Okay und nun endlich die Bewertungen von Pyrus und mir.
Ich füge die Bewertung deshalb in meinen Post ein weil Pyrus leider schon in den Urlaub gefahren ist, wir euch aber trozdem seine Meinung nicht vorenthalten wollten.

So und nun die Bewertung von Pyrus:

1. Beitrag, Artax: Artax geht hier auf die Stellungnahme von Ins@ne ein, ohne seinen eigenen Standpunkt klar definiert zu haben. Er bekannte sich zwar als Gegner von Ins@ne und beantwortete dessen ?kurzen Standpunkt?, doch bringt es dabei absolut nicht auf den Punkt. Am Ende dieses Posts war mir noch vollkommen unklar, was für Artax wichtig ist, was ihm die Menschenrechte bedeuten und was ihm die Gewissheit gibt, dass ihr Dasein berechtigt ist. Dies gehört zweifellos zur Eröffnung einer Diskussion!

1. Beitrag, Ins@ne: Ins@ne eröffnet die Diskussion mit einer Kurzdefinition der Menschenrechte, die jedoch sehr allgemein scheint. Im weiteren Verlauf merkt man dann, dass Ins@ne die Funktion der Menschenrechte vollständig missinterpretiert hat. Diese sieht er nämlich als eine Einschränkung an, anstatt als das was sie sind: ein Schutz des Individuums vor staatlichem Machtmissbrauch. So sind die Menschenrechte nicht den Gesetzen gleichzustellen, sondern dienen als Grundlage der Gesetze.
Weiter wurden Begriffe wie Freiheit falsch wiedergegeben. In den Menschenrechten ist darunter nicht absolute Freiheit, sondern die Freiheit unter Einschränkung von Gesetzen gemeint, wie Artax in einem späteren Post noch darlegt (anhand eines Zitats aus dem Grundrecht). Hier wurde abermals klar, wie wenig sich Ins@ne im Voraus mit der Materie auseinandergesetzt hat und wie sehr sein Standpunkt auf unfundierten Meinungen basiert.

2A: Artax geht zwar auf Ins@ne ein, doch korrigiert er dessen falsche Ansichten kaum, sondern gibt nur kurze unpräzise Statements. Er entwickelt kaum einen eigenen Gedankenablauf.
Nur mit jenem Beispiel vom dritten Reich liess Artax ein wenig durchscheinen, weshalb die Menschenrechte ihm von grosser Bedeutung sind.

2I: Ins@ne schrieb, er sähe die Menschenrechte als eine Art ?moralisches Gesetz?, was wiederum zeigt, wie falsch sein Bild der Menschenrechte ist. Er macht erstmal geltend, dass seiner Meinung nach die Menschenrechte bloss eine subjektive Ansicht einer gewissen Gruppe sind und deshalb keinen Anspruch auf Vollkommenheit haben.
Mit seiner Frage, ob sich das Gericht an Menschenrechte halten muss, kommt ein weiteres Mal seine Unkenntnis zum Vorschein.
Des Weiteren bezeichnete er das Recht auf Glück als ein Menschenrecht. Artax hat ihn später mehrmals aufgefordert die Quelle für diesen Satz zu nennen, doch darauf ging Ins@ne nicht ein. Auch für die Jury wäre es sicherlich interessant gewesen mehr über den Ursprung dieser Aussage zu erfahren.

3A: Endlich macht Artax seinen Standpunkt klar und liefert gleich eine Menge Informationen. Mit Auszügen aus dem Grundgesetzbuch und ergänzenden Kommentaren macht er sehr stichhaltige Aussagen. Den Post schliesst er mit einer Meinung, die in sich selbst aufgeht, der man sich aber anschliessen kann oder auch nicht. Er untermauert sie nicht mit Argumenten.

3I: Auch Ins@ne nimmt klarer Stellung und versucht zu verdeutlichen, welche Probleme die Menschenrechte aufweisen. Sein Schluss, die Menschenrechte sollten von jedem selbst begründet und werden kann er aber nur mit dem fadenscheinigen Argument bekräftigen, dass dadurch die menschliche Individualität verloren ginge. Inwiefern dies durch ein von allen Nationen unterschriebenen Dokument geschehen kann, erwähnt er jedoch nicht.
In diesem Post geht er kaum noch auf Artax ein, sondern spinnt bloss seine eigenen Gedanken weiter.

4A: Insgesamt ist dieser Post gelungen und es gelingt Artax Ins@ne in vielen Punkten zu entkräften. Mit der Aussage, dass einem die Menschenrechte das Töten verbieten, trat er jedoch selbst ziemlich ins Fettnäpfchen. Es scheint, als sei er auch nicht optimal vorbereitet gewesen.

4I: Wieder geht Ins@ne nicht auf Artax ein und begründet dies dadurch, dass seine Argumentation so einleuchtend sei, dass er ja alle Gegenargumente schon entkräftet habe. Er denkt seine Meinung weiter bis zu dem Punkt, an dem die aufgeschriebenen Menschenrechte jedem Menschen die Identität rauben und ihn Willenlos machen. Ein Mensch verliert als seine Individualität, da ihm seine Rechte ?vorgeschrieben? werden. Ins@ne, der seinerseits vorschreiben will sich eigene Menschenrechte auszudenken und somit das Kritisierte selbst ausführt, erkennt die Ironie darin nicht.
In seiner Argumentation berücksichtigt er auch nicht, dass ein Mensch sehr wohl seine Meinungsfreiheit hat und mit dem Staatssystem nicht einverstanden sein kann und trotzdem untersteht er diesem System. So kann auch jemand den Menschenrechten widersprechen und dennoch schützen sie ihn vor Folter oder anderen Exzessen der staatlichen Gewalt und sprechen ihm das zum Leben nötige zu.


Nach einem harzigen Anfang schaffte es Artax in der zweiten Hälfte doch noch den Leser anzusprechen und die Diskussion zu seinen Gunsten zu entscheiden. Ins@ne schaffte es nicht mit seinem Standpunkt zu überzeugen, was aber nicht an fehlender Diskussionskunst, sondern vielmehr am mangelnden Vorwissen und den daraus resultierenden hilflosen Wiederholungen lag. Mein Tipp an beide: 1. gute Vorbereitung, 2. klare Stellungnahme zu Beginn der Diskussion.
Nehmt die harte Kritik bitte nicht persönlich, sie ist ehrlich und gut gemeint . Mir hat es auf jeden Fall Spass gemacht, auch wenn es einige Zeit in Anspruch nahm.

Meine Stimme geht an Artax.


By Pyrus


So und nun meine Meinung:

Bei den beiden Eröffnungspost hat mir der von Artax besser gefallen, da er schneller zum Punkt gekommen ist als Ins@ne, da dieser besonders durch Sätze wie diesen hier ziemlich verwirrt hat.

Zitat Zitat
Original geschrieben von -[IoI]-Ins@ne
Im Prinzip herrscht auch aufgrund der Menschenrechte Hierachie, die Gesellschaft (der Stärkere) befürwortet die Menschenrechte, und um diese zu "wahren" erlaubt er sich beständig, diese selbst zu brechen.
Nennt es Doppelmoral, jedoch ist hier ein Kritikpunkt anzusetzen. Jeder Mensch besitzt Menschenrechte, wie können wir uns also erlauben, ihm diese zu nehmen, nur weil die "Mehrheit/Gesellschaft" eine andere Meinung vertritt als diesen Individuum?

Menschenrechte sind solch eine Art Präventivschlag. Gleich wie: "Bevor er mich angreift, greife ich lieber zuerst an."
Weil seine Aussagen doch etwas zwiespältig rüberkamen, da er in seinen Argumenten große Kritik an den Gesetzen und an der Gesellschaft nahm, allerdings im vorletzen Absatz schrieb dass er die Menschenrechte nicht verachtet sondern nur darauf hinweisen will dass man sie nicht als ganz allgemeingültig sehen sollte.

Dass er in seinem Eröffnungspost die logsichen Fehler aufzählte die in den Menschenrechten hat mir hingegen gut gefallen, nur wirkte der eröffnungspost dadurch IMHO noch überladener. Denn in diesem Fall muss ich sagen dass weniger manchmal mehr ist, denn es sollte ja schlieslich nur den Eingstieg in die Diskussion bringen.

Zu Artax zweiten Post kann ich nicht viel sagen. Verhältnissmäßig simpel nachzuvollziehen, es wurden gute Gegenfragen gestellt, es wäre zwar noch schöner wenn du deine Gegenfragen mit Argumenten unterstütz hättest, aber was solls ^^

So zurück zu Ins@ne: Als ich den Post am anfang gelesen habe hab ich zuerst gedacht dass du keine Antowort auf die Frage von Artax ob du füre eine Umgestalltung der Menschenrechte bist gar keine Antwort hättest. Da du doch sehr ausholen musstest mit der Inquisition und dem Koran um auf deine doch recht einfache Antwort zu kommen.

Den darauf folgenden Absatz dass Gesetzte der Sinn der Mehrheit sind und dass es wieder Menschen geben wird die den Sinn darin nicht erkennen werden könntest du dir IMHO sparen, da er bestenfalls nur als Ergänzung zu deinem Oberen Text zu sehen ist.

Die 2 darauf folgenden Absätze waren schon besser: Du konntest deine Oben genannten Thesen an guten Beispielen verstärken und brachtest durch die Überlegung dass man den Menschenrechten nicht entfliehen kann, wie z.B. anderen Gesetzen in dem man in ein anderes Land zieht, einen IMHO guten Aspekt hervor.

Zu deinem restlichen Post kann ich nicht viel sagen. Deine Antwort war vielleicht nicht die die Artax erwartet hätte, da ich z.B. die Frage etwas anders aufgefasst habe, aber deine Überlegungen waren solide.

So nun wieder zurück zu Artax: Zu diesem Post kann ich nix sagen, er ist solide aufgebaut, und nun hat sich endlich jemand auf Gesetze berufen, und somit handfest und auch konkret argumentiert.

Also jetzt kommt der darauffolgende Post von Insane:

Zitat Zitat
Original geschrieben von -[IoI]-Ins@ane
Erstmal eine Zusammenfassung: Meine davorgehende Argumentation bezog sich nur darauf, sich von dem striktem Blick des "Absolutem" abzuwenden. Selbt wenn man den Europäer schon als sehr aufgeschlossen und aufgeklärt ansehen kann, so ist jedoch keinesfalls auszuschließen, dass er irgendwie die "Wahrheit und Richtigkeit" für sich schon beantspruchen kann, oder im unserem Fall, das "Recht oder Unrecht".
Obwohl du es selber gemerkt hast hast du wieder die Hälfte des Posts damit verbracht dies zu erläutern

Des weiteren ist mir aufgefallend dass du IMHO plötzlich deinen Standpunkt gewechselt hast. Denn ich habe deinen Standpunkt bisher so aufgefasst dass du dafür bist dass die Menschenrechte nicht als allgemeingültig angesehen werden sollen, denn sie sind ja "nur" Gesetze die von Menschen erschaffen wurden. Nun schreibst du aber dass jeder sich seine Menschenrechte selber definieren soll, was mich doch sehr überrascht hat.

Der letzte Post von Artax: Du hast zwar gesagt dass ihr Insane irgendwie auf der Stelle steht, sehr viel weiter bist du mit deiner Argumentation auch nicht gekommen. Du bist zwar auf seine Argumente eingegangen, allerdings hauptsächlich immer mit der selben Begründung.

Und zu dem Schlusswort von Ins@ne muss ich nur eins sagen: Du widersprichst dir IMHO selbst!

Zitat Zitat
Original geschreiben von -[IoI]-Ins@ne:
Ich präzisiere wiederrum: Es ist meine persönliche Überzeugung, dass jeder Mensch das Recht besitzen sollte, seine "freie" Meinung zu äußern, sozusagen definiere ich für mich selbst dieses "Menschenrecht" Es ist aufgrund meiner persönlichen Überzeugung entstanden, denn, wenn die "niedergeschriebenen Menschenrechte" mir sagen, DAS es so ist, kommt es bei mir überhaupt NIE zu dieser Überzeugung, weil ich sie schon als "wahr" ansehe, aber nicht erlebe.
Also nochmals: Menschenrechte "sollten" sich in jedem Kopf selbst abspielen, wenn sie sich mit den Vorstellungen der "niedergeschriebenen Menschenrechte" decken, ist das schön, aber es darf auf Grund dieser "Menschenrechte" nicht obligatorisch sein, weil sonst der freie Wille erst wieder vormanipuliert wäre.
Denn so wie ich es verstanden habe ist es deiner Meinung nach falsch wenn alle Menschen nach den niedergeschriebenen Menschenrechten handeln. Wenn sie allerdings sich selber mit den Menschenrechten auseinander setzen und zufällig auf das selbe Ergebniss kommen währe es in Ordnung

Also ich glaube da hättest du selber nochmal drüber nachdenken sollen.

Auch die restlichen Überlegungen in diesem Post fand ich nicht besonders ausgereift, wie dieses Beispiel zeigt:

Zitat Zitat
Original geschrieben von -[IoI]-Ins@ne:
2. Stell dir vor, irgendwann würde es gelingen, dass die "gesamte" Erde die "selben" Menschenrechte (und zwar in der Form, in der du sie heutzutage schon als "absolut" ansiehst) besitzt. Dies würde bedeuten, dass es theoretisch keine allzu großen Unterschiede zwischen den Menschen mehr geben könnte, werde zwischen "arm" oder "reich", noch zwischen religiösem Glauben, gesellschaftlichen Schichten oder überhaupt zwischen den Menschen. Alle besäßen die selben Voraussetzungen zu leben. (nochmals abgesehen davon, dass es allein aufgrund der Vergangenheit ein nicht erreichbares Ziel darstellt)..
Und jetzt die Frage für philosophische Querdenker: Was dann?
Theoretisch müssten so alle Menschen ein und daselbe Leben leben, denn jeder müsste glücklich, jeder zufrieden sein, denn jeder Mensch ist gleich. Vielleicht siehst du, worauf ich hinaus will. Die Menschen wären nicht damit zufrieden, was sie hätten. Sie würden wollen, "reicher" zu sein als der andere, "glücklicher" zu sein, "besser" zu sein. Doch wie soll das je möglich sein, wenn jeder Mensch das "selbe" Recht besitzt, Mensch zu sein? (und ihm sozusagen dadurch das Recht genommen wird, andere einzuschrenken, um selbst besser dazustehen?
Da du sagst wenn jemand die selben Rechte und auch Möglichkeiten hat auch sein leben genauso lebt, was IMHO unbegründet ist und fern ab der Diskussion. Zudem hast du grundlegende Sachen in seinen Post übersehen. Da Artax selber sagte dass er die Gesetze nicht als absolut ansiehst, aber laut dir schon.

So wenn jeder diesen Text gelesen hat kann man sich schon denken wer meiner Meinung nach gewonnen hat, jedoch möchte ich nur erwähnen dass das nicht immer so war. Ins@ne hat als ich seine ersten 2 Posts am anfang überflog bei mir geführt. Jedoch bei genauerem einarbeiten in die Posts hat sich diese Meinung gewendet, und als Artax im Verlauf der Diskussion begann seine Argumente tatkräftig zu untermauern hat sich meine Entscheidung bestätigt.

Jedoch will ich auch sagen dass Artax am Anfang ziemlich geschwächelt hat, und seine Argumente erst spät gut ausgeführt hat, Ins@ne war da besser, er hatte zwar teilweise gute Argumente nur brachten diese die Diskussion nicht voran.

Deswegen es soll keine Kritik sein von jemandem der davon keine Ahnung hat, ich wollte euch nur sagen dass es nicht wichtig ist wie ihr eure Argumente verfasst, der Inhalt und die Reaktion auf das Thema ist wichtig, das Literarische ist nebensächlich.

Und wenn sich nun jemand fragt wieso ich geschrieben habe dass diese Battle beinahe als Vorzeigebattle anszusehen ist wenn ich doch so viel kritisieren muss?

Ganz einfach! Dieses Battle ist nicht perfekt, das leugne ich nicht, aber was ich beiden Kontrahenten groß anrechnen muss ist dass sie für das erste Battle gut vorgelegt haben an denen sich die anderen Battles halten sollten, denn sie haben versucht gute Antworten zu geben, nicht diskriminieren und immer fair zu bleiben. Zudem habe ich auch erfahren dass sich Ins@ne und Artax durch das Battle besser kennengelernt haben, trotz der Meinungsverschiedenheit.

Deswegen sagte ich es ist beinahe ein Vorzeigebattle.

P.S. Ich habe in diesem Text so objektiv wie möglich zu sein versucht. Wenn nun doch irgendjemand meint dass einige meiner Kritikpunkte (egal ob positiv oder negativ) unbegründet sind, so soll er mich doch bitte deswegen ansprechen




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Und nun noch die Offizielle bekanntgabe des Gewinners:
Artax

Bei Fragen zu den Begründungen bitte an das entsprechende Jury-Mitglied wenden.