fragte: „Sag mal, bist du denn nicht eifersüchtig, wenn alle Männer deine Freundin anstarren?“ Vandell lachte. Hyne ebenfalls.
„Ha, dann müsste ich aber erst recht eifersüchtig sein! Sieh dich doch einmal um!“, kicherte sie ausgelassen. Aber Rinoa brauchte sich nicht umzusehen, um zu wissen, dass sämtliche Anwesenden, ob männlich oder weiblich, das Paar anstarrte.
Laguna gesellte sich zu der Gruppe. „Hallo, meine Lieben!“, begrüßte er sie fröhlich. „Ich hoffe, ich störe euch nicht?“ Squall grinste ihn an. „Was wäre, wenn du’s doch tätest?“, fragte er vergnügt. Laguna verzog das Gesicht. „Manchmal frage ich mich, wie so ein missratener Junge mein Sohn sein kann!“, brummte er. Squall schnappte empört nach Luft, während alle anderen in schallendes Gelächter ausbrachen. „Das tun wir auch manchmal!“, kicherte Irvine, worauf die anderen noch lauter lachten. Nur Vandell wahrte ein wenig Anstand. Allerdings zuckten seine Mundwinkel schon verräterisch.
Beleidigt sah sich Squall um. „Herzlichen Dank für die Rückendeckung!“, meinte er missmutig. Rinoa fiel ihm noch immer lachend um den Hals und küsste ihn. „Sei doch nicht gleich beleidigt! Ich hasse es, wenn du so böse dreinschaust. Lach doch mal!“ Sie lächelte. „In sechs Monaten wirst du ohnehin nicht mehr viel zu Lachen haben. So ein Baby ist mit gewissen Entbehrungen verbunden, weißt du...“, fügte sie leise hinzu. Squall lächelte ebenfalls, als er den ungläubigen Gesichtsausdruck auf Lagunas Gesicht bemerkte.
„Hab ich irgendwas verpasst?“, fragte Laguna. Rinoa ließ Squall langsam los und sah Laguna tief in die Augen. „Laguna, du wirst Großvater!“, sagte sie geradeheraus. Laguna traten die Tränen in die Augen. Er sah seinen Sohn an. „Squall, mein Junge... ist das wahr?“
„Na ja, das solltest du wohl besser Rinoa fragen! Aber ich sehe keinen Grund, warum es nicht wahr sein sollte.“, meinte Squall grinsend. Laguna sah richtig erschüttert aus.
„Meine Güte! Ich werde alt!“, murmelte er. Er wischte sich einmal über die Augen und lächelte. „Aber ich muss sagen, du hast einen guten Geschmack, was Frauen angeht!“ Squall dachte daran, dass Laguna einmal in Julia Heartilly, Rinoas Mutter, verliebt gewesen war. „Muss wohl in der Familie liegen!“, kicherte er. Laguna lachte. Dann wurde er abrupt wieder ernst.
Rinoa ging auf ihn zu und umarmte ihn fest. Laguna drückte sie kurz an sich, dann ließ er sie wieder los. „Und du wirst wohl demnächst meine Schwiegertochter?“, fragte er hoffnungsvoll. Es war kein Geheimnis, dass er sich nichts sehnlicher wünschte, als dass Squall endlich Rinoa einen Antrag machte. Squall war aber der Ansicht, dass sie beide noch zu jung waren.
Aber die jetzigen Umstände veränderten alles. Lächelnd nahm er Rinoas Hand. „Vielleicht!“, antwortete er statt ihr. Er ließ sich vor ihr auf die Knie sinken. „Wenn du „Ja!“ sagst...“, sagte er leise. Rinoa wirkte völlig überrumpelt. Squall küsste, noch immer vor ihr kniend, ihre Hand.
„Rinoa Heartilly!“, begann er ernst. Wie auf ein Kommando wurde es still im Saal. Squall kümmerte sich nicht darum. „Ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben. Du bist der Grund, warum ich wieder zu Lachen gelernt habe. Du hast mir gezeigt, dass es im Leben mehr gibt, als nur den Kampf und den Ehrgeiz, der Beste zu sein. Du bist ein Teil meines Lebens, und ich würde das um nichts in der Welt ändern wollen. Du wirst die Mutter meines Kindes sein.
Und du bist die Frau, mit der ich mein Leben verbringen will.“ Er sah ihr fest in die Augen, als er sagte: „Rinoa, willst du mich heiraten?“
Rinoa starrte ihn mit großen Augen an. Squall stand langsam wieder auf. Enttäuschung machte sich in ihm breit, als Rinoa nicht antwortete.
„Wenn du... noch Zeit brauchst, oder so ähnlich, verstehe ich das.“, fügte er hinzu. Rinoa schüttelte den Kopf. Sie legte ihre Hände an seine Wangen und zog ihn etwas näher zu sich.
„Ich will!“, flüsterte sie mit erstickter Stimme. „Ja, Squall, ich will dich heiraten!“ Tränen liefen über ihre Wangen. Squall küsste die Tränen sanft weg. Er drückte Rinoa fest an sich und küsste sie immer wieder.
Vereinzelt hörte man zaghaftes Klatschen. Schließlich brandete tosender Applaus auf.
„Ist das romaaaaantisch!“, schniefte Selphie. Irvine drückte sie fest an sich und wischte ihre Tränen weg. Quistis lächelte wissend, als wollte sie sagen: Ich hab’s ja schon immer gewusst!
Xell lachte und klopfte Laguna auf die Schulter, der glücklich zurücklächelte. Edea und Cid Kramer gesellten sich zu der kleinen Gruppe. Edea weinte vor Glück und drückte die Hand ihres Mannes, der Squall wie ein stolzer Vater ansah. Ellione fiel Squall sofort um den Hals, als er Rinoa losließ, und beglückwünschte die Beiden überschwänglich.
Plötzlich wurde es etwas ruhiger. Squall bemerkte, dass Cifer und seine Freunde aufgetaucht waren. Cifer und Squall sahen sich lange an, ohne etwas zu sagen. Dann lächelte Cifer. Er hielt Squall die Hand hin und sagte leise: „Viel Glück, Kleiner. Du wirst es brauchen!“ Squall packte die ausgestreckte Hand und lächelte ebenfalls. „Danke. Ich weiß das zu schätzen.“, erwiderte er.
Cifer nickte und drehte sich um. Xell starrte ihn verärgert an. Wenn Blicke töten könnten, wäre Cifer in diesem Moment tot umgefallen.
Cifer hielt auch Xell die Hand hin. „Es tut mir leid, dass ich dich immer verarscht habe, Xell! Und glaub bloß nicht, dass mir das leicht fällt.“, meinte er. Xell starrte ihn entgeistert an. „Wer bist du, und was hast du mit Cifer gemacht?“, keuchte er entsetzt. Cifer lachte. „Ich mein’s ernst! Nimmst du meine Entschuldigung an?“ Xell überlegte noch kurz, dann nahm er zögernd Cifers Hand und drückte sie kurz.
Fu-Jin und Rai-Jin reichten Rinoa und Squall ebenfalls die Hand. „Alles Gute!“, sagte Fu-Jin lächelnd. Irvine blinzelte überrascht. „Mein Güte! Hat sie eben gelächelt?“, ächzte er. Fu-Jin bedachte ihn mit einem bösen Blick. „Ruhe!“, zischte sie. Rai-Jin versuchte, die Situation etwas zu entspannen. „Kinneas, an deiner Stelle wäre ich mal ruhig! Fu-Jin hat in solchen Sachen mal überhaupt keinen Humor.“, erklärte er.
„Ich Unwürdiger habe den Zorn der großen Fu-Jin auf mich gezogen! Gott steh’ mit bei!“, rief Irvine mit schlecht geschauspielerter Verzweiflung. Alle brachen in schallendes Gelächter aus. Auch Salina, die unauffällig an Cifers Seite getreten war und seine Hand nahm. Es überraschte Squall nicht sonderlich, dass Cifer seine Hand nicht wegzog. Die Beiden hatten den ganzen Abend miteinander gesprochen... Nun ja, den Großteil des Abends! Wenn sie nicht gerade... anderweitig beschäftigt gewesen waren.
Squall sah zu Hyne und Vandell hinüber, die die ganze Zeit kein Wort gesagt hatten. Beide lächelten und musterten die glücklichen Menschen. Hyne ließ Vandell los und nahm Rinoas Hand.
„Werde glücklich, meine Tochter!“, sagte sie leise. Rinoa lächelte. „Das werde ich bestimmt!“, erwiderte sie mit einem verliebten Blick zu Squall. Hyne lachte kurz. „Das denke ich auch. Und du wirst bestimmt eine gute Mutter.“
Vandell legte Squall eine Hand auf die Schulter. „Und du wirst deinem Kind bestimmt ein guter Vater sein.“, sagte er leise. Squall sah ihn zweifelnd an. Daran hatte er noch gar nicht gedacht!
„Da wäre ich mir nicht so sicher.“, meinte er unglücklich. Vandells Lächeln wurde eine Spur breiter. „Ach was! Das habe ich auch gedacht, aber als Belinda...“ Er brach ab, als er bemerkte, dass ihn alle anstarrten.
„Belinda?“, fragte Hyne mit einem lauernden Blick. Vandell sah sich unbehaglich um. „Mein... äh... Patenkind!“, erklärte er. Hyne sah ihn weiter an. „Patenkind?“, fragte sie weiter.
Vandell seufzte. „Komm schon, erzääähl!“, drängte Selphie neugierig. Auch alle anderen sahen ihn erwartungsvoll an. Er sah sich noch einmal um und hob abwehrend die Hände. „Okay, ich sag’s ja schon!“, meinte er beschwichtigend. „Das war kurz, nachdem wir nach Centra gegangen waren. Damals gab es Kämpfe mit den Oberflächenbewohnern. Belindas Vater war im Kampf gefallen, und ihre Mutter wollte sie aussetzen... oder töten. Ich habe sie gesehen, als ich am Meer spazieren ging. Es sah so aus, als wollte sie das Baby ins Meer werfen.“ Er verstummte kurz. Alle hörten ihm gebannt zu. Also fuhr er ergeben fort:
„Ich habe sie daran gehindert. Sie weinte, und sie erzählte mir, dass sie allein das Kind nicht großziehen könne, weil keiner ihrer... Freunde... bereit war, ihr zu helfen. Damals brauchte ein Kind einen Vormund, um in der Gesellschaft anerkannt zu werden. Ein Freund ihres Mannes hatte sich zwar dazu bereiterklärt, der Vormund der Kleinen zu sein, aber er hatte es sich nach dem Tod ihres Mannes wieder anders überlegt.
Sie tat mir leid. Deshalb erklärte ich mich dazu bereit, der Vormund von Belinda zu sein.“ Er lächelte, als er daran dachte.
„Sie konnte es zuerst nicht glauben! Vandell, der Ritter der Schöpferin, der Führer des Volkes, sollte der Vormund ihrer Tochter sein? Sie dachte, ich würde mir einen Scherz erlauben. Aber ich versicherte ihr, dass ich zu der Zeremonie kommen würde.
Keiner in Centra glaubte ihr. Alle hielten mich für einen gefühllosen Roboter, weil ich mich sehr zurückgezogen hatte, als ich Hyne verloren hatte.“ Hyne schmiegte sich an ihn und lächelte. „Warum sollte ich einer armen Witwe helfen, die ihre Freunde verloren hatte?“, fuhr Vandell lächelnd fort. „Als die Priesterin bei der Zeremonie fragte, wer der Vormund des Mädchens sein wolle, begannen die einstigen Freunde des verstorbenen Kriegers zu lachen. Sie verspotteten die Frau. Aber als ich mich meldete, waren sie plötzlich still.“
Vandell lächelte verträumt. „Belinda wuchs unter meiner Aufsicht auf. Sie war der einzige Lichtblick in meinem Leben. Sie war auch der einzige Grund, warum ich Hyne nicht in den Tod folgen wollte. Als sie starb, änderte sich das.“ Er sah Squall an. „Du weißt, was danach passiert ist.“
Squall nickte. „Sie haben dich lebendig in dieses... Grab eingesperrt.“, sagte er leise. Vandell nickte. „Aber genug von mir! Ihr zwei solltet lieber feiern, anstatt euch meine Geschichten anzuhören.“ Rinoa machte ein trauriges Gesicht. „Schade! Ich fand die Geschichte schön.“, meinte sie.
Vandell lachte. „Ein andermal vielleicht. Aber jetzt amüsiert euch! Ihr solltet endlich eure Verlobung feiern. Das ist ein Befehl!“, fügte er streng hinzu, als Squall widersprechen wollte.
Alle brachen wieder in schallendes Gelächter aus.

Wenig später fanden Rinoa und Squall endlich etwas Zeit für sich. Sie saßen auf einer der Bänke im Schulhof und betrachteten den Sternenhimmel.
„Weißt du noch? Auf dem Fest, nachdem wir Artemisia besiegt hatten...“, fragte Rinoa. Sie kuschelte sich an Squall, der sie sofort in die Arme nahm. „Wie könnte ich das je vergessen?“, erwiderte er lächelnd. „Schließlich hätte Irvine unseren ersten Kuss beinahe gefilmt!“
Rinoa lachte. „Genau! Schade, dass die Batterien leer waren.“ Squall runzelte die Stirn. „Wieso schade?“, fragte er. Rinoa sah ihn an. „Stimmt! Ich erinnere mich ohnehin jedes Mal daran, wenn du mich küsst...“, flüsterte sie. Squall lächelte und küsste sie sanft. „Jetzt auch?“, fragte er. Rinoa setzte sich auf seinen Schoß und legte ihre Arme um seine Schultern „Ja... jetzt auch!“, antwortete sie leise. Sie küsste ihn noch einmal. Dann legte sie ihren Kopf an seine Schulter und schloss die Augen.
Jemand räusperte sich. Als Rinoa die Augen wieder öffnete, sah sie ihren Vater, der sie im schwachen Mondlicht musterte. Sie spürte, wie Squall sich verspannte.
„Rinoa, könnte ich kurz mit dir sprechen?“, fragte Caraway mit einem Seitenblick auf Squall.
„Ich habe keine Geheimnisse vor meinem Verlobten, Dad!“, gab Rinoa hitzig zurück. Caraway runzelte die Stirn. „Aber ich!“, erwiderte er. „Bitte, könnten wir uns alleine unterhalten?“
Rinoa wollte etwas erwidern, aber Squall kam ihr zuvor. „Schon gut!“, meinte er. „Ich schau mal zu den Anderen rein.“ Er stand auf und verschwand im Halbdunkel.
Rinoa funkelte ihren Vater an. „Was ist?“, fragte sie so ruhig wie möglich. Caraway seufzte. Als er sie wieder ansah, sah er traurig aus. „Was ist nur passiert, dass wir uns nur noch streiten?“, fragte er bitter. „Wir waren doch einmal eine Familie!“ Das überraschte Rinoa ein wenig. Sie stand auf.
„Als deine Mutter gestorben ist, ist diese Familie zerbrochen.“, fuhr er fort. „Und jetzt verliere ich dich auch noch!“ Rinoa sagte nichts. Ihr Vater strich mit der Hand über ihre Wange.
„Du bist genauso wie deine Mutter. Du bist das einzige, was mir von ihr geblieben ist!“, flüsterte er. Irrte sich Rinoa, oder zitterte seine Stimme wirklich?
„Egal, was du denkst, aber ich habe deine Mutter wirklich geliebt! Das musst du mir glauben. Und jetzt verliere ich dich an diesen... Squall...“
Wenigstens hatte er nicht „Mistkerl“ gesagt!
„Was hast du eigentlich gegen ihn? Was macht er falsch?“, fragte Rinoa leise. Caraway lächelte schwach. „Gar nichts. Das ist ja das Problem!“ Irritiert sah Rinoa ihn an.
„Er ist ein netter Junge.“, fuhr Caraway fort. „Er ist der Sohn des Präsidenten von Esthar, und er ist ein ausgezeichneter Soldat. Er weiß, wie er seine Mitmenschen für eine Sache motivieren kann. Und er ist schonungslos ehrlich. Ich müsste mich eigentlich für dich freuen... und unter anderen Umständen würde ich ihn auch mögen... wahrscheinlich.“ Caraway seufzte. „Aber ich ertrage es nicht, dass ich dich an ihn verliere!“
Rinoa umarmte ihren Vater. „Du verlierst mich nicht, Dad.“, sagte sie leise. „Ich werde immer dein kleines Mädchen sein. Aber du musst aufhören, so schlecht über ihn zu sprechen. Ich liebe ihn!“ Caraway lächelte. „Ich weiß!“, sagte er mit rauer Stimme. Er ließ Rinoa los und sagte: „Aber das macht es noch schlimmer!“ Bevor Rinoa etwas erwidern konnte, wandte er sich zum Gehen. „Dad!“, rief sie ihm nach. „Ich liebe dich auch.“ Caraway drehte sich nicht um, aber er blieb kurz stehen. „Danke!“, sagte er so leise, dass sie es fast nicht verstand.
Er nickte Squall freundlich zu, der gerade wieder zurück kam. Angel begleitete ihn. Sie sprang kläffend auf Rinoa zu, als sie sie bemerkte. Squall sah dem Oberst erstaunt nach. Dann wandte er sich wieder Rinoa zu, die noch immer Angel begrüßte.
„Was wollte er denn?“, wollte Squall wissen. Rinoa antwortete nicht. Sie kraulte Angel nachdenklich zwischen den Ohren und starrte auf einen Punkt hinter dem Horizont. Squall setzte sich neben sie. Er beobachtete eine Weile, wie Rinoa Angels weiches Fell streichelte. „Mann, wäre ich gerne der Hund!“, brummte er. Rinoa lachte und küsste ihn. „Dann würdest du aber einiges verpassen!“, lachte sie. Squalls Augen leuchteten. „Zum Beispiel?“, fragte er grinsend.
Rinoa küsste ihn noch einmal. „Das zum Beispiel!“, antwortete sie. Squall lachte. „Das ist ein Argument.“, meinte er lächelnd. Rinoa kuschelte sich an ihn und schloss die Augen. Squall streichelte ihr Haar und sagte: „Ich denke, wir sollten wieder hinein gehen. Hyne sagte, sie hätte ein kleines Geschenk für uns...“ Rinoa sprang sofort auf. „Ich liebe Geschenke! Gehen wir!“ Sie zog den völlig überraschten Squall einfach mit sich.

Ein ungläubiges „Wie bitte?“ von Vandell war das Erste, was Squall und Rinoa hörten, als sie den Saal wieder betraten. Er funkelte Hyne an, die sich ihm gegenüber aufgebaut hatte und ihn anflehte: „Bitte, Schatz, nur dieses eine Mal noch. Für die zwei frisch Verlobten!“ Vandell schüttelte den Kopf. „Keine Chance!“, meinte er. „Ich werde auf keinen Fall hier singen!“ Alle, die in der Nähe standen, horchten auf. „Aber Liebling...“, versuchte Hyne es noch einmal, aber Vandell schüttelte wieder den Kopf. „Ich habe nein gesagt. Außerdem kann ich gar nicht singen!“ Hyne lachte hell auf. „So ein Schwachsinn!“ Sie umarmte ihn und sah ihm tief in die Augen. „Du hast eine wunderschöne Stimme. Und ich habe dich schon einmal singen gehört. Erinnerst du dich? Damals, bei diesem Fest, als du für mich ein Lied gesungen hast... nur für mich. Das war wunderschön...“ Sie lächelte ihn an. Vandell seufzte ergeben. „Habe ich denn eine Wahl?“, fragte er niedergeschlagen.
Squall grinste. „Oh, der große Ritter Vandell wird uns Beiden ein Ständchen bringen? Welche Ehre!“ Rinoa verpasste ihm einen leichten Klaps auf den Oberarm. „Lass ihn. Wenn er nicht singen will, dann muss er auch nicht.“ Sie sah Vandell treuherzig an. „Aber schön wäre es schon...“, fügte sie hinzu. Auch Selphie fing an zu betteln. „Oh ja, biiitte! Bitte siiingen!“ Irvine, Quistis und Xell sahen ihn ebenfalls erwartungsvoll an. Vandell sah sich verzweifelt um. „Habe ich denn eine Wahl?“, wiederholte er. „Schön, ich singe. Aber was ist mit der Begleitung? Ich meine, wenn ich mich da rauf stelle, brauche ich eine instrumentale Begleitung, sonst klingst das bescheuert.“ Hyne lächelte. „Keine Sorge, du hast ja mich!“ Vandell nickte ergeben. Er folgte Hyne auf die Bühne. Sie verschaffte sich bei allen Anwesenden Gehör und verkündete: „Sehr geehrte Gäste, ich möchte um Ruhe bitten. Mein Ehemann Vandell wird heute Rinoa Heartilly und Squall Leonhart ein besonderes Geschenk machen. Er hat das noch nie in der Öffentlichkeit gemacht, also bitte ich Sie, still zu sein, bis er fertig ist.“ Sie gab das Mikrofon an Vandell weiter, der es mit geschlossenen Augen annahm. Er stellte sich mitten auf die Bühne und schien sich zu konzentrieren. Rinoa drückte Squalls Hand. „Seit wann sind die beiden denn verheiratet?“, flüsterte sie. „Keine Ahnung.“, meinte er achselzuckend. Dann verstummte er, als leise Musik hörbar wurde. Das Licht wurde ein wenig gedämpft, um die richtige Atmosphäre zu schaffen. Leise, langsam, traurig schwebte die Melodie durch den Raum. Vandell öffnete die Augen, aber er schien weit weg zu sein. Als er zu singen begann, schien jeder im Raum den Atem anzuhalten. Seine Stimme war angenehm und ein wenig melancholisch, und er sang ein Lied in einer Sprache, die niemand kannte. Squall legte einen Arm um Rinoa, die sich lächelnd an ihn schmiegte. Vandells ein wenig traurige Stimme weckte in jedem schöne Erinnerungen. Als er geendet hatte, blieb es noch einen Moment ruhig im Saal. Jeder erwachte langsam aus seinen Träumen. Und für diesen Moment war die Welt für alle in Ordnung.

Ende