Ich werde jetzt nur auf die grundlegende Essenz des Posts eingehen, statt auf jeden einzelnen Punkt.
Die erste These wird zum Großteil vor allem von jenen vertreten, die selber nie gezockt haben und nur versuchen auf den Grift-Train aufzuspringen. Jeder der kein kompletter und vollständig vertrottelter Spasti ist, weiß dass Kunstformen vorwiegend von progressiven Künstlern getragen werden. Nehmen wir zum Beispiel mal Chrono Trigger, eigentlich ein (j)RPG das jeder liebt und niemand jemals auf die Idee käme zu haten. Zumindest damals, heute würde Chrono Trigger wegen der Episode in 12.000 BC als woke Propaganda kritisiert, weil die Unterteilung der Enlightened Ones die im utopischen Zeal leben und den Earthbound One die im Dreck leben eine eindeutige Anspielung auf die Apartheit ist. Und diese vermeintlich woken Plots ziehen sich generell sehr konsequent durch RPGs, wie Völkermord in FF6, Corporate Greed, Oligarchie und Umweltschutz in FF7.
Dieser größtenteils von Russland initiierte und finanzierte Culture War (gibt es ernsthaft noch irgendjemanden mit einem dreistelligen IQ der das nicht durchschaut hat? Nur einen? Irgendwo?) der versucht unsere Hobbies zu weaponizen zieht sich auch durch andere Medien. Ich habe auch schon Trottel gesehen, die unsarkastisch behauptet haben, dass die Simpsons woke geworden sind in den letzten Jahren, obwohl die Simpsons schon immer wahnsinnig leftist und progressiv waren. Nur mal so als Beispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=gd7LPidpFUg
Der gesamte Plot der Folge ist nach heutigen Maßstäben wahnsinnig woke.
Zurück zu Videospielen. Dem Wokehunter-Grift läuft in letzter Zeit in Gefahr das Material auszugehen, weswegen sie sich immer idiotischere Ziele und Argumente raussuchen und sie sich inzwischen selbst Ziele aussuchen, bei denen man eigentlich denken müsste, dass ihnen bei denen das Herz vor Freude hochspringen müsste. Inzwischen ist zum Beispiel selbst Space Marine 2 auf Wokehunter-Listen gelandet:
Davon abgesehen, dass die Wokehunter-Grifter der Inbegriff von "Ich bin ja kein Nazi, aber..." sind, werden die Punkte später im Thread mit so wahnsinnig bescheuerten Low IQ-Argumenten verteidigt, dass das erstklassiges Material für einen Sketch in einer Abend-Show abgeben würde. Wie etwa dass der Imperator weiß ist und dementsprechend auch alle Space Marines ausschließlich weiß sein können. Zum einen gibt es den (schwarzen) Primarchen Vulkan und die Salamanders, einen All Black-Space Marine Orden, zum anderen weiß eigentlich so gut wie *jeder* der sich auch nur oberflächlich mit Warhammer 40k-Lore beschäftigt hat, dass der Imperator in einem Gebiet geboren wurde, das der heutigen Türkei entspricht (nach eigener Aussage wurde er ~8000 BC in der Nähe des Flusses Sakarya geboren).
Zum anderen werden Space Marines nicht geboren, sondern erschaffen. Denen wird, mit wenigen Ausnahmen wie Erebus, im Kindesalter die Geneseed des Orden implantiert und wenn der Kindersoldat zufällig schwarz sein sollte oder asiatische Züge hat, dann... nunja... wird er auch nach der Transformation wohl gewisse Merkmale behalten.
Zum anderen hat die Imperial Guard *natürlich* weibliche Soldaten. Der mit WEITEM Abstand prominenteste Planet der Imperial Guard, Cadia, hat(te) sogar eine *buchstäblich* (nicht sprichwörtlich) hundertprozentige Rekrutierungsrate. Es gibt (gab) literally keinen einzigen Bürger auf Cadia, der nicht spätestens mit dem siebten Geburtstag seine erste Lasgun bekommt. Und weibliche Commander der Imperial Guard sind auch kein Novum, sondern kamen auch z. B. in den Eisenhornbüchern von Dan Abnett vor, während Commander der Imperial Guard durchaus Respekt von Space Marines und sogar Orks genießen können, wie etwa Yarrick.
Und zuguterletzt ist das Warhammer 40k-Franchise ähnlich berüchtigt für Retcons wie das Warcraft-Franchise. Als ich WH40k zum ersten mal kennengelernt habe, waren die Necrons z. B. nur eine Fraktion von Cyberzombies; Charaktere wie Szarekh und Trazyn wurden erst später eingefügt. Der Aufstieg des Emperors zum fünften Chaosgod The Dark King, den er im letzten Moment abgelehnt hat, ist ein Retcon aus den letzten Büchern der Horus Heresy. Das Eye of Terror (in der aktuellen Timeline meist Cicatrix Maledictum genannt) wurde ursprünglich von den Aeldari zufällig erschaffen mit der Geburt von Slaanesh, aber seit Bleeding Stars "wissen" wir, dass die Old Ones diesen Übergang zwischen Materium und Immaterium aufgerissen haben und die Necrons ihn geschlossen hatten (was die zahlreichen Necron-Pylonen auf Cadia erklärt). Weibliche Custodes sind im großen ganzen ziemlich unbedeutende Retcons.
Das alles jetzt mal beiseite geschoben, ist natürlich klar dass dieser Culture War um vermeintliche wokeness nur vorgeschoben ist, um den Westen zu schwächen, wie wenn Trump die Behörden auflöst, die sich mit potenziellen Krisen wie Covid und dem Hubschrauberabsturz letztens beschäftigen. Oder wie Musk jetzt das USAID-Programm torpediert, Trump ankündigt aus der Nato austreten zu wollen und Putin Europa überlassen will u. ä.. Es geht nicht um DEI in der Industrie oder um den Preis von Eiern, sondern darum den Westen zu stürzen.