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Thema: Klunkys Game Boy Challenge - ALLE Gameboyspiele die jemals existierten (2025 - 2035) - Aktuell: NFL Football

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  1. #11


    Dead Heat Scramble

    Durchspielbedingung: Spiel durchspielen


    DAS, das ist ein CANYON, durch das man fährt!?

    Huch.
    Verzeiht diesen plötzlichen Einstieg, aber ich wunder mich immer wieder über die Diskrepanz zwischen Cover und wie man die Pixelgrafik im Spiel so wahrnimmt

    Mir ist der Graben, durch den man fährt, im Spiel viel zu gerade. Ich dachte, man fährt durch ein Röhrensystem.
    Das macht zwar überhaupt keinen Sinn, gemessen am Steinschlag und daran, dass man aus dem Areal fallen kann, aber so wie sich die Gegend schlauchartig in geraden Linien schlängelt, konnte ich an nichts anderes denken.
    Ich meine, man fährt auch längs an den Rändern und wird in Kurven durch die Fliehkraft zurückgestoßen.

    Und das ist schon das Besondere an diesem unorthodoxen Rennspiel. Das ist zwar erst das zweite, aber scheinbar ist bislang niemand willens, einfach mal ein „gewöhnlicheres“ Rennspiel für den Game Boy zu entwerfen.



    Doch um es kurz zu fassen: Ich hatte wenig Spaß mit diesem Titel. Es ist kein kompetitives Rennspiel mit Herausforderern, sondern ein „Arcade-Racer“. Heißt, man hat eine Zeitvorgabe und muss das vorgegebene Ziel vor Ablauf der Zeit erreichen, ansonsten scheidet man aus.
    Man begegnet zwar schwarzen Autos auf der Strecke, doch diese werden bei Berührung weggestoßen, ganz gleich, was man macht. Deren eigentliche Funktion ist es, als fahrbare „Item-Container“ zu dienen, die einem Boni bescheren.

    Sei es ein vorübergehender Nitro, bessere Reifen, damit man in Kurven bei den Rändern bleibt, ein kurzfristiger Stop der Zeit und letztlich ein Geschoss, das nur dazu da ist, bei Treffern auf schwarze Autos ein viel besseres Item zu spawnen, das einem Nitro, Reifen und Zeit anhalten und vorübergehende Unbesiegbarkeit auf gleichzeitig beschert.

    Das Problem bei dieser Mechanik ist, dass die Items zufällig spawnen, die Zeitvorgabe jedoch so knapp ist, dass man sie stellenweise ohne Items gar nicht erst erfüllen kann. Heißt, der Verlauf und letztlich Erfolg eines Levels hängen zu einem wesentlichen Teil von den Drops ab und selbst wenn man perfekt fährt, geht es trotzdem nicht ganz ohne.

    Und perfekt fahren ist ganz schön schwierig bei so nem Titel, bei dem sich alles darum dreht, dass man bei schlauchartigen Abschnitten stehts wieder in die Mitte zentriert wird. In regelmäßigen Abständen begegnen einem Steinchen als Hindernisse, die sich nach plötzlichen Kurven oder in kurzen Abständen kaum umfahren lassen. Aber hey, dafür gibt es den „Sprungknopf“. Laut Anleitung ist man in der in der Luft langsamer, aber ohne häufiges Springen kommt man an viele der späteren Hindernisse gar nicht erst vorbei. Nur in der Luft hat man wirklich die vollständige Kontrolle über sein Auto und wird nicht zurückgedrängt. Aber klar ist natürlich, dass ein schlecht getimter Sprung dazu führt, dass man in einem Hindernis landet, und sollte es ein ganzes Feld von Kieselsteinen sein, kann man nicht einfach rausspringen. Nein, man wird permanent kurz gestunned, bis man aus dem Feld raus ist. Es gibt im gesamten Spiel kein Hindernis, das einen einfach nur verlangsamt, es wird einem bei jedem kleinen Zusammenstoß mit irgendwas, was kein schwarzes Auto ist, gleich die Kontrolle entzogen, es dämpft den Spaß bei Fehlern nicht, es entzieht ihn ruckartig.



    Die Steuerung wird deutlich besser, solange man das Reifen Power-Up einsammelt, aber auch das hält gerade so für 10 Sekunden. Man muss also ein temporäres Item einsammeln, damit sich die Steuerung nicht komplett beschissen anfühlt, aufgrund der permanent einwirkenden Fliehkräfte der Ränder links und rechts.
    Wären nur ab und zu gewisse Streckenabschnitte röhrenartig, wäre das vielleicht 'ne nette Eigenart, aber ein komplettes Spiel, was über die gesamten 10 Level so abläuft? Das ist einfach nur anstrengend.

    Da ist es erfreulich, dass es unendlich Continues gibt. Der Score wird zwar dabei zurückgesetzt, aber hey, ein Highscore ist nicht das, wofür wir hier sind. Trotzdem ist es nicht so leicht, wie man sich vorstellen mag. Jeder Streckenabschnitt ist ungefähr gleich lang, aber die Zeit zum Bewältigen nimmt alle paar Level um 5 Sekunden ab.

    Das letzte Level war eine einzige Qual, bei der ich sicherlich viel Konzentration aufweisen musste, aber das Bestehen eben auch an den Items gekoppelt war. Fuhr ich gut, hatte ich häufig ne Flaute und umgekehrt. (Und nein, das liegt nicht an einem Rubberband-Effekt, das Spiel hasst mich nur)
    Da heißt es einfach, so lange neustarten, bis man mal Glück hat, doch freilich, Spaß macht das nicht. Bei einer so knappen Zeit kann man, sobald man früh 2x getroffen wird, die Zeit gleich auch wieder verstreichen lassen, weils ja eh nichts bringt.

    Zum Schluss bin ich dann mit einer unfassbar niedrigen Restzeit von 24 Millisekunden noch gerade so ins Ziel geschlittert. „F*** you“ sag ich da nur, zeige beide Mittelfinger zum Analogue-Pocket-Display und gräme mich, dafür kein Modul zu haben, was ich in die Ecke feuern könnte.



    Bevor man das Spiel beginnt, kann man sich für eines von 3 Vehikeln entscheiden, doch ich konnte in der Anleitung keine Information finden, ob diese sich unterscheiden. Im Spiel habe ich selbst auch nichts gemerkt, also muss ich davon ausgehen, dass es eine rein kosmetische Entscheidung ist. Für den 2-Spieler-Modus mag das schon wichtig zur Unterscheidung sein, ansonsten ist die Wahl jedoch nur Makulatur.

    Fazit:

    An Dead Heat Scramble ist nichts dran, das einen langfristig zum Weiterspielen und Verbessern motiviert, schon allein durch die nervige Zufallskomponente, außer ihr seid ein Kind und es ist eben alles, was man so an Titeln für den Game Boy besitzt. Diesen wird es schon irgendwie durch die Dynamik noch gefallen und es ist nett, dass man nach jedem Rennen oder bei einer Niederlage eine Miniaturansicht der gesamten Rallye im Ghost-'n'-Goblins-Style angezeigt bekommt. Auch die Songs sind für Game-Boy-Verhältnisse eingängig und es gibt gleich mehrere, auch wenn ich sie nicht so gut wie in Motocross Maniacs finde, was, wo ich es schon erwähne, ein deutlich besserer Titel ist, wenn auch nicht ganz vergleichbar durch seine Sideview-Perspektive.

    Hoffen wir mal, dass zukünftige Racing-Games besseren Ersatz für den Game Boy darstellen, denn Rennspiele sind wirklich zu dieser Zeit noch eine Marktlücke für das System.

    Wertung: D

    Schwierigkeitsgrad: 78%



    --------

    NEXT UP: Ninja Kid oder Popeye

    Geändert von Klunky (30.07.2025 um 23:13 Uhr)

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