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Thema: Klunkys Game Boy Challenge - ALLE Gameboyspiele die jemals existierten (2025 - 2035) - Aktuell: Sword of Nope

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  1. #36


    Malibu Beach Volleyball/Seaside Volley

    Durchspielbedingung: Den ersten Platz im Frauen- und im Männercup belegen.
    Das offiziell vierzehnte Spiel.
    Wir haben bereits Baseball, Tennis und mehr oder weniger Motocross abgehandelt. Golf soll auch schon bald folgen.
    Irgendjemand kam wohl auf die Idee: „Hmm, es fehlen noch Beachvolleyballspiele für den Game Boy!"

    Erstellt von „Tose" für Activision, einem „Ghost Developer“, dafür bekannt, Spiele zu erstellen, ohne jemals in den Credits gelistet zu werden oder Anspruch auf kreativen Einfluss im Entscheidungsprozess zu haben. Tose hat seit Mitte der 80er an über tausenden von Spielen mitgewirkt, auch an Spielen, die ihr kennt, nur wovon ihr nicht wisst.

    Beachvolleyball bedeutet: 2 vs. 2 Volleyball. Der Ball darf bis zu 2x auf dem jeweiligen Spielfeld jongliert werden, bevor er dann auf die andere Seite geschickt wird.
    Nur das Team, das mit einer Angabe gewinnt, bekommt einen Punkt. Gewinnt das nicht angegebene Team, ist dieses dann mit der Angabe dran.
    Die ganze Schose geht so lange, bis ein Team mit mehr als zwei Punkten Differenz ab 15 Punkten gewinnt. Oder wenn es ein 3-Match ist, ab 12 Punkten.



    Es stehen 3 Spielmodi zur Auswahl: alleine gegen die CPU, Spieler gegen Spieler oder ein Team-Match gegen die CPU.
    Anschließend wählt man die Länge der Matches, zwischen 4 Nationalitäten (USA, Japan, Brasilien und Italien) und ob man im Frauen- oder im Männercup spielt.
    Die Auswahl ist nicht rein kosmetisch.
    Die Wahl des Geschlechts ist sozusagen die Wahl des allgemeinen Schwierigkeitsgrads. In der Weiberklasse geht alles ein bisschen langsamer vonstatten, da wird nur Memmen-Volleyball gespielt! Bei den Männern, da wird der Sport RICHTIG ausgeübt!!
    Welche Nationalität man wählt, entscheidet wiederum über die beiden Spielerattribute: Geschwindigkeit und Stärke der „Spikes" – das sind Schmetterbälle.

    Hier die Übersicht:

    Team
    Speed
    Spike
    Italien
    1
    1
    Japan
    2
    3
    Brasilien
    3
    2
    USA
    4
    4

    Dio mio! Man merkt die Werte von Italien und den USA bewegen sich auf unausgeglichenen Extremen. Auch das soll eine Art Schwierigkeit darstellen, die für einen selbst, als auch für den Kontrahenten gelten kann.
    Ungeübte Spieler wählen die USA und spielen gegen Italien. Die in jedem Cup der erste Gegner sind, sollte man Italien nicht selbst spielen. Wenn man sich ein Handicap verpassen möchte, kann man auch gerne versuchen, mit Italien Europas Hoheitsanspruch im Beachvolleyball geltend zu machen...!

    Im Gegensatz zu Tennis geht es hier einigermaßen entspannter vonstatten. Wenn sich der Ball in der Luft befindet, markiert bereits ein Kreuz im Voraus den Einschlagspunkt. So hat man selbst bei Spikes in der Regel noch die Zeit korrekt zu reagieren. Im Zweifelsfall gibt es immer noch einen Hechtsprung mit sehr großzügigem Zeitfenster, bei dem man den Volleyball im Spiel behält.
    Positionierung spielt in dem Spiel keine so große Rolle wie es bei Tennis ist, zumal immer 2 Spieler auf dem Feld sind, die viel Fläche abdecken.

    Welcher Spieler gerade gesteuert werden kann, entscheidet das Spiel automatisch nach dem Abstand zur Flugbahn des Balls. Manchmal kann man auch verwirrenderweise beide gleichzeitig steuern.
    Das ist ein Aspekt der mir nicht ganz sauber programmiert zu sein scheint. Es gab immer mal Momente, wo ich nicht den Spieler zugeteilt bekommen habe, den ich erwartet habe. Manchmal ist auch das Kreuz auf der gegenüberliegenden Seite angezeigt worden, obwohl der Ball bei mir landet.
    Bei der Annahme der Bälle reicht die es die A Taste gedrückt zu halten, das sollte man auch definitiv tun, denn mir sind deswegen schon einige Bälle durch die Lappen gegangen. Wenn man währenddessen eine Richtung hält, spielt man den Ball auf die andere Seite, anders als in Tennis lässt sich jedoch die Flugbahn nicht so feinfühlig bestimmen, gerade nicht bei den Volleys. Wenn man keine Richtungstaste drückt, jongliert man wiederum den Ball.



    In der Frauenliga reicht einfaches Hin- und Her- Spielen. Für die Männerliga muss man auf jeden Fall Spikes beherrschen. Das ist auch der interessanteste und spaßigste Aspekt an Malibu Beach Volleyball. Mit gedrückter B-Taste springt die Spielfigur, die man gerade steuert, in die Luft. Ab da kommt es dann auf Timing an, wo dann eben auch die Höhe des Balls tatsächlich eine Rolle spielt, wo man sonst einfach nur zu den X Punkten um eine Taste gedrückt zu halten. Es ist an sich keiner komplizierter Aspekt, aber es hat Spaß gemacht diesen zu lernen.
    Das Spiken funktioniert sowohl aus der Offensive als auch der Defensive. Je tiefer der Ball, desto besser, aber auch desto risikoreicher. Gerade das Blocken des Balls ist noch mal extra riskant, weil man damit auch seine Defensive abgibt, sollte der Block misslingen. Jedenfalls wechselt das Spiel in diesen Fällen nicht dynamisch zur anderen Spielfigur.

    Ich finde es ein bisschen schwierig, die Höhe des Netzes abzuschätzen, da dieses auch über keinen Schatten als Leitlinie verfügt. Deswegen habe ich auch irgendwann die Farbpalette zu einem stechenden Rot zum Weiß gewechselt, was es mir leichter gemacht hat, die verschiedenen Variablen auf dem Feld auseinanderzuhalten.

    Das fasst das Spiel in seiner Gänze eigentlich schon zusammen. Man kann zwar auch Spikeaufschläge machen, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass es groß einen Unterschied macht, der Ball wird immer gefangen. Alle 8 Runden wechseln die Seiten, aber auch hier scheint die Änderung lediglich kosmetisch zu sein, da es Jacke wie Hose ist, ob ich auf der Seite zum Strand oder der zum Meer spiele. Vielleicht brauchte man schlichtweg einen Grund mehr, das autoritäre Schiedsrichterinnen-Mädel im Bikini mit Sonnenbrille zu zeigen. Die meldet sich dann auch immer bei Ball-ins, die offensichtlich sind. Wenigstens hatte ich das Gefühl, dass sie weitaus fairer beurteilt, wann ein Ball nicht mehr in der Linie ist, als ein Mario im Tennis.
    Vielleicht ist das Spiel hierbei aber auch nur kulanter, als es sein sollte.

    Mein Ziel war schlichtweg einmal beide Ligen zu gewinnen, die Mannschaft spielt hierbei keine Rolle. Wobei ich mit Italien im Nachhinein noch ein 3-Match gegen Japan gewonnen habe, nur um zu merken, dass es nicht sonderlich viel schwieriger ist.
    Dennoch kommt mir die KI ziemlich inkonsistent vor. So circa die ersten 5–7 Punkte kann man den Ball knapp Richtung Linie schlagen und dieser wird praktisch nie abgeschmettert.
    Ungefähr ab dem Wechsel dann dreht die Mannschaft richtig auf und plötzlich funktioniert die Taktik nicht mehr. Stattdessen wird mir der Ball imminent zurückgespiked, worauf ich selten noch mal reagieren kann. Sobald das passiert, habe ich den Ball nur noch per Volleys rübergeschossen und viel lieber selbst abgewehrt. Das hatte dann so in 2 von 3 Fällen ganz gut funktioniert.

    Man muss natürlich schon schauen, ob die Kontrahenten in der Nähe des Netzes sind. Manchmal, auch das ist nicht ganz konsistent, sind sie weiter hinten, und auch dann kann man wieder spiken.
    Man spielt schon sehr ähnlich, es gibt zwar kein „Patentrezept“, anders als im Tennis, aber prinzipiell führen dieselben 2–3 Arten von Moves schon irgendwie zu ’nem Punkt.

    Ich glaube, was das Spiel wirklich auf Dauer etwas langweilig gestaltet, ist, dass es zu leicht ist, einen Ball einzuholen. Selbst das italienische Team hat da mit der langsameren Laufgeschwindigkeit wenig Probleme. Wie gut die KI auf Bälle reagiert, kann schon sehr volatil sein, was dann zu quälend langen Ballwechseln führt.
    Wenn man das Kreuz nicht von vornherein sehen könnte und die Flugbahn des Balls anhand des Schattens selbst abschätzen müsste, gäbe es da vielleicht mehr, worauf man achten müsste. So ist die Defensive einfach bereits vorgegeben, was den Spielraum für Fehler unterminiert.



    Mir persönlich sind 15 Punkte einfach zu viel für ein Match, gerade wenn die Angabe hin und her wandert und es dann zu keinerlei Punktstandveränderung kommt. Man spielt immer gegen die 3 Mannschaften, die man nicht gewählt hat, sortiert nach Schwierigkeit. Deswegen kann so ’ne Session schon mal eine halbe Stunde bis 45 Minuten dauern. Das macht es für mich weniger zu einem Pick-up-and-play-Spiel. Ich merke, wie ich so ab der Hälfte eines Matches langsam an Aufmerksamkeit verliere.
    Ich finde es irgendwie schwer, ein Fazit zu schreiben. Ich finde die Präsentation durchaus charmant, aber es ist eines von vielen Sportspielen, bei denen man nach ein paar Matches schon genug hat. Der Zweispielermodus ist sicherlich eine ganz nette Auflockerung, aber aufgrund der begrenzten Möglichkeiten, die Flugbahn des Balls zu bestimmen, wird sich auch hier das gleiche Phänomen zwischen 2 geübten Spielern ereignen. Das Spiken am Netz ist hier noch der interessanteste Teil, kein Wunder, dass es auf dem Cover abgebildet wird.

    Was soll ich sagen, ich bin jetzt nicht der Typ für Sportspiele, aber während ich im Tennis im echten Leben kläglich versagen würde, ist Volleyball jetzt nichts, wo ich mir denke: „Boah, davon brauchts ’ne Versoftung!" Aber ich sollte mich nicht beschweren, das war ein kurzer kleiner, nicht zu schwerer Titel, der halbwegs spaßig für die Laufzeit war. Da kommen noch Sportspiele, bei denen ich wesentlich mehr Commitment und Motivation aufbauen muss. Von daher gebe ich mal meine typisch langweilige "es hat mich nicht vergrault" Sportmuffel-Note:


    Wertung: C

    Schwierigkeitsgrad: 64%



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    NEXT UP: Lode Runner (wenn ich die letzten Arschloch Level bewältigt habe.)

    Geändert von Klunky (08.03.2025 um 18:43 Uhr)

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