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  1. #21
    Ja, an Zeno Clash (und bei mir spezifischer an Abyss Odyssey) musste ich auch denken, der Vibe von "gezieltem Junk" ist nicht ganz unähnlich. ^^

    Zitat Zitat
    dass keinen Bruch mit der Immersion gab.
    Zitat Zitat
    Wenn ich die Trailer ansehe bin ich mir manchmal nicht sicher ob das einfach nur nen riesiger Shitpost sein soll, daher habe ich das Spiel soweit eher skeptisch betrachtet. Ich brauche meine Dosis "Postmodernität" sagen wir mal leicht verdaulich in Stücken serviert. (ok vielleicht führt das den Zweck ad absurdum) aber ich weiß jetzt schon, dass ich vermutlich absolut nichts checken würde.
    Manchmal reichts wohl auch einfach nur die Gesamtkomposition auf sich einprasseln zu lassen, jedoch mein Anspruch bei solchen Spielen ist manchmal irgendwie zu wissen ob hinter allem irgendwo eine größere Bedeutung steckt oder es eben mehr nen Ausdruck ungezügelter Emotionen ist.
    Auf keinen Fall ein Shitpost, das meine ich auch mit der Aufrichtigkeit!
    Checken dürfte tatsächlich gar nicht so das Problem sein, außer dass man vielleicht in einzelnen (isolierten) Gesprächen nur Fragezeichen über dem Kopf hat. Das Spiel hat auf jeden Fall eine Aussage und macht sie am Ende auch recht explizit, aber wie du sagst, es ist halt so oder so auch ein recht bodenständiges Abenteuerspiel.

    "Immersion" war für mich halt wirklich betont beides: Das Spiel ist überhaupt nicht konsistent, aber in einer Konsistenz, in der es schon wieder zusammengepasst hat. Und die traditionelleren Elemente sind in einer Art und Weise ausgeführt, in der sie total gut als Basis für eine gewisse Immersion taugen, aller Seltsamkeiten zum Trotz.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
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  2. #22



    Final Fantasy III
    Final Fantasy III Pixel Remaster

    Ursprünglich hatte ich ja geplant, FFIII "so richtig" auf dem NES durchzuspielen ... aber diesen Plan habe ich dann doch recht schnell verworfen.
    Tatsächlich bin ich jetzt, nach dem Pixel Remaster, ein wenig enttäuscht von Teil III, aber auch UNGEMEIN fasziniert von dem "Bogen", den diese erste Final-Fantasy-Trilogie spannt – und vor allem davon, wie viele Anzeichen für die zukünftige Entwicklung der Reihe man hier schon finden kann! Zumindest im Nachhinein.

    Zum Konzept

    FFIII ist keine spannende Revolution wie der Vorgänger, sondern eine durchdachte, aber letztlich subtile Weiterentwicklung des ERSTEN Teils. Vergessen ist über weite Strecken die ansatzweise dramatisch aufgebaute Handlung von Teil II, auch die Charaktere und überhaupt der ganze Charakter des Spiels treten wieder in den Hintergrund. Stattdessen kriegen wir erneut eine charakterlose Haupttruppe sowie ein D&D-esques Aneinanderreihen von Fantasy-Tropen und -Dungeons, die erst im letzten Drittel in einem gewissen Höhepunkt zusammenkommen. Aber, um nicht unfair zu sein, genau dieses "Zusammenkommen" auf Basis der vier Kristalle funktioniert hier sehr viel besser als in Teil I! Es ist zwar wieder betont klassisch, aber doch elaborierter in seiner Umsetzung, sozusagen mehr Final Fantasy, wenn auch ganz klar im Stil des Erstlings.
    Und irgendwie komme ich nicht umher, mich an andere Trilogien zu erinnern, die genau das tun, die sich nach einem Fehlschlag oder einem Backlash (?) fast schon reaktionär zurückziehen anstatt mit den widersprüchlichen Erfahrungen in die Zukunft zu gehen. Star Wars VII-VIII-IX sind hier vielleicht der BÖSE Vergleich, aber die Mentalität findet man ja öfters mal. Und wie gesagt, FFIII ist kein so schrecklicher Vertreter, eben weil Teil I behutsam weiterentwickelt wird, auch konzeptuell. Es ist nur halt auch kein großer, mutiger Wurf.

    Zum eigentlichen Spielen

    Final Fantasy I hatte ich ja als eine "Übung in Frustration" bezeichnet, die durch das Pixel Remaster völlig trivialisiert wird (nicht unbedingt negativ gemeint! ), und das gilt natürlich auch noch für Teil II und III. Allerdings ist Teil III auch im Original schon deeeutlich angenehmer spielbar, bietet dutzende kleine Quality-of-Life-Tweaks, die die Frustration auf die Teile reduzieren, die wirklich frustrieren sollen. Ich habe zwar gelesen, dass das Spiel nach hinten raus – und gerade im Enddungeon – noch mal ein richtiger Schwierigkeitsbrecher und Grind-Marathon werden soll, aber wenn das Grundsystem und das Drumherum besser funktionieren als in Teil I, ist das ja durchaus ein Teil des Reizes. Und das tun sie! Das Job-System ist noch nicht so so RICHTIG konsistent, auch im Pixel Remaster nicht, aber es bringt durchaus Spaß, und überhaupt ergeben die Grundlagen aus Dungeons, Levels und Loot einen sehr viel ansprechenderen Spielfluss. Die Weltkarte findet inzwischen auch so eine gewisse Balance aus Immersion und Praktikabilität. In einem Wort: Final Fantasy III als Videospiel ist spürbar intentional designt, und generell einfach sehr viel runder gemacht, mit weniger nervigem Kleinkram.
    Durchspielen wollen würde ich es heute trotzdem nicht mehr, duh. Und genau dafür gibt es dann das Pixel Remaster; zu dem muss man nicht viel mehr sagen, es funktioniert praktisch genau wie Teil I und II. ABER, und das will ich nicht untergehen lassen: Im Gegensatz zu Teil I (der viel zu roh war) und Teil II (der viel zu experimentell und dadurch viel zu roh war) habe ich in Teil III das erste Mal negativ gespürt, wie durch die Remasters etwas verlorengeht, und zwar nicht intellektuell im Vergleich mit den NES-Original, sondern direkt emotional im Remaster selbst! Durch den Level an Intentionalität und Polish, den die Reihe so langsam erreicht, merkt man bspw. im Enddungeon, wie der Push und Pull eigentlich funktionieren sollte, wie Truhen und Zwischenbosse platziert sind, wo es eigentlich zu harten Entscheidungen kommen sollte ... Und das ist abermals megaspannend!

    Abschließende Gedanken

    Ich glaube, Final Fantasy II und III sind ähnlich wichtig für die Zukunft der Reihe gewesen, und tatsächlich benötigt man beide, um zu erklären, wo die Reise hingehen wird: Teil II war nicht nur eine Art "Foreshadowing" auf die narrative Konzeptualität, die Teil IV und vor allem Teil VI bestimmen, es war auch ein recht wildes Experimentieren, das größtenteils nach hinten losgegangen ist. Teil III dagegen ist eher die andere Seite der Medaille, die klassische Grundlage, die Qualität, das subtile Weiterentwickeln alter Ideen. Und diese widersprüchlichen Dynamiken bestimmen Final Fantasy ja letztlich bis heute!
    Wobei ... Eigentlich, wenn ich das gerade so schreibe: Teil II und III haben AUCH schon beide Seiten in sich! Das Job-System bspw. ist schließlich auch ein irgendwo mutiger Schritt. Und so weiter. Insofern auch heute noch total interessant, die ersten drei Teile in irgendeiner Form zu spielen. =]

    Trotzdem bin ich wirklich froh, mich jetzt in die SNES-Ära zu bewegen. Oder ...? Also, auf Teil V freue ich mich total, denn den kenne ich noch nicht so wirklich. (Vielleicht wäre das wieder ein Kandidat für das Original ...?) Teil IV und VI dagegen habe ich beide schon mal recht weit gespielt, und war von beiden nicht sooonderlich angetan, aus sehr unterschiedlichen Gründen. Ich hoffe, dass die Remasters auch hier ein paar entscheidende Ecken und Kanten abschleifen können. Mal gucken!


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  3. #23
    Das hat echt Spaß gemacht zu lesen!

    Zitat Zitat von La Cipolla
    Allerdings ist Teil III auch im Original schon deeeutlich angenehmer spielbar
    Stimme da komplett zu. Hatte alle 3 Spiele vor Äonen (müssen mindestens 10 oder mehr Jahre gewesen sein xD) durchgespielt. Bei I und II hat mich vor allem frustriert, wenn man danebenschlägt, wenn man ein in der Runde getötetes Monster anvisiert hat. Das macht wirklich viel aus! Auch das Jobsystem hat einfach für eine schöne Abwechslung gesorgt. Und yo, gegen Ende ist das Spiel durchaus grindig.

    Das haben sie witzigerweise in dem DS-Remake von Teil III erhalten. Was IMO zu den wenigen wirklich guten Remakes gehört. Es ist immer noch sehr anspruchsvoll. Im Gegensatz zu IV, wo das Remake ganz klar schwerer ist, scheiden sich hier aber die Geister. Das Remake ist weiterhin recht grinding, aber die Jobs sind besser gebalanced. An der eher mageren Story haben sie aber trotzdem nichts geändert

    Zitat Zitat
    merkt man bspw. im Enddungeon, wie der Push und Pull eigentlich funktionieren sollte, wie Truhen und Zwischenbosse platziert sind, wo es eigentlich zu harten Entscheidungen kommen sollte ... Und das ist abermals megaspannend!
    Spannend zu lesen, dass Dir das so auffällt. Ich fand die Idee vom Enddungeon an sich ja schon sehr cool: Man speichert draussen, und dann kann man sich entscheiden, ob man nach unten geht oder den Turm erklimmt - beides im Original ohne Speichermöglichkeit drinnen. Das ist natürlich irgendwo n bisschen bullshitty, aber das Adrenalin geht schon durch die Decke. Vor allem, weil die Cloud of Darkness auch kein Pushover ist - aber da muss ich sagen, dass ich mich da bei meinem ersten Durchgang schon gespoiled habe, was sie macht, daher hatte ich damit keine große Frustration. Aber den Moment, 1-2 Stunden Progress zu verlieren, das muss schon krass hart sein. Und selbst wenn man weiß, was sie macht, kann das ja trotzdem noch passieren.

    Der klare Nachteil von so einem Design (lange Strecke ohne Speichermöglichkeit) ist aber: Man wird sich wahrscheinlich vorher überleveln und nicht auf nem angemessenen Level reingehen. Denn oft ist es in einem RPG leichter, 10 Stunden Grinding zu ertragen, als dass man 2 Stunden Progress komplett verliert. Da ist so ne mentale Sache, weil einen die Games darauf trimmen, dass jeder Kampf einem Fortschritt bringt - aber ein Game Over ist genau das Gegenteil, Regression.

    Zitat Zitat
    Ich glaube, Final Fantasy II und III sind ähnlich wichtig für die Zukunft der Reihe gewesen, und tatsächlich benötigt man beide, um zu erklären, wo die Reise hingehen wird: Teil II war nicht nur eine Art "Foreshadowing" auf die narrative Konzeptualität, die Teil IV und vor allem Teil VI bestimmen, es war auch ein recht wildes Experimentieren, das größtenteils nach hinten losgegangen ist. Teil III dagegen ist eher die andere Seite der Medaille, die klassische Grundlage, die Qualität, das subtile Weiterentwickeln alter Ideen. Und diese widersprüchlichen Dynamiken bestimmen Final Fantasy ja letztlich bis heute!
    Ja, das nailed es ziemlich. Ich würde da sogar I mitzählen, was für die Zeit schon nen ziemlich starken Twist hatte. Und vor allem merkt man, wie die Reihe die Vielfalt schon damals geliebt hat, wenn man wirklich die Trilogie als Gesamtes betrachtet. Klar, das Fundament ist statischer gewesen als heute (alles rundenbasierte Games), aber wie Du sagst, ändern sie sich schon in vielen anderen Aspekten.

  4. #24
    Zitat Zitat
    Spannend zu lesen, dass Dir das so auffällt. Ich fand die Idee vom Enddungeon an sich ja schon sehr cool: Man speichert draussen, und dann kann man sich entscheiden, ob man nach unten geht oder den Turm erklimmt - beides im Original ohne Speichermöglichkeit drinnen. Das ist natürlich irgendwo n bisschen bullshitty, aber das Adrenalin geht schon durch die Decke. Vor allem, weil die Cloud of Darkness auch kein Pushover ist - aber da muss ich sagen, dass ich mich da bei meinem ersten Durchgang schon gespoiled habe, was sie macht, daher hatte ich damit keine große Frustration. Aber den Moment, 1-2 Stunden Progress zu verlieren, das muss schon krass hart sein. Und selbst wenn man weiß, was sie macht, kann das ja trotzdem noch passieren.

    Der klare Nachteil von so einem Design (lange Strecke ohne Speichermöglichkeit) ist aber: Man wird sich wahrscheinlich vorher überleveln und nicht auf nem angemessenen Level reingehen. Denn oft ist es in einem RPG leichter, 10 Stunden Grinding zu ertragen, als dass man 2 Stunden Progress komplett verliert. Da ist so ne mentale Sache, weil einen die Games darauf trimmen, dass jeder Kampf einem Fortschritt bringt - aber ein Game Over ist genau das Gegenteil, Regression.
    Genau!
    Ich finde Letzteres aber auch gar nicht SO negativ, zumal man in dieser Generation ja nie so WIRKLICH weiß, wie weit man für "überlevelt" gehen muss.





    Direkt zu einer guten Empfehlung von Sylverthas ... von dem ich auch gleich mal die Bilder klaue!



    Ys V: Lost Kefin, Kingdom of Sand
    ... für das SNES, spielbar mit einem wirklich guten Englisch-Patch

    Und hey, das war nice!

    Eine legendäre verlorene Stadt. Eine sich ausbreitende Wüste. Eine Hand voll Kristalle, die es natürlich zu sammeln gilt ...!

    Aber gleich zu Beginn: Das Gameplay ist eher auf der hakeligen Seite. Man gewöhnt sich zwar recht schnell an die komischen Angriffsbewegungen, die komisch knappen Hitboxen und die komisch schwammigen Sprünge ... aber das ist halt auch schon fast das gesamte Gameplay, und ausnahmslos jedes andere Ys (das ich bisher gespielt habe) hat es besser gemacht. =| Der rettende Witz ist allerdings, dass ein schnelles Action-Kampfsystem auch schon mal hakelig-durchschnittlich sein kann; wenn das gesamte Spiel nach 10 Stunden mit rasantem Pacing durch ist, hat man trotzdem seinen Spaß. Das eigentlich ganz interessante, aber ziemlich komische umgesetzte Magiesystem unterdessen kann man tatsächlich komplett auslassen, was in Anbetracht der Tatsache, dass die meisten Bosse ein Schwert brauchen, auch gar nicht so dumm ist. Tolles Design?!



    Positiv überraschen kann dafür das ganze Drumherum. Das beginnt bei einer wunderschönen Pixeloptik, die sich nicht vor den üblichen Genre-Königen verstecken muss, geht weiter bei einer atmosphärischen Musik und endet mit einem – zumindest für diese Generation – recht dichten narrativen Gesamtbild aus klassischem World Building, sympathischen kleinen Figuren und einer tatsächlich ziemlich ordentlichen Geschichte. Vor allem die letzten paar Stunden lassen sich ja mal überhaupt nicht lumpen!





    Und zwischen all diesen Sachen hat es auch einfach diesen sehr charakteristischen Charme der alten Ys-Spiele: Simple Kernsysteme, traditionelle Set-Ups mit liebevollen Stereotypen, aber trotz Humor stets ernst genug genommen und mit einem konstanten Fokus auf die aktuelle Geschichte. Ich hätte mir zwar NOCH mehr Fokus gewünscht, etwa noch mehr Wüste und Steppe und Ruinen, und dafür weniger Dschungel und Sumpf und Dörfer, aber hey, das Spiel dürfte seinen Preis damals sowieso nur ganz knapp gerechtfertigt haben, mit diesen paar Stunden Spielzeit ... was heute natürlich ein astreiner Pluspunkt ist!

    Also ja, Empfehlung für dieses Gesamtbild! Vor allem, wenn man schon ein bisschen Ys-Luft geschnuppert hat und mittelmäßige, aber dennoch flutschende Action-Systeme gut verdauen kann.


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