Boxxle 2
Durchspielbedingung: Alle 120 Level abschließen und sich für Weib statt Werk entscheiden. ![]()
Willy hat es nicht leicht: malocht sich die Oberarme wund, nur um seiner materiellen Freundin Wanda zu gefallen und kaum ist er mit ihr zusammen, wird sie bereits von Aliens entführt.
Jetzt muss er noch ein paar Schichten mehr drauflegen, um sich eine Rakete (???) leisten zu können und den geheimnisvollen Entführern hinterherzueilen, die ihn ständig triezen, so dass er auch ja nicht sein Ziel aus den Augen verliert.
Wie wird die Conclusio dieser epischen Boxxle-Duologie ausfallen?
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Tja, das war's dann wohl mit unserer bodenständigen, arbeiterfreundlichen Mittelständlergeschichte, hin zu einem 08/15 „Damsel in Distress“ Plot.
Nicht dass es irgendeine Geschichte gebraucht hätte, das ist nur Fluff im Hintergrund, kleine Cutscenes alle 10 Level, um den Spieler zu belohnen und weiter voranzutreiben.
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Mache ich es kurz.
Boxxle 2 ist genau so wie sein Vorgänger Boxxle.
120 neue Level knochenharter Plackerei. 10-12 mehr als im Vorgänger (je nachdem, ob man die 2 Bonuslevel ausklammert).
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Und im Grunde genommen ist das auch alles Essentielle, was dazugekommen ist.
Boxxle 2 ist einfach wie Boxxle, nur mit mehr Leveln.
Ich verweise daher gerne auf meinen Bericht zum Vorgänger, bei dem ich intensivst auf das Spiel und die Mechaniken und auch auf die Methodik in Sokoban im Allgemeinen eingegangen bin:
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Boxxle Bericht
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Das bedeutet auch, dass sämtliche Schwächen, die den Vorgänger geplagt haben, nach wie vor vorhanden sind. Allen voran, dass sich nichts an der Bewegungsgeschwindigkeit getan hat, die nach wie vor quälend langsam ist.
Immerhin nun mit Auswahl bei der Musik, so dass nicht die einzige unverkennbare Boxxle-Fahrstuhlmusik das Hirn mürbe macht – nein, ganze 2(!) weitere Songs gesellen sich dazu, die man vor Spielstart bestimmen kann, und diese sind … OK.
BGM 1 hat was vom Flanieren durch die Straßen an einem wolkigen Samstagmorgen, BGM 2 ist treibend und dynamisch, aber looped bereits nach circa 30 Sekunden. BGM 3 ist das Boxxle-1-Theme remastered.
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Das einzig weitere neue Feature, das der Vorgänger nicht hatte, ist, dass man nun per Select entscheiden kann, ob man die herausgezoomte, weniger ansehnliche, aber zweckmäßige Perspektive verwendet oder alles hübsch vergrößert dargestellt wird.
Bei Leveln, die nicht auf den gesamten Bildschirm passen, wird jedoch nicht automatisch gescrollt, stattdessen muss man es selbst erledigen, mit gedrückt gehaltener Schiebetaste, sonst ist der Bildschirmrand wie eine weitere Wand für Willy.
Mir persönlich war das Feature egal, denn Übersicht ist mir wichtiger als größere und detailliertere Sprites. Die Standardperspektive passt sich automatisch der entsprechenden Größe des jeweiligen Levels an und so habe ich es dann auch meistens belassen.
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Da es nicht viel mehr zum Spiel an sich zu sagen gibt, was nicht schon beim Vorgänger genannt wurde. Lasst mich kurz meine Spielerfahrung schildern. Wenn ich die Schwierigkeitskurve beider Spiele gegenüberstellen würde, würde diese gefühlt so aussehen:
VS.
Boxxle 2 ist ein wesentlich einsteigerunfreundlicheres Spiel. Es nimmt kurz etwas Anlauf, aber dann befindet sich das Niveau bereits auf einer Stufe, wie es erst die späten Level im Vorgänger sind.
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Bei einem iterativen Nachfolger, zu dem sich nichts Neues hinzu gesellt, macht das auch in gewisser Weise Sinn. Wer einfachere Puzzle bevorzugt, der kann genauso gut Boxxle 1 im Laden kaufen, dessen Veröffentlichung nicht mal 1 Jahr her ist.
Wer dann Boxxle 1 abgeschlossen hat, ist sowieso bereit für den Nachfolger. Das ist eine Praxis, die heutzutage nicht mehr gängig ist, wo man es gewohnt ist, dass Nachfolger eher leichter werden als ihre Vorgänger, um mehr Zielgruppen anszusprechen.
Doch wen will man mit einem Sokoban Spiel sonst noch ansprechen?
Das Eigenartige ist: gefühlt bleibt das Niveau auf lange Zeit bis zur letzten Welt gleich. Es ist natürlich etwas vereinfacht und polemisch dargestellt. Es gab hier und da immer mal wieder ups and downs, aber im Großen und Ganzen empfand ich die Level alle ähnlich schwer, bis es dann bei der letzten Welt so richtig knallte.
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Woran das liegen mag? Nun, eine ausgesprochen große Anzahl an Leveln ist vom Typ „Box Assembling“ (lies den Vorgängerbericht). Die Art und Weise, wie man methodisch an die Rätsel herangeht, ist sehr ähnlich und dank meiner Erfahrung hatte ich mittlerweile ein gutes Konzept raus, wie man diese Level löst. Was ehemals die Levelform war, mit der ich am meisten Schwierigkeiten hatte, war dieses Mal Schema F.
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Ebenfalls erwähnenswert: Boxxle 2 hat deutlich mehr kleine Level als der Vorgänger, wofür ich auch dankbar war, denn aufgrund der Geschwindigkeit sind diese rein von der Ausführung her schneller gelöst.
Man ist schneller an dem Punkt, wo man zuletzt war, wenn man sich mal verbaut.
Diese sind nicht notwendigerweise einfacher, aber unterm Strich konnte ich eine Welt mit vielen kleinen Leveln deutlich schneller abschließen.
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Das zählt jedoch nicht für Level 115.
Dieses sei hier noch mal gesondert benannt, weil ich dafür mit Abstand am längsten gebraucht habe. Es sieht so unscheinbar aus und doch ist es schwer, die Übersicht zu behalten bei den extremen Platzproblemen.
Was mir geholfen hat, war, das Level im Editor nachzubauen und dann zu prüfen, ob ich 11 Boxen auf dem 7x5 großen Rechteck setzen kann, so dass sich ein Rundkurs abbilden lässt, wobei jeweils an den Kanten links, rechts und unten bereits Boxen gesetzt sind. (denn diese lassen sich nicht mehr vom Rand wegschieben)
Und was soll ich sagen, das war die beste Idee, die ich hatte. Denn so eine Form gab es tatsächlich:
Wenn man erst mal die Boxen irgendwie in diese Form gebracht hat, ist es ein leichtes, das Rätsel abzuschließen.
Toller Erfolgsmoment für mich, denn so bin ich bei noch keinem Rätsel vorgegangen.
Das heißt also unterm Strich legt Boxxle 2 noch mal 'ne Schippe drauf und hat schwierigere Rätsel als sein Vorgänger, wobei hier die Verteilung zu berücksichtigen ist.
Es wird nicht sehr viel härter als die schwersten Rätsel in Boxxle 1, aber es hat insgesamt mehr schwierige Rätsel und das schon von früh an. Ich denke, so kann man es am besten beschreiben.
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Aber wie sieht es denn nun mit Willys Schicksal aus?
ACHTUNG - MEGA-SPOILER FÜR DAS FINALE DER EPISCHEN BOXXLE-SAGA
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Zum Schluss stellt sich heraus, dass Wanda in Wahrheit die Prinzessin eines fernen Planeten ist. Der fremde Außerirdische wollte uns lediglich testen, ob wir würdig sind, gemeinsam an Wandas Seite den Planeten zu regieren.
Jetzt stellt einem das Spiel vor die Wahl. Alles stehen und liegen lassen und mit unserer intergalaktischen Freundin durchbrennen – oder zurück in die Fabrik, ab ins Hamsterrad, sodass man auf ewig Kisten hin- und herschiebt.
Wählt man letzteres, ist Level 120 wieder ungelöst und im Anschluss hat man erneut die Entscheidung.
Daher sollte es absolut offensichtlich und selbsterklärend sein, dass Boxxle ein früher Versuch war, sozialkritisch die japanische Arbeitsethik zu persiflieren.
Fazit: More of the same. Nur schwerer, mit mehr musikalischer Abwechslung und nutzlosen Zoom-Feature.
Wertung: B-
Schwierigkeitsgrad: 87%
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NEXT UP: Shisenshou: Match-Mania












VS.








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