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  1. #13
    Spiel 3
    Castlevania: Portrait of Ruin (Steam, Castlevania DominuS Collection)
    悪魔城ドラキュラ ギャラリー オブ ラビリンス
    Akumajou Dracula: Gallery of Labyrinth

    Gestartet: 15.01.2025
    Beendet: 25.01.2025





    Worum geht's?



    Wir schreiben das Jahr 1944. Europa wird vom Zweiten Weltkrieg erschüttert, und inmitten des Chaos erhebt sich erneut das Böse: Das verfluchte Schloss von Dracula erscheint. Doch diesmal wird es nicht nur von Vampiren und Dämonen heimgesucht, sondern auch von einem mysteriösen Künstler namens Brauner, der durch magische Gemälde versucht, seine eigene Herrschaft des Schreckens zu errichten.

    In diese düstere Szenerie treten Jonathan Morris, Erbe der legendären Peitsche "Vampire Killer", und die junge Magierin Charlotte Aulin. Gemeinsam müssen sie nicht nur Dracula und Brauner aufhalten, sondern sich auch mit Jonathans kompliziertem Erbe auseinandersetzen – denn die Peitsche birgt ein dunkles Geheimnis, das es zu lüften gilt.

    In den zu magischen Portalen transformierten Gemälden erwartet die beiden einen Kampf quer durch verschiedenste Schauplätze, in denen sich das Schicksal von Dracula und der Menschheit einmal mehr entscheiden wird.


    Warum gerade dieses Spiel?


    Ich habe Castlevania: Portrait of Ruin bereits zum Release durchgespielt, und Order of Ecclesia... nicht. Meine Schwester hatte das Spiel ebenfalls, und da ich ihr so viel helfen musste hatte ich irgendwann keine Muße mehr, es selbst durchzuzocken. Als dann die Dominus Collection für Steam erschien, habe ich sie mir geholt, da ich Order of Ecclesia eh noch durchspielen wollte. Dennoch konnte ich nicht wiederstehen, mit Portrait of Ruin meine alte Liebe noch einmal wiederaufflammen zu lassen, denn es ist definitiv mein Lieblings-DS-Castlevania.


    Gameplay & Story


    Gameplay

    Castlevania: Portrait of Ruin blieb dem bewährten Metroidvania-Ansatz der Reihe treu, brachte aber einige bemerkenswerte Neuerungen mit sich. Das wohl markanteste Feature: Das Partner-System. Statt eines einzelnen Protagonisten steuert man hier ein Duo – Jonathan Morris & Charlotte Aulin, einen klassischen Peitschenkämpfer und eine Magierin mit einer breiten Auswahl an Zaubern. Spieler können jederzeit zwischen den beiden wechseln oder sie simultan agieren lassen. Das System ist nicht nur für Kämpfe, sondern auch für Rätsel und Plattform-Passagen essenziell, da man, Metroidvania-typisch, im Laufe des Spiels immer weitere Passagen des Schlosses erkunden kann.

    So gibt es z. B. Fähigkeiten, um seine Partnerin an Ort und Stelle verharren zu lassen, während man eine erhöhte Plattform, auf der diese steht, verschiebt. Beide Charaktere können auch gleichzeitig gesteuert werden, und via Touchscreen-Steuerung lässt sich der Partner sogar steuern und zum Springen animieren. Die Touchscreen-Features sind aber diesmal größtenteils optional – zum Glück. Wird der Partner-Charakter getroffen, so büßt er MP ein, was das MP-Management beider Charaktere beeinflusst. Gehen dabei die MP aus, ist der Partner für kurze Zeit handlungsunfähig.



    Jonathan setzt neben seiner Peitsche einen ganzen Haufen an Waffen ein, die jeweils einen physischen Angriffstyp – Cut, Crush, Stab – und optional über ein Element verfügen. Neben seiner Vampire Killer-Peitsche gibt es Dolche, Speere, Schwerter, Zweihandschwerter – ein Großteil davon steuert sich einzigartig, oder hat einzigartige Animationen und Hitboxen.

    Jonathan kann auch die aus früheren Castlevania-Spielen bekannten Subwaffen finden, und noch einige dutzend zusätzliche, die für Portrait of Ruin designt worden sind. Diese kann man aufleveln, indem man einen Gegner damit verletzt, bevor man ihn tötet. Jeder Gegner gibt dabei eine unterschiedliche Anzahl an AP. Dennoch dauert das Aufleveln ziemlich lange – es ist problemlos möglich, das ganze Spiel durchzuspielen, ohne auch nur eine dieser Waffen zu maxen, selbst, wenn man das ganze Spiel über nur eine einzige von ihnen verwendet. Die Waffen werden allerdings nicht nur stärker, wenn sie gemaxt sind, sondern zu vordefinierten (aber nirgendwo dokumentierten) AP-Schwellenwerten.



    Charlotte hat nur auf wenige, speziell für sie gestrickte Waffen Zugriff, kann dafür aber Zauber wirken, die jedoch eine kurze Casting-Zeit haben. Alternativ kann man die Effekte der Zauber verstärken, indem man den Zauber länger (doppelt so lange) auflädt. Einige Zauber dienen – neben weiteren Spezialfähigkeiten für Jonathan oder das Duo – dazu, Rätsel zu lösen. So muss Charlotte z. B. einen Frosch-Verwandlungszauber finden, damit sie den Sanctuary-Zauber finden kann, der benötigt wird, um bei einem bestimmten Bosskampf kein Bad Ending abzustauben.

    Neben diesen Subwaffen-Zaubern gibt es auch sogenannte Dual Crashes zu finden, die nur eingesetzt werden können, wenn beide Partner wohlauf sind. Dual Crashes sind besonders starke Zauber, und bereits der erste, auf den man trifft, bringt einen problemlos durchs Hauptspiel.

    The Castle... and beyond!

    Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von Portrait of Ruin sind die magischen Gemälde, die als Portale in verschiedene Welten dienen. Während in früheren Teilen das Schloss oft der alleinige Schauplatz war, bereichert dieses Konzept das Leveldesign enorm. Von einer düsteren Geisterstadt über eine verfallene ägyptische Pyramide bis hin zu einer alptraumhaften Version eines Zirkus in einer vom Zweiten Weltkrieg zerstörten Stadt – die Welten in den Gemälden bieten nicht nur visuelle Abwechslung, sondern auch eigene Gegner, Fallen und Mechaniken. Die Gemälde haben auch einen eigenen Progress-Counter. Ganze 9 Gemälde kann man im Spiel finden, was bedeutet, dass – zusammen mit dem Schloss – der Progress-Counter bis auf 1000% gehoben werden kann. Dabei schaltet man das letzte Gemälde – den Bonus-Dungeon – erst ab 888% Progress frei.




    Die Charaktere

    Jonathan ist der Sohn von John Morris (bekannt aus Castlevania: Bloodlines), doch er hat ein großes Problem: Die legendäre Peitsche Vampire Killer, die er geerbt hat, entfaltet nicht ihre volle Kraft. Ohne das Wissen über ihre wahre Natur bleibt sie eine bloße Waffe – eine Schwäche, die ihm mehrfach vorgehalten wird, insbesondere von Wind, einem mysteriösen Geist, der den beiden Helden in der Bibliothek des Schlosses als Mentor dient. Die Reise von Jonathan und Charlotte dreht sich also nicht nur um den Kampf gegen Brauner und Dracula, sondern auch um Jonathans Selbstfindung und die Wahrheit hinter dem Vermächtnis der Belmonts.

    Der Hauptantagonist Brauner ist ein Vampir und zugleich ein Künstler, der durch seine Gemälde ganze Dimensionen erschafft. Doch während er als Strippenzieher im Vordergrund agiert, sind es seine "Töchter" Stella und Loretta, die den Helden immer wieder in den Weg treten. Besonders tragisch: Sie sind nicht aus eigener Bosheit auf seiner Seite – ein dunkles Geheimnis umgibt sie. Doch selbst wenn Brauner fällt, ist die Geschichte nicht vorbei. Denn wie könnte es anders sein: Dracula selbst kehrt zurück, und mit ihm einer der besten Final Bossfights der DS-Ära.

    Dracula und Gevatter Tod haben diesmal nur wenig mit der Story zu tun, denn sie warten zu 90% des Spiels darauf, dass sich Jonathan und Charlotte um das Brauner-Problem kümmern. Anschließend darf man jedoch einen grandiosen finalen Bosskampf bestreiten, in dem Tod und Dracula zeigen, dass auch sie im Partner-Modus kämpfen können.



    Viel Inhalt fürs Geld

    Neben der Hauptstory gibt es eine Menge an optionalen Inhalten:

    Sidequests von Wind, die sich meist um das Sammeln von Gegenständen, das töten bestimmter Gegner oder das erreichen bestimmter Orte drehen. Aber auch schwierigere Herausforderungen, wie das Zurückkehren mit einem bestimmten Statuseffekt gibt es. Etwas doof: Es können maximal fünf davon auf einmal dargestellt werden, auch wenn man schon mehr freigeschaltet hat. Man muss also zwingend "alte" Sidequests beenden, um auf die neueren zugreifen zu können. Erschwerend kommt hinzu, dass man sich Sidequests permanent verbauen kann, wenn man benötigte Gegenstände konsumiert oder verkauft - zumindest bis zum New Game+.
    ✔ Das Nest of Evil, ein optionaler Dungeon und eine brutale Herausforderung mit bekannten Bossen aus älteren Teilen.
    Alternative Charaktere für einen zweiten Durchgang: Neben einem eigenen Modus für das Duo Richter & Maria können auch die Schwestern Stella und Loretta gesteuert werden – wobei man sich hier mit den Touchscreen-Steuerungen vertraut machen muss. Zudem gibt es noch eine Old Axe Armor, wenn man 1000 dieses Gegnertyps besiegt.
    Schwierigkeitsgrade: Wer das Spiel einmal durch hat, darf sich am Hard Mode versuchen. Hier kann man seinen Level permanent auf 50, 25 oder 1 setzen lassen. Dies gilt sogar für jeden einzelnen Zusatzcharakter, wodurch das Spiel einen Shitton an Replay-Value hat, wenn man 100% erreichen will.
    Allerdings ist dies nicht nötig, denn die Achievements bekommt man schon wesentlich einfacher.
    Boss Rush: Wie schon aus Dawn of Sorrow bekannt gibt es Boss Rushes, die sich aus dem Hauptmenü heraus bestreiten lassen. Es wird hierbei auf einen aktiven Spielstand des Spielers zurückgegriffen, der Level wird jedoch gecapt.



    (Old Axe Armor Hard Mode Lv 1 Run)

    Die Story


    Die Story wird äußerst spartanisch in wenigen Zwischensequenzen erzählt, in denen die Charaktere sich unterhalten (mitsamt Anime-Profilbild). Im Spiel gibt es zwar die Möglichkeit, im Hauptmenü jederzeit eine Unterhaltung anzustoßen, meist werden hier jedoch dieselben paar Spieltips immer wieder durchgecycelt. Wer hier einige versteckte Dialoge genießen möchte, muss dies in bestimmten Situationen wie Bossfights tun – das obige Video gibt nur ein Beispiel wieder.

    Dennoch ist die Story stimmig. Doesn't overstay its welcome ist in diesem Fall eindeutig ein Lob von mir. Hätte man mehr draus machen können? Ja, aber nicht mit dem Cast. Castlevania: Portrait of Ruin erzählt genau die Geschichte, die es erzählen kann, und das auch noch sehr gut. Das Spiel wartet zudem wie üblich auch noch mit einem vorzeitigen Bad End auf. Auch die in Dawn of Sorrow begonnene DS-Tradition, zumindest einem der Zusatz-Spielmodi ebenfalls eine Story zu verpassen, wird hier weitergeführt.




    Die Grafik

    Die Grafik von Castlevania: Portrait of Ruin ist wunderschön. Der klassische 2D-Stil kombiniert detailreiche Hintergründe, flüssige Animationen und beeindruckende Effekte. Besonders hervorzuheben ist die Vielfalt der Umgebungen: Während das Schloss von Dracula mit gotischer Architektur, düsteren Korridoren und unheilvollen Statuen überzeugt, bieten die Gemäldewelten eine farbenfrohe und stilistisch abwechslungsreiche Kulisse, die man in Castlevania-Spielen nur selten sieht.

    Die Charakter-Sprites sind detailliert animiert und verleihen jeder Figur ihre eigene Persönlichkeit. Jonathan und Charlotte bewegen sich geschmeidig durch die Level, während Gegner – von einfachen Skeletten bis hin zu riesigen Bossen – mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurden. Besonders beeindruckend sind die großen Bossgegner, die oft den gesamten Bildschirm einnehmen und mit aufwendigen Animationen aufwarten.

    Nur ein kurzes Wort zum Anime-Grafikstil: In Dawn of Sorrow fand ich sie komplett FURCHTBAR, und in Order of Ecclesia sind sie zum Glück wieder zurück zum illustrativen Gothic-Stil gewechselt, aber in diesem Spiel und in Rondo of Blood finde ich sie sehr passend und möchte auch keine andere Grafik. Wer hingegen damit überhaupt nix anfangen kann, für den gibt es entsprechende Mods.



    Der Rerelease

    Ein großes neues Feature der Dominus Collection ist die komplette Gegner- und Item-Datenbank. Diese bietet eine übersichtliche Liste aller Gegenstände, die im Spiel zu finden sind, sowie detaillierte Infos zu jedem Monster:
    ✔ Welche Items ein Gegner fallen lässt
    ✔ Wie viel HP und welche Stärken & Resistenzen die Monster haben

    Damit wird das Farmen seltener Items deutlich komfortabler, ohne dass man auf externe Guides angewiesen ist – denn im Gegensatz zur In-Game (In-Nintendo-DS-Game)-Collection müssen diese Einträge nicht erst freigeschaltet werden. Gerade für Spieler, die das Maximum aus dem Spiel herausholen wollen, ist das eine sehr willkommene Ergänzung. Emulator-übliche Features (Zurückspulen, Save States) runden das Paket ab.

    Sound


    Soundtrack

    Serienveteranin Michiru Yamane kehrt zu ihren Anfängen zurück, denn Portrait of Ruin ist ein direktes Sequel zum ersten Castlevania, das sie vertont hat: Bloodlines!



    🎵 Jail of Jewel
    Michiru Yamane kombiniert hier ihre typische, melancholische Melodieführung mit einem Gefühl der Bedrohung. Erst beim zweiten Hinhören fällt mir die treibende Basslinie auf, die in Kombination mit den orchestralen Streichern eine unruhige, aber dennoch harmonische Klangkulisse schafft. An vorderster Front steht jedoch die tolle Melodie, die jederzeit zum Mitträllern einlädt. Eines meiner Lieblingsstücke!




    🎵 Victorian Fear
    Michiru Yamane kombiniert hier einen schwermütigen, fast tragischen Grundton, voll von gotischer Eleganz, kombiniert mit einer unterschwelligen Bedrohung. Der Mix aus dramatischem Chorgesang, schnellen Streicherläufen und schneidenden Synth-Passagen sorgt für ein Gefühl ständiger Anspannung.




    🎵 Theme of Simon Belmont (2007)
    Ein epischer Remix eines der ikonischsten Castlevania-Themes. Diese Version verleiht dem klassischen Track eine kraftvolle, orchestrale Note mit einer drückenden Synth-Orgel und wuchtigen Percussions. Ein Teil der Melodie wird als traumhaftes Pizzicato gespielt. Die heroische Melodie bleibt unverändert, doch die moderne Instrumentierung kitzelt noch das bisschen Extra-Heroik aus dem Stück heraus. Ein im Spiel freischaltbarer Bonus-Track.




    🎵 Iron Blue Intention
    Eine triumphale Hymne aus "Castlevania: Bloodlines" im modernen Instrumentegewand. Die kraftvollen Streicher und das donnernde Schlagzeug geben dem Stück eine marschartige Energie – da sieht man sich selbst schon beim von-links-nach-rechts-den-Level-durchwandern . Während der ursprüngliche Track bereits eine gewisse Erhabenheit besaß, verstärken die zusätzlichen Synth-Elemente in "Portrait of Ruin" das Gefühl eines unaufhaltsamen Vorstoßes in die Feindesreihen.




    🎵 Crucifix Held Close
    Ein düsteres, ergreifendes Stück, das den verzweifelten Kampf gegen das Böse musikalisch einfängt. Ursprünglich aus "Haunted Castle" stammend, bewahrt die Neuinterpretation den melancholischen Grundton, während das Orgelspiel in Kombination mit den klagenden Streichern das Gefühl eines letzten, aufopferungsvollen Kampfes vermittelt.




    🎵 In Search of the Secret Spell
    Ein Remix aus dem alten Konami-Puzzleplattformer "King's Valley II"; ursprünglich von Masahiro Ikariko. Das Original heißt "The Next Pyramid". Ein hypnotischer, fast geheimnisvoller Track, der die Suche nach dem titulären Zauber, der das True-End erst möglich macht, perfekt untermalt. Das Stück bedient sich klassischer Tropen von Liedern, die – zumindest nach westlicher Vorstellung – arabische Musik verkörpern – schwebend und leicht. Die Hauptmelodie, die von einer Viola verkörpert wird, steht für das entschlossene Vordringen in die Tiefe der Pyramide.




    🎵 Sandfall
    Ebenfalls ursprünglich aus "King's Valley II", wo es einen identischen Namen trug. Erneut ein Stück mit orientalem Flair, das die trostlose Weite einer uralten Wüste perfekt einfängt. Die hypnotischen Percussions deuten zusammen mit der zarten Hauptmelodie nur darauf hin, was in den Tiefen der Pyramide auf Jonathan und Charlotte wartet.




    🎵 Bad Situation
    Das musikalische Sinnbild für eskalierende Spannung. Anfangs beginnt das Stück mit einem unheilvollen, pulsierenden Beat, der langsam aber stetig an Spannung gewinnt. Die Streicher und Synth-Orgel verdichten sich, bis das Stück schließlich in ein atemloses Crescendo übergeht. Eine geniale Untermalung für die stetig steigende Bedrohung in den düsteren Tiefen des "Nest of Evil". Je tiefer man diesen Dungeon hinabsteigt, umso schneller wird das Stück.




    🎵 Bloodlines Bequeathed
    Ein würdiger Remix von Michiru Yamanes eigenem "Bloodlines" aus Castlevania: Bloodlines, das nur während eines optionalen Bosskampfes spielt. Die dramatische Melodie, geprägt von einer dramatischen E-Gitarre, Streichern und der allgegenwärtigen Synth-Orgel, untermalt die symbolische Auseinandersetzung Jonathans mit seinem schweren Erbe. Der Track klingt entschlossen und majestätisch – perfekt für den Kampf gegen die Vergangenheit.




    🎵 Dance of Sadness
    Ein ruhiges, melancholisches Klavierstück mit einer bittersüßen Melodie, die an alte Erinnerungen und verlorene Zeiten erinnert. Die zarten Streicher im Hintergrund verstärken die emotionale Tiefe, während hektische Streicher und Blechbläser die dringende Situation untermalen. Es vermittelt eine Mischung aus Trauer und Akzeptanz, passend zu den tragischen Elementen der beiden Vampirschwestern Stella und Loretta.




    🎵 Hail from the Past
    Klassische Castlevania-Harmonik trifft hier auf ägyptisch anmutende Instrumentierung, wodurch eine erhabene, aber zugleich antreibende Atmosphäre entsteht. Der pulsierende Rhythmus und die treibende Oboe werden einem Xylophon-Echo begleitet. Wenn die Streicher zum fantastischen Refrain einsetzen (bei 1:02), wird man an jene erinnert, die vor uns diese Pyramide erkundet haben und dabei gefallen sind.

    Wie fast immer steht Yamane ein Partner zur Seite – diesmal Yuzo Koshiro, dessen Stil mir wirklich überhaupt nicht geläufig ist, obwohl er eine beeindruckende Discographie vorweisen kann. Unter anderem stammt der Soundtrack des ersten Streets of Rage komplett von ihm, und auch in Terranigma hat er ein Stück beigesteuert. Seine Kompositionen reihen sich jedoch nahtlos in den Rest des Soundtracks ein.




    🎵 The Gears Go Awry
    Ein richtig treibendes und mechanisch klingendes Stück, das perfekt zur düsteren Atmosphäre des Tower of Death passt. Der Track kombiniert schnelle Percussion mit dramatischen Orgelklängen und erzeugt ein Gefühl von rhythmischer Unaufhaltsamkeit – passend zu den massiven Zahnrädern und Plattformen des Uhrenturms, an dem man sich entlangarbeitet.




    🎵 Invitation of a Crazed Moon
    Das Stück erinnert in seiner Struktur an frühere Eröffnungsstages der Reihe. Beginnend mit einer nostalgischen Gitarre wird man alsbald von epischen Streichern und einem markanten Synth-Orgelmotiv verwöhnt. Der starke Bass sorgt dafür, dass das Abenteuer gleich mit voller Wucht losgeht.





    Sounddesign

    Das Sounddesign von Portrait of Ruin erfüllt seinen Zweck gut und bleibt insgesamt stimmig. Gegner klingen so, wie man es erwartet – Zombies klingen zombig, Peitschen peitschig, und Treffer satisfying und meaty. Es gibt keine großen Highlights, aber auch keine Ausreißer nach unten. Technisch bedingt klingt vieles etwas komprimiert, aber für einen DS-Titel geht das vollkommen in Ordnung.

    Insgesamt bietet das Spiel ein solides Sounddesign, das keinen bleibenden Eindruck hinterlässt, aber auch nicht negativ auffällt. Wer sich auf die Musik konzentriert, wird hier nichts vermissen – und für die Action auf dem Bildschirm reichen die Effekte allemal aus.





    Sprachausgabe

    Die Sprachausgabe beschränkt sich auf extrem wenige kurze Soundbites. Lediglich bei Vincent (den ich mit Absicht nur hier erwähne, das Stück Scheiße verdient keine weitere Erwähnung) gibt es insgesamt 3 Mini-Dialoge zu hören, wenn man die Oben-Taste (außerhalb der Ansprech-Reichweite) gedrückt hält – je nachdem, ob man dies mit Jonathan, Charlotte oder beiden Charakteren gleichzeitig macht. Auch Dracula gibt gemeinsam mit Gevatter Tod ein paar kurze Sätze von sich.

    Norio fucking Wakamoto – (the fucking is silent but noticeable), bekannt als Cell aus Dragon Ball Z, DIO aus dem Jojo's Bizzare Adventure Hörspiel (nun, "bekannt") und Charles zi Britannia aus Code Geass, leiht Dracula seine unverkennbare, donnernde Stimme nicht zum ersten Mal.

    Brauner wird von Hisao Egawa (Killer Bee aus Naruto) gesprochen, während Jonathan von Takahiro Sakurai (seit Advent Children als Cloud Strife (FF7) unterwegs) seine Stimme erhält. Charlotte wird übrigens von Yumi Kakazu gesprochen, die Yuffie spricht. Die japanische Vertonung ist ordentlich.

    Für Liebhaber englischer Dubs ist z. B. Liam O'Brien as Jonathan erwähnenswert. Dennoch müsst ihr hier die Wahl ausschließlich auf Grundlage dessen treffen, was euch beim Chara-Wechsel weniger stört, denn dabei ruft der ausgewechselte Partner den Namen des eingewechselten. Hier finde ich persönlich den US-Dub nicht erträglich – Liam hin oder her.

    Gedanken & Erlebnisse beim Spielen

    Insgesamt bin ich aufgrund einer Methode, die ich im nächsten Absatz beschreiben werde, sehr problemlos durch das Spiel gecruist. So konnte ich mich auf die tolle Atmosphäre und den coolen Soundtrack konzentrieren.

    Castlevania: Portrait of Ruin hat zwei coole Glitches, die aus der Dominus Collection zuerst rausgepatcht worden sind, später aber extra wieder hinzugefügt wurden.

    Wenn wir über eine erledigte Quest sprechen, können wir A, A, Start drücken (bzw. "Bestätigen, Bestätigen, Start"), um das Quest-Menü zu verlassen, ohne die Quest abzuschließen – die Belohnung erhalten wir trotzdem. Dies funktioniert sogar für HP- und MP-Ups, die allerdings ohnehin einem Hard Cap unterliegen, ebenso wie für alle materiellen Quest-Belohnungen, die man mehrfach abstauben kann.

    Zudem können wir unendlich viele Potions einsetzen, indem wir den Mauszeiger im Item-Menü über dem Gegenstand rechts oben platzieren und den Klick-Knopf drücken. Das Spiel wählt damit immer die Potions aus – auch, wenn ihr keine einzige davon im Inventar habt.

    Ich hab Castlevania: Portrait of Ruin bereits damals legit durchgespielt (die Europa-Version hatte diese Glitches nicht), weshalb ich keinerlei Hemmungen hatte, diesen Glitch diesmal auszunutzen.

    BTW, wenn ihr mal gehört habt, dass ihr euch in der US-Version den Spielstand versauen könnt – in der Dominus Collection könnt ihr jede beliebige Spielversion (US, Japan, Europa) bedenkenlos auswählen. DIESER Glitch wurde nämlich nicht reproduziert, sondern gefixt.

    Es gibt aber einen Glitch, der auch heute noch besteht: Zwei HP UPs sind falsch gecodet – wenn ihr das eine aufsammelt, existiert das andere nicht mehr und umgekehrt. Das ist aber nicht so schlimm, da ihr legit eh frühestens im New Game+ eure HP-UPs maxen könnt.

    Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich extrem viel Spaß daran hatte, dieses Spiel nochmal durchzuspielen. Dank des Glitches konnte ich mich wirklich auf andere Eindrücke konzentrieren. Gerade die Atmosphäre, das Game-Design und die Gegner sowie die ganzen Animationen – alles ist extrem gut gealtert. Besonders die Walk-Animationen von Charlotte und Jonathan finde ich auch heute noch extrem cool und voller Persönlichkeit und Swagger.

    Einige Eindrücke haben sich allerdings nicht so gut gehalten. Gerade Charlottes Nützlichkeit im Standardkampf hatte ich anders in Erinnerung – mittlerweile ist sie wohl eher auf der Optimierungs-Ebene, denn Charlottes Waffenschaden ist, der Sache gemäß, suboptimal.

    Etwas schade finde ich, dass man nicht mehrere Loadout-Sets ausrüsten kann, was in Dawn of Sorrow noch möglich war. Hier hätte es sicherlich eine Möglichkeit gegeben, diese Funktion mit einer sinnvollen Tastenkombination einzubauen – und man hätte da auch von der Dominus Collection mehr erwarten können. So musste ich für meinen Geschmack doch einige male zu häufig ins Menü um mein Equipment zu ändern.

    Sehr positiv fand ich hingegen die Häufigkeit der Save-Points – gerade in Spielen wie Circle of the Moon gibt es häufig mal eine Checkpoint Starvation. In PoR hingegen sind die Abschnitte zwischen den Checkpoints sind so groß, dass man diese problemlos und erkunden kann.

    Wie durchgespielt?

    Primärziel bei Portrait of Ruin wird irgendwann sein, meinen alten Spielstand auf dem DS zu reproduzieren. Da hatte ich nämlich nicht nur alle Waffen, Zauber und sonstigen Gegenstände gefunden, sondern auch das Maximum von ALLEN Gegenständen, die man erkaufen oder ergrinden konnte – zusammen mit allen gemaxten Subwaffen und einem Level von 99. Ziel war es, Lv. 1 Hard Mode mit diesem gepimpten Spielstand durchzuspielen. Vielleicht mache ich das irgendwann noch mit der Dominus Collection – in dem Fall natürlich ohne den Potions-Glitch.

    Bis dahin hab ich das Spiel nur casual und mit Glitches durchgespielt – knapp 12 Stunden habe ich dafür gebraucht.

    Geändert von Shieru (18.02.2025 um 20:21 Uhr)
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



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