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  1. #10
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    Original geschrieben von Joni Odin


    In gewisser Weise kenne ich das von euch beschriebene auch, jedoch bin ich noch in der Schule. Aber zum Beispiel Mathematik: Gerade da tritt das bei mir auf; ich habe mittlerweile 3 Schulwechsel hinter mir, war also bisher auf 4 verschiedenen Schulen, darunter 3 Waldorfschulen und ein Gymnasium, und da die Unterschiede jeweils sehr groß waren, bin ich halt irgendwann nicht mehr mitgekommen. Soweit noch mehr oder weniger normal, doch als ich in der 8.Klasse aufs Gymnasium gewechselt bin, und in Mathe Sachen gefragt waren, die eigentlich auf 5.Klass-Niveau liegen, meinte ich, sowas hätten wir auf der Waldorfschule noch nie gehabt. Auch soweit noch ok. Als ich mich nun vor kurzem jedoch nochmal versucht habe an die Situation zu erinnern, fällt mir ein, dass ich das vielleicht doch in der Schule gehabt haben könnte...und meine Eltern behaupteten ja eh dass ich das doch eigentlich können müsse. Also habe ich durch die immer wieder gestiegenen Anforderungen irgendwann den Stoff ganzer Schulhalbjahre vergessen. Und das nicht etwas durch Unterforderung, sondern eher durch Überforderung.
    Hmm ich kenne dieses Vegessen von dem bearbeiteten Stoff auch, allerdings ist es ja oft auch so, dass der Stoff der z.B. 9 Klasse auf dem der 8. aufbaut usw. Und wenn man irgendwann nicht mehr mitkommt und nichts nachlernt, hat man früher oder später pech gehabt... Allerdings habe ich noch nie etwas komplett vergessen, da es irgendwie immer aufeinander aufbaut.



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    Original geschrieben von Joni Odin

    Aber wie u.U. vielleicht der eine oder Andere schon merkt...ich bin doch nicht dümmer geworden; im Gegenteil, ich bin so ziemlich der einzige auf meiner Schule der die Hauptstadt von Madagaskar oder Guinea nennen kann, und das konnte ich vor 5 Jahren noch nicht.
    Also sind vielleicht die Beispiele die ihr aufgezählt habt garkeine Beispiele für Verdummung...sondern für die Heilung einer Krankheit, die euch ein schreckliches System angetan hat: Das deutsche Schulsystem! Wie schon in vio's Post zu lesen war, und was ich nun hoffe auch in meinem Post ein wenig verdeutlicht zu haben, sind die Sachen, die man nicht vergisst nicht die, mit denen man konfrontiert wird, sondern die, mit denen man sich konfrontiert. So habe ich noch nie jemanden erlebt, der bei Mathe ernsthaft durchgeblickt hat...es sei denn, er hat sich wirklich dafür interssiert, sich auch in seiner Freizeit damit beschäftigt; und wenn ich dann 12.-Klässler sehe, die immernoch so lesen wie ich in der 5., dann kann ich doch nicht mehr behaupten, in der Schule würde man wirklich lernen.
    Da hast du schon recht, nur ist die Schule einfach nicht dafür geeignet jeden Schüler nach seinen ganz speziellen Interessen auszubilden, was auch gar nicht möglich wäre. Vielmehr ist es erstmal Ziel ein allgemein Umfassendes Bild und Wissen zu vermitteln, auf das der Schüler aufbauen kann und selbst erkennt, dass gefällt mir und das liegt mir nicht. Dafür muss man allerdings mit allem einmal Konfrontiert werden...

    Allgemein ist es aber schon negativ zu bewerten, das man als Schüler nicht selbstständiger die Schwerpunkte des Unterrichts lenken kann... Das kommt dann erst später im Studium usw. Ich denke die Schule muss erstmal eine gewissen allgemeine Grundlage schaffen, ohne die wüsstest du gar nicht wo du hinwillst, oder was dir liegt.

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    Original geschrieben von Joni Odin

    Was lernt man denn wirklich? Man "lernt", sich mit Begebenheiten abzufinden(Früh aufstehen[warum eigentlich?], dem Lehrer gehorchen und glauben, bloss keine Extrawurst etc.), oder aber auch nicht, und dann? Dann wird man fertig gemacht und lernt erst recht nichts mehr, weil man abgeschoben wird, und das nur, weil man sich in ein vollkommen unbegründetes System nicht bereitwillig eingefügt hat; bekommt irgendein Kind jemals wirklich gesagt, warum das alles sein muss? Warum man Texte 2mal abschreiben muss, warum man früh in die Schule kommen muss, warum man immer machen muss was der Lehrer sagt? Ja nee, is klar, damit mal was aus dir wird, Dietrich! Und was wird aus ihm? Ein Loser oder eine Maschine. Wenn ich jetzt also von Kind auf irgendwelche vollkommen abstrakte Mathematische Formeln eingehämmert bekomme, die ich nie, niemals im Leben gebrauchen werde(kommt natürlich auch auf den Beruf an), kann mir niemand erzählen, ich sei intelligent oder habe mir Wissen angeeignet; das Wissen wurde mir angeeignet, und wenn ich nicht von mir aus ein Interesse dafür verspüre oder eine Veranlagung dafür habe, werde ich mich nicht vollends in das Thema hineinversetzen können und den ganzen Mist irgendwann vergessen.
    Ich denke du darfst das nicht nur so sehen, du lernst Mathe um etwas auszurechnen. Sondern lernt man, gerade in der höheren Mathematik, einfach mit bestimmten Problemen logisch umzugehen und sie sich zu erschließen. Man bekommt die Grundlage geliefert und muss selbst darauf aufbauen.

    Die Sache mit dem Aufstehen, dem Stillsitzen und dem sich anpassen ist IMO eine sehr wichige Sache. Erstens: Aufsehen mußt du später in der Arbeit auch, auch wenn du keinen Bock hast... da kannst du deinem Chef auch nicht sagen, nee war mir zu früh... (= du lernst einfach Disziplin und mit deiner Zeit umzugehen). Zweitens Stillsitzen und sich anpassen: Da wir alle zusammen in einer Gesellschaft/Gemeinschaft leben, ist es immens wichtig, dass man früh lernt Rücksicht auf andere zu nehmen und sich und seine Bedürfnisse auch mal zurückzunehmen. Ich kann nicht immer alles machen, was mir gerade einfällt. Genauso in der Schule, nur weil mir langweilig ist, und ich keinen Bock habe, kann ich nicht einfach Blödsinn machen und die anderen Stören. Deshalb die Strafen... Und das finde ich auch richtig so. Dann zu den Extrawürsten: liegt auch wieder daran, dass wir in einer Gemeinschaft leben, in der sich nicht einer einfach alles herausnehmen kann, auf Kosten der anderen. Jeder muss Rücksicht nehmen und sich anpassen. Ich kann meine Persönlichkeit, Vorlieben und Ansichten nur soweit entfalten, wie ich keinem anderen Schade. Und das muss jeder lernen, ob er will oder nicht...

    Zu dem "warum muss ich immer machen was mein Lehrer sagt": Weil du später auch das machen müssen wirst, was dein Chef dir sagt... Du bist nicht der Mittelpunkt des Universums, sondern es gibt noch 82 Mio. Menschen neben dir in Deutschland, und wenn jeder tut und lässt, was ihm gerade einfällt, herrscht bald Anarchie... Es gibt einfach Regeln, die für ein geordnetes Zusammenleben unerlässlich sind. Und dazu gehört eben auch das Anerkennen bestimmter Autoritäten, was nicht heißen soll das man deswegen sein Selbstständiges Denken aufgeben soll. Aber manchmal muss man sich halt fügen...

    Beispiel Fremdsprachen: Diese blödsinnig-stupide Grammatik-Paukerei, die zum Glück zumindest auf der Waldorfschule nicht soo arg veranstaltet wird(ich will damit keine Gesamtwertung über Waldorfschulen loswerden, alles Andere habe ich ja auch auf der Waldorfschule erlebt), bringt einem in Wirklichkeit doch NULL. Ich habe ein halbes Jahr lang amerikanisches Web-Radio gehört und konnte danach beinahe fließend englisch. Dann hat das abgenommen, ich bin in die Schule gegangen, habe irgendwelche Grammatikzettel ausfüllen sollen(wohlgemerkt sollen, hab ich aufgrund mangelnden Verständnisses jedoch nicht) und ein paar Monate später stolperte mein Englisch so vor sich hin; ich konnte vorher Englisch, und konnte einige Grammatikalische Sachen vom Sprachgefühl her, aber Grammatikregeln formulieren oder verstehen konnte ich nicht.


    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Joni Odin

    Und RTL2 als Inbegriff der heutigen Popkultur kann sicher nix dafür wenn ihr euren Mathe-Kram vergesst, sondern IHR, und damit meine ich EUCH als MENSCHEN und als TEIL der GESELLSCHAFT, könnt etwas für RTL2 und die Popkultur.
    Hallo?? Was kann ich bitte schön für die ganzen Zlatkos und Daniel K.s der Nation?? Ich kaufe solchen Dreck nicht und schaue auch kein RTL2. Vielmehr ist die Generation unserer Eltern für die Konsumgeilheit unserer Generation verantwortlich, denn wer hat das Programm und die Werbung gemacht, die wir als Kinder gesehen haben, wer hat uns diese Werte vermittelt?? Es waren dieselben Leute, die heute über die Jugend schimpft und sagt: "Die Jugendlichen sind nur noch Geldgeil, nur noch oberflächlich, und Materiallistisch..." Stimmt zwar oft, nur UNS den Schwarzen Peter zuzuschieben ist nicht gerecht... aber ich schweife ab... Wie gesagt ICH kann sicher nichts für das Programm das RTL 2 macht. Die Leute konsumieren, einfach das, was ihnen vorgesetzt wird. Und ich denke, wenn es kein "Prolo-TV" mehr gäbe, würden die Leute a) mehr Lesen unb b) auch intelligentere Sendungen anschauen...

    Zu dem Thema Waldorfschule ansich werde ich mich jetzt mal nicht äussern, da ich zum einen ÜBERHAUPT NICHTS davon halte, und das einfach auch nicht direkt zum Thema gehört. Der Post ist eh schon lange genug...
    Geändert von Whitey (10.09.2003 um 04:44 Uhr)
    "Du findest eSport gay, weil die Asiaten da nicht gemalt sind" (Medivh VS Don Cuan)

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