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Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    A beautiful mind

    Diejenigen, die diesen Film kennen, werden vielleicht schon eine Vorstellung haben, worauf ich bei diesem Thema hinaus will.

    Die Situation: Ein Schizophrenie-Kranker, nebenbei aber auch mathematisches Genie, muss Tabletten schlucken, um die Hirngespenster aus seinem Kopf zu verbannen, welche ihn langsam in den Wahnsinn treiben.
    Weil er aber diese Tabletten nimmt, wird sein Denken gehemmt.
    Er kann nicht mehr arbeiten, hat keine brillianten Ideen, schließlich ist er nicht einmal dazu in der Lage, den Alltag zu meistern, sich um seine Familie zu kümmern. Leidenschaftslos, so wie in Trance, sozusagen.

    Jetzt zur Frage: Was würdet ihr tun?
    Die Tabletten absetzen, riskieren dabei wahnsinnig zu werden, vielleicht unkontrollierbar, die eigene Familie gefährdend.
    Oder würdet ihr die Tabletten schlucken, gesund bleiben, dafür aber geistig gehemmt, eingeschrenkt.

    Wenn das Denken des Menschen größtes Problem wird, was tun?
    Cogito ergo sum = Ich denke, also bin ich.
    Doch was, wenn ich "falsch" denke, wie bei Schizophrenie (Hirngespenster, Einbildung, Realitätsverlust, ein ewiger Traum das gesamte Leben)? Besser aufhören zu denken, um zu leben? Aber lebt man überhaupt, ohne denken?


    Ich denke, das ist wirklich eine sehr schwere Frage.
    Wenn man so "falsch" denkt, stirbt man vielleicht, wenn man nicht denkt, lebt man nicht. Also was würdet ihr tun?

  2. #2
    Ich weiß nicht so recht. Einerseits, wenn ich erstmal tot bin nützt mir mein überlegenes Denken auch nichts mehr weshalb es nur logisch wäre die Tabletten zu nehmen. Andererseits wäre es wohl sehr hart, meinen Verstand, der in dem Fall wohl mein größtes Talent und Kapital zugleich ist, selbst daran zu hindern sich zu entfalten.

    Letztendlich würde ich die Tabletten doch nehmen. Den einzigen Fehler den man in der Situation machen könnte ist sich die ganze Zeit auszumahlen wieviel toller das Leben doch sein könnte wenn man sein Gehirn auch richtig einsetzen würde. Wenn man das nicht macht kann man aber, auch ohne eine Intelligenzbestie zu sein, ein ganz zufriedenes Leben führen, schätze ich. Zumindest wenn man ein normales Leben leben kann

    Wenn es aber so ist

    Zitat Zitat
    nicht einmal dazu in der Lage, den Alltag zu meistern
    dann verzichte ich lieber.

  3. #3
    Wie schon gesagt, eine schwere Frage. Im Film wurde sie ganz gut gelöst, indem der Hauptcharakter nachher seine Lösung gefunden hat, in der er unterrichtete. Aber ich frage mich, wie das normalerweise ist. Das Problem ist ja nicht so einfach wie bei einer physischen Krankheit. Da erkennt der Bettroffene ja an, dass er krank ist, weil das ja auch nichts schlimmes ist. Aber wenn einem gesagt wird, dass das ganze Leben eine Täuschung ist, dass selbstverständliche Dinge eigentlich ganz anders sind, dann finde ich diese Reaktion, nämlich, dass man es einfach nicht glaubt, sehr logisch. So als Abwehrmechanismus. Wenn man jetzt aber noch paranoid-schizophren ist, dann kann ich auch verstehen, dass man meint, die Tabletten seien nur dazu da, den Geist einzugrenzen und alle Welt habe sich gegen einen verschworen.

    Und das problematische iust ja, dass man wie bei einer Drogenabhängigkeit, immer wieder rückfällig werden kann und dann sofort wieder im tödlichen Kreisluaf gefangen ist.

    Ich frage mich auch, wie das für die Familie ist. Ob es überhaupt möglich ist, mit so einem Menschen glücklich zu werden und ihm zu vertrauen. Gerade die Tatsache, dass diese Menschen oftmals so intelligent sind, macht sie ja so unheimlich. Und was im Film ja auch sehr sensibel gezeigt wurde ist, dass man leicht dazu neigt, die eigene Familie zu bedrohen.

    Aber um nochmal zur Frage zurückzukehren, ich weiß wirklich nicht, was ich machte. Wahrscheinlich hätte ich gar keine Kontrolle mehr über mich. Man ist ja ständig hin- und hergerissen, nur dass schizophrene Menschen da nicht mehr differenzieren können und die eigenen Stimmen im Kopf, die ja jeder hat, für fremd halten. Und was muss es für ein Gefühl sein, ständig von jemandem manipuliert zu werden. und wenn dann ein Psychologe kommt, woher soll ein Schizophrener dann wissen, dass diese Manipulation jetzt die Richtige ist.

    Und wahrscheinlich ist es noch viel komplizierter, als ich mir jetzt vorstelle. Ich weiß wirklich nicht, was ich machen würde. Man muss doch wirklich verrückt werden, wenn man ständig umgeben ist, von Leuten, die einem immer das Gegenteil erzählen.

    edit:
    Mir fällt gerade eine Songzeile dazu ein, von
    "Falko - Out Of the Dark"
    Ich bin bereit, denn es ist Zeit
    für unser'n Pakt über die Ewigkeit
    Du bist schon da,
    ganz nah
    ich kann Dich spür'n
    Laß mich verführ'n, laß mich entführ'n
    Heute Nacht zum letzten Mal
    ergeben deiner Macht
    Reich mir die Hand, mein Leben
    Nenn mir den Preis
    Ich schenk' Dir gestern, heute und morgen
    Und dann schließt sich der Kreis
    Kein Weg zurück,
    das weiße Licht rückt näher, Stück für Stück
    will mich ergeben

    muß ich denn sterben,
    um zu leben?


    Out of the dark
    Hörst Du die Stimme, die dir sagt
    Into the light
    I give up and close my eyes
    Out of the dark
    Hörst Du die Stimme, die dir sagt
    Into the light
    I give up and you rest your tears to the night


    Besonders dieser eine Satz "Muss ich denn Sterben, um zu leben" passt ja sehr gut zu dem Thema. Aber auch so drückt das Lied IMo ziemlich gut diese Enge aus, an die ich denke, wenn ich mir vorstelle, psychisch-krank zu sein. Ein wirklich schönes Lied.
    Geändert von aurelius (06.10.2003 um 03:01 Uhr)
    [FONT=arial]There's a time to live,
    there's a time to die.
    But no one can't escape the Destiny.

    Stratovarius - Destiny[/FONT]

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