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Thema: Klunkys Game Boy Challenge - ALLE Gameboyspiele die jemals existierten (2025 - 2035) - Aktuell: Solar Striker

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  1. #33
    Skip-skip-di dop dop, skip-skip yes yes!
    Skippity-bap-bap, skippity beep beep!
    Uhhh! Skip-a-da-boom-boom —
    SKIP!






    World Bowling

    Durchspielbedingung: Keine - (Reines Glücksspiel)



    Glaubt mir, es schmerzt mich in der Seele, hier schon wieder eine Ausnahme zu machen, eigentlich ist ja Bowling gar kein Glücksspiel, zumindest kein reines. Da gibt es unter Liebhabern sicher einiges an Diskussionspotenzial dazu, wie stark die Glückskomponente beim Bowling ist, da man nie zu 100 % sämtliche Bedingungen eines Wurfes, der Bowlingbahn, so wie die exakte Positionierung der Kegel reproduzieren kann. Dafür gibt es einfach physikalisch zu viele unbekannte Variablen.
    Im Game-Boy-Spiel sind es jedoch nur 3 – und diese Variablen sind sehr wohl bekannt: Positionierung auf der Bahn, Wurfrichtung und Kraft.

    Bezüglich des Physik-Parts – das Spiel hat keinen. Es ist sehr wohl in der Lage zu erkennen, wann ein Ball einen Pin getroffen hat, das ist wohl auch mit die einfachste Aufgabe, doch um einen Strike zu erzielen, müssen Pins eine Kettenreaktion auslösen. Doch wie will man eine Kettenreaktion in einem Spiel auslösen, in dem es keine Physik gibt? Wie will das Spiel erkennen, dass ich einen Strike lande oder vielleicht einen Pin verfehlt habe?
    Die einzige Möglichkeit ist über einen künstlichen „Sweetspot". Irgendwo auf der Bahn gibt es die „perfekte" Stelle, bei der das Spiel automatisch entscheidet, dass mit der Kombination aus Wurf (ich meine, man muss mindestens die Pins in der Mitte treffen, du'h) und eingestellter Kraft ein „Strike" stattgefunden hat.

    Diese perfekte Stelle lässt sich am häufigsten erreichen, wenn man den Charakter ganz rechts positioniert und den Ball nach ganz links mit voller Kraft wirft. Wurfrichtung und Kraft werden über einen Balken entschieden, den man zur richtigen Zeit stoppen muss. Der Balken ist schnell, aber auch nicht so schnell, dass ich nicht in der Lage bin, in 9/10 Fällen den Marker zum hintersten Ende zu schieben. Das Spiel ist so simpel, wie man sich ein Bowlingspiel, reduziert auf das Wesentliche, nur vorstellen kann. Es braucht kaum Geschick, die Pins zu treffen, und doch ist es nahezu unmöglich, dieses Spiel ohne Savestates zu schaffen. Weshalb?
    Nun, dieser angesprochene „Sweetspot" ist nicht fest, sondern er verschiebt sich von Runde zu Runde. Manchmal bleibt er an derselben Stelle stehen, manchmal verrückt er sich jedoch um wenige Zentimeter. In dem Fall müsste man nicht mit voller Kraft werfen, sondern den Balken ein klitzekleines bisschen früher stoppen oder nicht komplett nach links werfen. (von ganz rechts zu werfen, ist die einzig sinnvolle Position, weil man alle Kegel mit dem Linkswurf abdeckt.)
    Das führt zu so eigenartigen Phänomenen, dass man es einerseits schafft, 6 Strikes hintereinander zu zielen, und es dann irgendwann partout nicht mehr klappt, auch nur einen weiteren zu erzielen. Das endet dann meistens mit einem Spare, wo der rechtmöglichste Pin stehenbleibt, und das, obwohl man genau gleich geworfen hat, von Konsistenz keine Spur.



    Das Spiel versucht einen zu gaslighten, es köööönnte ja sein, dass man einen Frame zu früh gedrückt hat, aber nein, so ist es nicht, so feinfühlig ist die Powerleiste nicht, und ich habe den Beweis:
    Ich habe ein Makro erstellt, indem ich den Intervall meiner Knopfdrücke eines erfolgreichen Strikes auf die Millisekunde aufgezeichnet habe. Schon beim ersten Abspulen des Makros ist der Wurf knapp daneben gegangen. Ich habe es dann noch für die komplette Bowlingpartie weiterlaufen lassen. Das Ergebnis: Von 9 Frames waren 6 Würfe Strikes, darunter eine Serie 3en hintereinander (man bedenke, im letzten Frame hat man 3 Würfe). Das ist immerhin ein gutes Ergebnis, ein sehr gutes, doch es zeigt, dass Sieg oder Niederlage weder in meiner Hand noch in meiner Bowlingkugel liegen.
    Mit 232 Punkten komme ich damit durch die Japan-Runde – das erste Level. Bei der China-Runde läuft es dann aber schon holpriger und ich schaffe es gerade noch so auf 211 Punkte, was trotzdem nicht so oft passiert.

    Doch auch ein sehr Gutes Ergebnis wird irgendwann nicht mehr reichen.
    Was man wissen muss: Um in die nächste Landesmeisterschaft zu kommen, benötigt man eine Mindestanzahl an Punkten, sonst ist das Spiel vorbei. Man startet in Japan mit einer Voraussetzung von 200 Punkten, wofür man mindestens 2 Strikes hintereinander bräuchte, evtl. ein bisschen mehr noch, je nachdem, in welchem Frame man diese erzielt.
    Für die nachfolgenden Länder erhöht sich diese Voraussetzung um jeweils 10, bis man in England ankommt, mit einer sehr hohen Voraussetzung von 250 Punkten, wofür man sich kaum noch Spares erlauben und vor allem viele Strikes hintereinander bräuchte. Tja, leider dumm gelaufen, wenn es komplett vom Zufall abhängig ist, ob man striked oder nicht, da man nicht wissen kann, ob sich der Sweetspot beim Wurf verschoben hat. Jeder Wurf ist also ein Glückswurf, dass man zumindest die Marker entsprechend anhalten können muss, ist eine zusätzliche Voraussetzung, bevor sozusagen das "Glück" ab da übernimmt.

    Das klingt schlimm, aber wenn man es nur lang darauf ankommen lässt, wird man irgendwann Glück haben … Immerhin habe ich es einmal bis nach Frankreich, dem vorletzten Level, „geschafft". (aber dabei nie die 250 Punkte erreicht, die ich bei England am Ende eh bräuchte)
    Tja, leider muss man, wenn man einmal verliert, Sämtliche Länder noch mal von vorne machen. Wo eine Bowlingpartie circa 5–6 Minuten dauert, in der man nichts anderes macht, als eine Taste 2x getimed zu drücken, wieder und wieder und wieder. Es gibt einen Jungen und ein Mädchen zur Auswahl als Spieler. Das Mädchen startet immer rechts, deswegen habe ich irgendwann nur noch sie gewählt, weil ich irgendwann keinen Bock mehr hatte, den Dude jedes Mal nach rechts zu bewegen. Es gibt verschiedene Bowlinggewichte, doch am Ende ist es egal, was man wählt, denn der Sweetspot verschiebt sich so oder so.
    Was bleibt mir dann noch groß übrig? Was kann ich effektiv besser machen, um meine Gewinnchancen zu steigern?
    Gar nichts! Denn es ist ein reines Glücksspiel. Ich könnte höchstens grinden und den Kopf gegen die Wand schlagen, doch wie hoch sind die Chancen bei 6 Spielen, von denen ich in 5 Stunden nicht mal EINES mit über 250 Punkten beenden konnte? und nur einmal überhaupt 4 Runden geschafft habe?

    Ich habe mich hilfesuchend umgeschaut im Internet und bin auf eine Person gestoßen, die eine ähnliche Game-Boy-Challenge macht, jedoch nur mit US‑Spielen und Game-Boy-Color dazu gerechnet.



    Dieser habe das Spiel vermeintlich durchgespielt mit seinen narrensicheren Taktiken, die ich auch schon herausgefunden habe. Das Problem ist: Man wird niemals so konsistent Ergebnisse erzielen wie in dem Video behauptet, und tatsächlich, wenn man in die Kommentare schaut, gibt der Ersteller zu, Savestates verwendet zu haben, was aus dem Video nicht hervorgeht.

    Interessant hierzu folgender Kommentar:

    Zitat Zitat von floatingplatforms
    However, after finding that Spot, there are a few levels of RNG at play hinter the scenes. After 250 hours of play, I cannot get a static strike zone, to hit consistently enough. Sometimes, the strike will basically stay in the same spot in the power meter, but most of the time it moves throughout the game. So, there's RNG in where the strike will appear, RNG in if it will move, RNG in which direction it moves, and RNG in how fast in that direction it moves. Going through all 6 stages in a row ohne saves, continues, lives means that any non-strike or spare could mean restarting from scratch and the guessing game continues. Even if you know where the strike is, if you make a mistake, the run is dead in the later stages. I've had a couple of people tell me of guaranteed Spots, die they saw on Videos, and they might work on one game, or for a couple of frames, but then it moves, or it's a dead zone from the start.
    Noch ein tapferer Mitstreiter, ebenfalls alle US-Game-Boy-Spiele am Tacklen, der meine Vermutungen bekräftigt und noch mehr Details herausgefunden hat. Immerhin hatte er viel Zeit darin gesteckt.
    250 Stunden!! Diese Person spielt das Spiel bereits seit 250 Stunden und hat es IMMER NOCH NICHT geschafft. Wenn man mal davon ausgeht, dass jede Bowlingpartie davon 6 Minuten gedauert hat, sind das 2500 Partien, also eine Erfolgschance von unter 0,04 %. Und nach jetzigem Stand hat er es nach 2 Monaten nach wie vor nicht geschafft, denn auf seinem Kanal finden sich die Aufnahmen der durchgespielten Spiele, worunter World Bowling leider noch nicht dabei ist.

    Wenn das nicht die Definition eines reinrassigen Glücksspiels ist, was dann?
    Es ärgert mich, weil es anders als ein Pachinko eben nicht die Prämisse eines Glücksspiels ist, es ist jedoch genauso programmiert. Ist es da nicht fair, diesen Maßstab anzuwenden?



    Mich würden da eure Meinungen interessieren, vielleicht hilft es dabei, mich „selbst" zu überzeugen, nicht bloß Willkür anzuwenden.. Es würde mir nicht gut tun, dieses Spiel auf die „Skip“-Liste zu packen (also die Spiele, wo ich aufgegeben habe, meine „Continues" quasi), weil ich von Anfang an keine reelle Chance hatte.

    Es gibt einen großen Unterschied zwischen einem „unfairen" Spiel und einem „Glücksspiel“. Master Karateka z. B. ist ein unfaires Spiel, es gibt so viele Stellen, an denen man einfach mir nichts, dir nichts stirbt, aber wenn ich 2 × das exakt Gleiche tue, aber jedes Mal ein unterschiedliches Ergebnis erhalte, wo ist es dann noch eine „Herausforderung"? Ist es dann überhaupt noch ein „Spiel"?)
    In Master Karateka kann ich mich adaptieren, so schrecklich schwer es einem auch fällt, eine Session ist praktisch nie unmöglich, auch wenn ein Informationsungleichgewicht zum garantierten Ableben führt, habe ich am Ende etwas, was ich beim nächsten Mal anders machen kann, auch wenn das noch viele weitere Ableben bedeutet, es herauszufinden. Aber auf dieser Bowlingbahn, der ewigen Folter, bin ich lediglich eine Puppe an seidenen Fäden von Fortuna. Ab dem Punkt bin ich kein Spieler mehr, sondern ein Gefangener.

    Das schlägt in die gleiche Kerbe wie Pachinko, wo ich nur A gedrückt halte und dann trotzdem Fortschritt verliere und noch mal von vorne spielen muss. In diesem Bowling-Spiel ist die Gewinnquote aber noch mal deutlich niedriger, so niedrig, dass ich bezweifle, dass es irgendein Mensch bisher legit durchgespielt hat. Wenn ich also hier nicht diesen Maßstab anwende, dann wird sich das noch in den Hintern beißen, wir haben hier ein Paradebeispiel von "simulierter Skill" -> "realer Zufall" daher werde ich die Glücksspielklausel noch mal weiter ausformulieren. *seufz*

    Wertung: E-

    Schwierigkeitsgrad: ???(Reines Glücksspiel, mit der Bedingung den Marker zu treffen um an dem Glückspiel "teilnehmen" zu können)

    ----------------

    NEXT UP: Heiyanko Alien

    Geändert von Klunky (04.05.2025 um 11:43 Uhr)

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