Zu der Sache mit dem Psychiater wollte ich auch noch was sagen...
Ich glaube nicht, dass ihr damit geholfen wäre. Wenn's nämlich hart auf hart kommt und du ihr sagst, dass ein Psychodoc vielleicht ganz gut für sie wäre (ohne das böse zu meinen), kann's passieren, dass sie das in den absolut falschen Hals bekommt und dann vor dem Thema steht "Er hält mich für verrückt. Er denkt, ich bin krank." oder etwas in der Art und das würde alles nur noch schlimmer machen.
Ich weiss, wovon ich spreche. Sie würde sich wahrscheinlich nur noch unverstandener und vermutlich abgestempelt fühlen, was wiederrum in Wut und Trauer umschlagen kann, die sie dann wieder gegen sich selbst richtet.
Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber das ist absolut im Bereich des Möglichen.
Und letztendlich muss so ein Schritt immer von ihr selbst kommen. Es bringt nichts, sie zu einem Arzt oder in eine Klinik schleppen, wenn ihr selbst nicht klar ist, ob und/oder was ihr Problem ist.
Sie selbst muss sich ändern wollen, aus Eigeninitiative. Es spricht nichts dagegen, ihr dann unter die Arme zu greifen, aber der Impuls muss von ihr kommen.
Das hast du vollkommen richtig erkannt. Sei einfach für sie da und lass' sie das auch spüren, ohne dich ihr aufzudrängen.Zitat
Wenn ihr klar wird, dass du dich um sie sorgst, für sie da bist und sie dir vertrauen kann, wird sie sich dir irgendwann von ganz allein öffnen. Gib' ihr die Zeit und verliere nicht die Geduld.
Ganz wichtiger Punkt von Ins@ne: Zeig' ihr, dass sie nicht allein ist. Nichts ist schlimmer, als sich in solchen Situationen allein gelassen zu fühlen, dadurch gewinnt das "Schwarze Loch" nur an Tiefe.
Ich wünsche dir und ihr von Herzen, dass ihr das unverletzt durchsteht.
Stichwort "unverletzt", ich muss noch was einwerfen, was ihr Schnittproblem angeht.
Auch, wenn es schwer ist, versuche nicht, ihr das zu "verbieten" und wirf' es ihr nicht vor, falls "es" mal wieder passiert ist. Glaub' mir, sie wird sich dabei schon schlecht genug fühlen, Vorwürfe und dergleichen werden sie dann völlig fertig machen.
Ich weiss, dass viele Kiddies und Jugendliche es für "cool" halten, wenn sie sich schneiden, so ein Mädel kenne ich auch.
Aber in erster Linie ist Selbstverletzung (rein vom psychologischen her) ein Zeichen für Ohnmacht, Schmerz, Einsamkeit, Wut, Leere, all diese tiefen Gefühle, mit denen manche Menschen nicht anders umgehen können.
Lass' ihr dieses Ventil, wenn sie es braucht und es nicht in Suizidversuche ausartet.
Ich hoffe, sie spürt irgendwann, dass die Schnitte ihr nicht helfen.