Taikyoku Renju
Durchspielbedingung: Die KI mindestens auf der einfachsten Schwierigkeitsstufe schlagen
Auch besser bekannt als Fnf in einer Reihewobei es das nicht ganz genau trifft. Was hierzulande als Fnf in einer Reihe bekannt ist, wird in Japan Gomoku" genannt.
Gomoku ist allerdings kein ausgeglichenes Spiel. Der Spieler, der den ersten Stein setzt traditionell Schwarz, kann bei perfekter Zugfolge immer gewinnen. Genau wie Tic-Tac-Toe und Vier Gewinnt zhlt auch Fnf in einer Reihe zu den gelsten Spielen. Also Spiele, in denen ein universeller Spielausgang bei idealer Zugfolge algorithmisch nachgewiesen werden konnte.
Dieser Umstand, dass der Spieler mit dem erffnenden Zug einen unfairen Vorteil geniet, war den schlauen Kpfen aus Japan noch lange vor dem mathematischen Beweis bewusst, was es als kompetitives Spiel untauglich macht.
Und so ist nach einiger Zeit eine Spielvariante von Gomoku namens Renju" entstanden.
Im Grunde handelt es sich um das gleiche Spiel, jedoch mit zustzlichen Regeln, um das Spiel auszubalancieren und unberechenbarer zu gestalten.
Ich setze jetzt einfach mal voraus, dass ihr mit den Spielregeln von Fnf in einer Reihe vertraut seid. Man nehme einfach Gewinnfolge und Gre des Spielbretts von Tic-Tac-Toe mal 5 und voilࠖ neues Spiel!
Die Unterschiede, die nun durch Renju dazukommen.
Vorgeschriebene Erffnungszge
- Schwarz startet und muss den ersten Stein in die Mitte des Bretts setzen.
- Wei setzt daraufhin den nchsten Stein in einem beliebigen Feld in einem 3x3-Radius von Schwarz, als wrde man sich noch auf einem Tic-Tac-Toe-Brett befinden.
- Der Radius, auf den Schwarz den nchsten Stein zu setzen hat, erweitert sich auf 5x5 um den mittigen Stein herum.
- Wei ist wieder dran und nun drfen beide Spieler ohne Einschrnkungen entscheiden, auf welchem Feld sie alle nachfolgenden Steine platzieren.
Es gibt je nach Turnierregeln noch spezielle weitere Eigenschaften, dass Spieler z.B. Steine abwhlen knnen, aber das wrde jetzt den Rahmen sprengen.
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Aus dieser kurzen Ouvertre ergeben sich maximal 26 mgliche Erffnungen fr das Spiel. (13 pro dritten Zug, weil es wegen der Symmetrie keinen Unterschied macht, ob die Steine in der entgegengesetzten Richtung stehen.)
Sie besitzen alle einen eigenen Namen und haben unterschiedliche Gewinnchancen fr eine der Farben.
Das heit, 3 Steine beeinflussen mageblich den weiteren Spielverlauf. Die Erffnung ist also keine Lappalie, besonders wenn man die Erffnungszge kennt.
Je nach Entscheidung von Schwarz bestimmt sich, wie defensiv Wei zu Beginn des Spiels vorgehen muss, und damit auch wohlberlegt.
Da der Geschwindigkeitsvorteil von Schwarz nach wie vor vorhanden ist, gibt es weitere Regeln, die Schwarz bei der Bildung von Gewinnfolgen signifikant einschrnken.
Verbotene Zge fr Schwarz
- Doppel-Dreier: Wenn Schwarz einen Stein setzt, drfen sich zwei oder mehr offene Reihen aus 3 Steinen nicht berschneiden.
- Doppel-Vierer: Wenn Schwarz einen Stein setzt, drfen sich zwei oder mehr Reihen aus 4 Steinen nicht berschneiden.
- berlnge: Schwarz darf keine Reihen bilden, die aus mehr als 5 Steinen in einer Reihe bestehen.
Jegliche Verletzung dieser Regel fhrt automatisch dazu, dass Wei gewinnt.
Das heit, die einzige Mglichkeit fr Schwarz, Wei in eine Situation zu bringen, bei der dieser nicht im gleichen Zug einen Sieg durch Zugzwang verhindern kann, sind Kreuzungen aus einer Dreier- plus einer Viererreihe.
Dreierreihen, die an einer Seite geschlossen sind, zhlen nicht zu der Doppeldreier-Regel dazu, denn hier steht ein Sieg des Spielers nicht unmittelbar mit dem nchsten Zug bevor.
Man bedenke: Eine offene Dreierreihe bedeutet auch immer, dass, wenn der nchste Spieler die Reihe nicht an einer Seite schliet, dieser den nchsten Zug nur noch gewinnen kann, weil sich die Fnf nun an beiden Seiten bilden lsst.
Wei kann diese Regel zu seinem Vorteil nutzen, z.B., dass es Schwarz dazu zwingt, eine Viererreihe zu blockieren, exakt an der Position, wo sich eine Doppel-Dreier-Reihe bilden wrde. Dann hat Schwarz nur noch die Wahl, Wei gewinnen zu lassen, oder die Regel zu verletzen, was auf das Selbe hinausluft.
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(Hier ein Beispiel)
Ich denke, das sollte reichen, damit ihr eine Vorstellung von dem Spiel bekommt. Dem Spiel Nun, ich habe die ganze Zeit ber die Vorlage geschrieben, nicht jedoch ber das eigentliche Game-Boy-Spiel Taikyoku Renju"[/I] als solches.
Wrde ich davon ausgehen, dass ihr die Regeln kennt, wre das hier schnell vorbei gewesen.
Es ist schlichtweg Renju als Versoftung. Das Spiel wurde 1:1 eingefangen und lsst auch in seinem Gesamtpaket nichts missen, zumindest wenn man einfach nur spielen mchte.
Ein bungsmodus fehlt, in dem man Zugfolgen rckgngig machen kann. Die Lnge einer Matchpartie lsst sich nicht anpassen, es gibt lediglich 3 KI‑Stufen, und selbst die Einfachste ist bereits aggressiv und clever genug, dass man mindestens 2 Zge, hufig sogar 3 im Voraus denken muss, damit man berhaupt irgendwie eine Gewinnfolge bilden kann.
Mir ist aufgefallen, dass die KI erst dann nicht die eigenen Plne vereitelt, wenn sie gerade dabei ist, den Spieler selbst in einen Zugzwang zu bringen. Das hat es fr mich besonders schwierig gemacht, als Wei zu gewinnen. Denn Schwarz zieht konsequent in aller Aggression sein Programm durch und selbst wenn man erfolgreich verteidigt hat, macht es einfach an der nchsten Stelle weiter. Es braucht schon einiges an Erfahrung, bis man dieses Muster raus hat. Anfnger werden mehr damit beschftigt sein, berhaupt selbst irgendwelche Gewinnreihen zu erschaffen. Die einzige Mglichkeit, proaktiv zu handeln, ist, Schwarz zu unterbrechen und gleichzeitig selbst mindestens eine Dreier-Reihe zu erhalten, die Schwarz blockieren muss. Das erlangte Momentum gilt es dann durch strategische Platzierung aufrechtzuerhalten.
Es gibt ein Gewinnprinzip, das nennt sich Victory by continuous Three" oder auch Victory by continuous Four". Die beste Art zu gewinnen ist es, nicht nur eine Reihe so weit aufzuziehen, dass der nchste Stein einen Zugzwang auslst, sondern gleich mehrere. Und zwar am besten so, dass durch das Setzen des Steins fr den Zugzwang des Spielers gleich der nchste Zugzwang mglich ist. Die so gesetzten Steine wiederum bilden eine neue Reihe, wenn nicht sogar mehrere. Sobald man diese Dominanz" ber das Spielbrett erlangt hat, so dass der Kontrahent nicht umhin kommt, immer wieder potenzielle Gewinnreihen zu blockieren. Dann ja, dann hat man so gut wie gewonnen. Erst wenn es der Kontrahent schafft, durch das Blockieren einer Reihe gleichzeitig eine eigene offene Dreier- oder Viererreihe zu erschaffen, dreht sich der Spie wieder um und es liegt nun am Kontrahenten, das Momentum aufrechtzuerhalten.
Bis dahin sollte man wissen, wie die richtige Vorbereitung aussieht, um berhaupt derartige "Combos" durchzufhren.
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Und was soll ich sagen, trotz all meiner Studien" (ernsthaft, es gibt gar nicht so viel Material hierzu zu finden auf Deutsch und Englisch) ist es mir lediglich gelungen, die KI auf der ersten Stufe nach einem erbitterten Zweikampf zu schlagen. Und damit meine ich nicht nur ein Spiel. Oh nein, das wre ja viel zu leicht. Ein Kampf gegen die KI wird immer in einem Match aus 10 Runden ausgetragen, bei denen sich Schwarz und Wei abwechseln. Zudem setzt das Spiel automatisch die ersten 3 Steine zufllig auf das Feld, man macht also die Erffnungszge nicht selbst, das Spiel gibt diese vor jeder Runde vor.
Man muss also mindestens 6 Runden bei alternierenden Gewinnchancen je nach Farbe gewinnen, gegen einen Gegner, der konsequent erpicht ist, dich zu outsmarten. (Unentschieden zhlt fr meine Challenge-Bedingung leider nicht.)
Das war wirklich nicht leicht. Wie bereits erwhnt, macht es mir besonders zu schaffen, als Wei zu spielen. Ich muss jedoch mindestens einmal als Wei gewinnen, damit es zu keinem Unentschieden kommt. Und da ist mir irgendwann aufgefallen: Die KI ist nicht gut darin, zu erkennen, wenn man es darauf anlegt, sie dazu zu bringen, die Regeln zu verletzen. Und das ist dann der Moment, wo ich, wenn ich Glck mit der Erffnung habe, mein Programm durchziehen kann.
Gegen die hherstufigen KI-Gegner sah ich dann kein Land. Ich hatte schon mal eine Stufe 2 - und man mag es kaum glauben, auch eine Stufe 3 geschlagen, aber das war nach etlichen Matches 6 von 10 sind fr mich frs Erste auszuschlieen, diese richten sich definitiv bereits an wirklich formidable Spieler, die das Ganze kompetitiv ausben.
Ein weiteres Erschwernis bei der schwierigsten KI. Das Spiel markiert fr gewhnlich offene Dreier- und Viererreihen von selbst. So dass man wei, dass der Gegner kurz vor dem Gewinnzug ist, aber auf Stufe 3 gibt es keine Markierungen mehr, man muss also selbst noch mal genau nachschauen, ob gerade ein Zugzwang gettigt wurde oder nicht. Und was soll ich sagen, ich bin manchmal einfach schusselig und sehe das Offensichtlichste nicht.
Neben den normalen Matches gibt es auch noch 2 Mehrspielermodis (die ich nicht ausprobieren konnte) sowie besonders Renju Puzzle". Ebenfalls in 3 Schwierigkeitsstufen werden zufllig 5 Spielbrettsituationen generiert. Gem des erwhnten Continuous Win by X-Prinzips muss man nun mit einer begrenzten Anzahl an Zgen eine bestimmte Gewinnreihe bilden, die der Gegner nicht mehr blocken kann. Am Ende wird basierend darauf, wie viele Puzzle man gelst hat, der Kyu" (Rang) des Spielers bestimmt.
Diesen Modus habe ich am Anfang noch vor den eigentlichen Matches gegen die KI gespielt, und er ist so ziemlich das, was am nchsten an einem bungsmodus rankommt. Es lassen sich bis zu 2 Zge rckgngig machen und man kann sich nach einer Niederlage die Lsung anzeigen lassen.
Eine, wie ich finde, ansprechende Ergnzung, die dem Spiel etwas mehr Fleisch gibt. Entsprechende Erkentnnisse ber Gewinnreihen lassen sich so ins eigentliche Spiel bertragen.
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Nun zuallerletzt: Einen Elefanten im Raum habe ich noch nicht erwhnt. hnlich wie in Othello kann die KI teilweise superlangsam sein. Sicherlich ein weiterer Faktor, der die vielen Matches irgendwann zermrbend hat anfhlen lassen. Manchmal macht es mir weniger etwas aus, da man ohnehin, whrend man auf die KI wartet, damit beschftigt ist, das Brett zu analysieren. Aber teilweise kommt es schon in frhen Zgen zu bis zu 20-sekndigen Wartezeiten, was die Kurzweiligkeit leider unntig nach unten drckt in einer sonst so soliden Umsetzung.
Aber hey, immerhin kann man derweil zwischen 4 Musikuntermalungen schalten! Von Pop, Rock, Jazz zu irgendwas japanischen. Die gelinde gesagt alle scheusslich klingen, weswegen ich die Musik meistens ausgeschaltet habe.
Daher hat auch hier wieder mein Patentrezept geholfen zwischendurch Podcasts hren, auch wenn mir unklar ist, wie sich das auf meine Konzentration ausgewirkt haben knnte
Wertung: B-
Schwierigkeitsgrad: 78%
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