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Thema: Klunkys Game Boy Challenge - ALLE Gameboyspiele die jemals existierten (2025 - 2035) - Aktuell: Bionic Battler

Baum-Darstellung

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  1. #11


    Bionic Battler

    Durchspielbedingung: Alle Level abschließen



    Zitat Zitat von Ansager
    „Seid ihr bereit für den ultimativen bionischen Wettkampf!?"

    Also ich nicht, niemand sollte hierfür bereit sein.

    Was von den Screenshots her interessant anmutet, entpuppt sich ganz schnell als Faceball 2000 für Arme Verschnitt, bei dem ich höchstens der „Disco“-Musik noch etwas abgewinnen kann.



    Alleine der Umfang des Spiels ist ein Witz. 5 „Level“ stehen von Anfang an zur freien Auswahl, in denen man in zufällig generierte Labyrinthe geworfen wird, bzw. ein Pool aus zufällig ausgewählten Layouts.
    Doch so wirklich auffallen wird das nicht, da alles gleich aussieht.

    Es handelt sich um das gleiche Fortbewegungsprinzip wie in Ayakashi no Shiro, nur dass die Karte am unteren Teil des Bildschirms zusätzlich dargestellt wird, auf die man zu 90 % der Zeit auch seine Augen richten wird.
    Wofür eigentlich die Ego-Perspektive, wenn die viel übersichtlichere Draufsicht gleich mit dabei ist? Der unerfüllte FPS-Traum der frühen 90er...

    Ich glaube jedenfalls kaum, dass die Perspektive auch damals schon irgendwas gerissen hat. Wenn 2 identische Raumumrisse nicht mal von einer Bewegungsanimation begleitet werden, die wenigstens Tiefe simuliert, so glaubt man, die Richtungseingabe wurde nicht erkannt – Augen immer schön unten behalten.



    Das Ziel ist es, alle feindlichen Roboter im Labyrinth zu zerstören, wo wir uns vorher auf ein Modell festlegen und gegen das andere kämpfen. Wahlweise alleine oder im Team. Die Wahl des Modells ist rein kosmetisch, was man wohl fast ebenso auf die Wahl eines Teams übertragen kann. Die KI ist so strunzdumm, sie schafft es nicht, aus dem Bereich, wo sie gespawnt wird, 5 Felder rauszukommen.
    Zum Wohl oder Übel gilt das genauso für die gegnerische KI mit der Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfischs. Befindet man sich auch nur 2 Felder von ihr weg, vergisst sie bereits, dass man existiert.
    So etwas wie eine Verfolgung findet nie statt, was nicht heißt, dass man nicht trotzdem im ungünstigsten Fall zwischen 2 Gegnern eingeklemmt ist.

    Da die Voraussetzungen im Singleplayer zahlenmäßig stets gegen einen gerichtet sind, ist das so ziemlich die größte Gefahr. Der einzige Unterschied der Level bewirkt nämlich, gegen wie viele Gegner man antritt und wie groß die entsprechend generierten Labyrinthe ausfallen, um diese Zahl zu beherbergen. Als „Belohnung" gibt es dann am Ende eine Gage von 1–99.999 Dollar, abhängig vom Level. Glaubt nicht dass man damit irgendwelche Waffen aufrüsten kann oder so, das ist lediglich eine Art Ending Screen, in diesem Spiel gibt es nur Skirmishes, nichts was man eine „Kampagne" bezeichnen kann.



    Über einen Bewegungsmelder wird mitgeteilt, wenn sich ein Gegner in der Nähe befindet. Dieser wird dann auf der Karte als Fragezeichen dargestellt, weil der Radar zwischen Freund und Feind nicht unterscheidet.
    So kann es zu plötzlichem Friendly Fire kommen, wenn man sich nicht sicher ist, da man aus der ferne nur grob Umrisse sieht – immerhin ein Moment der Suspense, den ich in einem besseren Spiel auf jeden Fall loben würde.
    Demnach ist die Methodik mithilfe unseres Sensors „Search & Destroy“, eine Vorgehensweise die rein auf uns lastet, da sowohl die eigenen Pappkameraden als auch der Gegner zu dämlich dafür sind.

    Was jedoch nicht heißt, dass sie nicht gefährlich sein können, wenn man sich ihnen nähert. Es hängt davon ab, auf welche Art es passiert. Aufgrund eines unfassbar archaischen Kampfsystems und der Tatsache, dass die Runde bereits vorbei ist, wenn man einmalig den Löffel abgibt, ist man gezwungen, defensiv zu agieren, weil die Lebensenergie sonst viel zu eilig nach unten purzelt und die zufällig spawnenden Lebens-Pick-ups auch nicht gleichmäßig über die Zeit verstreut werden.



    Offensiv hat man entweder die Möglichkeit, zu schlagen, oder einen Schuss aufzuladen und abzufeuern, was besonders nervig ist, da man gemeinhin die Taste die gesamte Zeit über gedrückt hält.
    Den Gegner zu schlagen ist selten eine gute Idee, da er sich während der Zeit selbst wehrt. Entsprechender Lebensverlust gereicht nur zum eigenen Nachteil, da man auf Level 5 ganze 7 von ihnen eigenhändig zerschrotten muss.
    So ist man mehr oder minder gezwungen, seine Schüsse wieder und wieder aufzuladen und aus sicherer Entfernung abzufeuern. Eine Salve aus circa 5 Schüssen reicht aus.
    Um dabei selbst nicht getroffen zu werden, positioniert man sich in Ecken, wartet auf den Gegner oder geht in langen Gängen vor und zurück.
    Rückwärtslaufen ist zwar möglich, jedoch keine Seitwärtsbewegung.

    Eine weitere Schwäche der KI, die sich ausnutzen lässt, sind T-förmige Gabelungen. Es scheint, als hätte der Gegner Schwierigkeiten damit, sich umzudrehen, wenn es mehrere Zugänge gibt, als nur den Weg zurück. Die Folge ist: Der Gegner läuft einfach an einem vorbei und wieder zurück, dreht sich jedoch nie zu einem selbst in der Gabelung hin. Dadurch kann man endlos in die Luft schlagen, bis der Gegner oft genug ahnungslos in die Faust gelaufen ist.



    Ein derartiges Rumgeeiere verbraucht auch Sprit, ist der Sprit leer, ist das Spiel vorbei, doch meistens dauern die Runden nicht so lang und ich war glücklich genug, entsprechende Pick-ups auf dem Boden zu finden, die genau wie Leben ebenfalls zufällig spawnen.
    Insgesamt ist das hier eher ein Geduldsspiel, bei dem man die Unzulänglichkeiten des Systems ausnutzt. Solange man feige wie vorsichtig agiert und nicht zufällig in 2 Gegner auf einmal reinläuft, kann man es auch mit dem Bataillon in Level 5 aufnehmen.
    Logisch dass man bei einer derartigen Spielweise spätestens nach dem ersten Sieg keinen Spaß mehr hat.

    Und damit war es das auch schon. Mehr hat das Spiel nicht zu bieten.
    Der Mehrspieler-Modus ist das Gleiche, nur mit einem höchstwahrscheinlich kompetenten Gegenspieler und weiterhin dummen Bots, wenn man es denn so einstellt. (genannt „Options")

    Fazit:

    Mir fallen wirklich bis auf die auswählbaren Musik-Tracks keine Redeeming Qualities ein.
    Das Spielprinzip ist auf dem Game Boy unverbraucht, was nicht heißt, dass es nicht trotzdem eine dreiste Kopie von Midi Maze/Faceball 2000 ist, dem eigentlichen Pionier des FPS-Genres, wenn man es so bezeichnen möchte. 
    Bedenkt man das selbiges noch im nächsten Jahr einen Game Boy Release erfahren wird, ist das hier sogar austauschbar.

    Die Einbindung des Nahkampfs fügt dem Spiel nichts hinzu, vor allem im Singleplayer, da es keine Rolle spielt, wer die Priorität beim Schlagen hat.
    Das Schießen ist durch das Gedrückthalten der Taste zugleich deutlich unangenehmer, möglicherweise um das vom Design bereits dysfunktionale Schlagen stärker zu forcieren.
    Der Umfang ist läppisch, die KI kaum als solche zu bezeichnen.

    Keine 5 Minuten hat es gedauert und ich hatte schon keine Lust.
    Natürlich habe ich mich trotzdem gemäß der Zielvorgabe durch alle Level gekämpft, denn immerhin, vom Zeitaufwand her ist das fast ein geschenkter Titel im Rahmen dieser Challenge.
    Das ändert jedoch nichts an der mangelhaften Qualität dieses Titels.

    Ich kann von Bionic Battler nur abraten.

    Wertung: E

    Schwierigkeitsgrad: 55 %



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    NEXT UP: Hong Kong

    Geändert von Klunky (Gestern um 16:40 Uhr)

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