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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    @Saya no Uta: Ich fand das Spiel gerade am Anfang schon sehr immersiv und hat mir gefallen. Die Vergewaltigungs-Szene fand ich definitiv auch deplaziert (erinnere mich nur an eine, gabs da mehr? Vielleicht hab ich die schon ausgeblockt *g*). Wobei die Zahl der Szenen IMO generell klein ist. Bei den Saya-Sexszenen war ich tatsächlich eher verwirrt, ob sie Leute heiß machen sollen (die auf Lolis stehen) oder nicht. Sie sind so präsentiert als ob, aber gleichzeitig kann man doch nicht ausblenden was Saya wirklich ist... wobei das bei ner gewissen Zielgruppe vielleicht sogar noch mehr punktet
    Ansonsten fand ich, dass man selber gegenüber der Ekligkeit der Welt irgendwann abstumpft und es sich doch ein wenig monoton liest. Wie viele Monologe der MC hat, wie sehr er die stinkenden widerlichen Menschen verabscheut, die ihre schrillen Töne in sein Ohr jagen. Vielleicht war aber dieses Abstumpfen auch das Ziel? Schwer zu sagen.

    Das Game hat bei mir auf jeden Fall einen Eindruck hinterlassen. Unbedingt weiterempfehlen würde ichs aber auch nicht und kann Deine Abneigung absolut nachvollziehen.

    @YOU and ME and HER: A Love Story
    Zitat Zitat von La Cipolla
    Puh, es ist wirklich schwer, koordiniert über dieses Spiel zu schreiben.
    Das hab ich beim Schreiben darüber auch gemerkt, weswegen es mehr son Gedankenstrom geworden ist
    Finde das Spiel ist auch schon sehr dicht, was Themen und die Behandlung davon angeht, und auf wie vielen Ebenen man es interpretieren kann und was dann zu gegebenenfalls völlig anderen Ansichten über die Charaktere und Handlung führt.

    Schön, dass Du dem Spiel einiges abgewinnen konntest. War bei Dir nicht so sicher, ob Du eher von den Anime Tropes gelangweilt/-nervt sein wirst, die das Spiel gerade in der ersten Hälfte durchaus auffährt (ich sag nur Yuutarou *g*).

    Auch wenn Dich einige Sachen (wie es wohl auch angedacht war) genervt haben. Ich finde ja, dass Spieler viel zu schnell die Nase rümpfen wenn Mechaniken eingebaut werden, die etwas frustrierend sein sollen, damit das Spiel nen Punkt machen kann. Manchmal kann man das halt mit den warmen Wohlfühlmechaniken nicht tun - ein Grund, wieso viele moderne Spiele so wenig Eindruck hinterlassen. Dabei fand ich die zweite Hälfte nicht mal so wild. Interessanterweise konnte ich mich bei dem Quiz an wirklich viele Sachen erinnern, weil das oft schon relativ seltsame Dinge waren, die da erwähnt werden. Ich glaube im 3. Versuch hab ichs dann geschafft, klar, ein paar Sachen hatte ich nur auf Lücke *g*

    Auch den eher frustrierenden Teil fand ich, dass das Spiel schon gut kommuniziert. Wenn man merkt, dass die Reaktionen am Ende einer Szene eigentlich immer gleich sind, aber dann haben sie sich nach der nächsten Szene gewandelt - da überlegt man schon, was jetzt anders war. Und im Prinzip gibts auch eine Szene, wo einem direkt gesagt wird, was man zu tun hat - die ich auch erreicht habe und die dann meine Vermutung bestätigt hat. Hatte das bei meinem Bericht geschrieben: Ich finde zwar die Zahl der gewählten Antworten hätte etwas reduzieren sollen, damit es nicht so langwierig wird. Aber gleichzeitig finde ichs total geil, dass sie es so robust gebaut haben, dass man durch Zufall da kaum durchkommt sondern wissen muss, was man tut.

    Über die Charaktere könnte (und habe xD) ich auch viel schreiben. Gerade wie das Spiel ihre Rolle in der Story nutzt um damit etwas komplett neues zu machen. Aois Charakter finde ich zwar weiterhin recht abstrakt, aber ich kann schon sehen, was sie mit ihr gemacht haben. Und dass man einen MC hat, dessen größte Angst es ist, dass man ihm fremdgehen könnte, und das auch einfach super relevant ist - ich glaube da wurden doch nicht wenige Leute vor dem Bildschirm angesprochen mit *g*

    Was ich an dem Spiel aber wirklich liebe, ist einfach, dass es die Visual Novel Mechaniken für Gameplay nutzt, was man eigentlich gar nicht erwarten würde in einem so gameplayarmen Genre. Zeitmanipulation durch Laden gibt neue Szenen, Man muss Rätsel lösen, die sehr VN-inherent gebaut wurden. Und ich finde das wird auch deutlich, wenn man es noch mal spielt und einerseits natürlich noch mehr Details mitnimmt, die man übersehen hat - aber auch, wenn man ein wenig mit den Saves rumspielt. Zugegeben, es hat sich nicht so viel verändert, wie ich es gerne gehabt hätte - aber das ist vielleicht auch irgendwo zu viel verlangt. Weil sich schon so einige Dialoge verändern oder ein Charakter dann doch noch mal den gleichen Satz aber mit nem weiteren Wort, was den Kontext total verändert, sagt. Ich hatte ja hier noch mal meine Erlebnisse beim zweiten Durchgang censored geschildert. Und da sind schon einige sehr geile Szenen dabei.

    Was das Spiel auch wunderbar macht: Einem selber die Schuld geben. Für einige Sachen. Gerade das Cheat Ende ist so unglaublich roh. Oder wenn man die interne Uhr manipuliert, ultrakrasse, Gespräche! Könnte ewig über das Game gushen, weil es mich wirklich überzeugt hat.

    Was ich aber noch mal sagen will, weil das IMO aus Deinem Post nicht so ganz hervorgeht: Ja, das Spiel nimmt so ziemlich alles aufs Korn, vor allem halt auch parasoziale Beziehungen zu Charakteren. Aber ich würde sagen, dass es das in der Regel nicht auf eine boshaftige Art macht, sondern halt von Liebhabern des Genres erstellt, die genau wissen wie die Spiele(und Spieler) ticken.

    Zitat Zitat
    Im Ernst, klingt faszinierend, aber schön, dass es andere Leute gibt, die es für mich spielen.
    Sehr schade. Ich denke, Du könntest mit den Nachrichten vom Spiel schon was anfangen und es auch interessant deuten. Gerade, weil Du ja auch andere Meta-VNs gespielt hast.

    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Ich glaube, da findet etwas Geschichtsverzerrung statt ... Das erste Nier war ABSOLUT ein Liebhaberspiel, das mindestens genau so viel Hass bekommen hat wie Liebe. Erst Automata hat da tendenziell zur (Rück-)Besinnung geführt. ^^ Und auch da gibt es definitiv viele, die lieber dankend abgewunken haben.
    Ok, fair enough. Das erste Nier kam damals tatsächlich eher gemischt an und ist jetzt erst im Rückblick zu Automata deutlich beliebter geworden. Was aber nicht unbedingt die Aussage falsch macht, dass Leute bei Yoko Taro mehr in das Design hineinterpretieren, als sie es bei Spiel XY machen würden (gleiches gilt auch für Kojima und andere Auteurs, denen häufig mehr leeway gegeben wird für unkonventionelle Designentscheidungen).

  2. #2
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    @Saya no Uta: Ich fand das Spiel gerade am Anfang schon sehr immersiv und hat mir gefallen. Die Vergewaltigungs-Szene fand ich definitiv auch deplaziert (erinnere mich nur an eine, gabs da mehr?
    Es gibt noch einige Szenen, nach denen Saya die eine Schulfreundin vom Protagonisten auch in ein Schleimwesen verwandelt und die beiden die als Sexsklavin benutzen. Die gehen sogar noch mehr in eine Richtung, deren Existenz ich mir nicht anders erklären kann. Vor allem auch, weil das Spiel ja durchaus manchmal Szenen aus verschiedenen Perspektiven wiederholt. Gerade am Anfang. Das Gespräch in der Schule erst aus der Sicht des Protagonisten, grotesk verzerrt, und dann aus der Sicht seiner Freunde, die sich über seine Beteiligungslosigkeit wundern. Hätte man in den Szenen ja auch machen können, um an die Absurdität seiner Situation zu erinnern. Nur würde das eben gegen den Zweck dieser Szenen gehen, behaupte ich. Man will die horny Incels ja nicht vergraulen.

    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    War bei Dir nicht so sicher, ob Du eher von den Anime Tropes gelangweilt/-nervt sein wirst, die das Spiel gerade in der ersten Hälfte durchaus auffährt (ich sag nur Yuutarou *g*).
    Schon, ja. Aber da bin ich eben auch bei dir. Wenn ich merke, dass das Genervtsein Teil der Experience sein soll, ich nachvollziehen kann, warum es so ist und es gut gemacht ist, dann finde ich das besser als ein gut unterhaltendes, aber konventionelles Spiel. Ich war mir nicht immer ganz sicher, wie viel davon wirklich vom Spiel kommt und wie viel Leeway ich ihm auch gebe, aber es ist eben schon in mancherlei Hinsicht eine solche Eskalationsspirale, dass das dem Game auf jeden Fall angerechnet werden muss. Auch bei der Anzahl der Antworten galt das für mich. Ich wusste das meiste eh, aber wenn man bei anderem Zeug dann rät und Pech damit hat, dass eben immer 1-2 Sachen dabei sind, die man noch nicht weiß, wird es frustrierend, vor allem, weil die Länge des Loops dann ja zufällig ist und man mehrmals die Maid-Sexszene bekommen kann, die selbst beim Skippen auch noch schrecklich ist. Aber spätestens wenn diese Stelle dann vorbei ist, sehe ich ein, wie gut das ist und wie ich mir genau sowas eben auch mal wünsche.

    Zitat Zitat
    Was ich an dem Spiel aber wirklich liebe, ist einfach, dass es die Visual Novel Mechaniken für Gameplay nutzt, was man eigentlich gar nicht erwarten würde in einem so gameplayarmen Genre.
    Das ist für mich persönlich einfach nicht ganz so wichtig und fällt eher unter Gimmicks und Spielereien. Also ja, cool und es ist ja auch schön, wenn Genregrenzen erweitert werden können, vor allem wenn das an anderen Stellen dann inspiriert, aber mir haben immer eher die Meta-Sachen etwas bedeutet, die ein Kommentar zum Genre oder zum Verhältnis von Genre und Spieler sind. In dem Kontext fand ich es btw auch stark, wie heteronormativ die besagte Sexszene mit dem Spieler angelegt ist. Das Nicht-Eroge DDLC macht das ja auch und liest den PC-Namen aus, um näher an die Identität der spielenden Person zu kommen. Hier wird man immer nur YOU genannt und es wird davon ausgegangen, dass man männlich ist, was zur Message passt.

    Zitat Zitat
    Was ich aber noch mal sagen will, weil das IMO aus Deinem Post nicht so ganz hervorgeht: Ja, das Spiel nimmt so ziemlich alles aufs Korn, vor allem halt auch parasoziale Beziehungen zu Charakteren. Aber ich würde sagen, dass es das in der Regel nicht auf eine boshaftige Art macht, sondern halt von Liebhabern des Genres erstellt, die genau wissen wie die Spiele(und Spieler) ticken.
    Ich würde sagen, dass das für mich aber auch am Schlechtesten funktioniert hat. Gerade die versöhnlicheren Momente sind im Gegensatz zu den härteren Urteilen über das Genre schwächer – vielleicht auch einfach, weil ich radikale Kritik mag. Aber das Spiel hat mir wirklich zum Teil die Lust auf VNs genommen, und das finde ich stark. Deswegen haben bestimmte Momente, wie das Aoi-Ende, eben auch nicht mehr funktioniert, weil ich den versöhnlichen oder romantischen Ton unglaubwürdig und inkonsequent finde, wenn ich die Kritik des Spiels ernst nehme (was ich tue).

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