Communitytreffen-Moderator
Zitat von MeisterGinxD
Also mit Emotion meine ich, das du eine Bindung zu deinen Monstern aufbaust und sie nicht gerade spielst weil sie stark sind, sondern weil Spaß machen und weil sie cool aussehen.
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Also der Grund, warum ich in Pokémon gerne Evoli im Team hab. Das Ding ist, dafür brauchst du ein paar Dinge, die du momentan nicht hast:
- Tatsächlich cooles Aussehen. Ist jetzt für den Playtest natürlich noch nicht so wichtig, aber langfristig müsstest du jemanden engagieren, der wirklich gut zeichnen kann.
- Mehr Abwechslung. Wenn jedes Monster nur aus einem Angriffswert, einem Verteidigungswert und einer Fähigkeit besteht, dann ist es schwer, eine Bindung aufzubauen, weil sich alles zu ähnlich ist.
- Content außerhalb des Spiels. Ich baue meine Evoli-Decks im Pokémon TCG nicht, weil das so coole Karten sind, sondern wil ich damit fast 30 Jahre an Anime, Videospielen, Plüschis und noch viel mehr verbinde.
Wenn dir die emotionale Bindung so wichtig ist, dann befürchte ich, genau wie Blue, dass das, was du da gerade planst, nicht das richtige Medium ist. Brett- und Kartenspiele vermitteln relativ wenig Story, entsprechend wächst die Bindung nur sehr langsam und hauptsächlich über die Spielmechanik. Das heißt, bis ich mich mit einem Monster verbunden fühle, muss ich erstmal eine ganze Weile spielen. Und das werde ich nicht tun, wenn das Spiel nicht auch ohne diese Bindung Spaß macht. Schau dir vielleicht mal Kampagnenspiele wie zum Beispiel Dragon Eclipse als Inspiration an. Da erlebst du tatsächlich mit deinen Monstern Abenteuer, die auf mehr hinauslaufen, als Gegner zu verprügeln. Selbst solche Spiele haben Schwierigkeiten, den Spieler dazu zu bringen, Monster nicht nur nach ihrer Stärke auszuwählen, aber sie haben zumindest eine Chance. Oder schreib ein Buch.
Außerdem würde ich dir empfehlen, erstmal mit Dingen zu üben, die sich leichter umsetzen lassen. Es ist löblich, etwas erschaffen zu wollen, das es noch nie gab, aber das kann nur klappen, wenn du die Grundlagen von Storytelling, Gamedesign und Grafikdesign beherrschst oder Leute haben, die dir helfen (wichtig: HELFEN, nicht komplett alles abnehmen, währen du nur dirigierst). Das erinnert mich ein bisschen an das, was wir vor ca. 15 Jahren hier im Forum hatten, wo jeder als sein erstes Spiel den großen World of Warcraft Killer mit ganz viel von allem und ganz toll entwickeln wollte, aber keine Vorstellung davon hatte, wie viel Arbeit das eigentlich ist. Ich will damit nicht sagen, dass du das nicht schaffen kannst, aber ich glaube, du unterschätzt das, was da vor dir steht.
Und abschließend noch so ein genereller Tipp: wenn du Leute dazu bringen willst, sich mit deinen Ideen zu befassen, versuche, sie in möglichst wenigen Sätzen möglichst präzise zusammenzufassen. Im Idealfall hast du am Ende einen einzigen Satz, der genau beschreibt, was an deiner Idee neu und toll ist. Wenn du direkt mit so einer Textwand ankommst, wie hier im Thread und man erst im letzten Drittel versteht, worum es eigentlich geht, schalten die meisten längst ab, bevor sie verstanden haben, warum deine Idee tatsächlich cool ist.