Wie schon gesagt, eine schwere Frage. Im Film wurde sie ganz gut gelöst, indem der Hauptcharakter nachher seine Lösung gefunden hat, in der er unterrichtete. Aber ich frage mich, wie das normalerweise ist. Das Problem ist ja nicht so einfach wie bei einer physischen Krankheit. Da erkennt der Bettroffene ja an, dass er krank ist, weil das ja auch nichts schlimmes ist. Aber wenn einem gesagt wird, dass das ganze Leben eine Täuschung ist, dass selbstverständliche Dinge eigentlich ganz anders sind, dann finde ich diese Reaktion, nämlich, dass man es einfach nicht glaubt, sehr logisch. So als Abwehrmechanismus. Wenn man jetzt aber noch paranoid-schizophren ist, dann kann ich auch verstehen, dass man meint, die Tabletten seien nur dazu da, den Geist einzugrenzen und alle Welt habe sich gegen einen verschworen.
Und das problematische iust ja, dass man wie bei einer Drogenabhängigkeit, immer wieder rückfällig werden kann und dann sofort wieder im tödlichen Kreisluaf gefangen ist.
Ich frage mich auch, wie das für die Familie ist. Ob es überhaupt möglich ist, mit so einem Menschen glücklich zu werden und ihm zu vertrauen. Gerade die Tatsache, dass diese Menschen oftmals so intelligent sind, macht sie ja so unheimlich. Und was im Film ja auch sehr sensibel gezeigt wurde ist, dass man leicht dazu neigt, die eigene Familie zu bedrohen.
Aber um nochmal zur Frage zurückzukehren, ich weiß wirklich nicht, was ich machte. Wahrscheinlich hätte ich gar keine Kontrolle mehr über mich. Man ist ja ständig hin- und hergerissen, nur dass schizophrene Menschen da nicht mehr differenzieren können und die eigenen Stimmen im Kopf, die ja jeder hat, für fremd halten. Und was muss es für ein Gefühl sein, ständig von jemandem manipuliert zu werden. und wenn dann ein Psychologe kommt, woher soll ein Schizophrener dann wissen, dass diese Manipulation jetzt die Richtige ist.
Und wahrscheinlich ist es noch viel komplizierter, als ich mir jetzt vorstelle. Ich weiß wirklich nicht, was ich machen würde. Man muss doch wirklich verrückt werden, wenn man ständig umgeben ist, von Leuten, die einem immer das Gegenteil erzählen.
edit:
Mir fällt gerade eine Songzeile dazu ein, von
"Falko - Out Of the Dark"
Ich bin bereit, denn es ist Zeit
für unser'n Pakt über die Ewigkeit
Du bist schon da,
ganz nah
ich kann Dich spür'n
Laß mich verführ'n, laß mich entführ'n
Heute Nacht zum letzten Mal
ergeben deiner Macht
Reich mir die Hand, mein Leben
Nenn mir den Preis
Ich schenk' Dir gestern, heute und morgen
Und dann schließt sich der Kreis
Kein Weg zurück,
das weiße Licht rückt näher, Stück für Stück
will mich ergeben
muß ich denn sterben,
um zu leben?
Out of the dark
Hörst Du die Stimme, die dir sagt
Into the light
I give up and close my eyes
Out of the dark
Hörst Du die Stimme, die dir sagt
Into the light
I give up and you rest your tears to the night
Besonders dieser eine Satz "Muss ich denn Sterben, um zu leben" passt ja sehr gut zu dem Thema. Aber auch so drückt das Lied IMo ziemlich gut diese Enge aus, an die ich denke, wenn ich mir vorstelle, psychisch-krank zu sein. Ein wirklich schönes Lied.