Mir hat das Spiel streckenweise schon ganz gut gefallen. Der Teil hatte wirklich eine TOLLE Story, aber der größte Negativpunkt der mir bei TOD aufgestossen ist, waren erstens die schrecklich nervigen Dungeons, zweitens die extreme Encounter Rate und drittens die extrem in die Länge gezogene Handlung, so das sie mir nach einer Weile einfach verdammt langatmig wurde.
Bei den Rätseln von TOD waren einige wirklich unverschämt schwer. Und das lag leider nicht daran das sie einfach nur "anspruchsvoll" waren sondern zumeist an einer mangelnden Starthilfe. Teilweise wusste ich wirklich nicht was überhaupt zu tun war.
Die Charakteren fand ich dann wieder allesamt klasse. Vorallem Stan, Ruthee und Philia hab ich wirklich ins Herz geschlossen. Das lag vorallem am absolut passendem Humor, der wirklich für jede Situation etwas parat hatte (Wenn jemand von euch schonmal im Haus des Hafenmeisters der Wüstenstadt die Regale untersucht hat weiß er mal als Beispiel worauf ich hinaus will )
Die Battle Themes von TOD fand ich auf alle Fälle um Meilen besser als die von Tales of Eternia Leons Theme muss ich da wohl kaum erwähnen- es gehört zu der "Creme de la Creme" der VideoG BGMs. Dafür klang aber in meinen Ohren der großteils der restlichen Backgroundthemes in TOE wesentlich atmosphärischer.
Die Sprachausgabe in TOE fand ich übrigens recht gut- ich wüsste auch gar nicht was man gegen so eine gelunge Synchro haben könnte. Bedenkt mal was die Amerikaner mit den Animes machen (DBZ, Nadesico etc..)
Das was mir an Tales of Destiny dann wirklich äußerst gestunken und mich wirklich schon dazu veranlasst hat, den Controller in die Ecke zu pfeffern, war das nahe Ende des Spiels. Am Schluss ging es nur noch darum einen Dungeon Tower nach dem anderem zu meistern und die für mich persönlich sowieso schon in die Länge gezogene Handlung wurde nochmals bis aufs äußerste gespannt.
Und was kommt am Schluss? Na das war ja wohl nur ein schlechter Witz. Der lang vermisste Oberbösewicht. Und der quetscht sich einfach plötzlich in das Geschehen rein- sorry aber als Mann der alle Fäden in der Hand hat, hätte ich mir etwas mehr von diesem Typen namens "Kronus" erwartet.
Ganz ehrlich- Leon wäre doch ein toller Abschluss gewesen. Sein frühzeitiges Ableben hat mich ohnehin geärgert, denn von allen Charakteren hat er mich am meisten faziniert (und ich meine nicht nur seine Kampfstärke). Der letzte Leon war leider keine Herausforderung mehr für die Truppe- ich hätte mir außerdem ein schöneres Ableben für ihn vorstellen können. Aber das ist nur meine Meinung. Anderen gefällt die Handlung der Story vielleicht so wie sie ist
Und jetzt zu Tales of Eternia
Bei den Charakteren bin ich eigentlich überhaupt nicht eurer Meinung. Ich fand die Truppe von TOE noch einen ganzen Tick besser als die von TOD. Das lag einfach an deren Komplexität- man erfährt hier wirklich über jeden Chara ein Stück seiner Vergangenheit und das wurde aus meiner Sicht auch verdammt passend rübergebracht.
Bei TOE hab ich auch wesentlich öfters gelacht als bei TOD. Ich weiß nicht ganz woran es lag (sicher auch ein wenig an der Sprachausgabe) aber die Charaktere wirken für mich einfach in allen Dingen wesentlich lebendiger als sie es bei ihren Vorgängern je waren.
Da ist z.B. Keel der noch immer leichte Komplexe mit seinen inneren Ängsten hat und von Reid deshalb oft freundschaftlich aufgezogen wird.
Dann ist da Reid selbst, der mehr oder weniger unbewusst in seine Sandkastenfreundin Farah verliebt ist, ihr das aber nie gestehen würde und eine Naivität zu Tage legt, die besonders Keel manchmal gegen ihn ausnutzt.
Wenn man von den amüsanten Sticheleien zwischen den beiden absieht ist da noch Farah, die ein Herz von unmessbarer Größe zu besitzen scheint und jedem Wesen helfen möchte das in Not ist. Das dies hierbei ein wenig auf ihr schreckliches Ereignis in ihrer Familie zuzuführen ist, kommt erst viel später raus.
Zuletzt wird das Trio von der süßen Celestianerin Meredy kompletiert- die anfangs nicht nur verdammt naiv- sondern auch unverständliches Zeug dahinbrabbelt, was dem Spieler sicher schon oft zum schmunzeln gebracht
Und was war jetzt bei TOD mit den Charakteren?
Stan hat für mich weder eine interessante, oder überhaupt nennenswerte Vergangenheit. Er selbst scheint einfach nur da zu sein und wurde halt von seinem Swordian dazu auserkoren die Welt zu retten.
Ruthee hat da schon eine geprägtere Vergangenheit.
Dann kommt Philia, die ihr Leben lang Priesterin im Tempel war- und sonst war bisher gar nix. Dementsprechend schwer tut sie sich die Welt mal aus eigenen Blickwinkeln zu sehen.
Mary. Mary kocht gerne. War das schon alles? Nein- denn auch sie besitzt zumindest eine interessante Vergangenheit als Stan.
Stan- sorry ich muss ihn einfach nochmal erwähnen. Stan ist überhaupt die Unverschämtheit aller Heldenvergangenheiten. Ich habe mich mehr über seine Begleiter amüsiert als über ihn selbst.
Bleiben da noch Fragen offen? Welches Spiel hat jetzt hier die komplexeren Charaktere?
Nochmal zurück zu Tales of Eternia
Die Story von TOE war total flach- mir hat sie eigentlich überhaupt nicht gefallen, und der einzige Punkt der das Spiel wieder spielenswert gemacht hat, waren die tollen Charaktere und ihre Entwicklungen.
Bei der Partei des Bösen konnte mich weder TOD noch TOE wirklich überzeugen. In TOD ist es reingequetschter Obermotz "Kronos" und bei TOE leiter Gottes eine Art FF8 "Edea-Artemisa Klon" die auf den Namen "Shizel" hört.
Der einzige wahre Bösewicht war bisher Daos aus TOP Und ich bin gespannt ob Tales of Destiny 2 & Tales of Simphonia frischen Wind in das nahezu schläfrige Bösewichtsyndrom bringen wird! Ich hoffe es wirklich.