N'Abend!
Jetzt wollen wir Miku mal in die hohe Kunst des Rollenspiels einführen...
Alles beginnt bei der Wahl deines Charakters: Was wolltest du denn schon immer mal machen, hattest bislang aber kaum Gelegenheit? Der eine möchte gerne durch die Gegend blödeln, der andere arkane Mächte beschwören und wieder andere wollen einfach nur so stark und geschickt im Umgang mit ihrer Waffe werden, dass sie sich von niemandem mehr etwas sagen lassen müssen. Jeder Charakter ist denkbar! Nichts unmöglich!
Hat man sich einmal entschieden, steht man auf einmal in einer fremden Welt. Bislang (der Charakter hat ja auch vorher schon gelebt. Er entsteht ja nicht in dem Moment in dem wir ihn planen, sondern er ist geboren worden, hat Eltern, vielleicht Geschwister, eine schwere oder schöne Jugend hinter sich...) war das Leben einfach wie es war. Doch auf einmal geschieht etwas, das das ganze (zukünftige) Leben verändern wird. Für einen Druiden ist das vielleicht, dass merkwürdige Menschen beginnen, den Wald abzuholzen. Der Dieb hat vielleicht einmal zu lange Finger gemacht und ist nun gezwungen, jemandem eine Weile zu dienen, der Schwertkämpfer ist endlich mit seiner Ausbildung fertig und kann nun endlich Gutes (oder eben nicht) tun.
Es kommt immer wieder vor, dass Meister eine Geschichte vorlesen. Entscheiden sich die Spieler dann aber etwas zu tun, was der Autor des Abenteuers nicht bedacht hat... was dann? Man muss improvisieren und sofort merken die Helden, dass sie auf einem Weg sind, der zumindest nicht vorgesehen war! Besser man fängt gar nicht erst an vorzulesen!
Im Rollenspiel hast du die Möglichkeit alles zu erleben. Die normalen Naturgesetze müssen nicht gelten, auch wenn man normalerweise annimmt, dass sie gültig sind.
Stell dir das tatsächliche Rollenspiel so vor: Du (dein Charakter mit Eigenschaften und Fähigkeiten, die du niemals hattest und haben wirst, vielleicht auch gar nicht haben willst) stehst auf einem großen Marktplatz. Es ist allein deine Entscheidung, wohin du dich bewegst, was du tust. Der Meister erzählt dir lediglich, was du hörst, wen und was du hörst, wie es riecht, wie das Wetter ist... Vielleicht erzählt er dir auch, dass du eine merkwürdige Vorahnung hast, du fühlst dich nicht wohl oder du bist aller bester Laune! Deine Aufgabe ist es dann, dich danach zu verhalten.
Es ist einfach spannend, mal in die Rolle jemand komplett anderen zu schlüpfen. Das schönste sind die Erinnerungen an Abenteuer, die nicht du, sondern nur dein Charakter erlebt hat. Wenn der Meister seine Aufgabe aber gut macht und du dich ein wenig gehen lässt, so gewinnst du sehr lebhafte erinnerungen daran. Es ist immer ein wahnsinnig lustiger (zumindest bei uns wird in der Regel viel über die Verwirrungen gelacht) und kommunikativer Zeitvertreib und niemals langweilig!
Ich hoffe, ich habe dich (und die anderen) ein wenig vom Rollenspiel begeistern können, wenn nicht: Lass es mich wissen! Ich gebe nicht eher auf, als dass ich dich missioniert habe!
Mögen eure Tage lang und eure Nächte angenehm sein!