Ok, ich will mir nicht anmaßen dass ich das wirklich 100%ig beurteilen kann, dennoch vermute ich, dass der Unterschied zwischen einem Gymnasium und einer Waldorfschule größer ist als der Unterschied zwischen deinen Stationen.Zitat
Aber wie geagt, sicher bin ich mir da nicht.
Das wollte ich damit ganz bestimmt nicht sagen, und ich denke wenn man die Stelle meines Posts in Ruhe liest wird man das auch feststellen können.Zitat
1.: Nun, da könntest du Recht haben, nicht alles kann man sich selbst erarbeiten, aber a) kann man sich wenn man die Grundschulvoraussetzungen hat ziemlich viel selbst beibringen, b) will ich ja nicht unbedingt die weiterführende Schule verbieten oder ausschließen, aber die Pflicht ist es, die mich stört, und c) ist das für mich insofern nicht unbedingt ein Argument da ich ja das ganze Lernen an sich nicht für die Erfüllung halte, wie ich ja im späteren Verlauf meines letzten Posts geschildert habe.Zitat
2.: Ich gehe nicht nur von mir aus, ich bringe nur Beispiele die direkt mit mir zusammenhängen/hingen, doch ich denke dabei bestimmt nicht nur an mich. Das kannst du mir jetzt glauben oder es lassen.
3.: Das seh ich eben nicht so, das es einen IMMER was angeht. Den einen geht dies etwas an, den anderen jenes. Ein Flugzeugmechaniker muss nicht unbedingt die genauen Daten des Kalten Krieges kennen, ein Schauspieler braucht nicht unbedingt höhere Mathematik. Worauf ich doch zumindest kurzfristig hinauswill(wenn wir mal vom Problem des Systems insgesamt absehen) ist, und das habe ich sicherlich nicht deutlich genug ausgedrückt, dass die Schulpflicht das Problem ist; sicher, von meinem subjektiven Standpunkt aus gesehen ist die Schule generell ein Verbrechen, aber deswegen will ich sie nicht gleich für die Gesamtheit verbieten, genauso oder noch mehr lehne ich aber eine Gesamtverpfluchtung ab!
4.: Weiß ja nich wie ernst das gemeint war...nunja, auf jeden Fall möchte ich klarstellen das ich durchaus Englisch konnte, nur die Grammatikregeln konnte ich(auch die Deutschen übrigens) nicht formulieren. Stell dich mal in London auf die Straße, wo du vorher nur Vokabeln und Grammatikregeln gepaukt hast...du wirst wesentlich mehr Probleme haben, als wenn du flüssig Sprechen könntest ohne die Regeln korrekt zu kennen, da du es aus dem Sprachgefühl heraus ja korrekt machst.
Dieser Abschnitt hat mich ein wenig verletzt, vor allem hat er mich aber richtig aufgeregt - weil ich es einfach nciht haben kann wenn Unwahrheiten aus Dummheit verbreitet werden. So, das war jetzt mein Beitrag zur vergifteten Atmosphäre, jetz wirds wieder netterZitat
. Also, ich sehe nicht was an dem Schülerschlathof-Satz peinlich sein soll, außer dass er nicht mehrheitsfähig ist und erstmal den Denkgewohnheiten entgegentritt; deshalb könnte er belächelt oder verachtet werden, aber warum er jetzt objektiv peinlich sein soll weiß ich nicht.
So, jetzt zu dem wirklich "Schlimmen": Ich finde es sehr schade, dass man es trotz meiner in diesem Punkt unbestreitbaren Deutlichkeit, nicht gemerkt hat, dass es mir um das gesamte Deutsche Schulsystem geht, und nicht um die Staatschule. Auch wenn man auf die Waldorfschule geht ist man der Schulpflicht unterworfen, auch dort muss man früh aufstehen, ruhig sein und den Lehrern gehorchen(um ein paar Beispiele zu nennen) - es ist die gleiche Katastrophe in einem anderen Gewand, das habe ich doch sehr wohl gemerkt, und ich habe nirgends geschrieben, dass ich die Waldorfschule von meiner Kritik ausschließe, außer als es um Fremdsprachen ging, aber nicht im Allgemeinen. All die Missstände die ich schilderte, sind auch an der Waldorfschule aufgetreten, nur wie gesagt halt ein wenig anders gewandet, das mag dem Einen nun mehr liegen, und dem Anderen weniger.
Nun, wie gesagt(nicht nur von mir ausnahmsweise), was du sagtest ist kein Fakt, sondern eine These, und für viele viele Menschen ist in der Höheren Mathematik keine Logik erkennbar. Damit will ich nicht definitiv und objektiv eine Logik in der Mathematik ausschließen, ich möchte jedoch anmerken dass sie, falls denn nun wirklich vorhanden, nicht so offensichtlich und selbstverständlich ist wie du es anscheinend glaubst.Zitat
Gut, deinem letzten Satz ist objektiv sicher zuzustimmen(in meinem speziellen Fall bin ich mir da nicht so sicher, aber lassen wir das). Wenn man nun dem Rest zustimmem würde, müsste doch allerdings die Frage gestellt werden, ob man es nach einem Jahr, 5 Jahren oder 8 Jahren frühem Aufstehen tatsächlich noch nötig hat die Grundlagen der Disziplin zu erlernenZitat
...also spätestens in der Oberstufe wäre das doch nun absolut nicht mehr nötig. Außerdem denke ich, dass jeder Mensch mit ein bisschen Verstand auch ohne jahrelanges "Training" verstehen wird, dass er um Geld zu verdienen bzw. der Arbeit die er sich ausgesucht hat nachzukommen früher aufstehen muss(u.U.).
Mir natürlich immer anzumerken bleibt: Was hab ich denn dann von meiner tollen "Disziplin"?
Nun, noch ein etwas anderer Punkt zu dem Thema: Beweisen kann ich das sicher (auch gedanklich/argumentativ) nicht, doch meiner Ansicht nach wäre "die Jugend" nicht so undiszipliniert und "verroht" wie sie heute ist, wenn sie nicht die Erfahrung der Schule machen würde. Den Gruppenzwang z.B. lernt man das erste mal so richtig in der Schule kennen. Nur so eine Bemerkung am Rande.
Ach nun glaub doch nicht dass die Kinder aus den wirklich schlimmen Familien das in der Schule lernen.Zitat
Das war nicht als Klugscheißerei gemeint, wenn ich nun nem Taxifahrer erzähle dass ich auf ner Waldorfschule bin kann der damit nix Anfangen(ist nur ein Besipiel), deswegen dachte ich mir wirklich dass hier niemand wüsste was das ist.Zitat
Du setzt indirekt vorraus dass ich was dran rütteln will, will ich aber nicht, da ich eh weiß dass das stimmt.Zitat
Was ich möchte ist folgende Frage Stellen: Na und?
Wodurch is denn das erwiesen? Durch Studien? Die kann man sich sonstwo hinstecken, zu jeder Studie gibt es 10 Gegenstudien.Zitat
Mein Englisch-Eurythmie-Beispiel schildert zum Beispiel einen gegenteiligen Fall.
1.: Naja, ok, wenn es die Schüler stört sollen sie halt was sagen, wirkt bestimmt mehr als wenn es der Pauker zum hundertsten mal in zwei Wochen sagt. Aber wie oft habe ich schon erlebt, dass Lehrer Schülern lautstark erzählen sie würden stören, und die halbe Klasse oder mehr wiederspricht dem. Also, die Lehrer begehen auch durch die ihnen zugestandene Macht viel zu viele Fehler, und wie ich schon im vorigen Post geschrieben habe, sind auch oft vorsätzlich ungerecht.Zitat
2: Wenn es die Schulfplicht nicht gäbe, wäre das Problem gelöst. Diejenigen, die im Unterricht "stören" würde, sind nämlich erst garnicht anwesend(und bilden sich vielleicht[!] in Dingen weiter die für sie wichtiger sind).
Irgendwie kann ich dem nicht so ganz folgen(rein intellektuell von Verständnis her), aber egal, mir ging es nur drum dass Extrawürste zumindest solange sie niemandem direkt schaden nichts Negatives sind.Zitat
Gut, in vielen Fällen war das sicherlich der Fall, in vielen Anderen hatte das jedoch auch andere Gründe.Zitat
Aber da werden wir uns wohl eh nicht einigen können schätze ich mal, da könnten wir uns noch Wochen die Köpfe einschlagen.
Wohl kaum...meine Einschätzung: Solange du nicht von meiner Position von vornherein mehr oder weniger überzeugt bist oder ich dich nicht direkt überzeugen kann, solange wirst du behaupten ich würde nicht fundiert argumentieren. Ähnlich läufts auch bei den Lehrern; wer mindestens gewisse Eckpunkte wie "Krieg/Gewalt ist schlecht", "Demokratie ist gut", "Radikal/Fundamentalistisch/Extrem ist schlecht und gemäßigt gut", "Emanzipation ist gut" oder viel "selbstverständlichere" Sachen wie "Sex ist was Normales/Gutes" oder "Kein Mensch ist von Geburt an besser oder schlechter als der Andere" verneint hat ausgeschissen, Begründung hin oder her - in ganz wenigen Ausnahmefällen wird vielleicht mal zugehört, aber in der Mehrheit aller Fälle nicht. Das ist mir auch aus eigener Erfahrung bekannt.Zitat
Wenn man zu lange erfolglos kämpft, wird man nicht selbstbewusster, sondern verzweifelt daran...oder wird Fanatiker.Zitat
Reden wir nur über gebildete Menschen? Auch ungebildete Menschen, die später am Fließband arbeiten, waren auf der Schule, denn auch für sie galt die Schulpflicht.Zitat
Aber nicht so selten landen auch gebildete Menschen in diesem Dilemma.
Tja, that's life, but it isn't good.Zitat
Nur weil es den Realitäten entspricht muss es doch nicht unterstützt werden. Wie sind denn diese Realitäten entstanden(die gibts ja nicht schon immer)? Weil Leute etwas verändert haben.
Meine Deutschland-spezifische Kritik bezog sich auf das Schulsystem, meine Kritik am System im Großen und Ganzen ist sicherlich Deutschland-lastig, bzeiht sich aber teilweise auch auf die gesamte "Westliche Welt".Zitat
Außerdem habe ich nicht einfach über zu wenig Freizeit geklagt, durch 2 Stunden mehr Freizeit pro Tag würde sich das was ich kritisiere auch nicht ändern.
Wie war das doch gleich mit dem Kämpfen?Zitat
Nunja, die Welt ist heute sicherlich elementar anders als vor 200, 500, 100, 2000 oder 2300 Jahren...äähm... einfach die Welt? Nee, die Leute, die auf ihr leben. Wenn jeder die "akzeptieren"-Haltung gehabt hätte, würden wir uns nicht noch in der Steinzeit befinden?
So vieles auf der Welt ändert sich immer und immer wieder, und so viele Kräfte nehmen Einfluss darauf, dass man mir nicht erzählen kann ich wäre nur ein fünftes Rad am Wagen. Und nach deiner These hätte das Leben dann ja auch keinen Sinn, also, machmer doch alle nen Amoklauf und erschießen uns anschließend selbst, Einfluss nehmen können wir ja eh nicht, also haben wir auch keine Aufgabe auf der Erde, was soll's dann also?
Ein Beispiel, wie man was verändern kann: Als Politiker! Als enflussreicher Politiker hat man die Macht, ganze Systeme zu ändern...und Politiker werden nicht in eine Politiker-Kaste reingeboren, sondern sind eigentlich auch ganz "normale" Menschen.
Mit Faulheit Anderer hab ich kein Problem, kenn ich selber auch von mir *g*, würd mich aber schon mal intressieren was du als Gründe siehst.Zitat
Nur wie ich schon sagte, überleg dir mal ob es ohne die Schule einen RTL2-Programmdirektor geben würde, oder im engeren Sinne, was der RTL2-Programmdirektor heute sein würde wenn er nicht auf der Schule gewesen wäre.
Was nach meiner Definition ja positiv wäre.Zitat
Ich wurde nicht ins wahre Leben geschubst, ich geh noch auf die Schule; und ich glaube nicht dass ich weniger weiß was abgeht als andere.Zitat
Aber gut, muss ja nicht jeder Waldorfschulen gut finden, find ich ja selber nicht so richtig.
Dann wollte ich noch Etwas zum Schluss loswerden: Nun, ich weiß dass ich in meinem letzten Post manchmal auch ein wenig aggressiv war, vielleicht ab und an über die Ziellinie hinausgeschossen bin, aber dennoch würde ich dich bitten nicht beleidigend zu werden, was du stellenweise warst; das würde nur zu ernsthaftem Streit führen.
Ok, das wars dann auch.