Penguin Wars
Durchspielbedingung: ALLE 10 Turniere in Folge gewinnen und das Spiel abschließen.
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Wohl eher das "wars" mit meiner Selbstsicherheit, dass ich diese Challenge jemals zu einem erfolgreichen Ende führe - haha.
Penguin Wars ist - zum Besseren oder Schlechteren - eines dieser Spiele, von denen nicht erwartet wird, dass es irgendjemand durchschafft, so dass man es theoretisch ewig spielen kann, um sich kläglich daran zu versuchen. Trotzdem besitzt dieses Spiel ein Ende. Eines, von dem ein Großteil des Internets nicht mal weiß, dass es existiert.
Doch fangen wir erst mal ganz von vorne an...
Das von ASCII entwickelte Penguin Wars ist mir tatsächlich kein unbekanntes Spiel.
Allerdings hatte ich lange Zeit die Erinnerung daran verdrängt, weil ich das Spiel ewig nicht mehr gesehen hatte und hier in Europa nur unter dem Namen „King of the Zoo" kannte.
Komplizierte Anekdote
2018, eine Zeit, in der ich noch gerade so auf Biegen und Brechen den Überblick über neue Releases behalten konnte, erschien zu dem Spiel eine Neuauflage für die PS4 und später auch für Nintendo Switch.
(Zunächst nur digital)
Da mir die Idee eines unorthodoxen Multiplayerspiels zu der Zeit gefiel und die ganze Aufmachung mich an ein Spiel erinnerte, wie es einst Sega auch hätte herausbringen können, erregte der Titel meine Aufmerksamkeit.
Einige Zeit später erfuhr ich, dass Penguin Wars an ein Arcade-Spiel von 1985 angelehnt ist, zu dem es auch NES- und Game-Boy-Versionen gab. Tja, und da ich ja vor allem, wie unschwer zu erkennen, eine gewisse nostalgische Verbundenheit zu Game-Boy-Klassikern spüre… musste ich einfach mal schauen, wie die Vorlage zu dem ausschaut.
Alleine die Story ist schon ulkig. Ein heutzutage obskures und vergessenes Arcade-Spiel bekommt fast 35 Jahre später einen Nachfolger, der mangels Marketing dazu verdammt ist, (nach jetzigem Stand) ebenfalls obskur und vergessen zu sein. Eine versteckte Perle im so schnelllebigen Markt des Überflusses. Na ja gut, letztlich fand ich das Spiel nur durchschnittlich, aber darum soll es jetzt nicht gehen.
Damals habe ich im Game-Boy-Spiel vielleicht ’ne halbe Stunde investiert, es für „recht unterhaltsam" eingestuft im Glauben, alles gesehen zu haben, und dann wieder sein gelassen. Weil – ist ja ein simples und kurzes Spiel, das mir eine Vorstellung von der Neuauflage geben sollte.
Allerdings hatte ich während dieser kurzen Zeit ein unterschwelliges Déjà-vu-Gefühl, irgendwie kam mir das Gesehene bekannt vor. „Mehrere Tiere, die mit Bällen schmeißen…“, aber so richtig Klick machen wollte es nicht.
Erst vor kurzem habe ich von dem alternativen Titel „King of the Zoo" erfahren und plötzlich wurde eine gaaaaaanz nebulöse Erinnerung freigeschaltet. Dieses Spiel, was ich 2018 rum via Emulator ausprobiert habe, hatte ich damals irgendwann in der frühesten Kindheit angespielt. Der Sohn eines Ex-Freundes meiner Mutter, der deutlich älter als ich war und zu dem ich in kindlicher Naivität aufgeschaut habe, hatte eines Sommers in einer Schrebergartenhütte eine große Sammlung an Game Boy-Spielen mitgebracht, u. A. war dort auch King of the Zoo dabei. Ich glaube, damals dachte ich, man muss einfach die Tiere oft genug mit Bällen treffen, bis man gewonnen hat, in der Vorstellung, es ginge darum, den Gegner „bewusstlos" zu werfen (zeigt wohl, was für ’ne Art Kind ich war). Und irgendwann hat man dann gewonnen, ohne dass ich checkte, warum eigentlich.
Man ist damals einfach dumm gewesen.
Es ist unglaublich, dass es weder das Cover noch das Gameplay geschafft hat, die Erinnerung zu entlocken, sondern der Name. Ich denke mal, „Pinguin Wars" war hier irreführend für mich als Titel.
Zeigt aber auch, dass das Spiel auf mich keinen allzu großen Eindruck gemacht haben muss.
Jedenfalls hätte ich nicht gedacht, noch mal zu dem Titel zurückzukehren, um mich in einer derartigen Tiefe mit dieser neuen Erkenntnis zu beschäftigen.
Puh – lange Anekdote, aber das musste irgendwie raus.
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Zurück in die Gegenwart
Penguin Wars ist ein sehr simples Spiel, simpel, aber doch irgendwo einzigartig.
Es stellt ein fiktives Sportspiel dar (zumindest glaube ich, dass es das im realen Leben nicht gibt), bei dem 2 Spieler an einem großen Tisch Bälle zum- und auf den Gegenüber werfen.
Diese Gegenüber sind dabei nicht irgendwelche pixeligen Karikaturen von Menschen, sondern Tiere. Der europäische, sicherlich nicht von Robert Marc Lehmann approbierte Titel „King of the Zoo" verrät, worum es geht. Tiere clashen darum in einem Turnier, wer der Krasseste im Gehege ist.
Gespielt wird dabei in sehr schnellen 60-Sekunden Runden in einem Match of Three. Man könnte es vielleicht vage als eine Mischung aus Völkerball und Airhockey bezeichnen.
Wenn die Zeit vorbei ist, entscheidet sich der Sieger danach, wer mehr von den 10 Bällen auf die andere Seite rübergeschmissen hat.
Wenn man es jedoch vor Ablauf der Zeit schafft, alle Bälle auf die Seite des Kontrahenten zu spielen, hat man automatisch die Runde gewonnen.
Das ist praktisch nur möglich, wenn man den Gegner zwischendrin mit eigenen Würfen betäubt. (weswegen ich wohl als kleiner Stüppi dachte, ich würde sie K. O. werfen)
Schafft man 2x in Folge eines dieser sogenannten „Perfect Victories“, darf – oder sollte ich eher sagen: muss(!) man in eine Bonus-Stage.
Diese sind leider stinklangweilig und dienen nur dazu, den Score hochzutreiben.
Man befindet sich immer noch am Spieltisch, doch ohne Gegenüber dieses Mal. Das Spiel zählt, wie viele plötzlich spawnende Bälle man innerhalb von 30 Sekunden auf die andere Seite befördert.
Das Problem: In dieser Zeit passiert einfach nichts Besonderes. Einfluss auf die Ballspawns hat man nicht. Nach 15 Sekunden erscheint ein bewegliches Hindernis, welches die Bälle zurückbefördern kann, aber dieses taucht auch in den gewöhnlichen Duellen nach der Hälfte der Zeit auf.
Anfangs habe ich die Bonus-Stages als einen kleinen „Break" betrachtet, aber da sie theoretisch nach jedem Match auftauchen können und außer Punkten keinen tangiblen Nutzen für das Spiel haben, werden sie sehr schnell zu einer drögen Zeitverschwendung, die man einfach hinter sich bringen will. Das Problem: Absichtlich schlecht spielen spart einem dann auch keine Zeit und erhöht sogar das Risiko, vorzeitig auszuscheiden, denn in Penguin Wars gibt es keine Continues. Also zieht sich die Schose länger, als es müsste.
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„Everyone is here!"
Man ist nicht auf den Pinguin festgelegt. Zu Beginn des Spiels darf man sich für ein Tier entscheiden. In einem Turnier tritt man dann innerhalb von 4 Matches gegen die anderen, nicht gewählten Tiere an.
Die Entscheidung ist dabei nicht nur kosmetisch, jedes Tier unterscheidet sich von seinen Eigenschaften erheblich.
Es gibt folgende 4 Eigenschaften:
- Wurfstärke: Entscheidet darüber, wie schnell die Bälle geworfen werden und wie sie mit anderen entgegenkommenden Bällen kollidieren. Ein stärkerer Wurf hat eine größere Chance, den gegnerischen Ball zu reflektieren.
- Geschwindigkeit: Wie schnell sich das jeweilige Tier von links nach rechts bewegt.
- Erholungszeit: Wie lange man nach einem Treffer betäubt ist.
- Powerwurf: Mit gedrückt gehaltener Taste lassen sich Würfe aufladen, der Ball färbt sich daraufhin. Dieser Wert beeinflusst die Stärke derartiger Bälle, von der Geschwindigkeit, Stärke und Knockout-Zeit.
Bei jedem Tier sind diese Eigenschaften unterschiedlich gewichtet:
- Der Pinguin ist der Allrounder. Die Werte sind gleichmäßig im Durchschnitt verteilt.
- Die Kuh hat wegen ihrer Stämmigkeit die geringste Erholungszeit, ist aber dadurch sehr langsam und hat durchschnittliche Wurfstärke.
- Die Maus wiederum ist eine richtige Glass Cannon: sehr lange Erholungszeit, sehr langsame normale Würfe, dafür jedoch sehr schnell, aber vor allem mit den stärksten Powerwürfen.
- Bei der Fledermaus und dem Hasen, hat man eine Dosierung unterschiedlicher Werte, aber generell haben die beiden stärkere normale Würfe mit okayiger Geschwindigkeit und Charges, aber eher längerer Erholungszeit. Ich glaube die Fledermaus ist etwas stärker und der Hase etwas schneller.
Überraschenderweise finde ich die Tiere nicht schlecht gebalanced. Im Turnier hasse ich vor allem die Maus wegen ihrer aufgeladenen Würfe. Wird man nur einmal richtig erwischt, hält sie einen in einem Stunlock gefangen. Dafür hat man schon quasi gewonnen, wenn man die Maus selber erwischt. Sie kann zeitgleich der stärkste und der schwächste Gegner sein.
Ich dachte, die Kuh wäre wegen ihrer Geschwindigkeit eher schlecht, habe aber gemerkt, dass sie in den späteren Matches eine höhere Chance hat, die Stunlocks durch normale Würfe zu umgehen, was sie nach hinten heraus vielleicht zum wertvollsten Tier macht.
Geschwindigkeit bringt einem nichts, sobald man einmal getroffen wurde.
Ihr merkt schon: Stunlocks sind generell ein großer Teil des Spiels. Schafft man es, die Würfe so zu timen, dass man kurz bevor man aufsteht, wieder von einem Ball getroffen wird, kann man nicht agieren.
Einmal in einem Rhythmus angekommen, kann man dann ohne Gegenwehr das Ballarsenal wegräumen.
Womit die KI später überhaupt keine Probleme hat, ist als Spieler jedoch nicht so leicht zu vollführen. Auch wenn man am Boden liegt, kann man sich noch leicht nach links oder rechts bewegen, um normalen Bällen auszuweichen.
Powerwürfe kommen jedoch so schnell, dass einem das schwerlich gelingt, besonders wenn sie von der Maus entgegenkommen.
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Die Horror-Spirale
Und das ist ein riesiges Problem nach hinten heraus.
Zu Beginn des Spiels setzen die Gegner nie ihren Powerwurf ein.
Erst wenn man 4 Matches – und damit das Turnier – gewonnen hat, „looped" das Spiel augenscheinlich. Die Gegner kommen zurück, aber sie sind stärker. Die Tiere fangen an, ihre Bälle aufzuladen, noch nicht so häufig, aber ein Treffer ist fatal.
Die nächsten 4 Matches sind zwar schon erheblich schwerer, aber prinzipiell immer noch gut machbar. Aus irgendeinem Grund hat sich im Internet die These verbreitet, dass es nach dem 2. Loop vorbei ist und das Spiel einfach endlos weitergeht.
Ich weiß nicht, wie es zu der Annahme kam, möglicherweise merkt man im 3. Turnier kaum Unterschiede, es gibt sie jedoch. Das Spiel „looped" nicht, es „cycled". Die Gegner werden stärker und stärker und stärker und stärker… Dabei erhöht sich eine Zahl am unteren linken Bildschirm. Würde das Spiel tatsächlich loopen, gäbe es diese Zahl nicht.
Ab Runde 16 merkt man bereits deutliche Unterschiede. Denn wenn zu Beginn bei jedem Spieler 5 Bälle auf der Seite liegen, kommen 2–3 von ihnen ab da an zu Beginn der Runde langsam auf einen zugerollt, man kann sie also nicht sofort zurückschmeißen, sondern muss ihnen erst ausweichen, während der Gegner schon mal anfängt, einen mit Bällen zu beharken.
Und glaubt mir, in den nachfolgenden Runden geht dem Spiel nicht die Kreativität aus, neue Wege zu finden, einem das Leben schwer zu machen.
Wenn nach der Hälfte der Zeit ein Hindernis in der Mitte umhergeht, um Bälle zu blocken, taucht es nun sofort auf.
Bälle fliegen plötzlich viel länger noch quer über die eigene Fahrbahn, was das Ausweichen zu einer Qual macht. Es ist bereits nicht leicht einzuschätzen, wann ein Ball genug Drall verloren hat, dass man ihn aufheben kann statt zu betäuben. Generell sollte man sich von der Seite nähern und die Wurf-Taste spammen. Dass der Punkt nicht wirklich klar ist, ist aber eine große Schwäche des Spiels. Mit den querfliegenden Bällen wird’s dann besonders heikel, denn ohne Hindernisse werden Bälle immer nur nach vorne geschleudert, man hat keine Möglichkeit, den Wurfwinkel zu bestimmen, sondern kann nur die Position, von der man aus wirft, entscheiden. (anders als in der Neuauflage später) der Gegner hat hier also einen weiteren Vorteil den man selbst nicht hat.
Am allerschlimmsten ist jedoch, dass die generellen Regeln des Spiels plötzlich außer Kraft gesetzt werden. Vergesst alles, was ich euch über die Eigenschaften der Tiere verraten habe. In den späteren Zyklen sind alle Tiere in allem perfekt. Sie sind superschnell, schmeißen allmächtige Powerwürfe, als gäbe es keinen Morgen mehr, und vor allem werden sie nur noch lächerlich kurz gestunned, noch kürzer, als man eine Kuh stunnen könnte. Nein. Wirklich, ein „perfekter Sieg" ist spätestens im letzten Cycle nur noch möglich, wenn man sehr viel Glück hat. Versucht gar nicht erst, Bälle aufzuladen, lädt man zu kurz auf, misslingt der Wurf, lädt man zu lange auf, betäubt man sich selbst. Das Timing rauszukriegen ist sehr frimelig, denn teilweise wird das Gedrückthalten der Wurftaste während der Bewegung gar nicht erkannt. Das führt dazu, dass ein Teil der selektiven Wahrnehmung damit beschäftigt ist, darauf zu achten, dass der Charge gelingt, aber wenn es den Gegner eh nicht lange betäubt und man vermutlich fast nie dazu kommt, nur noch einen Ball auf der eigenen Seite zu haben, unterlässt man es lieber gleich und kümmert sich nur noch darum, Bälle zu blocken.
Ich selbst habe es nicht geschafft, in die höchsten Sphären dieser eskalierend handicappenden Schwierigkeitskurve einzudringen. Das Höchste, was mir gelang, war der 6. von 10 (!) Cycles. Also insgesamt gibt es 10 Turniere zu gewinnen, erst dann läuft der Abspann, und wie ich bereits schilderte, gibt es keine Continues. In einem Best of Three kann man sich lediglich eine Niederlage pro Match, welches man 2x gewinnen muss, erlauben. Erlaubt man es sich nur einmal, von einem Powerschuss getroffen zu werden, ist das Set quasi schon vorbei. Das heißt konstant, trennt einen ein einziger, unglücklicher Schuss davon, eine Runde zu verlieren.
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Unbequeme Wahrheit
Es gibt einen „Stage Select“-Code, mit dem man in einen beliebigen Cycle einsteigen kann. Da dieser jedoch nie im Spiel gezeigt noch in der Anleitung erklärt wird, gilt dieser als „versteckt", sprich, es ist ein Cheat. Daher ist es im Rahmen dieser Challenge ausgeschlossen, den Stage Select als legitime Methode des Durchspielens zu werten. Ich habe jedoch mal kurz reingeschaut, wie sich das letzte Turnier spielt. Und ja. Selbst von dort zu beginnen, sprich 4 Spiele in Folge zu gewinnen, ist eine unfassbar schwierige Aufgabe. Nun stellt euch vor, ihr müsst jedes Mal über eine Stunde spielen, um erst so weit zu kommen, wo es noch viel wahrscheinlicher ist, dass man zuvor bereits ausscheidet. Jedes Mal muss man diese unnötigen Bonus-Runden ertragen, die das Spiel noch länger ziehen.
Nee, auf keinen Fall. Das ist das bisher schwierigste durchzuspielende Spiel dieser Challenge, so schwer, dass bislang niemand im gesamten Internet einen Nachweis erbringen konnte, das Spiel legitim durchzuspielen. Ich glaube, tatsächlich hat es bisher noch nie ein Mensch geschafft. Und dabei gibt es einige „Gameboy-Challenger“, die das Spiel angegangen und abgehakt haben, unwissend darüber, dass es kein Endlosspiel ist. Gar das Wissen über die Existenz eines Endings ist also bereits recht exklusiv.
Ich muss euch sagen, ich war auch versucht, das Spiel vorschnell beiseitezulegen und als Arcade-Spiel à la „Space Invaders“ abzustempeln, bei dem man früher oder später einfach verliert. Das wäre der bequemste Weg gewesen und ich hätte den Titel ohne großes Tamtam schnell abhaken können. Aber so unbekannt manche Spiele sind, betritt man bisweilen unbeschrittene Pfade, und da ist es essentiell, dass ich die Gewissheit habe, dass ein Spiel auch tatsächlich nicht irgendwas doch noch nach hinten heraus verbirgt. Man glaubt, Muster zu erkennen, aber davon muss man sich lossagen. Nur weil manche Spiele genau auf diese Art loopen, muss das nicht für jeden Titel gelten.
Naja daher bleibt mir nur noch zu sagen.
Ich werde mir den Titel vormerken.
Es gibt nun auf dem Startpost eine Liste der geskippten Nicht-Glücksspiele. Diese werden auch als „Legendäre Challenges" vermerkt.
Herausforderungen, die extrem viel Commitment benötigen. Ein Commitment, dass die Deadline vermutlich ausdribbelt. Wir sind noch ganz am Anfang des Hasenbaus.
Der interessante Teil kommt erst, wenn die Liste voll ist. Dann muss ich mich früher oder später dazu entscheiden, etwas zu bewältigen, was ich gegenwärtig als unmöglich einstufe.
Ich möchte damit ausdrücken, dass es durchaus im Bereich des Möglichen liegt, dass die Challenge irgendwann scheitert und einfriert. Vielleicht erhöhe ich den Puffer wirklich im Notfall noch mal auf 10 Spiele, da mir 7 mittlerweile etwas arbiträr vorkommt. Allerdings wäre das wirklich die einzige Maßnahme, mit der ich selbst noch im Notfall zufrieden wäre. Alles darüber hinaus würde ich nicht mehr biegen wollen. Um es hiermit festzuhalten.
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Versöhnliches Fazit
Jetzt habe ich so viel darüber geschrieben, woher ich das Spiel kenne, wie es funktioniert, wie viele Probleme es mir bereitet hat und was seine Schwächen sind.
Nicht jedoch, wie sehr ich trotz allem die Erfahrung unterm Strich genossen habe.
Lässt man den Gedanken fallen, dass es etwas ist, was ich unbedingt in einer Deadline abschließen muss, ist dieses Spiel für das, was es darstellt, genau die Art von Game-Boy-Titel, die ich suche.
Es sprüht vor Identität, eine einfache Prämisse, kreativ umgesetzt. Die gesamte grafische Präsentation ist einfach charmant, die Gesichtsausdrücke der Tiere. Eine Kuh, die weint, wenn sie verliert.
Die Maus, die man nicht mehr am Tisch sehen kann, wenn sie getroffen wird, und nur noch durch Sprechblasen, in denen „Help!“ geschrieben steht, sieht.
Der derpy Pinguin, der panisch umher rennt, wenn beim Hochbooten des Spiels das ASCII-Logo hereingeflattert kommt. Der kurze Jingle vor jedem neuen Herausforderer.
Das Spiel reißt jetzt wirklich keine Bäume aus, aber hat vom Look & Feel etwas, was nicht einfach nur wie eine weitere Portierung wirkt oder irgendein Lizenzschrott, der schnell auf das System musste.
Anfangs wirkt es noch fast zu einfach, dass es dann so lange geht und so schwer wird, sorgt jedoch für ein „Arcade-Feeling". Ein Spiel, das schier endlos scheint, dennoch ein Ende hat, man kann es praktisch ewig spielen und seinen Score immer weiter verbessern, ohne dass jemals das Skill-Ceiling erreicht wird. Wäre es nach wenigen Runden vorbei wie z. B. bei Heiyanko Alien, hätte man zwar vielleicht eine nette Erfahrung gehabt, aber auch nur eine von 15 Minuten ohne großartigen Wiederspielwert. Nun, an die Qualität eines Heiyanko-Alien kommt es nicht, aber man hat zweifelsohne länger etwas davon.
Den Multiplayer habe ich hierbei gar nicht erwähnt. Ihr könnt euch denken, dass es einen gibt, und er funktioniert genau, wie man sich ihn vorstellt. Mit einem kleinen Zusatz: Man kann sein eigenes Turnier gestalten, indem man jedem Tier einen Spielernamen verpasst und dann entscheidet, in welcher Runde welche Tiere gegeneinander antreten. Damit kann man theoretisch das Spiel auch mit mehr als 2 Leuten spielen, wenn man den Game Boy herumreicht, quasi eigene Turniere unter Freunden und Bekannten gestalten. Auch das ist wieder ein charmanter Gedanke, den ich nicht unerwähnt lassen möchte, auch wenn vermutlich nicht viele Leute das jemals so genutzt haben werden.
Kurzum: Der Titel ist einfach wunderbar für das System ausgelegt. Ohne die Längen bei den schrecklichen Bonusleveln hätte ich vermutlich noch eine Wertung draufgelegt. Na ja, sei’s drum.
Wertung: B-
Schwierigkeitsgrad: >100%
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