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Thema: Der Zustand der Videospielwelt

  1. #1

    Der Zustand der Videospielwelt

    In der letzten Zeit werden mir immer wieder Videos von Asmongold und anderen Trump-Gamern, so nenne ich sie mal, empfohlen. Ich bin natürlich selbst schuld, weil ich in die Videos reinschaue. Auf jeden Fall haben mich diese Videos daran erinnert, dass ich es interessant fände, mal ganz grundsätzlich über das Thema zu diskutieren.

    Als Diskussionsgrundlage nenne ich mal ein paar Thesen, ohne damit sagen zu wollen, dass ich sie vertrete.

    - Die Videospielmedien wurden von den Linken unterwandert und vertreten längst nicht mehr die Spieler.

    - Die Videospielmedien sind der Industrie hörig, entweder weil sie direkt Geld von ihr erhalten oder zumindest fürchten, dass die Publisher sie auf eine Schwarze Liste setzen, wenn sie deren Spiele nicht gut bewerten.

    - Es ist keine laute Minderheit, sondern die breite Masse der Spieler, die DEI (diversity, equity and inclusion) ablehnt.

    - Veilguard ist gefloppt, weil es auf DEI setzt. Avowed und Assassin's Creed Shadows werden aus den gleichen Gründen floppen.

    - Als Gegenpol: Veilguard hat sich nicht wegen DEI so mäßig verkauft, sondern weil das Spiel die Fans der Vorgänger nicht mehr erreicht.

    - Die Videospielstudios sind auf einem absteigenden Ast, weil neue Mitarbeiter nicht mehr deswegen eingestellt werden, weil sie die nötige Fachkompetenz haben, sondern nur noch, weil sie einer Minderheit angehören.

    - Spieler wollen keine hässlichen Frauen als Hauptfiguren (eigentlich gar keine).

  2. #2
    Vergiss die Videospielwelt, in welcher Welt läuft ein Thread zu diesen ganzen Themen nicht früher oder später vollkommen aus dem Ruder? In einem Forum in dem das Politikforum geschlossen wurde und explizit politische Themen lieber vermieden werden sollen?

    Mal abgesehen davon, dass ich die meisten der Punkte für vollkommen banal, uninteressant und wenig "diskussionswürdig" erachte, weil sie schon in der Grundthese nur auf Eskalierung aus sind.

    Kelven, wurde dein Account gehackt?

    Blinzel bitte zweimal, falls dich jemand zwingt diesen Thread zu eröffnen.

  3. #3
    Über Ähnliches wurde im KOTT-Thread aber diskutiert und dort wurde der Wunsch geäußert, solche Diskussionen in einen separaten Thread zu verlagern. Natürlich ist mir bewusst, was für Videos ich hier zitiere. Aber das passt doch sehr gut zum Thema, zum Zustand der Szene. Ich hab heute gerade in der Tageszeitung ein Essay zur Frage "Können wir überhaupt noch normal miteinander diskutieren?" gelesen, das sich auf dieses Thema wunderbar übertragen lässt. Es wäre zwar leicht, sich über die Ansichten aufzuregen, aber ich fände es besser, darüber zu sprechen, wie viel Wahres an ihnen dran ist.

  4. #4
    Egal, welche Meinung man dazu hat oder welche ""Seite"" (doppelte Anführungszeichen!!) man vertritt, eines MUSS man verstehen:

    Der Kulturkrieg wird inzwischen wirklich STÄNDIG zur politischen Mobilisierung benutzt. Meistens geht es natürlich immer noch ums Aufstacheln für Profit, aber inzwischen sehr viel öfter ums Ablenken von sehr realen Problemen, um das Präparieren von Sündenböcken oder um das Verschmelzen von Kulturkrieg und realweltlicher Politik. Und obwohl das im Kern nun weiß Gott nichts Neues ist, sind wir inzwischen an einer Stelle, wo es lächerlich offensichtliche und irgendwo erschreckende Ausmaße annimmt.
    Ich meine, Elon Musk wechselt von Tweet zu Tweet zwischen "Gamers rise up!"-Rhetorik und wortwörtlicher (!) AfD-Werbung, während er in der realen Welt die sozialen Sicherheitsnetze der USA auseinandernimmt und mit dem Hitlergruß herumspielt. Als i-Tüpfelchen wird er nebenbei beim "Cheaten" in Path of Exile 2 erwischt, weil es ihm bei all dem NATÜRLICH niemals um Videospiele ging.

    Ich finde es massiv wichtig, sich da nicht verarschen zu lassen.
    Was ich sagen will: Derartige Sprüche sind keine Diskussionsgrundlage mehr, weil der Kontext nicht länger auszublenden ist.

    Vielleicht hätten wir schon 1920 nicht mehr so angeregt darüber lästern sollen, wie verdorben die Liberalen in Berlin tanzen, oder was der Intellektuelle Hirschfeld da für perverse Dinge in seinem Institut treibt. Aber vor allem sollten wir 1930 keine Threads über die Dolchstoßlegende eröffnen, um einfach mal gediegen die Schuld des deutschen Kriegsversagens zu diskutieren.
    Das geht nach hinten los.

    Zitat Zitat
    Blinzel bitte zweimal, falls dich jemand zwingt diesen Thread zu eröffnen.

  5. #5
    Ich stütze mich jetzt mal nur auf den ersten Punkt, die anderen Fragen interessieren mich nicht so sehr und ich glaube das Thema ist komplex genug.
    Und ehrlich gesagt ist mir persönlich Repräsentation in Videospielen schlichtweg nicht so wichtig, egal ob auf die ein oder andere Seite, weil sie meiner Meinung nach nichts an der Quintessenz eines Videospiels ändern.
    Den "Kampf" können gerne andere austragen.

    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    - Die Videospielmedien wurden von den Linken unterwandert
    ich behaupte Videospiele und auch darüber zu berichten war schon immer mehr ein Thema, was weniger konservativ gerichtete Menschen angesprochen hat. Gerade der "starving artist" Lifestyle wird eher weniger rechts eingestellte Menschen ansprechen, da es wenig Sicherheit und Stabilität verspricht, noch ein großer pragmatischer Nutzen darin gesehen wird, das ist zumindest meine Theorie.

    Ich gehe damit einher das linksprogressive Themen inzwischen sichtbarer und durch soziale Medien stärker an die Öffentlichkeit gebracht werden, aber auch durch eine lockere sozialpolitische Lage und dadurch dass mehr und mehr Privatpersonen Zugang zu Entwicklungsumgebungen haben, können und werden auch viel mehr Themen mittlerweile "unhinged" angesprochen werden, alleine schon kulturell bedingt.

    Zitat Zitat
    und vertreten längst nicht mehr die Spieler.
    Das ist für mich so eine typisch demagogische Phrase, der man unterschwellige Absichten unterstellen kann, die sich politisch instrumentalisieren lassen.
    Doch auch unabhängig davon schmälert es den Kreativgeist und Schaffensprozess bei einem sonst so kreativen Medium.

    Wenn ich das wörtlich nehme, glaube viel mehr, dass mittlerweile der Spieler "zu sehr" verteten wird, ala "Community-driven" development, was dazu führt dass die Vielfalt an Genres an dem zurückgeht was vor allem trendet und eine große Masse anspricht, das führt zu kreativen Bankrott.
    Doch das hat nicht wirklich etwas mit Links oder Rechts zu tun.
    Zum Glück ist das Medium groß genug, dass es trotzdem noch genug Vielfalt gibt, zumindest für mich als Konsument, wie viele Entwickler nun davon wirklich profitieren werden, in dieser Nische zu sein, ist fraglich.

    Das einzige wo ich stark einhaken muss und bei dem ich eine kontroverse, starke Meinung vertrete ist: dass linksprogressive Ansichten durchaus für mich negativen Einfluss auf das Spieldesign nehmen können und darin sehe ich einen steigenden Trend.

    Schlichtweg wenn man das Narrativ von "Zugänglichkeit" und "Barrierefreiheit" betrachtet, was sich darüber ausweitet, dass ein Spiel von jeglichen extrinsischen Anreizen und Belohnungsfaktoren befreit sein muss, "Spielbarkeit" wird gleichgesetzt mit jeglicher "Frustminimierung" auf Knopfdruck, dabei ist gerade "Frust" etwas subjektives, sprich alles was potenziell Frust machen könnte, muss optional bleiben, was häufig dazu führt dass man "Reibung" von vorne rein diegetisch aussondert. (ala "magst du kein Fast-Traveling, dann benutz es einfach nicht") dabei konkretisieren die Limitierungen erst das Design eines Spiels. Dann priorisiert man eher den Ethos "was ist gut für eine größtmögliche Masse", statt "Wie maximiere und klarifiziere ich die Spielerfahrung für das Individuum".
    Balancing wird mehr und mehr als eine Angelegenheit des Spielers gehandhabt. Ich habe mit viel zu vielen, offen links eingestellten Leuten im Internet diskutiert, die einen als ableistisch und "gatekeeper" geframed haben, weil ihr Horizont nicht weiter reicht, dass das die einzig mögliche Erklärung in ihrem Weltbild ist.
    (und natürlich können auch "nicht-links" eingestellte Menschen diese Ansicht vertreten, ohne großartig stärker darüber nachzudenken, nur um noch mal zu differenzieren)

    Ich glaube Ursprung ist dabei ein falsches "Unrechtsbewustsein" für ein Luxusprodukt, weil das Medium gewisse Leistungen und Qualitäten abfragt, aber gleichzeitig jeder Mensch unterschiedlich ist. Daher verbreitet sich mehr oder minder, ich würde fast sagen geradezu "postmodernistischer" Ansatz gegenüber den Wurzeln des Mediums, der auch in vielen Videospielgazetten wiedergekäut wird, die ja auch teilweise ihr Steckenpferd mit "gesellschaftlicher Verantwortung" vermischen, damit sie das Gefühl bekommen, ihr Job hätte eine größere Bedeutung. /s

    Wenn man sich auf diese Ebene bewegt, kann ich stärkere, feindselige "bad faith" Reaktionen irgendwo nachvollziehen, lehne aber die Haltung strikt ab. Videospiele als künstlerisches- und Luxusprodukt haben keine Verantwortung vor niemanden und je mehr man sich dem als Schaffer bewusst ist, desto größer ist das Potenzial dass diese wirklich jemanden ansprechen und auf tiefer emotionaler Ebene berühren können. Meiner Ansicht nach wird dieses Potenzial an den meisten Stellen, besonders durch wachsende Verbreitung dieses Narrativs, immer noch unterminiert, gerade bei Leuten die sonst wirklich viel von ihrem Handwerk verstehen.
    Auch bedienen sich Videospiele, gerade die aufwändiger produzierten, immer mehr der linearen "Erzählungstruktur" eines Films, bei dem es essentiell ist dass man ihn von Anfang bis Ende sieht, sicherlich färbt diese Erwartungshaltung dann auch ab, dass man glaubt die Spielerfahrung müsse bis zu den Credits reichen.

    Und damit wir uns nicht falsch verstehen, damit meine ich keineswegs, dass es ideal wäre wenn Videospiel jegliche Integrität dem Spieler weg nehmen, nur dass diese Integrität als fester Bestandteil des Konzepts-, statt als Kompromiss dient. Das sich Entwickler z.B. auch bei diegetischen Spielhilfen Gedanken machen, wie sie vertreten werden, statt einfach nur dass sie vertreten werden.
    Daher kann ich ein Stück weit besser verstehen, warum Spiele wie ein The Last of Us so sind, wie sie sind, wenn sie in erster Linie einfach nur eine Geschichte erzählen wollen und alles andere zwar vorhanden, aber zweitranging ist. Leider wird dieses "Ideal" dann auf das gesamte Medium übertragen.

    --------------------------

    Das sind jedenfalls meine aktuellen Gedanken zu der Frage.

    Geändert von Klunky (10.02.2025 um 13:28 Uhr)

  6. #6
    Wow, Kelven. Mit derart scharfem Dynamit schon in den Thread zu kommen, sieht dir gar nicht ähnlich. Bleibt nur noch die Frage, bei wem es explodiert! xD

    Ich nehm mir mal das hier heraus:
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    - Spieler wollen keine hässlichen Frauen als Hauptfiguren (eigentlich gar keine).
    Was meinst du hier mit "eigentlich gar keine"? Keine Frauen - oder keine hässlichen Charaktere?

    Falls Ersteres: Könnte doch vermutlich nicht weiter weg von der Wahrheit sein, oder? Gibt ja genug Beispiele von "erfolgreichen" Frauen in Videospielen (Bayonetta, Lara Croft etc.). Ergo: Ich seh das Problem nicht. Wie kommen die drauf?

    Falls Letzteres: Das ist 'ne Zwickmühle. Ich denke schon, dass es tendenziell mehr Nicht-Adonis-Körper- oder One Piece OX-Frauen-Charaktere gäbe, würde den Entwicklern nicht jedes mal Bad Faith unterstellt werden, wenn man einen Charakter auftreten lässt, der nicht ganz körperlich fit ist (als Beispiel: Die Aloy-Diskussion hier vor ~5 Jahren, als tagelang drüber diskutiert wurde, ob's okay ist, dass sie während der Pandemie offenbar zugenommen hat) oder andere Schönheitsmacken besitzt. Macht man einen derartigen Charakter zum Hauptcharakter, wird bestimmt - natürlich - erstmal gefragt, warum dieser Charakter so aussieht wie er aussieht und warum man ihn nicht idealer hätte gestalten können und zweitens die restlichen negativen Attribute diesem Charakter zugeschrieben (was bei idealen Charakteren seltener passiert). Ergo: Weniger Repräsentation, mehr plakative Darstellung. Ein "idealer" Charakter wird, denke ich, tendenziell weniger infrage gestellt, als ein anderer.

    Geändert von Kael (10.02.2025 um 13:09 Uhr)

  7. #7
    Klingt für mich, als ginge es weniger um die Videospiel- als vielmehr die (A)Social Media-Welt...

  8. #8

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Der Zustand der Videospielwelt ist eigentlich ein weitreichendes Thema, jedoch möchte ich erstmal die von Kelven angesprochenen Punkte ausklammern und da anfangen, wo ich das Problem an der jetzigen Situation sehe.

    Der "Abstieg" fing meiner Meinung nach an als Electronic Arts damit begann Studio um Studio zu kaufen und damit bekannte und beliebte Marken nach und nach zu Grabe zu tragen, wie z.B. Dungeon Keeper, Sim City oder auch Command & Conquer (nur um eine SEHR kleine Auswahl zu nennen). Ich möchte darauf hinweisen, dass ich hier vorerst sehr oberflächlich die Punkte erwähnen werde. Mit der Veröffentlichung von FIFA 09 fing dann der größte Bullshit den es jemals gab an... FIFA Ultimate Team und damit "Lootboxen" bzw. Mikrotransaktionen (und das hat sich dank Streamern die massig Geld in die Scheiße investieren und ihren "Fans" leider seitdem gehalten). Leider hat sich dass dann nach und nach auch in andere Games gezogen, mal sehr erfolgreich (Counterstrike) und ein anderes Mal absolut sinnlos (Forza Motorsport 5, wo die Lootboxen gegen Ende sogar rausgepatcht wurden). Manche Spiele haben solch sinnlose Miktrotransaktionsmodi, die absolut keinen Sinn machen (glaube bei F1 von EA ist das nun "My Life" oder sowas, während die NBA 2K-Reihe zu einem Glücksspielsimulator mutiert ist). Games as a Service ist das Modewort von EA, solange man dem Spieler irgendwie das Geld aus der Tasche ziehen kann. Und floppt dann doch mal eine Game, dann hat entweder der Spieler Schuld oder man hätte sich anstatt auf ein Singleplayer-Spiel lieber auf einen weiteren Games as a Service-Titel konzentrieren sollen.

    Neben EA sehe ich Ubisoft als weiteres Krebsgeschwür der Branche, denn während man vor gefühlt 10 Jahren noch wusste was man wollte und noch viele gute Titel veröffentlicht hat, scheint man dort vergessen zu haben was gute Spiele ausmachen und bringt lieber am Fließband Just Dance, Assassin's Creed oder irgendeinen Tom Clancy-Shooter raus. Was ist aus Splinter Cell oder Rayman geworden? Gleichzeitig scheint man hier auch kein Fettnäpfchen auszulassen, da dieser Laden genauso gierig wie EA ist und Sprüche wie: "Die Leute müssen sich dran gewöhnen keine Spiele zu besitzen!" nicht unbedingt auf Gegenliebe stoßen.

    Das nur als Start, aber wenn es die Zeit zulässt kann ich das gerne mal ausführlicher zusammenschreiben und dann auch auf weitere Firmen als EA und Ubisoft eingehen, denn das ist denke ich nur die Spitze des Eisbergs, die für den jetzigen Zustand gesorgt hat.

  9. #9
    @La Cipolla
    Zitat Zitat
    Der Kulturkrieg wird inzwischen wirklich STÄNDIG zur politischen Mobilisierung benutzt.
    Natürlich wird er das, genauso wie der Klimawandel, Migration und Covid. Jedweder größeren Bewegung geht es irgendwann, getreu dem Motto "You either die a hero or live long enough to see yourself become the villain", nur noch um Geld und Macht (und Individuen auch noch ums Ego).

    Wo siehst du konkret die Gefahr bei einer Diskussion? Die Aussagen stammen ja nicht nur von den Elon Musks, da glaube ich sofort, dass es denen nur um Profit geht. Ich denke, dass nicht wenige der Youtuber oder der Kommentarschreiber bei Videospielmagazinen tatsächlich glauben, was sie schreiben. Vielleicht sind sie nur Opfer der Demagogen, aber werden wir nicht alle ständig manipuliert? Das sollte einer Diskussion nicht im Weg stehen.

    Ich sehe das eigentliche Problem darin, dass die Zwischentöne unter dem ganzen Gekreische untergehen, dabei liegt die Wahrheit oft irgendwo in der Mitte.

    @Klunky
    Der Vorwurf bezieht sich ja nicht nur auf Videospielmagazine, gerade aktuell geht ja durch die Medien, dass das ZDF sein Neutralitätsprinzip verletzt haben soll (wobei die journalistische Qualität der Beiträge des Senders sowieso schon sehr lange infrage gestellt wird und das nicht ganz zu Unrecht). An den kritisierten Artikeln der Videospielmagazine wird nicht nur bemängelt, dass sie progressiv sein sollen, sondern dass sie eben tatsächlich zur politischen Mobilisierung gedacht sind. Und es gibt einige, die diesen Eindruck schon erwecken können. Ich meine, neutral gesehen ist es egal, ob eine Zeitung links oder rechts ist, nur ist kaum jemand von uns wirklich neutral und mich zumindest stört es, wenn jemand zu dogmatisch schreibt, wenn jemand zu sehr versucht, ja, zu indoktrinieren.

    Zitat Zitat
    Das ist für mich so eine typisch demagogische Phrase, der man unterschwellige Absichten unterstellen kann, die sich politisch instrumentalisieren lassen. [es geht darum, dass die Videspielmedien längst nicht mehr die Spieler vertreten sollen]
    Sie macht vor allem keinen Sinn, weil Journalisten niemanden vertreten müssen.

    Zum letzten Punkt: Ich bin schon froh, dass es diese Spielhilfen gibt und ich selbst würde sie nicht der Zugänglichkeit wegen in ein Spiel einbauen, sondern weil sie mir gefallen. Einerseits gehört die Reise durch eine große Spielwelt, das Erleben der Welt, zu einem offenen Spiel dazu, andererseits hat man eine Gegend irgendwann oft genug gesehen. Und als ich das erste Mal gemerkt hab, dass Spiele eine Kommandozeilen-Funktion haben können, mit der man jeden Gegner sofort tot umfallen lassen kann, hab ich mir gedacht, dass die eigentlich jedes Spiel bräuchte.

    @Kael
    Ich mache das zumindest nur für mein Ego!

    Es gibt wirklich Leute, die ernsthaft keine Frauen spielen wollen, also nicht die Leute, die das nur zur Provokation sagen, sondern die davon überzeugt sind. Für die sind Spiele mit einer Heldin dann schon zu w*** (ich weigere mich, das Wort zu benutzen xD).

    Mir geht es bei der These darum, dass wir nicht ausblenden können, dass wir Schönheitsideale haben. Ich finde es unehrlich, sie zu verteufeln. Natürlich ist es falsch, einen Menschen wegen seines Aussehens herabzusetzen, macht trotzdem so gut wie jeder, mindestens unbewusst. Ob wir jemanden - auf den ersten Blick - sympathisch finden, sollen wir innerhalb von einem Augenblick entscheiden. Wie groß die Auswirkung tatsächlich ist, wenn eine Figur wie ein Durchschnittsmensch aussieht anstatt idealisiert zu sein, weiß ich nicht. Hier würde ich aber definitiv vorschlagen, einfach eine Gruppe von Spielern in repräsentativer Größe zu fragen, was ihnen besser gefällt, anstatt anzunehmen, dass etwas für die Spieler (und die Moral) besser ist.

    @Liferipper
    Leider kann man beides nicht mehr voneinander abgrenzen.

    @Knuckles
    Das ist natürlich ein universelles Problem des Kapitalismus. An der Spitze solcher Unternehmen sitzen immer sehr gierige Menschen. Deswegen halte ich auch nichts von deren Interpretation von Diversität, weil es ihnen u. a. nur darum geht, damit noch mehr Geld zu machen.

  10. #10
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    In der letzten Zeit werden mir immer wieder Videos von Asmongold und anderen Trump-Gamern, so nenne ich sie mal, empfohlen. Ich bin natürlich selbst schuld, weil ich in die Videos reinschaue. Auf jeden Fall haben mich diese Videos daran erinnert, dass ich es interessant fände, mal ganz grundsätzlich über das Thema zu diskutieren.

    Als Diskussionsgrundlage nenne ich mal ein paar Thesen, ohne damit sagen zu wollen, dass ich sie vertrete.

    - Die Videospielmedien wurden von den Linken unterwandert und vertreten längst nicht mehr die Spieler.

    - Die Videospielmedien sind der Industrie hörig, entweder weil sie direkt Geld von ihr erhalten oder zumindest fürchten, dass die Publisher sie auf eine Schwarze Liste setzen, wenn sie deren Spiele nicht gut bewerten.

    - Es ist keine laute Minderheit, sondern die breite Masse der Spieler, die DEI (diversity, equity and inclusion) ablehnt.

    - Veilguard ist gefloppt, weil es auf DEI setzt. Avowed und Assassin's Creed Shadows werden aus den gleichen Gründen floppen.

    - Als Gegenpol: Veilguard hat sich nicht wegen DEI so mäßig verkauft, sondern weil das Spiel die Fans der Vorgänger nicht mehr erreicht.

    - Die Videospielstudios sind auf einem absteigenden Ast, weil neue Mitarbeiter nicht mehr deswegen eingestellt werden, weil sie die nötige Fachkompetenz haben, sondern nur noch, weil sie einer Minderheit angehören.

    - Spieler wollen keine hässlichen Frauen als Hauptfiguren (eigentlich gar keine).

    Ich werde jetzt nur auf die grundlegende Essenz des Posts eingehen, statt auf jeden einzelnen Punkt.

    Die erste These wird zum Großteil vor allem von jenen vertreten, die selber nie gezockt haben und nur versuchen auf den Grift-Train aufzuspringen. Jeder der kein kompletter und vollständig vertrottelter Spasti ist, weiß dass Kunstformen vorwiegend von progressiven Künstlern getragen werden. Nehmen wir zum Beispiel mal Chrono Trigger, eigentlich ein (j)RPG das jeder liebt und niemand jemals auf die Idee käme zu haten. Zumindest damals, heute würde Chrono Trigger wegen der Episode in 12.000 BC als woke Propaganda kritisiert, weil die Unterteilung der Enlightened Ones die im utopischen Zeal leben und den Earthbound One die im Dreck leben eine eindeutige Anspielung auf die Apartheit ist. Und diese vermeintlich woken Plots ziehen sich generell sehr konsequent durch RPGs, wie Völkermord in FF6, Corporate Greed, Oligarchie und Umweltschutz in FF7.

    Dieser größtenteils von Russland initiierte und finanzierte Culture War (gibt es ernsthaft noch irgendjemanden mit einem dreistelligen IQ der das nicht durchschaut hat? Nur einen? Irgendwo?) der versucht unsere Hobbies zu weaponizen zieht sich auch durch andere Medien. Ich habe auch schon Trottel gesehen, die unsarkastisch behauptet haben, dass die Simpsons woke geworden sind in den letzten Jahren, obwohl die Simpsons schon immer wahnsinnig leftist und progressiv waren. Nur mal so als Beispiel:

    https://www.youtube.com/watch?v=gd7LPidpFUg

    Der gesamte Plot der Folge ist nach heutigen Maßstäben wahnsinnig woke.


    Zurück zu Videospielen. Dem Wokehunter-Grift läuft in letzter Zeit in Gefahr das Material auszugehen, weswegen sie sich immer idiotischere Ziele und Argumente raussuchen und sie sich inzwischen selbst Ziele aussuchen, bei denen man eigentlich denken müsste, dass ihnen bei denen das Herz vor Freude hochspringen müsste. Inzwischen ist zum Beispiel selbst Space Marine 2 auf Wokehunter-Listen gelandet:





    Davon abgesehen, dass die Wokehunter-Grifter der Inbegriff von "Ich bin ja kein Nazi, aber..." sind, werden die Punkte später im Thread mit so wahnsinnig bescheuerten Low IQ-Argumenten verteidigt, dass das erstklassiges Material für einen Sketch in einer Abend-Show abgeben würde. Wie etwa dass der Imperator weiß ist und dementsprechend auch alle Space Marines ausschließlich weiß sein können. Zum einen gibt es den (schwarzen) Primarchen Vulkan und die Salamanders, einen All Black-Space Marine Orden, zum anderen weiß eigentlich so gut wie *jeder* der sich auch nur oberflächlich mit Warhammer 40k-Lore beschäftigt hat, dass der Imperator in einem Gebiet geboren wurde, das der heutigen Türkei entspricht (nach eigener Aussage wurde er ~8000 BC in der Nähe des Flusses Sakarya geboren).
    Zum anderen werden Space Marines nicht geboren, sondern erschaffen. Denen wird, mit wenigen Ausnahmen wie Erebus, im Kindesalter die Geneseed des Orden implantiert und wenn der Kindersoldat zufällig schwarz sein sollte oder asiatische Züge hat, dann... nunja... wird er auch nach der Transformation wohl gewisse Merkmale behalten.

    Zum anderen hat die Imperial Guard *natürlich* weibliche Soldaten. Der mit WEITEM Abstand prominenteste Planet der Imperial Guard, Cadia, hat(te) sogar eine *buchstäblich* (nicht sprichwörtlich) hundertprozentige Rekrutierungsrate. Es gibt (gab) literally keinen einzigen Bürger auf Cadia, der nicht spätestens mit dem siebten Geburtstag seine erste Lasgun bekommt. Und weibliche Commander der Imperial Guard sind auch kein Novum, sondern kamen auch z. B. in den Eisenhornbüchern von Dan Abnett vor, während Commander der Imperial Guard durchaus Respekt von Space Marines und sogar Orks genießen können, wie etwa Yarrick.

    Und zuguterletzt ist das Warhammer 40k-Franchise ähnlich berüchtigt für Retcons wie das Warcraft-Franchise. Als ich WH40k zum ersten mal kennengelernt habe, waren die Necrons z. B. nur eine Fraktion von Cyberzombies; Charaktere wie Szarekh und Trazyn wurden erst später eingefügt. Der Aufstieg des Emperors zum fünften Chaosgod The Dark King, den er im letzten Moment abgelehnt hat, ist ein Retcon aus den letzten Büchern der Horus Heresy. Das Eye of Terror (in der aktuellen Timeline meist Cicatrix Maledictum genannt) wurde ursprünglich von den Aeldari zufällig erschaffen mit der Geburt von Slaanesh, aber seit Bleeding Stars "wissen" wir, dass die Old Ones diesen Übergang zwischen Materium und Immaterium aufgerissen haben und die Necrons ihn geschlossen hatten (was die zahlreichen Necron-Pylonen auf Cadia erklärt). Weibliche Custodes sind im großen ganzen ziemlich unbedeutende Retcons.




    Das alles jetzt mal beiseite geschoben, ist natürlich klar dass dieser Culture War um vermeintliche wokeness nur vorgeschoben ist, um den Westen zu schwächen, wie wenn Trump die Behörden auflöst, die sich mit potenziellen Krisen wie Covid und dem Hubschrauberabsturz letztens beschäftigen. Oder wie Musk jetzt das USAID-Programm torpediert, Trump ankündigt aus der Nato austreten zu wollen und Putin Europa überlassen will u. ä.. Es geht nicht um DEI in der Industrie oder um den Preis von Eiern, sondern darum den Westen zu stürzen.

    Geändert von Ashrak (11.02.2025 um 06:18 Uhr)

  11. #11

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Und ab nun heißt es aufpassen, dass das Thema nicht zu politisch wird.

  12. #12
    Ich glaube ehrlich gesagt, das hat nichts mit Videospielen zu tun, bzw. nur indirekt. Videospiele sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen, daher liegt eine Menge Geld darin, und die großen Konzerne wollen eine möglichst große Zielgruppe ansprechen. Daher kommen dann halt auch alle gesellschaftlichen Themen und Ströme im Medium an, welche gerade ziehen.

    Gleichzeitig spielen die Leute, die nicht müde werden über so etwas zu diskutieren, mittlerweile auch, wodurch auch die Diskussion darüber ankommt.

    Ich finde es ehrlich gesagt langweilig, und die meisten mega-populären Spiele interessieren mich eh kaum noch. Das hat aber eher damit zu tun, dass sie maximal verwässert sind und jeglichen Anspruch (auch künstlerisch) aufgeben um den kleinsten gemeinsamen Nenner zu treffen.

  13. #13
    Keine Ahnung inwiefern das schon gesagt wurde, aber für mich werden Videospiele nicht durch DEI/Wokeness kaputt gemacht, sondern durch "digital only"; kostenpflichtige DLCs die Dinge ins Spiel bringen, die ohnehin hätten vorhanden sein müssen; 13 Gigabyte große Day-1-Patches; Microtransactions/Lootboxen; Life Service Games bzw der vollkommen übersättigte Markt was diese Spiele angeht; geldgierige Konzerne bzw Konzernbosse, die nicht auf die Bedürfnisse/Wünsche der Spielenden eingehen und die noch dazu mit diesen Konzernen in Verbindung stehenden Skandale, die das alles sicher nicht besser machen.

    Diese "übertriebene Wokeness" oder wie auch immer man sie bezeichnen will, fällt mir nicht mal auf. Einzig dann, wenn eine Situation so unfassbar unpassend dargestellt wird und mir eine politische Meinung ins Gesicht geprügelt wird, dass ich vollkommen aus der Geschichte gerissen werde, denke ich drüber nach. Aber dann nicht im Sinne von: "Was für ein schei* Spiel!!" sondern eher so: "Das war jetzt unnötig und schade um die Geschichte."

  14. #14
    Andererseits wird es von der Mehrheit der Spieler anscheinend akzeptiert. Auf dem PC gibt es soweit ich weiß ja gar keine physischen Versionen der Spiele mehr und trotz der vielen Klagen geben offenbar genug Spieler Geld für Mikrotransaktionen u. ä. aus. Das ist so ähnlich wie mit der Lebensmittelindustrie: Wir wissen eigentlich, wie sehr sie uns Kunden hinters Licht führt und trotzdem kaufen wir ihre Fertigprodukte, weil sie schmecken.

    Patches finde ich übrigens gar nicht so schlimm. Früher, als es die auf den Konsolen noch nicht gab, hab ich mir das schlimmer vorgestellt. Es ist zwar schade, dass die Spiele unfertig veröffentlicht werden, aber es dauert deutlich länger, ein Spiel von der Disc zu installieren als den Patch runterzuladen.

  15. #15
    Ich mag meine Videospiele wie meine Erde: So bunt wie möglich.
    Insofern bin ich beispielsweise komplett bei einem Studio, das es die Tage auf den Punkt gebracht hat: Firaxis mit dem neuen Civ7 und der Aussage, "dass sie es sich zum Ziel machen, Jenen Raum in Spielen einzuräumen, die klassischerweise unterrepräsentiert sind."
    Alleine schon daher würde ich eine Harriet Tubman jederzeit der fünften Iteration von Bismarck vorziehen und bin geschockt, mit wie viel Hass diese Entscheidung kommentiert wurde. Allen voran weil Firaxis klar kommuniziert hatte, dass es nicht mehr "rein" um große Staatshäupter geht, sondern um "große Persönlichkeiten" der Weltgeschichte.

    Daher bin ich auch klar bei Cipo: Es geht um Kulturkrieg, denn bei der riesigen Menge an Spielen da draußen kann jede und jeder das Spiel für sich finden.
    Seien es weibliche Mainchars oder der gute alte Ramboverschnitt als Mainchar, seien homo-, bi-, hetero- oder playersexuelle Liebschaften.
    Aber so wie gewisse Kreise Amok laufen, weil Rügenwälder es wagt, zusätzlich zu der Fleischversion auch eine vegane Variante der Teewurst anzubieten, wird auch im Umfeld der Videospiele versucht, die Optionen an Spielen, die man selber ablehnt, ungeschehen zu machen.
    Dabei ist es grade die Stärke des Spieleangebots, dass die Auswahl so groß ist, dass jeder nach seiner Façon seelig werden kann...

    Deswegen ist es auch so wichtig, Stellung zu beziehen, beispielsweise durch Reviews oder einfach immerwährende Klarstellungen oder Faktenchecks in den jeweiligen Foren.
    Bei BG3 waren es die starken Frauen (die es in DnD stets gegeben hat), bei DA:V konnten die üblichen Verdächtigen nicht einmal genau sagen, was an dem Spiel so "woke" sein soll. Bei Project Zomboid B42 - einem Spiel, das vom Topic her eigentlich kaum zum Kulturkampf passt - war es die schlichtweg von Ragebaitern erfundene Lüge, dass die Devs "woke" seien, weil sie den Trait "Axeman" in "Axeperson" geändert haben. Ein simples Nachprüfen hätte bewiesen, dass es in Wahrheit "Axe-pert" war, also ein sogar gelungenes Wortspiel, trotzdem wurde diese Lüge mit so viel Wut immer und immer wiederholt, um Hass zu schüren.

  16. #16
    Zitat Zitat von Daen vom Clan Beitrag anzeigen
    Daher bin ich auch klar bei Cipo: Es geht um Kulturkrieg, denn bei der riesigen Menge an Spielen da draußen kann jede und jeder das Spiel für sich finden.
    Das bringts doch gut auf den Punkt und zeigt auch auf, dass es vielen nicht um die Spiele an sich geht, sondern einfach ums Prinzip (oder den Grift). Es gibt jetzt neben den "Games for white dudes" halt auch Spiele für andere Zielgruppen. Oder, weil ich das Meme erst letztens wieder gesehen habe:


    Ich finde es da schon immer sehr lustig, wenn dann ein Spiel wie Stellar Blade mit seinen Wixxvorlagen-Kostümen auf einmal als ein politisches "Fuck you!" der Koreaner an den "woken Westen" interpretiert wird, weils den Leuten halt gut in ihre Argumentation passt. Ich würde da auch sagen, dass ich die "Grifter und Deppen" nicht ernstnehmen kann und über sie lache - wenn das nicht auch mittlerweile, wie Cipo aufzeigt, in die "reale Welt" übergeschwappt wäre. Man sollte da vielleicht wirklich nicht so die Grenze ziehen, wie man das gerne macht, zwischen online Kultur und "realer" Kultur. In welche Richtung die Korrelation ist, da kann man sich drüber streiten - aber dass die Leute, die sich in Onlineboards radikalisiert haben nun auch reale Auswirkungen haben - glaube ich zumindest.

    Mir ist z.B. fast das Essen aus dem Gesicht gefallen, als ich von Trump tatsächlich "DEI" gewhört habe und wie sie nun dagegen vorgehen. Das habe ich vorher verstärkt nur bei online Griftern gehört, die meist von 4channern angeheizt wurden. Vielleicht war das in den USA, gerade im... errr... "ländlicheren" Teil, schon länger ein Thema, was man halt hier einfach nicht so stark mitbekommen hat? Vielleicht kommts aber auch daher, dass Musk, ein faschistischer Onlinetroll, nun deutlich mehr Einfluss hat?

    Gleichzeitig, um mal wieder den Bogen zurück zu Spielen zu kriegen: Ich sehe die spielerischen Probleme der Industrie sehr ähnlich zu Klunky. Es wird heute doch sehr oft mit stark linken Argumenten probiert, eine "mach Dir das Spiel so wie es Dir gefällt"-Einstellung durchzuboxen. Indem immer sofort mit "Zugänglichkeit" oder "Behindertengerechtigkeit" argumentiert wird, wenn ein Entwickler mal etwas Neues probiert und keine Schieberegler einbaut. damit man sich das Game runterdummen kann. Jegliche Cheatoption wird von der Presse abgefeiert, Spielintegrität, Balancing, Developer's Intent scheint keinerlei Relevanz zu haben. Dabei glaube ich insgeheim, dass viele Leute, die mit "es muss doch zugänglich sein!" argumentierne, das letztendlich nur tun, weil sie selber solche Easymodes lieben - es aber wegen ihrer Gamercred nicht zugeben wollen und da ein so toll klingendes Ziel sich doch viel besser anhört.

    Und ja, ich bin da ebenfalls bei Klunky: Spiele sind ein optionales Luxusprodukt und ich sehe da keinerlei Anspruch, dass jedes Spiel für jede Person designed werden sollte und man da besondere Rücksicht walten lassen muss, dass man einen kleinsten gemeinsanem Nenner anspricht. Wobei es letztendlich bei den Entwicklern liegt. Aber gerade im Indiebereich sieht man es nur zu oft, wie Spieler Entwickler nahezu nötigen wollen, dass sie Cheatmodes in ihre Spiele einbauen und sonst sofort damit drohen, das Spiel nicht zu kaufen und es schlechtzureden.

    Und weil sie so ein optionales Luxusprodukt sind, kann ich bei Spielen halt auch eine komplett andere Einstellung vertreten als bei anderen Sachen. Ich bin sonst doch recht links eingestellt, aber bei Spielen bin ich definitiv pro Exklusion. Einfach, dass Entwickler ihr Ding durchziehen, das Game machen, worauf sie Bock haben - egal, ob man es jetzt nicht spielen kann, wenn man schlechte Reflexe hat. Letztendlich drängt ja sowieso der Markt Entwickler schon dazu, in ne gewisse Standardisierung zu fallen, da sollte man den Abweichlern nicht auch noch böse zuspielen.

  17. #17
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Mir ist z.B. fast das Essen aus dem Gesicht gefallen, als ich von Trump tatsächlich "DEI" gewhört habe und wie sie nun dagegen vorgehen. Das habe ich vorher verstärkt nur bei online Griftern gehört, die meist von 4channern angeheizt wurden. Vielleicht war das in den USA, gerade im... errr... "ländlicheren" Teil, schon länger ein Thema, was man halt hier einfach nicht so stark mitbekommen hat? Vielleicht kommts aber auch daher, dass Musk, ein faschistischer Onlinetroll, nun deutlich mehr Einfluss hat?
    Es ist kein reines Online-Phänomen aus irgendwelchen obskuren Internet-Blasen mehr.
    Das DEI-Kürzel ist mir tatsächlich auch im professionellen Umfeld begegnet, in den letzten Jahren war ich in mehreren internationalen Firmen tätig. In einer davon gab es sogar explizit einen DEI-Kurs, welcher bei der Einführung von neuen Mitarbeitern als Plichtkurs gesetzt war.
    Nur eine Firma hatte keinerlei DEI-Maßnahmen öffentlich propagiert. Ein interessantes Detail dazu: Es handelte sich um eine japanische Bank in welcher ich 2022 tätig war.




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    Zum Kulturkampf werde ich nur wenige Worte sagen. Was einst ein als obskure Nische in kleinen Ecken des Internets, in vornehmlich US-zentrierten Blasen begann, hat Auswüchse angenommen, die vor 15 Jahren nicht vorhersehbar waren. Heutzutage braucht man nur ein bisschen aufmerksam zu sein, um zu sehen, dass es anders ist. Der Kulturkampf ist nicht länger auf irgendwelche Nischen im Netz oder auf Unterhaltungsmedien begrenzt.

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