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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Ich habe nämlich was völlig anderes erwartet, mehr in Richtung des ersten Digimon Spiels für die PS1. Man hat scheinbar zu der Zeit mehrere Experimente gewagt in welche Richtung man die Spiele entwickelt und daher hat sich da ne klare Linie noch nicht eingependelt.

    Es ist naheliegend das Digimon aus dem Konzept geboren ist "Was wenn Tamagotchi...? Aber die können kämpfen...!", aber gerade dieser "Fürsorge" und "Partner" Aspekt, also das Tamagotchi-mäßige, hat mir hier völlig gefehlt.
    Ich glaube, was du suchst, ist Digimon World: Next Order. Das ist quasi Digimon World 1, nur in modern und mit zwei Digimon, um die du dich kümmern kannst, statt nur einem.

  2. #2
    Gut zu wissen, dass meine Auffassung dann auch unter Genre-Leuten nicht ganz so verquer ist. ^^

    Neues Fleisch:

    Märchen Forest

    Ist mir bei Steam einfach nur als süß aussehendes Ding über den Weg gelaufen. Und beginnt auch genau so. Mylne, ein kleines Catgirl lebt mit ihrem Großvater im Wald und erkundet die tierbesetzte Nachbarschaft, um Alchemiezutaten zu sammeln, damit besagter Opi ihr dahingehend einiges beibringen kann.

    Kaum ist Mylne aber eine begabte Alchemistin, fängt schon der zweite Part des Spiels an, der das ganze ziemlich auf den Kopf stellt. Plötzlich wird Märchen Forest ein Dungeon Crawler mit langen, verschlungenen Gängen und reaktionsbasiertem Click-Combat. Letzteren mag ich ziemlich gerne und irgendwie hat mir auch das erkunden Spaß gemacht. Auch wenn alles ein bisschen billig aussieht, ist es doch irgendwie charmant und der Sprung von Teil 1 des Spiels zu Teil 2 irgendwie so weird, dass es mir gefallen hat. Die Potions spielen zwar noch eine Rolle, doch man brüht sie jetzt eher nebenbei, um damit Items zu generieren, die im Kampf helfen können.



    Wenn man das besagte Kampf-Gameplay mag und beherrscht ist Teil 2 auch wirklich nicht schwierig, vielleicht sogar leicht. Insbesondere, weil man sehr easy grinden kann und schnell ein so hohes Level erreicht, dass die meisten Herausforderungen eigentlich keine mehr sind. Hat mich nicht gestört, weil es mechanisch trotzdem Spaß macht.

    Teil 2 rundet die Geschichte, in der Mylne nach ihrer verschollenen Mutter sucht, dann auch bittersüß ab. Doch Obacht! Das Ende ist, trotz Abspann, gar kein Ende. Oder doch, aber eben nicht das einzige und letzte. Denn was wohl mal hinzugefügter Content war, schließt sich dem dann an und das ist Teil 3: Ein weiterer Dungeon-Crawler, der im Combat ganz ähnlich funktioniert, aber noch ein paar ergänzende Mechaniken hat, die das ganze weitaus knackiger machen kann. Auch hier gilt, dass man schon noch stärker werden wird und die Lernkurve sowieso so rasant steigt, dass es schon bald machbar wird, doch im ersten Moment könnten die vielen Gefahren schon einschüchtern. Ich mochte den dritten Teil nicht so gerne wie den zweiten, weil die Geschichte etwas zu sehr im Dunkeln tappt, bis sie Fahrt aufnimmt und es sich bald auch etwas zieht. Es war aber trotzdem noch nett genug und insgesamt hat mir Märchen Forest auf seine irgendwie konventionelle, aber dann doch auch weirde Art wirklich gut gefallen.

    Dafür gibt es 7 von 10 Steine der Weisen.

  3. #3
    Märchen Forest!

    Hast du die beiden Superbosse vom Postgame erledigt? Ich für meinen Teil hätte mir bei Märchen Forest ja auch noch gewünsscht, dass man Teil 2 und Teil 3 vertauscht hätte, weil Teil 3 in Sachen Gameplay so viel mehr bietet als Teil 2 (und es bekanntlich viele Leute gibt, die nach den Credits einfach aufhören ^^).

  4. #4
    Zitat Zitat von Kael Beitrag anzeigen
    Märchen Forest!

    Hast du die beiden Superbosse vom Postgame erledigt?.
    Oh, ne. Ich habe nach dem Enden kurz noch mal in den Save reingeguckt, um zu sehen, ob es wirklich vorbei ist und es nicht doch noch weiter geht, aber dann auch aus gemacht. Hängt da noch irgendein Storycontent dran oder sind das wirklich nur Bosskämpfe?

  5. #5
    Zitat Zitat von MeTa Beitrag anzeigen
    Oh, ne. Ich habe nach dem Enden kurz noch mal in den Save reingeguckt, um zu sehen, ob es wirklich vorbei ist und es nicht doch noch weiter geht, aber dann auch aus gemacht. Hängt da noch irgendein Storycontent dran oder sind das wirklich nur Bosskämpfe?
    Bisschen Storycontent gibt's, in dem es um (paar Mondbewohner geht, die ihren Outcast rausgeworfen haben), hat aber nix mehr mit Mylne und Rosetta zu tun. Der entsprechende Postgame-Boss (True Dragon) spielt eigentlich auch keine Rolle für die eigentliche Story, aber was ich an dem richtig gut fand - für diesen Boss haben sie nochmal so ziemlich alles herausgeholt, was beim Kampfsystem ging. Ich fand ihn selbst auf Schwierigkeit 0 ziemlich ekelhaft.

  6. #6
    Bei Digimon war ich mir fast sicher, dass du es nicht mögen würdest
    Ich habe es 2020 so ~6h gespielt und war leider auch nicht so begeistert. Hat irgendwie alles so leblos gewirkt und die Präsentation war wirklich lahm.
    An sich finde ich es zwar nicht verkehrt, dass sie mit der Serie verschiedene Dinge ausprobieren, aber Digimon verbinde ich dann doch auch ein wenig mit dieser sorglos-abenteuerlichen Atmosphäre, die zumindest der Anime ja damals immer hatte. Deshalb waren die Sequels für mich von Anfang an schon nicht wirklich interessant.

    Märchen Forest sieht ganz interessant aus, danke für die Eindrücke! Behalte ich mal im Hinterkopf


  7. #7
    Seedsow Lullaby

    Bei Seedsow Lullaby handelt es sich um eine Visual Novel, auf die ich durch Sylverthas‘ Review aufmerksam geworden bin und in die ich mich dabei direkt verliebt habe. Die Eindrücke, die ich beim Lesen (oder aus Spoilergründen, besser: Überfliegen) gewonnen habe, stimmen auch. Wenigstens zum Teil.

    Das Spiel ist erst mal wirklich schön und teils auch sehr aufwändig. Es gibt unheimlich viele CGs für die teils kreativen, fantastischen Handlungsorte und -charaktere. Ich kann dem Stil viel abgewinnen, der darüber hinaus auch durch eine Menge Animationen bereichert wird. Auch das Voice Acting fand ich besser als in üblichen J-VN. Die Musik hat mich dann aber nicht so ganz abgeholt und klang oft wie sie in vielen Spielen klingt, beinahe als könnte sie auch aus irgendwelchen Free Music Libraries sein.

    Auch Letzteres tut der Emotionalität, die das Spiel gerne und oft entwickelt, aber keinen Abbruch. Schon in den ersten 10 Leseminuten habe ich heftig geheult und fand sofort auch das Fingerspitzengefühl toll, mit dem das Spiel erzählt, was es erzählt. Dazu kommt es im Verlauf dann auch noch öfter, auch wenn es leider wirklich nicht immer bei diesem Fingerspitzengefühl zeigt. Oft ist es auch eher der emotionale Holzhammer, der ausgepackt wird. Und so mäandern die Aussagen und dramatischen Höhepunkte des Spiels auch zwischen interessanten Gedanken zum Themenkomplex Familie und doch auch öfter konventionellem Kitsch.



    Seedsow Lullaby fängt dabei bodenständig an, entwickelt sich aber auch bald zu einer fantastischen, ghibliesken Abenteuergeschichte. Diese ist reichlich metaphorisch, fast alles in der Welt der Götter spiegelt in irgendeiner Art und Weise einen Umstand, mit dem die drei zentralen Figuren, die ein Trio aus Großmutter, Mutter und Tochter sind, irgendetwas anfangen können. Auch das gelingt mal besser – beispielsweise wenn anhand der Faceless erzählt wird, dass Familie eigentlich vor allem performativ ist -, aber auch mal schlechter. Letzteres liegt meiner Einschätzung nach vor allem daran, dass das Spiel auf einen großen Twist im dritten Drittel hinarbeitet, der viele Dinge ein wenig untergräbt und mich mehr genervt hat als alles andere. Auch der wird genutzt, um dann wieder ein anderes Ding über Mutterschaft zu erzählen. Zum einen finde ich das Ding aber gar nicht mal so toll und zum anderen zerstört er nebenbei mehr als dass das einbringt.

    Und oft zieht sich das Spiel auch sehr. Gerade in Momenten der Verzweiflung werden Dinge zwanzig mal wiederholt, um nach Hause zu hämmern, wie aussichtslos denn etwas ist, nur um dann doch ein „Aber!“ anzuschließen. Die Halbwertszeit von diesem erzählerischen Mittel ist einfach recht kurz und spätestens nach dem dritten Mal, wo das passiert, habe ich verstanden. Aber es geht genau so weiter.

    Ich habe also sehr gemischte Gefühle, was Seedsow Lullaby betrifft. Weil die Präsentation oft echt schön ist, aber auch viel Tell statt Show drinsteckt. Weil manche der Botschaften und Repräsentationen schön und wichtig sind, andere aber wieder auf den gleichen konventionell-konservativen Pfaden laufen, über die man gerade beim Familienthema wirklich genug hört. Denn ich finde schon, dass sich das Spiel oft genug zu Anliegen positioniert und ein Normativ (re-)produziert.

    Bevor ich also zum Abschluss komme, noch ein paar random Gedanken zu eben diesen Dingen:


    Es ist also echt nicht leicht, eine abschließende Meinung zu Seedsow Lullaby zu formulieren. Will ich auf jeden Fall nicht gemisst haben, aber ist am Ende doch unter den Erwartungen geblieben, die das frühe Spiel noch mitkreiert hat. Ich vergebe 7 von 10 zeitreisende Mütter.

  8. #8
    Zitat Zitat von MeTa Beitrag anzeigen
    Die Musik hat mich dann aber nicht so ganz abgeholt und klang oft wie sie in vielen Spielen klingt, beinahe als könnte sie auch aus irgendwelchen Free Music Libraries sein.
    THE SHADE! Aber ernsthaft, ich fand die Musik total atmosphärisch und höre den OST jetzt auch noch. Krass, wie die Eindrücke auseinandergehen können!
    Zitat Zitat
    Schon in den ersten 10 Leseminuten habe ich heftig geheult und fand sofort auch das Fingerspitzengefühl toll, mit dem das Spiel erzählt, was es erzählt.
    Dito und yo. Dass es ab und zu den Holzhammer auspackt stimmt auch.
    Zitat Zitat
    Und oft zieht sich das Spiel auch sehr. Gerade in Momenten der Verzweiflung werden Dinge zwanzig mal wiederholt, um nach Hause zu hämmern, wie aussichtslos denn etwas ist, nur um dann doch ein „Aber!“ anzuschließen. Die Halbwertszeit von diesem erzählerischen Mittel ist einfach recht kurz und spätestens nach dem dritten Mal, wo das passiert, habe ich verstanden. Aber es geht genau so weiter.
    OK, das finde ich spannend. Ich hatte das Gefühl, dass das Pacing vom Game ziemlich stark ist, wobei ich das auch eher auf ner Makroebene gesehen habe, wo ich sehr viele Szenen relevant fand. Die Actionszenen hatten mich auch gut gekriegt, auch wenn Du Recht hast - am Ende schaffen sies ja doch und der Aufbau wirkt dann künstlich gestreckt.

    Was Du zu Familienthemen sagst - ich hatte das Gefühl, dass einem das Spiel das nur aus verschiedenen Perspektiven zeigen will. Die wesentliche Aussage ist aber schon, dass Familie nichts schlechtes ist. Selbst bei den performativen Darstellung ist es ja so, dass dennoch gezeigt wird, dass der "Vater" viel für seine "Töchter" empfindet - aus der Performance also doch ein Band geworden ist. Ich würde auch sagen, dass das Spiel etwas abstrakter statt über Familie eben über diese Bande geht - da kann Familie eines sein, aber einen eben auch ketten. In dem Sinne hat es einen nicht unähnlichen Kern zu Fruits Basket.
    Und klar, davon sind einige der Themen eben auch irgendwo kitschig / Klischees. Btw. fand ich das das Ende, was probiert hat, eher zu eskalieren, auch in dem Sinne interessant, weil der Epilog dann doch sehr down to earth, fast schon melancholisch arbeitet - Mizusu geht ihr Leben durch, und es passieren eben genau die Etappen, die passieren müssen, damit Tsumugi geboren wird. Da wird ein interessanter Kontrast erzeugt, der dann irgendwie auch Hirukos Rolle - von der ich auch erst nicht so begeistert war - in der Inszenierung gerechtfertigt hat. Ganz zu schweigen davon, dass Hirukos Rolle ein wenig ambivalenter gelassen wird - auch wenn ich immer noch nicht sicher bin, ob da mehr hintersteckt oder es nur mysteriös wegen des Mysteriums Willen war.


    Mich konnte das Writing und Kombination mit der Präsentation auf jeden Fall total abholen. Dazu will ich noch anmerken, dass mir kaum Visual Novels einfallen (insbesondere japanische), die diese Themen überhaupt mit so einem stark weiblichen Fokus angehen. Oder so sehr auf Fanservice verzichten. Ich denke das Game hat schon einiges, was es spannend macht, selbst wenn alle Themen vielleicht nicht 100% genailed sind.

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