Ich habe auch die ersten beiden Baldurs Gate Teile recht gerne gespielt trotz- oder vielleicht auch gerade wegen ihrer Ecken und Kanten. Keines wirklich durch, weil mir Bugs immer irgendwelche Probleme beschert haben, aber immerhin kenne ich die Spiele sonst noch ergänzend durch Parappa Videos auch ganz gut.
Leider bin ich dieser Art von RPG über die Zeit entwachsen. Mittlerweile bevorzuge ich mehr solche Spiele wie Kingdom Come (ich weiß sehr unterschiedlich) die auf Immersion und konsequenzenreiches Gameplay setzen.
Ich hatte schon bei Pillars of Eternity damals nicht mehr wirklich so viel Spiel und als ich Pathfinders Kingmaker gespielt habe, hatte ich nach dem ersten Kapitel auch keine wirkliche Motivation mehr, diese Spiele sind Speicherorgien sondergleichen und das trübt erheblich den Spielfluss und wie angesprochen die Immersion.
Wenn ich mich daran zurück erinnere, die frühen BG Titel, haben auch schon pervers viel Savescumming forciert. Ich denke da an eine Quest aus Teil 1, wo man einen Magier findet der sich versehentlich in ein Huhn verwandelt hat, ohne dass man es ahnt kann die Quest schlicht und ergreifend nach Abschluss zu 50% fehlschlagen und dann hat man nichts davon. Wer da eisern bleibt hat meinen Respekt, ich fühle mich in solchen Momenten dann einfach vom Spiel betrogen.
Jetzt haben sie tatsächlich diesen "Honor Mode" rausgebracht und neben nem Permadeath gibts aber scheinbar noch irgendne Zusatzoption wo das Spiel ohne permadeath nur beim Verlassen des Spiels speichert. Wenn man im Kampf stirbt, würde man den letzten Speicherpunkt laden. Das wäre ein weitaus anstrengenderer auszunutzender Speichermechanismus und hat mein Interesse etwas neu entfacht, wenn ich aber jetzt von dir lese, dass das Spiel nicht darauf ausgelegt ist mit seinen Entscheidungen zu leben, macht mich das etwas unentschlossener, zumal ich mit dem albernen Humor und der Erzählerstimme in Divinity Original Sin 2 damals nicht wirklich etwas anfangen konnte.
Die Partymitglieder sind mir von außen betrachtet auch etwas "too much". Ich weiß jeder von denen ist ein Origin Charakter (was sie auch einfach schamlos aus Divinity rüber gebracht haben) und muss daher wohl irgendwie interessant genug sein um als potenzieller Main Character zu dienen, aber das führt auch irgendwie dazu dass dann der eigene selbst erstellte Charakter der blasseste aus der Truppe ist. Ich erinnere mich noch in Original Sin 2 konnte man mit jeden Charakter jeden Dialogbaum mehrmals durchgehen und so teilweise mehrere Ausgänge erhalten, weil jeder Charakter aus der Party auch gleichzeitig seine eigenen Dialoge haben können soll. Das schwappt wohl vom Mehrspieler in den Singleplayer über, aber auch das killt echt derbe die Glaubwürdigkeit der NPC's und Spielwelt für mich.
Es gibt natürlich eine Menge positive Aspekte von denen ich gehört habe, aber summarum glaube ich dass BG3 nicht die Art von Rollenspiel ist, die auf mich zugeschnitten ist. Zum Glück gibts mittlerweile auch einige andere Ansätze, so dass ich getrost auf andere epische Rollenspiele ausweichen kann.