The Witch and the Hundred Knight 2 (PS4)
+ gute, ungewöhnlichere Musik
+ spielt sich durchaus flüssig und kann Spaß machen
+ die Dungeons sind nicht mehr so unübersichtlich/riesig wie in Teil 1
- komplett eintönig
- Dungeons vom Design her austauschbar (Wald, Höhle, Wald...)
- Handlung eher 08/15
Den ersten Teil hiervon habe ich vor zig Jahren durchgespielt und war immer wieder etwas zwiegespalten – ich mochte die Musik und amüsierte mich über Metallia und die absurde Handlung, war aber genervt von den ausufernden, unübersichtlichen Dungeons und technischen Problemen. Auf Teil 2 war ich nicht besonders gespannt und hatte ihn vor ein paar Jahren mal angefangen, aber schnell wieder zur Seite gelegt. Ich erwartete jetzt auch eher ein Spiel, das irgendwie “ok” ist, aber nicht mehr.
Mein erster Eindruck hat mich auch nicht getrogen: Man kann Teil 2 ganz gut spielen und wird, wenn man den ersten Teil mochte, auch mehr oder weniger Spaß daran haben. Hundred Knight 2 ist letztendlich ein Aufguss des ersten Teils, an dem mininmal etwas verbessert wurde, während andere Aspekte uninteressanter geworden sind.
So fand ich die Handlung in Teil 1 überwiegend auf ihre überzeichnete Art interessant, die dieses Spiels hier aber höchstens ok. Die Charaktere sind teilweise ganz nett oder entwickeln sich noch dahin, aber letztendlich ist die Geschichte eine, die man schon zigmal gehört hat und die auch keinen wirklichen Spannungsbogen hat. Manche Charaktere sind auch sehr überzeichnet oder werden sexistisch dargestellt (Lisa, grauenvoll; Prim ging noch einigermaßen).
Mein größtes Problem mit dem Spiel war aber, dass es komplett eintönig ist. Man ist die meiste Zeit damit beschäftigt, Wälder – und seltener Höhlen – abzugrasen, die nicht nur vom Design, sondern auch von der Wegführung her häufig beinahe identisch aussehen. Darauf, dass man Schalter suchen muss, hat man in diesem Teil verzichtet, was ich gut fand, denn die Dungeons im ersten Teil waren teilweise komplett unübersichtlich und ausufernd. Wenn man dann auch noch einen Absturz kassierte, konnte man schon mal bequem eine Stunde Fortschritt verlieren. Die Varianz in Teil 1 war trotzdem eine ganze Ecke höher als hier, wo man quasi nur dem Ausrufezeichen hinterherlaufen musste. Für 23,5 Stunden ging das noch, aber ich habe mich schon dabei erwischt, wie ich öfter mal die Spielzeit kontrolliert und mich gefragt habe, wie lange das Spiel wohl noch dauert.
Die andere größere Tätigkeit ist das Aufrüsten von Waffen und ist wieder ganz gut gelungen. Man findet ja allerhand Zeug in den Dungeons, das man dann einsetzen kann/sollte, um sein ausgerüstetes Zeug zu verstärken – total ok. Dadurch, dass der Hundred Knight verschiedene “Rollen” ausgerüstete bekommen kann (z.B. mit Fokus auf Verteidigung oder Magie), hat man ggf. auch die Möglichkeit, sie seiner bevorzugten Spielweise anzupassen. Ich bin beim Allzweck-Teil geblieben und habe, da ich zur Aufrüstung alles dort reingesteckt habe, die anderen nicht großartig ausprobiert.
Interessant fand ich, dass man den Schwierigkeitsgrad nach Bedarf anpassen und so auch die erhaltenen EXP beeinflussen kann (je schwerer die Gegner, desto mehr EXP). Normale Gegner habe ich auf “schwer” bekämpft und Endgegner, die mir zu viele HP hatten, auf “leicht”. Das Leveln dauerte aber trotzdem recht lange. Die Kämpfe spielen sich aber flüssig und machten mich zwischendurch durchaus auch Laune.
Die Musik des Spiels fand ich wie im ersten Teil gelungen, man sollte sie aber lauter stellen. Und auch graphisch sieht das hier eigentlich atmosphärisch aus, wenn man nicht immer dasselbe sehen würde.
Die Kombination aus einer mehr oder weniger austauschbaren Handlung, mangelnder Kreativität bei Dungeons und komplett eintönigem Spielverlauf hat mich insgesamt nicht besonders überzeugt. Spielen kann man dieses Spiel ruhig mal, aber ich war dann doch froh, dass es sich nicht ewig zog.
Spielzeit: 23,5 Std.
Insgesamt: 5/10