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Ehrengarde
Nur ein Traum
Ich möchte darauf hinweisen dass die volgende Geschichte nicht von mir stammt und dass ich den Autor nahmens Schining Moon und seine Seite nicht finden und verlinken kann.
Nahrung...
endlich... nach all den Jahrhunderten...
neue Seelen...
neue Träume...
Nahrung...
„Wir haben es gefunden!“, hallte eine Stimme durch die einsamen Korridore der unterirdischen Stadt. Professor Tikama zuckte zusammen. Er sah von dem Aufzeichnungsgerät auf, in das er gerade seinen wöchentlichen, persönlichen Bericht aufgezeichnet hatte, und runzelte unwillig die Stirn. Sein Assistent Naoko Itsumi rannte durch die große Halle vom gegenüberliegenden Durchgang auf den Professor zu.
„Wir haben es gefunden, Herr Professor!“, keuchte er wieder. Prof. Tikama stand langsam und umständlich auf. Sein Bein machte ihm wieder einmal zu schaffen. Ich sollte das hier eigentlich den jüngeren Archäologen überlassen. , dachte er. Laut sagte er: „Nun mal langsam! Was haben Sie gefunden, mein Junge?“ Naoko war noch immer damit beschäftigt, zu Atem zu kommen. Nach einer Weile brachte er schließlich hervor: „Ein... Eingang... in diese ‚Traumhalle’... Mann...“ Er hustete und murmelte dann: „Archäologie ist anstrengender, als ich dachte.“ Prof. Tikama wurde hellhörig. „Was sagen Sie da? Der Eingang? Sind Sie sicher?“ Naoko nickte heftig. „Klar. Die Runen sind dieselben wie auf dem Dokument, das Sie untersucht haben. Kommen Sie und sehen Sie selbst!“ Der Professor legte das Aufzeichnungsgerät auf einen Tisch, vergaß aber vor lauter Aufregung, es auszuschalten. Er folgte seinem Assistenten durch die scheinbar endlosen Straßen der untermeerischen Stadt. Er staunte immer wieder über die architektonische Perfektion, mit welcher diese Stadt vor tausenden von Jahren erbaut worden war. Er konnte durch die durchsichtige Decke die Fische sehen, die im Meer umherschwammen. Und das bei einer Meerestiefe von annähernd 6000 Metern. Kein durchsichtiges Material, das er kannte, könnte solch einem Druck standhalten.
Und dies alles war für die Wissenschaftler nur zugänglich geworden, weil ein junger SEED namens Squall Leonhart sich bis zum Eingang der Stadt vorgekämpft hatte und das furchterregende Monster, welches den Eingang bewacht hatte und den Namen Ultima Weapon trug, besiegt hatte. Es gab unter den Bewunderern dieses Jungen sogar solche, die behaupteten, er hätte dieses Monster allein fertig gemacht. Nachdem Prof. Tikama die Überreste von Ultima Weapon gesehen hatte, konnte er sich nur schwer vorstellen, dass es Leonhart und seinen beiden Freunden nur zu dritt gelungen war, dieses Monster zu besiegen. Aber es war nicht seine Sache, darüber nachzugrübeln. Der Sieg dieser jungen Leute hatte der Wissenschaft jedenfalls den Weg in diese Stadt freigemacht.
Allerdings hatte Prof. Tikama seit geraumer Zeit den Verdacht, dass Ultima Weapon nur eine Art Wachhund gewesen war, ein Wachhund, der verhindern sollte, dass jemand eine noch furchterregendere Bestie freiließ, die sich hier irgendwo befand. Doch seine Kollegen schenkten seinen Warnungen keine Beachtung. Sie waren alle geblendet von der Vorstellung, die sagenumwobene ‚Traumhalle’ zu finden, die angeblich die geheimsten Träume und Wünsche eines Menschen wahr werden ließ. Und nun hatten sie allem Anschein nach den Eingang gefunden. Eigentlich hätte Prof. Tikama sich über diesen Fund freuen sollen, aber er hatte gelernt, dass es immer besser war, auf seine Instinkte zu hören. Und die sagten ihm: „Lauf weg, solange du noch kannst!“ Nicht unbedingt ein gutes Zeichen.
Plötzlich hörte Prof. Tikama von weitem den Lärm von Spitzhacken und Schlagbohrern. Er blieb abrupt stehen und hielt seinen Assistenten an der Schulter zurück. „Was soll das?“, fuhr er ihn an. „Ich sagte doch, die Halle darf erst betreten werden, wenn ich sie freigegeben habe!“ Naoko grinste schief und sagte: „Sie können diese Leute sicher nicht davon abhalten, den Eingang zu öffnen. Immerhin suchen sie schon seit fast vier Monaten danach.“ „Aber wenn nun irgendwas Gefährliches...“
Seine restlichen Worte gingen in dem Jubel der Arbeiter unter, die offensichtlich am Ziel angekommen waren. Er schauderte. Naoko machte Anstalten weiterzugehen, aber er hielt ihn wieder zurück. Naoko sah ihn fragend an, aber bevor Prof. Tikama etwas sagen konnte, wurden die Schreie noch lauter. Allerdings waren es nun eindeutig schmerzvolle Schreie. Die Wände der Höhlen, durch die Naoko und Tikama gekommen waren, warfen die Laute zusätzlich zurück, sodass die Beiden den Eindruck hatte, die Schreie kämen von allen Seiten.
Naokos Augen wurden größer und obwohl er brüllte, so laut er konnte, waren seine Worte kaum zu verstehen: „Ich glaube, wir sollten lieber verschwinden!“ Urplötzlich wurde es still. „Aber wir können die anderen nicht im Stich lassen.“, meinte Prof. Tikama mit zitternder Stimme.
„Wir können ihnen aber nicht helfen, wenn wir uns auch in Gefahr begeben und draufgehen!“, sagte Naoko scheinbar ruhig. Aber in seiner Stimme schwang deutlich Angst mit. Prof. Tikama horchte noch einmal in die Stille hinein. Ein leises Geräusch war zu hören, ein Summen, das trotz der geringen Lautstärke seinen ganzen Kopf auszufüllen schien. „Ja.“, murmelte er, „Gehen wir besser zurück!“ Er sah Naoko an, doch der schien ihn nicht zu hören. Er starrte konzentriert in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Dann ging er langsam darauf zu. „Naoko! Was...“, begann der Professor, aber dann sah er einen schwachen Lichtschein, der auf Naoko zukroch. Als er ihn berührte, fing Naoko an zu wimmern. Er fiel auf die Knie und presste seine Hände gegen die Schläfen. Er riss die Augen auf und schrie einmal auf, das heißt, er versuchte es, aber aus seiner Kehle drang nur ein leises Röcheln. Dann kippte er einfach um und rührte sich nicht mehr. Grauen erfasste den Professor. Er fuhr herum und rannte trotz der Schmerzen in seinem Bein in die große Halle zurück. Als er einen flüchtigen Blick zurück warf, sah er, dass das Licht ihm folgte, allerdings sehr langsam. Vielleicht konnte er entkommen...
Er blieb verdattert vor einer Tür stehen, die vorher nicht da gewesen war! Nach kurzem Zögern fuhr er herum und rannte zu der mobilen Funkstation, die in der Halle stand. Wenn er schon nicht entkommen konnte, dann konnte er wenigstens alle anderen warnen, die er per Funk erreichen konnte. Er wählte die Frequenz und brüllte so laut er nur konnte ins Mikrofon: „An alle, die mich hören können: Ich befinde mich in der Ausgrabung unter der künstlichen Forschungsinsel, im Stillen Ozean! Irgend etwas hat alle Anderen umgebracht! Ich weiß nicht, was...“ Er drehte den Kopf und sah, dass das Licht ihn fast erreicht hatte. Und er sah auch, was das Licht verursachte. Plötzlich erfüllte ihn ein Gefühl der Zufriedenheit und der Ruhe. Er ließ das Mikrofon fallen und ging auf das Licht zu. Als das Licht ihn eingehüllt hatte, konnte man seine gellenden Schreie in der ganzen unterirdischen Stadt hören.
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