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Ritter
Fatal Twelve
Killing Games haben ja immer einen inhärenten Reiz für mich. Früher habe ich ungemein viele Filme dieser Art geguckt und inzwischen sind es eben vor allem Gefangenen-Games, die 999 oder Danganronpa nacheifern, die schon mal von Beginn an ein Stein im Brett haben.
Fatal Twelve zieht das Konzept Killing Game aber etwas anders auf. Die zwölf Teilnehmenden sind nicht einfach Gefangene, sondern allesamt zur etwa gleichen Zeit gestorben. Für sie beginnt nun ein Spiel namens Divine Selection, das bestimmen soll, welche/r von ihnen auf Dauer weiter leben darf. Für den begrenzten Zeitraum von zwölf Wochen dürfen die schicksalshaften Zwölf also ihr übliches Leben weiterleben und müssen die Namen, Todesursachen und Regrets ihrer Mitstreiter:innen aufdecken, um diese in den wöchentlichen Sitzungen eliminieren zu können.
Zwar springt die Erzählung durchaus mal in verschiedene Ich-Perspektiven. Doch eigentliche (Haupt-)Protagonistin ist Shishimai Rinka, eine Schülerin der Amecha High, die in das Death Game reinpurzelt.

Der beschriebene Ansatz – und auch Rinka als Protagonistin – sorgen dafür, dass sich das Spiel distinktiv anders anfühlt als die erwähnten Genre-Vorbilder. Fatal Twelve ist als Visual Novel viel klassischer und die große Stärke des Spiels ist, dass es das Spektakuläre mit dem Slice of Life der Protagonistin verbindet. Denn es kann zuweilen absurd und gefährlich werden, doch Rinka bleibt auch wer sie ist (und entdeckt sich trotzdem neu).
Der Cast an Charakteren ist darüber hinaus wirklich sehr durchmischt. Es gibt solche, die, wie Rinka, normal erscheinen und andere, die absolute Power Fantasy-Charaktere sind und fast genau so auch als Ultimates in einem Danganronpa vorkommen könnten. Zu Beginn fand ich diese Mischung etwas weird, doch mehr und mehr hat mich das angesprochen. Weil die Begegnungen zwischen ihnen trotzdem glaubhaft sind und vor allem vor Empathie strotzen. Die Erzählung UND Rinka finden nämlich auch an der hinterletzten Person noch etwas Gutes – etwas, das sich zu bemerken und erinnern lohnt. Und das ist toll, weil es sich auch ehrlich anfühlt, selbst wenn man die Bekenntnisse nicht immer teilt.
So hat es etwas gebraucht, bis Fatal Twelve mich für sich gewonnen hat. Die meiste Zeit war es dann aber wirklich interessant und auch rührend. Nur das Ende verliert sich dann wieder zu sehr in Schwurbelei rund um das übernatürliche Death Game, was für mich nicht ganz so funktioniert hat. Und manchmal ist es auch repetitiv in seinen Erkenntnissen.
Trotzdem ist es ein wirklich cooles Spiel mit einem recht eigenen Take auf das Genre. Neben Despair und Hope gibt es hier eine ganze Menge anderer Emotionen und das ist schön. Also gebe ich Fatal Twelve 7,5 von 10 Slices of Death.
F!
Geändert von MeTa (05.03.2025 um 19:51 Uhr)
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