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Alte Dose löst Großeinsatz aus
Eine alte Metalldose aus den 20er Jahren bescherte rund 900 Schülern des Wischlinger Reinoldus- und Schiller-Gymnasiums gestern Mittag ein frühzeitiges Ende des Unterrichts.
Kurz zuvor hatte Schulleiter Rudolf Hamburger die Feuerwehr wegen der geheimnisvollen Dose alarmiert. Das Behältnis hatte zuvor jahrelang in einer Schublade des Physikraums gelegen. Ein Lehrer fand sie nun bei Aufräumarbeiten im Zuge einer Asbest-Sanierung an der Schule und öffnete sie. Am Mittwoch entdeckte er dann einen Ausschlag an seiner linken Hand. Als schließlich noch die Vermutung, der Inhalt der Dose könne radioaktiv sein, die Runde machte, schlug der Schulleiter ,Alarm.
Um 12.30 Uhr rückt die Feuerwehr mit 50 Mann und großer Ausrüstung an. "Das ist bei solch einem Alarm die normale Prozedur, denn wir wussten zu dem Zeitpunkt nicht, ob es sich um eine Chemikalie oder wirklich um radioaktives Material handelt", erklärt Detlev Harries, stellvertretender Leiter der Dortmunder Feuerwehr.
Kurz nach Einsatzbeginn dann die erste Entwarnung: Weder im Physikraum noch vor dem Gebäude ist ein Anzeichen von Radioaktivität zu finden. Ebenfalls unauffindbar: die alte Dose. Sie war nämlich inzwischen im Zuge der Aufräumarbeiten in einem Abfall-Container vor dem Schulgebäude gelandet.
Somit beginnt für die Feuerwehr die Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. In Schutzanzügen durchforstet sie den gesamten Container nach der Dose.
Inzwischen hat die Polizei mit einem Schüler Kontakt aufgenommen, der an den Aufräumarbeiten beteiligt war. Der 18-jährige Thomas Toczkowski kann den Beamten Größe und Aussehen der Dose genau schildern, und dass sich in der Dose ein Stecknadelkopf großer Rest eines weißen Pulvers befindet.
Um 14.20 Uhr schließlich die knappe Durchsage der Feuerwehr über Funk: "Objekt gefunden, äußerlich keine radioaktive Strahlung feststellbar." Auch Messungen in dem Behältnis bleiben ohne Ergebnis. Deshalb wurde das mysteriöse Behältnis dann auch am Ende des Einsatzes dem Schulleiter zu Anschauungszwecken überlassen. Matthias vom Büchel
Ruhr Nachrichten (Dortmund) Freitag, 25. Juli 2003
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