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Thema: Klunkys Game Boy Challenge - ALLE Gameboyspiele die jemals existierten (2025 - 2035) - Aktuell: 魁!!男塾

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  1. #10


    Othello

    Durchspielbedingung: Keine / Jede CPU "schlagen"



    Othello-oh Mann, ist das ewig her, bzw. ich kannte es nur unter dem Namen Reversi", was ich vor vielleicht 20 Jahren mal gespielt habe. Und ehrlich gesagt ist mir letzterer Name lieber als diese historisch-kulturelle Anspielung, die sich auf einen Shakespeare-Roman bezieht, bei dem es um einen Kampf gegen Venezianer und Osmanen geht. Versteht ihr? Schwarz gegen Wei? - Irre.
    Reversi wiederum beschreibt ziemlich genau, worum es in dem Spiel geht: ums Umkehren.

    Die Regeln sind denkbar einfach. Mattel vermarktet es als [I]A minute to learn, a lifetime to master nun, so viel Zeit haben wir wahrlich nicht.
    Und doch ist es ohne Routine schwierig, intuitiv zu greifen, wie man das Spiel spielt, und damit meine ich nicht die Regeln, die sind wirklich sehr einfach.

    • Zu Beginn liegen 2 schwarze und 2 weie Steine in dieser Formation:




    • Schwarz und Wei legen nacheinander Steine in Zgen, wobei Schwarz anfngt.

    • Ein Stein kann nur dann gesetzt werden, wenn er die gegenteilige Farbe aus einer waagerechten, senkrechten oder diagonalen Richtung umschliet.

    • Die umschlossenen Steine wechseln ihre Farbe und damit ihren Besitzer"

    • Ein Stein kann nicht an einen anderen Stein der gleichen Farbe gesetzt werden.

    • Wenn ein Spieler keinen Stein setzen kann, wird der Zug dieses Spielers bersprungen.

    • Das Spiel ist vorbei, wenn smtliche Felder mit Steinen befllt sind oder beide Spieler keine Steine mehr setzen knnen.

    • Gewonnen hat, wer am Ende mehr Steine seiner Farbe besitzt.


    Ziemlich simpel, man muss sich nicht gro irgendwelche besonderen Regeln merken.



    Dennoch ist es eine frustrierende Angelegenheit, gegen einen erfahrenen Spieler zu spielen. Wenn man das Spielbrett genauer analysiert, wird man feststellen, dass es durchaus einige Herangehensweisen gibt, die man verfolgen sollte. Der grte Trugschluss ist hierbei zu glauben, dass man fhrt, nur weil man ab Mitte des Spiels nahezu smtliche Steine auf dem Feld in der eigenen Farbe hat. Denn exakt das Gegenteil ist der Fall: Je weniger Steine in der eigenen Farbe vorhanden sind, desto mehr Zugmglichkeiten bieten sich, neue Steine zu setzen.
    Die Kr ist es, dafr zu sorgen, dass die eigenen Steine von den gegnerischen so weit umschlossen sind, dass dieser sie aus keiner Richtung mehr umdrehen kann. Dann kann man praktisch immer aus irgendeiner von 8 Richtungen agieren. Das ist eine Lektion, die ich erst nach dutzenden klglichen Spielsessions gelernt habe.

    Vielmehr noch, das eigentliche Ziel, worauf man hinarbeiten sollte, sind die 4 Steine in den Ecken.
    Sobald man auch nur einen frhzeitig erlangt, hat man das Spiel quasi schon gewonnen. Aus der Ecke umschliet der Stein das komplette Spielfeld, waagerecht, senkrecht und diagonal. Also wo immer in diesem Kurs sich irgendein Stein befindet, kann man einen weiteren setzen. Vor allem lassen sich damit Rnder leicht bestcken und damit auf kurz oder lang eine weitere der angrenzenden Ecken. Ich hatte in meinen vielen Spielsitzungen nicht ein Match, wo ich noch gewinnen konnte, wenn eine Ecke besetzt war, selbst in den letzten Spielzgen nicht. Hchstens, wenn man gleich darauf ebenfalls noch eine Ecke fr sich pachten kann.

    Um zu vermeiden, dass so eine Ecke frhstmglich eingenommen wird, sollte man vermeiden, einen Stein auf den angrenzenden Feldern der Ecke zu spielen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Die KI ist nicht dumm, sie wird genau das Gleiche versuchen. Man muss den Gegner dazu bringen, einen Stein zu setzen. Durch einfache Tricks wie Kder auslegen, was man z.B. aus Schach kennt, ist das nicht mglich, da man nie darum spielt, mglichst viele Farben zu erhalten, sondern eben um jene Ecke, denn der Rest erledigt sich dann von alleine.

    Das heit, man muss den Spieler dazu ZWINGEN, einen angrenzenden Stein zusetzen, was eben nur mglich ist, wenn diesem keine Mglichkeiten mehr fr andere Zge bleiben, denn Zge freiwillig aussetzen ist nicht mglich.
    Das ist im Prinzip die Krux, die ich nicht wirklich berwinden kann. Ich bin einfach zu bld fr das Spiel.
    Die KI ist knallhart. Man kann zwischen 4 Gegnern whlen, alle mit unterschiedlicher Spielstrke. Mir war es nur mglich, den leichtesten und den schwierigsten Gegner fair" zu schlagen. Letzteren nur, weil man in diesem Spiel ein Zeitlimit definieren kann.



    Das ist interessant und gleichzeitig nervig. Whrend die ersten 2 Gegner ihre Zge meist imminent ausspielen, braucht die KI bei den anderen beiden lange zum Rdeln, teilweise zwischen 30 Sekunden bis einer Minute, was natrlich unglaublich nervig ist. Doch am Ende kommt wohl damit ein optimierter Zug heraus.
    Vermutlich werden fr diese beiden Gegner zeitaufwndigere, aber erfolgsversprechendere Algorithmen verwendet, die der Game Boy nicht so schnell verarbeiten kann. Doch diesen Umstand kann man zu seinem Vorteil wenden. Indem man die Zeit einfach auf 5 Minuten stellt.
    Beim COM3" reicht die Zeit leider nicht aus, denn dieser wird nach hinten heraus wieder schneller. COM4 brauchte jedoch lange genug, dass ich die Runde kurz vor Setzen des letzten Steins gewonnen habe.

    COM1" war schwierig, aber irgendwie habe ich ihn... irgendwie geschlagen, und COM2" habe ich fr Stunden probiert. Immer wenn man glaubt, man dominiert jetzt so langsam das Spiel, passiert genau das Gegenteil. Man merkt gar nicht, wie man die ganze Zeit ber wie eine Geige gespielt wird.
    Angeblich sei Schach komplexer und vermutlich stimmt das auch, durch die Anzahl an Formationen, aber ich komme wesentlich leichter in eine bestimmte Strategie" in Schach, als das bei Othello/Reversi der Fall ist.
    Ich wsste zu gerne, wie ich solche smarten 200 IQ Moves mache, die den Gegner regelmig in Zugzwang schicken, wie ich permanent meine eigenen Steine isoliere. Das Problem ist nur Der Gegner ist einfach zu schlau, er wird jegliche Versuche stets verhindern. Wenn es einen Elo gibt, wsste ich gerne, in welchem Bereich sie sich bewegen. Gegen COM2" und COM3" sah ich einfach kein Land.

    Jetzt knnte ich natrlich Literatur dazu lesen oder Othello-Videos von Gromeistern betrachten, die mir wirklich alle Ins und Outs erklren.
    Aber wie schon gesagt, ich habe keine Lifetime, das zu meistern, und eigentlich ist es auch gar nicht ntig...

    Denn jederzeit ist es mglich, aus dem Spiel ber Select in das Spielfeld einzugreifen. So lassen sich einfach die Steine ndern oder gar der Spieler. Der COM ist kurz davor zu gewinnen? Na dann tausch einfach die Spielerpltze und schon bin ich derjenige, der den Gewinner-Zug macht. Oder plstere gleich alles mit gegnerischen Steinen zu bis auf die 4 Mittleren und die Ecken.
    Fair ist das keineswegs, aber wenn man mal auf die Regeln blickt, auch nicht verboten!



    Naja, als so wirklich als Spiel zum Durchspielen" ist es damit ja nicht konzipiert, wenn man es nchtern betrachtet. Sondern hnlich wie Shogi zum ben.
    Es gibt keine Endings, kein bergreifendes Ziel oder Endstand, wo man das Spiel als geschafft betrachten kann.

    Ich war intrinsisch motiviert, es auf eigenen Anreiz zu schaffen, Othello so weit zu begreifen, um die Gegner zu schlagen, doch jetzt, wo alle Stricke reien und ich ehrlich gesagt keinen Bock auf dieses Brettspiel habe, gibt es keinen Grund, nicht die Regeln der Challenge zu meinen Gunsten zu nutzen, wenn sie an anderer Stelle wiederum gerne mal zu meinem Ungunsten ausfallen.
    Jedenfalls ist der Edit-Modus, den man ber Select aufruft, eine interessante Ergnzung, da es damit mglich ist, einzigartige Spielsituationen zu kreieren, sich selbst ein Handicap zu verpassen oder was auch immer.

    Puh, das waren auf jeden Fall jetzt mehrere Tage Reinhngen, auch wenn ich es nicht musste, aber ich war wirklich darum bemht, das Spiel nicht einfach so wegzuwischen und mich bis zu einem gewissen Rahmen drauf einzulassen. Wer wei, vielleicht werde ich in Othello World, welches ebenfalls fr den Game Boy existiert, nicht mehr drumherumkommen.

    Summarum fllt es mir auch hier schwer, eine Einschtzung zu treffen. Die Adaption ist gelungen, aber mit der Vorlage werde ich nicht wirklich warm. Daher werde ich auch dieses Brettspiel nach meinem subjektiven Empfinden bewerten, wie viel Spa ich damit hatte, und naja es geht.
    Belassen wir es im unteren Mittelfeld.

    Fazit:

    Dies ist eine typische Brettspiel-Umsetzung, wie es sie auch schon auf dem NES gab, nicht hingeschludert, sondern kompetent. Der eigentliche Spa kommt mit menschlichen Kontrahenten auf, die sich auf einem hnlichen Level bewegen.
    Der Rest hngt wirklich vom Rezipienten ab, ob diesem das Spielkonzept zuneigt und dafr weniger zu bld ist als ich.

    Wertung: C-

    Schwierigkeitsgrad: / (Edit mode machts relativ)



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    NEXT UP: Nemesis

    Gendert von Klunky (17.05.2025 um 18:16 Uhr)

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