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Thema: Klunkys Game Boy Challenge - ALLE Gameboyspiele die jemals existierten (2025 - 2035) - Aktuell: Daedalian Opus

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  1. #10
    Zitat Zitat von D4rkplayer
    Endlich mal wieder ein einigermaßen gut bewertetes Spiel, welches kein Puzzle ist Ich würde in Serpent auch mal reinschauen, wenn ich nicht gerade voll beschäftigt mit Witcher 3 wäre.
    Ach, in der Zeit wo du mit Serpent durch bist, hast du in Witcher dein Inventar sortiert.



    Batman

    Durchspielbedingung: Das Spiel durchspielen



    Genau so wie das NES-Spiel, das rund ein halbes Jahr früher erschien, basiert auch die Game Boy Fassung auf dem Tim-Burton-Film von 1989, zumindest folgt es lose der Struktur, nur mit minimalen Dialogen zwischen den Levels.
    Aberseits dessen weiß ich nicht mal wie viel es wirklich mit Batman zu tun hat. Das könnte auch jeder beliebige Action-Plattformer sein, wenn man die Skins austauscht, so wie man es z. B. mit Mickey Mouse getan hat.

    Das ist ein bisschen die Krux von Lizenztiteln, dass man sich seltener innovativer Spielkonzepte bedient, so waren Plattformer ein gängiges und sicheres Pferd.
    Ich will mich jedoch nicht beklagen, bisher gab es erstaunlich wenig Plattformer für den Game Boy.

    Der Grund warum ich das jedoch gesondert erwähne, ist zum einen, dass Batmans Sprite so dermaßen … wie sagt man so schön im Japanischen: „super deformed“ ist, zum anderen – und das wirkt noch viel eigenartiger im Hinblick auf das Franchise – trägt Batman eine Knarre.
    Sich im Mega-Man-Style durch die Levels zu ballern, will mir nicht so ganz in mein Bild von Batman passen und widerspricht auch seiner „Nicht-töten“-Regel, bei der er nur im allerseltensten Fall Ausnahmen macht.
    Das gilt auch nur für die Versoftung unterwegs, denn in der ebenfalls von Sunsoft entwickelten NES-Fassung boxt sich Batman durch die Level, was auch aufzeigt, dass die einzelnen Titel zum Film grundverschieden sind.



    Wie bereits erwähnt folgt die Handlung grob dem Film. „Jack“ dringt in eine chemische Fabrik ein, wird von Batman kaltgestellt, plumpst über das Geländer in eine verätzende Plörre und taucht Jahre später als der Joker wieder auf.

    Dieser ganze Handlungsbogen in der Fabrik stellt die erste von 4 Welten im Spiel dar, an dessen Ende es zum Showdown gegen Jokers ursprüngliche Identität kommt.

    Das Gameplay währenddessen ist das eines handelsüblichen und erzkonservativen Action-Plattformers.
    Wir können springen, schießen und ducken.
    Der Sprung wirkt auf mich etwas floaty, aber durch Gedrückthalten der Taste in der Höhe anpassbar.
    Ducken ist eine grundsätzlich wichtige Eigenschaft und sogar im Sprung möglich. Die meisten Gegner sind so plaziert, dass sie periodisch Schüsse auf Schulterhöhe verschießen.
    Auch besitzen viele Gegnertypen zielverfolgende Projektile und da ist das Verkleinern der Hitbox ein effektives Mittel, auch wenn die Grafik dabei suggeriert, dass sie größer ist. Schüsse, die den Kopf streifen, gelten im geduckten Zustand trotzdem nicht als Treffer.
    Das sollte man sich gut vor Augen führen für spätere Abschnitte, denn Batman kann maximal nur 4x getroffen werden und die meisten Level sind schon recht lang, dafür dass sie keine Checkpoints haben.



    Das Leveldesign präsentiert sich ähnlich konservativ. Man sollte wirklich keine besonderen Ideen in den rein horizontal ausgelegten Stages erwarten, schwebende Plattformen und eine Autoscroller-Stage sind da noch mit das Ausgeklügelteste.
    Jedes Level ist gespickt mit kleinen Blöckchen, die einfach so abstrakt in der Gegend rumfliegen, was mich stark an die Magical-Quest-Reihe von Capcom erinnert.

    Ich vermute, die wurden vor allem deswegen platziert, um die Level nicht so leer wirken zu lassen. Zudem brauchte man wohl irgendeine Möglichkeit, die Power- und Pick-Ups zu verstreuen, die beim Abschießen von hervorgehobenen Blöcken erscheinen.
    Was das betrifft, da gibt es so einige. Häufig gibt es zwar nur Punkte, doch alle 100 000 Punkte gibt es ein Extra-Leben. Selbige lassen sich auch manchmal in Blöcken finden, jedoch häufig an nur sehr schwierig zu erreichenden Plätzen, von denen ich bei einigen nicht wusste, wie ich dort überhaupt hinkommen soll, ohne zu sterben. (eingesammelte Leben respawnen übrigens nichts)

    Was die Power-Ups betrifft, so sind manche schon essentiell, um das Spiel überhaupt genießbar zu gestalten. Zu Beginn hat Batman nämlich eine Sprite-Limitierung seiner Schüsse auf 1. Nur durch Knarren, die sich fix an bestimmten Blöcken im Laufe des Spiels befinden, lässt sich dieses Limit erhöhen. Dieses Limit bleibt dauerhaft erhöht, bis man ein Game Over erreicht.
    Wer also die Blöcke einfach ignoriert, wird ein deutlich zäheres Spiel haben. Fies ist aber auch, dass bestimmte Power-Ups die Sprite-Limitation wieder reduzieren können. Man kann die Items erst immer sehen, wenn man die Blöcke bereits abgeschossen hat. Letzteres ähm… „Power-Down“, befindet sich dann gerne mal auf der Flugbahn zwischen 2 Plattformen.
    Ansonsten gibt es noch Buchstaben, welche die Schussart modifizieren, sowie Batarangs, die um Batman herum rotieren und Projektile abwehren, passiv Schaden verursachen und Batman einen extra Treffer erlauben. Die Batarangs lassen sich bis zu 4x stacken, tauchen aber auch als mögliche Projekt-Waffe auf.



    Ab Welt 2 geht es dann in die Museumsszene des Films, wobei man sich wie auch bei Welt 1 zuvor erst noch mal durch Gotham City ballert, als so eine Art Interludium zwischen den Schauplätzen.
    Im Museum werden dann die ersten Feinde mit zielverfolgenden Schüssen eingeführt und grundsätzlich werden die Plattformingsequenzen etwas anspruchsvoller. Viel was ich hervorheben könnte, gibt es hier jedoch ebenfalls nicht.
    Das Museum endet etwas plötzlich nach Level 2–3, ohne einen Bossgegner.

    Stattdessen geht es dann in eine Shoot-’em-up-Sequenz! Wow, Super Mario Land all over again.

    Mit dem Batwing fliegen wir zur Gotham-City-Cathedral und müssen unterschiedlichste Wellen von Feinden wegballern oder überleben.
    Die SHMUP-Sequenz ist insgesamt recht kompetent und fair gestaltet, die Gegner verfügen über unterschiedlichste Kugel- und Flugpatterns.
    Ob nun Raketen von unten nach oben geflogen kommen, Bomber wiederum Raketen über uns werfen oder Kugeln, die sich aufsplitten. Im Prinzip kommen Gegner und Projektile aus jeder Richtung und auch 3 Zwischenbosse begegnen uns im Laufe dieser zweiteiligen SHMUP-Welt.
    Ich würde sagen, das Kugelfeuer ist anspruchsvoller als in Super Mario Land. Dafür kann Batman auch im Batwing noch 4 Treffer aushalten.
    Außerdem ist es möglich, auch nach hinten zu schießen, was erst dazu führt, dass so viele Gegner auch von links reinkommen können und die Zwischenbosse ihre Positionen wechseln, ohne dass es sich nervig anfühlt.

    Ich denke, in Super Mario Land wurden diese Sequenzen bewusst möglichst simpel gehalten. Da ist sie in Batman schon etwas dynamischer und anspruchsvoller, jedoch nach wie vor nicht mit typischen Vertretern des Genres zu vergleichen und immer noch recht kurz gehalten...

    ...so wie das komplette Spiel, denn Welt 4, die Kathedrale, ist die bereits letzte Welt und bis dahin sind voraussichtlich nicht mal 20 Minuten vergangen.



    Die Gotham-City-Cathedral besteht aus gerade mal 3 Leveln und hat den Joker als Endboss, wobei ich zum ersten Level auch nichts Besonderes zu sagen habe.
    4–2 jedoch… ohjemine, ich glaube, das war der Punkt, wo ich als Kind nicht weitergekommen wäre.

    An sich ist Batman bis dahin ein ziemlich „humanes“ Spiel.
    Man merkt zwar eine Schwierigkeitskurve nach oben hin, aber die ist schon seeeehr flach. Nun ja, bei der Kürze der Spielzeit gibt es auch nicht viel Anlaufzeit, ohne dass es unverhältnismäßig wirken würde.
    Ich behaupte, bis dahin hat man sich immer noch nicht so ganz an Batmans Sprung-Movement gewöhnt, denn präzise Plattforming-Sequenzen gab es nur sehr vereinzelt.
    4-2 ist eine typische Schwierigkeitsspitze, wie man sie in vielen alten Titeln nur zu gerne erzählt.

    Man wird ohne Umschweife in eine Auto-Scroller-Stage geworfen, unentwegt erscheinen Geschütztürme mit zielverfolgenden Projektilen, und sie werden stets mitten auf Kollisionskurs des Spielers platziert.
    Wenn man keine vernünftige Waffe hat, die durch Wände schießen kann (findet man ungefähr im ersten Drittel), hat man es noch schwieriger. Man muss also an den Geschütztürmen vorbei. Gelegentlich sind sie aber unter einem platziert, sodass man zunächst im richtigen Intervall auf ihrer Plattform landen muss, um sie dann abzuschießen.
    Da ist das Ducken unglaublich wichtig. Ist Batman auf einer Ebene mit den Geschütztürmen, würden sie an seiner Schulter vorbei schießen.
    Aber auch dann, bis man erst mal auf den Trichter kommt, wird man sich wohl die Position der Türme einprägen müssen.
    Das Level geht jetzt nicht superlang, aber es ist sehr leicht, getroffen zu werden und mit der Lebensenergie nicht haushalten zu können.
    Ich bin bis zu dieser Stelle nicht ein einziges Mal im Spiel gestorben, nur um kurz daraufhin meine Leben nur so purzeln zu sehen.

    Man muss jetzt nicht zu viel Sorge haben, denn das Spiel verfügt über unendlich Continues. Trotzdem muss man nach dem Fortsetzen zumindest am Anfang einer Welt wieder starten, was gerade dann frustrieren kann, wenn ihr es geschafft habt, beim Joker angekommen seid und dieser dann euer letztes Leben aushaucht.

    Der Kampf gegen den Joker ist ähnlich wie der gegen Jack. Er latscht mal mehr und mal weniger schnell auf Batman zu und schießt mit unterschiedlichen Schussmustern, über die man entweder springt oder sich duckt. Da es nicht so ganz berechenbar ist, wann er schießt und wann er wieder weiterläuft, muss man abwägen, wann man schießt, wann man auf Abstand geht und wann man anfängt zu springen. Es wäre definitiv leichter, wenn der Schluckspecht nicht so viele Kugeln fressen würde. Gefühlt endlos geht das Feuergefecht, mit der ständigen Angst im Nacken, den Autoscroller wieder machen zu müssen.



    Aber mit etwas Geschick, Ausdauer und Glück ist auch das noch recht moderat zu meistern und tja, dann kommen schon die Credits, viel zu schnell meiner Meinung nach.

    Wenn wir alles zusammenzählen, haben wir hiermit:

    8 Plattformer Level: 1-1, 1-2, 1-3, 2-1, 2-2, 2-3, 4-1, 4-2
    2 Shoot'em'Up Stages: 3-1, 3-2
    & 2 Boss-Level: 1-4, 4-4

    Auf einer Gesamtlänge von circa 25 Minuten Spielzeit.
    Es gibt keinen schwierigeren 2. Cycle oder irgendwelche Geheimnisse, um die Level zu finden.
    Das macht das Spiel noch ärmer vom Umfang als Super Mario Land, und das war der erste von 4 Titeln für den Game Boy.
    Und ja, wirklich tief stecken wir immer noch nicht drin, aber es gab schon bedeutend längere Titel mit mehr Wiederspielwert.



    Hinsichtlich Leveldesign hat das Spiel die ein oder andere Überraschung parat, ist aber unterm Strich doch ziemlich „basic“.
    Dahingegen ist die Steuerung sehr tight und technisch konnte ich kaum Sprite-Flickering noch irgendwelche Slowdowns bemerken.
    Grundsätzlich ist die grafische Präsentation verspielt. Jeder Bildschirm startet erst mal mit nem coolen horizontalen Rotationseffekt, was wir so bis dahin noch nicht hatten, und auch die Musik fand ich durchgehend ansprechend.
    Für einen Lizenztitel ist das Spiel sehr hochwertig produziert und man sollte berücksichtigen, dass es zu dem Zeitpunkt wirklich nicht viele Plattformer für den Game Boy gibt.

    Es war nen recht spaßiger Romp, den ich aufgrund seiner kurzen Länge gleich 2x durchgespielt habe und bei dem mir das ein oder andere noch aufgefallen ist, die Spielerfahrung jedoch immer noch ziemlich ähnlich ist. Ich würde sagen, es ist ein schönes „Komfortspiel“ in der Länge einer Serienfolge. Packt man manchmal aus, zieht man in einer kurzen Session durch und hat grundsätzlich dieses positiv-vertraute Gefühl, das man gerne hat bei Spielen, die man einfach von vorn bis hinten kennt und bei denen einen nichts mehr schockieren kann.

    So oder so, ich bin aktuell recht zufrieden mit der Qualität der Spiele. Nicht nur ist mit Juli ein neuer Monat eingeleitet in unserem Jahr. Auch die Game-Boy-Spiele sind vom Releasemonat von März auf April umgestiegen und so ist es nicht mehr weit entfernt vom einjährigen Game-Boy-Jubiläum!

    Wertung: B-

    Schwierigkeitsgrad: 65%



    ---------

    NEXT UP: Cyraid

    Geändert von Klunky (06.07.2025 um 10:49 Uhr)

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